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2019
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Finnland DER JUNGE KANT: KEIN RECHT AUF NATUR? Kant bestimmt bekanntlich die rechtsphilosophische Rolle der Natur in seinen ethischen und rechtsphilosophischen Hauptwerken als die Sphäre der 'Sachen'. Die 'Sachen' sind, im Gegensatz zu 'Personen', blosse Mittel, keine Zwecke an sich selbst. Der Mensch ist keine Sache, also etwas, dass bloss als Mittel gebraucht werden darf. Die Teilhaftigkeit an der Vernunft und der Autonomie heben den Menschen über die Sachen: er ist ein Teil von den "vernünftigen Naturen" als Zwecke an sich selbst. Diese Teilhaftigkeit zur reinen Vernunft -und damit zur Klasse "aller vernünftigen Wesen überhaupt" -garantiert die Objektivität und Allgemeinheit seiner Zwecke gegenüber den nur 'subjektiven' Zwecken der empirischen Menschheit. 1 Die Personen haben auch Würde, die Sachen dagegen nur einen Preis. Die Würde hat kein tauschbares Äquivalent, wie der Preis. Nur die Sittlichkeit und Menschheit haben diese unermessliche innere Würde: z. B. "Treue im Versprechen", "Wohlwollen aus Grundsätzen" haben einen inneren Wert. Insbesondere "die Gesetzgebung selbst aber, die allen Wert bestimmt, muss eben darum eine Würde, d. i. unbedingten, unvergleichbaren Wert haben … die Autonomie ist also der Grund der Würde der menschlichen und jeder vernünftigen Natur". Nur solche Wesen verdienen unsere Achtung. 2 Nicht eben die erhabensten Objekte der Natur, "himmelhohe Berge, die Grösse, Menge und Weite der Weltkörper, die Stärke und Geschwindigkeit mancher Tiere u. s. w." können Achtung erwecken, diese 'Sachen' können aber nur verschiedene Neigungen und Affekte, Liebe, Furcht, Bewunderung oder Erstaunen, erwecken. 3 Durch diese Unterscheidung von Person und Sache wird die Benutzung der Natur legitimiert. Das meint jedoch nicht, dass diese Benutzung keine moralischen Begrenzungen hätte: die sogenannten indirekten Pflichten gegen uns selbst bestimmen das Wie im Fall der Benutzung der Natur. In der Metaphysik der Sitten 1 Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 79-82. 2 Ibid., S. 87-89. 3 Kritik der praktischen Vernunft, S. 124-125. Kant überlegt sogar, was eigentlich unsere Vernünftigkeit leistet und schreibt ziemlich pessimistisch über unsere Gattung: "Wenn man das Leben der meisten Menschen ansieht: so scheint diese Creatur geschaffen zu sein, um wie eine Pflanze Saft in sich zu ziehen und zu wachsen, sein Geschlecht fortzusetzen, endlich alt zu werden und zu sterben. Er erreicht unter allen Geschöpfen am wenigsten den Zweck seines Daseins, weil er seine vorzügliche Fähigkeiten zu solchen Absichten verbraucht, die die übrigen Creaturen mit weit minderen und doch weit sicherer und anständiger erreichen". 18 Die traditionelle anthropozentrische Auffassung über die Stellung des Menschen im Kosmos ist daher nicht begründbar. Der Mensch ist nach Kant an die Notwendigkeiten der Natur genauso wie alle anderen Geschöpfe gebunden. Seine höheren Eigenschaften, Vernunft und Moralität, sind bei den meisten Menschen marginal und schwach. Sie leiten oft sogar zu Korruption (Kriege u. a.) und daher kann Kant sogar behaupten, dass das instinktive Handeln der Tiere oft "sicherer und anständiger" (vgl. oben) ist. Können wir danach noch sagen, dass die Erde als Ganzes unser Eigentum ist? Diese Frage wird nicht direkt in dem Buch