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Ein "Zirkel liebender Freunde" : Romantik in Goßfelden und Marburg

2014

Abstract

Zirkel von Menschen, die in regem Austausch miteinander standen, sich trafen, "symphilosophierten", wie man damals sagte, zusammen wanderten und reisten, Kaffee tranken und natürlich Briefe schrieben, entweder, bei zeitweiliger Abwesenheit Einzelner, von weiter her oder auch den Berg hinunter und hinauf oder nach Goßfelden. Diese Briefe sind für die Erforschung solcher Konstellationen die wichtigste Quelle. Sie bilden ein Netzwerk des Austauschs und der Verständigung, der Entwicklung und ersten Verbreitung von Ideen, das nicht nur unter biographischen Aspekten interessant ist, sondern in dessen Beziehungslinien die Werke derer, die daran Teil hatten, in neuem Lichte erscheinen. Da auch große Werke nie aus dem Nichts entstehen, liefern Briefe eine Art Kommentar und geben oft zusätzliche Hinweise auf Entstehungszusammenhänge. Wer waren die Beteiligten? Was verband diese Menschen miteinander? Welches waren die Themen aus Philosophie, Poesie und Geschichte, die in ihrem Verkehr eine Rolle spielten in der bewegten Zeit kurz nach der Französischen Revolution, in der die Welt neu gedacht wurde und in der sich schließlich die Philosophie des modernen Selbstbewusstseins herausbildete?