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2024
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2024
2022, hundert Jahre nach der Taufe Edith Steins in Bergzabern, konzipierte eine Gruppe von engagierten Menschen aus Großbritannien und Italien eine Konferenz zum Thema „Die Würde der menschlichen Person und die göttliche Liebe – Begegnung mit Edith Stein“. Im Zentrum ihres Interesses standen die Fragen nach Verbindungen zwischen Edith Stein und Menschen mit Behinderung und danach, was Edith Stein über die Religiosität von Menschen mit geistiger Behinderung sagen könne. Mit Unterstützung der Internationalen Vereinigung zum Studium der Philosophie Edith Steins (IASPES) und weiterer Organisationen konnte die Konferenz Anfang Juli 2023 stattfinden, überwiegend im südenglischen Karmel von Aylesford, unweit von Canterbury. Eine besondere Prominenz erhielt die Konferenz aufgrund einer Einladung der Teilnehmenden durch Baronin Sheila Hollins ins Oberhaus des britischen Parlaments am 4. Juli 2023. Meine Aufgabe bestand darin, im Rahmen des Empfangs zu biographischen Berührungen zwischen Edith Stein und behinderten Menschen zu referieren, und der Frage nachzugehen, ob und wenn ja, inwiefern sich diese Berührungen in ihren Schriften niedergeschlagen hätten. In diesem Kontext ging ich neben den Begegnungen in ihrer Familie und während ihres Studiums kurz auf Edith Steins Aufenthalte in der Zeit zwischen ihrer Taufe und dem Tod ihres geistlichen Begleiters Joseph Schwind im Jahr 1927 auf dem Liebfrauenberg und ihre dortigen Begegnungen mit behinderten Menschen ein. Diese Hinweise stießen auf ein so großes Interesse und eine derart überwältigende Nachfrage nach weiteren Informationen, dass ich mich dazu entschloss, meine im Jahr 2000 veröffentlichte Broschüre über Edith Steins Beziehungen zum Liebfrauenberg zu aktualisieren und neu herauszugeben.
Edith Stein Jahrbuch, 2023
2017
1. Bildung beginnt mit Unzufriedenheit "Bildung beginnt mit Neugierde", so überschreibt der Schweizer Philosoph und Schriftsteller Peter Bieri einen Beitrag, den er zum Ende seiner Lehrtätigkeit an der FU Berlin im August 2007 veröffentlicht 1 . "Man töte in jemandem die Neugierde ab, und man nimmt ihm die Chance, sich zu bilden." Denn der Mensch wolle erfahren, was es in der Welt alles gibt, wissen, was der Fall ist, und zu verstehen, warum es der Fall ist. Bildung in diesem Sinne sei Weltorientierung und bedeute, sich bei der Frage auszukennen, worin Wissen und Verstehen bestehen und wie weit sie reichen: Was für Belege habe ich für meine Überzeugungen? Wie verlässlich sind die Prinzipien, mit denen man von den Belegen zu den Behauptungen kommt, die über sie hinausgehen? Was sind gute Argumente, was ist trügerische Sophisterei? Welche Formen des Verstehens gibt es, und was sind ihre typischen Hindernisse? Es geht darum, zwischen bloß rhetorischen Fassaden und echten Gedanken zu unterscheiden. Zwei Fragen sind leitend: "Was genau heißt das?", und: "Woher wissen wir, dass es so ist?" Was uns diese Fragen geben, ist gedankliche Selbständigkeit. Sie definiert Bildung im Sinne von Aufklärung.
Ad Fontes - International. Zeitschrift für Theologie, geistliches Leben und christliche Kultur, 2024
Festschrift für Hubert Seiwert zum 65. Geburtstag, 2014
Zeitgenössische Prophetinnen zwischen religiöser Tradition und Non-Konformität Einleitung Im Spannungsfeld von Tradition und Erneuerung, von Orthodoxie und Heterodoxie sind Religionen als dynamische Systeme vielfältigen Einflüssen von innen und außen ausgesetzt. Entscheidend für die Dynamik von Religionen ist dabei, ob neue, non-konforme Strömungen assimiliert und integriert werden können, oder aber, ob sie als Bedrohung der herrschenden Mehrheitsreligion angesehen werden. Eine besondere Herausforderung für Religionen, deren Schrifttum kanonisch kodifiziert ist, stellen sogenannte Neuoffenbarungen dar. Neuoffenbarungen sind Ergänzungen, wenn nicht gar Korrekturen der Lehren der kodifizierten Offenbarungsreligionen. In der Regel werden die neuen Offenbarungen als unmittelbar göttlichen Ursprungs charakterisiert und nicht selten entsteht um das Medium der neuen Offenbarung einen neue religiöse Gemeinschaft. 1 Mit Lia Eden und Gabriele Wittek stellen wir in diesem Beitrag zwei zeitgenössische Prophetinnen vor: eine im Kontext des islamisch geprägten Java/ Indonesien, die andere im Kontext des christlich geprägten Süddeutschlands. Beiden gemeinsam ist die Überzeugung, über einen exklusiven Zugang zur göttlichen Wahrheit zu verfügen, die die etablierte islamische bzw. christliche Tradition als fehlgeleitet und falsch entlarvt.