Allgemeine Naturgeschichte gestellt. Sie wird aber bald von Kant in den drei Artikeln über das Erdbeben von Lissabon 1856 aufgeworfen. Seine Artikeln beschränken sich nicht auf die naturwissenschaftliche Erklärung von den Ursachen des Erdbebens, sondern betrachten auch die moralische Lehre des Erdbebens für die Menschheit. In diesem Kontext wird auch das Eigentumsrecht auf die Natur in Frage gestellt. Kant wiederholt zuerst seine Kritik der physikotheologischen Naturauffassung. Das Erdbeben schien seine frühere Auffassung endgültig zu bestätigen. Er schreibt: "Die Natur hat nicht vergeblich einen Schatz von Seltenheiten überall zur Betrachtung und Bewunderung ausgebreitet … Selbst die fürchterliche Werkzeuge der Heimsuchung des menschlichen Geschlechts, die Erschütterungen der Länder, die Wuth des in seinem Grunde bewegten Meers, die feuerspeienden Berge, fordern den Menschen zur Betrachtung auf und sind nicht weniger von Gott als eine richtige 17 Ibid., S. 364-365. 18 Ibid., S. 365. Folge aus beständigen Gesetzen in die Natur gepflanzt". Der Mensch hat daher "kein Recht … von den Naturgesetzen, die Gott angeordnet hat, lauter bequemliche Folgen zu erwarten". 19 Wir haben also kein durch den Plan Gottes garantiertes Recht, die Natur als ein für uns zum Nutzen geschaffenes Mittel zu betrachten. Kant fasst den moralischen Wert des Erdbebens im zweiten Artikel (Kapitel Von dem Nutzen der Erdbeben) zusammen. Das Erdbeben ist sowohl im intellektuellen als auch moralischen Sinn nützlich: wir können dadurch lernen, unsere Stellung in der Natur realistischer als früher zu beurteilen und unseren Egoismus zu bekämpfen. Der Mensch neigt egoistisch dazu, in der Natur nur Nutzwerte zu sehen: "Nach dem wir einen widerrechtlichen Anspruch auf alle Annehmlichkeiten des Lebens gemacht haben, so wollen wir keine Vortheile mit Unkosten erkaufen. Wir verlangen, der
EDITION 10-4 Naturphilosophie / Paul Feyerabend. Hrsg. und mit einem Vorwort von Helmut Heit und Eric Oberheim. -1. Aufl. -Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2009. -384 S. : Ill., graph. Darst. ; 21 cm. -ISBN 978-3-518-58514-6 : EUR 24.80 [#0708] 1 Siehe Wissenschaftstheorie : eine philosophische Einführung / Hans Poser. -Stuttgart : Reclam, 2001, S. 178.
Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 2000
Am 8. Juni 1795 schreibt Johann Gottfried Karl Christian Kiesewetter in einem Brief an Kant die folgenden Zeilen: "Es ist mir eine sehr auffallende Erscheinung daß so sehr man Ihre übrigen Schriften genützt, erklärt, ausgezogen, erläutert u.s.w. hat, sich doch nur sehr wenige bis jetzt erst mit den metaph. Anfangsgründen der Naturwissenschaft beschäftigt haben. Ob man den unendlichen Werth dieses Buchs nicht einsieht, oder ob man es zu schwierig findet, weiß ich nicht. […] [M]ir hat es unter allen Ihren Schriften die meiste Mühe gemacht […]." 1
lecture note, 2018
lecture note (content: a short explanation of Kant's approach to natural ends)
Natur und Freiheit, 2018
This volume collects the plenary, main and session lectures of the 12th International Kant Congress “Nature and Freedom” at the University of Vienna from September 21 to 25, 2015. The congress took into account two fundamental concepts of Kant’s Critical Works: “Nature” and “Freedom”. The international discussion of Kant’s philosophy nowadays is reflected in the broad range of attendees and their manifold contributions.
In der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (GMS) (1785) führt Kant die bedeutsame Unterscheidung ein, nach der der Mensch als rationales Wesen zwei verschiedenen Welten angehört, der Verstandeswelt (oder der intelligiblen Welt) und der Sinnenwelt. Kant selbst schlägt als mögliche Interpretation dieser „Welt“-Metapher vor, dass der Mensch zwei verschiedene Standpunkte einnehmen könne, den Standpunkt der Freiheit, den Kant mit der Verstandeswelt identifiziert, und den Standpunkt der Naturkausalität, der der Sinnenwelt entspricht. Zwei Fragen ergeben sich daraus, die für diese Analyse richtungsweisend sein werden: Erstens, was genau umfasst die intelligible Welt, und welche Rolle spielt sie für unsere theoretischen Anliegen angesichts der Tatsache, dass wir keine sinnliche Erfahrung und daher kein Wissen im eigentlichen Sinne, d.h. Wissen aus der urteilsmäßigen Verbindung von sinnlicher Anschauung mit Begriffen, von ihr haben können? Zweitens, wie kann sichergestellt werden, dass sich die Annahmen einer intelligiblen und einer sinnlichen Welt vereinbaren lassen und dass „kein wahrer Widerspruch zwischen Freiheit und Naturnothwendigkeit“ besteht (GMS, IV456)? Die folgenden Schritte werde ich dabei erläutern: Als erstes wird zu klären sein, was Kant unter der Sinnenwelt versteht und inwieweit diese mit einer kausaldeterministischen Weltbeschreibung identifiziert werden kann (1). Dies wird zweitens zu einer Spezifizierung von Kants Begriffen der Natur und der Naturnotwendigkeit führen. Diese werden zusätzlich zu ihrem empirischen Gehalt als transzendentale Bedingungen gedeutet, was auf die notwendige Abhängigkeit des Naturbegriffs von der erkennenden Vernunft und damit auf die Verstandeswelt als das Ganze aller vernunftbegabten Wesen verweist (2). In einem dritten Schritt wird zu erörtern sein, welche Relation zwischen den beiden Welten, die als notwendig und irreduzibel angesehen werden müssen, besteht und wie Kants Vorschlag einer Grund-Relation mit der hier vertretenen Standpunkt-Interpretation überein gebracht werden kann (3). In einem weiteren Schritt soll dann schließlich geklärt werden, unter welchen Bedingungen die beiden vorgestellten Standpunkte als miteinander kompatibel aufgefasst werden können (4).
1994
Kants Schriften zur Politischen Philosophie fallen ausnahmslos in die letzte Phase seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Bis zum Alter von 69 Jahren hat Kant die Resultate seiner über dreißig Jahre währenden Beschäftigung mit Problemen der Rechts-und Staatsphilosophie zurückgehalten und seine vier auf diesem Gebiet einschlägigen Veröffentlichungen dann in den knappen Zeitraum von fünf Jahren gedrängt: Die Schriften Über den Gemeinspruch: Das mag für die Theorie richtig sein, taugt aber nichts für die Praxis (1793) und Zum Ewigen Frieden (1795) liefern vor der Metaphysik der Sitten erste Bausteine einer Rechtslehre. Auf das rechts-und staatsphilosophische Hauptwerk von 1797 folgt ein Jahr später die geschichtsphilosophische Würdigung der Rechtsidee im Streit der Fakultäten. Die rasche Abfolge dieser Veröffentlichungen scheint die separate Ausmessung einzelner Entwicklungsschritte der Kantischen Rechtspublizistik entbehrlich zu machen-wir haben es hier zweifelsohne ausschließlich mit dem ,späten' Kant zu tun-und legt es somit nahe, eine reife, in sich geschlossene theoretische Konzeption anzunehmen. In der Kant-Literatur sind die staatstheoretischen Schriften der neunziger Jahre daher als ein einheitlicher Entwurf interpretiert worden, wenngleich vereinzelt auch Inkohärenzen moniert wurden. So hat man Kant die Konfusion von apriorischer Idee und empirischem Staat zum Vorwurf gemacht, "schwankende Begrifflichkeif' in den publizierten Schriften moniert, 4
Estudos Kantianos [EK]
Der Beitrag zielt auf einen methodisch abgesicherten Rückgriff auf das Umfeld, in dem sich Kant’s Intellektuelle Bildung vollzogen hat. Thema sind das Königsberger ‘Fridericianum, und die ‘Albertus-Universitat, in der ersten Hälfte des 18ten Jahrhunderts. Kritisch beleuchtet wird vor allem die 1876 veröffentlichte Studie von Benno Erdmann Martin Knutzen und seine Zeit. Insgesamt wird ein bis heute nur unzulänglich erfolgter Rückgriff auf die literarische Produktion der Königsberger Naturforschung des 18ten Jahrhunderts diagnostiziert. Mit einem konkreten Beispiel sollen mögliche Konsequenzen für die Erforschung von Kants Schriften und Vorlesungen verdeutlicht werden.