Edith-Stein-Jahrbuch, 2021
Edith Stein und Hedwig Conrad-Martius, ursprünglich Schülerinnen Edmund Husserls, distanzieren sich von ihrem Lehrer angesichts seiner „transzendentalen Wende“. Sie orientieren sich zunehmend an Adolf Reinach, der sich gegen Ende seines Lebens bewusst religionsphilosophisch äußert, und erleben sich in der Zeit nach dem Krieg angefragt durch entschieden gelebtes Christentum. Ungetrennt und unvermischt verlaufen ihre Lebenswege weiter und sehen sich Ende der Zwanzigerjahre, angefangen mit „Sein und Zeit“, konfrontiert mit Martin Heideggers Philosophie, die sie auf je eigene Art diagnostizieren und als mehr oder weniger atheistisch einstufen. Mein Beitrag konzentriert sich deshalb auf die Zeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Erscheinen von Steins „Endliches und Ewiges Sein“. Er beleuchtet die unterschiedlichen und doch immer verbundenen Lebenswege der beiden Phänomenologinnen in diesem Zeitraum. Auf diesem Hintergrund ergründet er die jeweiligen Einstellungen zu gelebtem Christentum und bewusst nicht-metaphysischen philosophischen Entwürfe und stellt heraus, wie Edith Stein und Hedwig Conrad-Martius sich ihnen gegenüber positionieren und darauf reagieren.
Edith Stein Jahrbuch, 2018
Es ist immer eine schwierige Aufgabe, die Stein'schen phänomenologischen Einsichten mit denjenigen von Husserl zu vergleichen. Auch wenn Edith Stein schon ganz früh eine positive Kritik an der Husserl'schen Phänomenologie übte, und diesbezüglich ihre eigene Meinung ausdrückte, und sich selbst bis zum Schluss als Husserls Schülerin definierte, betrachtete sie die Phänomenologie als eine von ihrer eigenen Perspektive immer stärker unabhängige philosophische Einstellung, auf die sie zwar reflektiert, die sie aber doch nicht in ihrem Ganzen übernimmt. Die Wurzeln dieser zweifellos anspruchsvollen Beurteilung der Husserl'schen Phänomenologie, welche ihr ganzes wissenschaftliches Leben begleitete, liegen in den Göttinger Jahren Edith Steins, während denen sie im Anschluss an Husserls neu erschienenen Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie die phänomenologische Methode in ihren Grundbegriffen revidierte. Die vorliegende Arbeit versucht, die Stein'sche Stellungnahme und ihre gedankliche Änderung in Hinblick auf die formale Ontologie wiederzugeben. Wie es in der Stein-Philologie wohl bekannt ist, formulierte Stein in ihrer Lebensbiographie ihre erste »Enttäuschung« über die Husserl'schen Phänomenologie bezüglich der Erscheinung der Ideen 1 . Ob-150 1 Vgl. ESGA 1, S. 200f.: »Die ›Logischen Untersuchungen‹ hatten vor allem dadurch Eindruck gemacht, daß sie als eine radikale Abkehr vom kritischen Idealismus kantischer und neukantianischer Prägung erschienen. Man sah darin eine ›neue Scholastik‹, weil der Blick sich vom Subjekt ab-und den Sachen zuwendete: Die Erkenntnis schien wieder ein Empfangen, das von den Dingen sein Gesetz erhielt, nicht -wie im Kritizismusein Bestimmen, das den Dingen sein Gesetz aufnötigte. Alle jungen Phänomenologen waren entschiedene Realisten. Die ›Ideen‹ aber enthielten einige Wendungen, die ganz danach klangen, als wollte ihr Meister zum Idealismus zurücklenken. Was er uns mündlich zur Deutung sagte, konnte die Bedenken nicht beschwichtigen. Es war der Anfang jener Entwicklung, die Husserl mehr und mehr dahin führte, in dem, was er ›transzendentalen Idealismus‹ nannte (es deckt sich nicht mit dem transzendentalen Idealismus der kantischen Schulen), den eigentlichen Kern seiner Philosophie zu sehen und alle Energie auf seine Begründung zu verwenden: ein Weg, auf dem ihm seine alten Göttinger Schüler zu seinem und ihrem Schmerz nicht folgen konnten.