Eine frühe Schrift des französischen Denkers Michel Foucault wird hier in deutscher Übersetzung vorgelegt: die Einführung, die Foucault als Teil sei-ner akademischen Qualifikationsschriften zur Übersetzung hinzufügte, die er von Kants Anthropologie in pragmatischer Hinsicht vorgelegt hatte. Fou-cault sollte dafür bekannt werden, daß er sich äußerst kritisch zu jeder Form von Anthropologie verhielt, weshalb es von besonderem Interesse ist, daß diese Position zu einem nicht geringen Teil auch aus der Auseinanderset-zung mit dem Aufklärer Kant resultierte, der für Foucaults Denken einen wichtigen Bezugspunkt darstellte. Der hier erstmals in deutscher Übersetzung vorgelegte Text erschien 2008 in Frankreich in Buchform, nachdem der Text bereits selbst Gegenstand von Doktorarbeiten wurde und auch im Internet einsehbar ist. 1 Es sollte nun aber eine zitierfähige Ausgabe erstellt werden; in der deutschen Überset-zung werden dankenswerterweise die im französischen Original deutschen Zitate und Begriffe mit einem Asterisk markiert, so daß der Text nicht zuletzt für denjenigen gut brauchbar ist, der sich eher mit den Texten Kants als de-nen Foucaults beschäftigt. Foucault selbst hatte die Schrift nicht veröffent-licht, weil dies in Frankreich damals nicht üblich war. Die Forschungen für die Arbeit unternahm Foucault damals (1959-1960) in Hamburg, wo er als Leiter des Institut Français tätig war.
Das Haus Europa, 2012
Durch das Jahrhundert der europäischen Aufklärung zieht sich-vom Abbé de Saint-Pierre bis Joseph Görres-ein Friedensdiskurs, denn es war ein Zeitalter, von dem Johann Wilhelm Gleim schreiben musste: ,,Mit Kriegen fingst du an, / mit Kriegen endigst du". Es zeichnet Immanuels Kants Beitrag von 1795, am Ende dieser Diskussion, aus, dass er nicht resigniert bloß einer-nahe liegenden-moralischen oder gesinnungsethischen Hoffnung Ausdruck gibt, sondern er will Frieden jetzt aus Rechtsbegriffen verstehen, so dass er nicht länger bloß ,,eine leere Idee [bliebe], sondern eine Aufgabe, die nach und nach aufgelöst" werden können sollte. Zum Phänomen des Krieges nicht nur in einem psychologischen Zustand von Angst und Abwehr zu stehen, sondern daran etwas zu verstehen, das verbindet Immanuel Kants Reflexionen im und über Kriege durchaus mit zeitgenössischen Problemlagen der europäischen Aufklärung. Da wäre aus deutscher Perspektive exemplarisch auf den Altphilologen und Pädagogen Johann Valentin Embser zu verweisen. Mit einer einzigen Schri grei er nachhaltig in den Krieg-Friedens-Diskurs der Aufklärung ein: ,,Die Abgötterei unsres philosophischen Jahrhunderts. Erster Abgott. Ewiger Friede" (1779). Diese-König Gustav III. von Schweden gewidmete-Schri analysiert den Krieg als zeitübergreifende Kulturtechnik, die neben ihrem nihilistischen immer auch ein zivilisatorisches Element ausweist. Die zu denken gebende Pointe bei Embser lautet: ,,Mit wehmüthigsten Gefühle schreibe ich dieses nieder: Das Projekt des ewigen Friedens kann nicht, und, wenn es könnte, darf nicht ausgeführt werden". Dieser Denkeinsatz Embsers wird zunächst auch von dem klassischen Denker der europäischen Aufklärung, von Immanuel Kant, geteilt, als er schon im ,,Mutmaßlichen Anfang der Menschengeschichte" (1786) sozusagen welthistorisch argumentiert: ,,Man sehe nur Sina [China] an, welches seiner Lage nach wohl etwa einmal einen unvorhergesehenen Überfall, aber keinen mächtigen Feind zu fürchten hat, und in welchem daher alle Spur von Freiheit vertilgt ist.-Auf der Stufe der Cultur also, worauf das menschliche Geschlecht noch steht, ist der Krieg ein unentbehrliches Mittel, diese noch weiter zu bringen". Oder auch, in einer Vorarbeit zu seinem ,,Ewigen Frieden": ,,Der Krieg aber selber bedarf keines besonderen Bewegungsgrundes, sondern scheint auf die menschliche Natur gepfrop zu seyn und sogar als etwas Edles wozu der Mensch durch den Ehrtrieb ohne eigennützige Triebfedern beseelt wird so daß Kriegsmuth von amerikanischen Wilden so wohl als den europäischen (in den Ritterzeiten) nicht blos wenn Krieg ist (wie billig) sondern auch daß Krieg sey von unmittelbarem großem Werth zu seyn geurtheilt wird und er blos um jenen zu zeigen angefangen mithin in dem Kriege an sich selbst eine innere Würde gesetzt wird so gar daß Philosophen ihm auch wohl als einer gewissen Veredelung der Menschheit eine Lobrede halten". Es gehörte also zur Reflexionskultur schon der Aufklärung, dass es parallel zur-naturwüchsigen-Friedenssehnsucht auch vernün ig ist, den Krieg zu denken, dieses geschichtlich-anthropologischen Phänomens zu verstehen zu versuchen. So geschieht es exemplarisch bei Rousseau, als er betonte, ,,dass ich nicht danach suche, was den Krieg für denjenigen, der ihn führt, vorteilha macht, sondern nach dem, was ihn rechtmäßig werden lässt". Embser und Kant ihrerseits argumentieren entschieden gegen politische Utopien bzw. den Chialismus, namentlich gegen einen endzeitlichen, ,,totalitären" Naturalismus und die damit verbundene-imaginierte-endgültige Pazifizierung (nach dem ,,letzten Gefecht"),
Allgemeine Zeitschrift für Philosophie, 2021
I suppose I am one of the three persons at the most on this postphemomenological planet who actually read through these three volumes of the Fink-Gesamtausgabe - and survived it only half braindead and mentally devastated. Ooutput: one of the most irrelevant five pages ever written about something written on Kant. This got me exactly nowhere. But that's academia.