« 009.qxp 02.03.18 13:59 Seite 150 009.qxp 02.03.18 13:59 Seite 151 157 25 ESGA 10, S. 242. 26 ESGA 10, S. 245: »Freilich behauptet der transzendentale Idealismus keine Abhängigkeit der dinglichen Welt von einem bestimmten, individuellen Subjekt (wie der Solipsismus), sondern nur die Relativität einer so gearteten Welt auf Individuen von einer gewissen Struktur, durch deren intentionales Leben sie konstituiert werden kann.« 27 Vgl. Husserl, Ideen §13. 009.qxp 02.03.18 13:59 Seite 157
Poznańskie Studia Teologiczne, 2013
Die zwei Archive der Friederike Mayröcker. In: wiener hefte 2, hgg. von der Wienbibliothek im Rathaus, 2024
Die wiener hefte haben es sich zur Aufgabe gemacht, die vielfältigen Bestände der Wienbibliothek im Rathaus mit ihren einzigartigen Materialien zu präsentieren und-unserem Selbstverständnis als Gedächtnis der Stadt entsprechend-in Diskussion zu bringen. Wir stellen in jeder Ausgabe besonders spannende Dokumente aus unseren Sammlungen vor. War es in der ersten Ausgabe der wiener hefte das Karl-Kraus-Archiv, das mit einem Schwerpunkt auf die Herkunft und Familie des Satirikers vorgestellt wurde, befasst sich diese Nummer mit einer anderen Jahrhundertdichterin: Friederike Mayröcker. Der 100. Geburtstag der Autorin am 20. Dezember 2024 soll dabei nur ein Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit diesem faszinierenden Bestand sein-dachte doch die Dichterin selbst daran, mindestens 150 Jahre alt zu werden. Oder sie imaginierte sich, wie in einem Beispiel im Heft dargelegt, ins Jahr 2099. Das legendäre Zettel-Universum Mayröckers in der Wiener Zentagasse stellte zuerst die Autorin selbst vor die Aufgabe, ihre Übergaben daraus an die Wienbibliothek im Rathaus zu organisieren. Die Bibliothek wiederum stand vor der Herausforderung, das vielfältige Material zu erfassen. Die Notiz auf einer Serviette (s. Abb. Umschlag innen) konnte insofern durchaus als Anweisung aufgefasst werden: "alles aufarbeiten". Ein Vierteljahrhundert lang, bis 2009, übergab Mayröcker in mehreren Lieferungen Materialien an die Wienbibliothek im Rathaus. Der umfassendere Teil ihres Archivs ging danach an das Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek. Klaus Kastberger, der bereits um 1990 an der Aufarbeitung des Mayröcker-Vorlasses an die Wienbibliothek im Rathaus beteiligt war, führt und denkt in seinem Beitrag die beiden Archive zusammen und ergründet dabei die spezifische Archivtechnik der Dichterin. Susanne Rettenwander, Mitarbeiterin des Literaturarchivs der Nationalbibliothek, beschreibt die herausfordernde Übernahme des riesigen
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Harm Klueting and Edeltraud Klueting (ed.): Edith Stein’s Itinerary: Phenomenology, Christian Philosophy, and Carmelite Spirituality, 2020
Edith Steins Herausf orderung heutiger Anthropologie, 2015
The Forgotten Scholar: Georg Zoëga (1755-1809), 2015
Eucharistisch leben mit Edith Stein: "Alle Einsamkeit hört auf", 2019
Revista portuguesa de filosofia, 2022
Chor-Figuren. , 2016
Edith Stein Jahrbuch 20 (2014), 2014
Theological Studies in Japan, 2015
Edith Stein Jahrbuch (ESJ) , 2021
Paare in Kunst und Wissenschaft, 2021
SKYLLIS - Zeitschrift für maritime und limnische Archäologie und Kulturgeschichte /Journal for Underwater Archaeology, 2020