2015
Kants erste epochale Leistung im Bereich der politischen Philosophie liegt darin, dass er auf die Frage nach den notwendigen Bedingungen der Möglichkeit des vernünftigen Zusammenlebens der Menschen auf Erden eine rechtsphilosophische Antwort a priori gibt. Damit ist jedoch nur ein (freilich ganz entscheidender) Aspekt der eigentlichen epochalen Leistung Kants im Bereich der politischen Philosophie genannt. Darüber hinaus darf jedoch nicht übersehen werden, dass Kant sich insbesondere in der Friedensschrift auch dem Problem der Anwendung der apriorischen Prinzipien des Rechts auf die Erfahrungsfälle widmet. Die hier aufgeworfene Frage ist jene nach dem Verhältnis von Apriorität und Empirie oder anders ausgedrückt von Normativität und Faktizität. Das Mittelglied der Verknüpfung und des Übergangs von den ersteren zu den letzteren sieht Kant in der Figur des moralischen Politikers. In der Friedensschrift weist Kant die These der Unabhängigkeit der Politik von Moral und Recht und somit eine doppelte Moral entschieden zurück. Er stellt dagegen der Politik als ausübende Rechtslehre die Moral als theoretische Rechtslehre begrifflich gegenüber. Moral und Politik stehen somit im Verhältnis zueinander wie die Theorie zur Praxis. In der Folge kann es keinen Widerstreit zwischen Moral, Recht und Politik geben. Wahre Politik soll sich der Moral und dem Recht systematisch unterwerfen. Die Aufgabe der Politik besteht darin, zwecks der moralisch gebotenen Friedensstiftung die apriorischen Prinzipien des Rechts in der politischen Realität zu verwirklichen. Kant zeigt sich dabei als ein erfahrungsoffener, kontextsensibler Rechtsphilosoph, welcher der Erfahrungserkenntnis der Menschen, der Klugheit und der erfahrungsgeschärften Urteilskraft eine gewichtige Rolle einräumt. Die bloße Erkenntnis der erfahrungsunabhängigen Prinzipien des Rechts reicht nicht aus, wenn Politik erfolgreich sein soll. Die Moral und das Recht geben letztlich den Rahmen verbindlich vor, in welchem sich die Politik zu bewegen hat.
Philosophisches Jahrbuch
Edited by Ernst-Otto Onnasch, 2009
Table of Content and Introduction http://onnasch.eu/publikationen/Onnasch_Einleitung_Kants_Philosophie_der_Natur.pdf Insbesondere die Naturphilosophie hat Kant zeitlebens beschäftigt. Ihre Begründung kulminiert in der Kritik der reinen Vernunft (1781) in den berühmten Fragen, wie Erfahrung überhaupt und wie synthetische Urteile a priori möglich sind. Seine Metaphysischen Anfangsgründe der Naturwissenschaft (1786) liefern eine metaphysische Begründung der newtonschen Physik. Dieses Begründungsprogramm hat die damalige Debatte nachhaltig beeinflusst. Das vielleicht größte systematische Problem in diesem Werk ist der von Kant sehr eng gefasste Begriff von Naturwissenschaft, der etwa die Chemie oder Biologie ausschließt. Insbesondere was die Biologie betrifft, entwickelt Kant jedoch in der Kritik der Urteilskraft (1790) eine Strategie, teleologische Naturbestimmtheit ins kritische Erkenntnisprogramm einzubauen. Etwa zeitgleich mit dieser Schrift entdeckt er eine Lücke in seinem System: Von den apriorischen Bestimmungen der Metaphysik der Natur kann nicht unmittelbar zu den Bestimmungen der Physik übergegangen werden. Diese Lücke sollte eine neue Schrift schließen, wie das umfangreiche Material des sogenannten Opus postumum bezeugt. Nun war Kant nicht der einzige, der gravierende Probleme in der kritischen Philosophie gesehen hat. Schellings und insbesondere Hegels kritische Umformung der kantischen Naturphilosophie ist deshalb nicht nur von historischem Interesse, sondern auch wichtig für das zeitgenössische Verständnis der kantischen Naturphilosophie. Die Beiträge in diesem Band diskutieren Kants zentrale Überlegungen zur Naturphilosophie jeweils im Kontext ihrer historischen Bedingungen und ihrer Weiterentwicklung. So soll die Bedeutung der kantischen Naturphilosophie für die Entwicklungen im 19. Jahrhundert erhellt werden. Google Books: http://books.google.com/books?id=UC1zfb9UMg0C&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false
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