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Wissenssemantische Analyse: die evozierten Frames

2022, Springer eBooks

Abstract

Die wissens-bzw. frame-semantische Analyse der Ausdrücke, wie sie im untersuchten Diskursausschnitt in Pressetexten gebraucht werden, zeigt: Steht der Ausdruck Geflüchtete r in einem engen konzeptuellen wie sprachlichen Verhältnis zu dem zwar nicht unproblematisierbaren, jedoch zukunftsorientierten sowie konstruktiven Themenkomplex der Integration, kennzeichnen Flüchtling eine stärkere Passivität der bezeichneten Personen sowie, in Verbindung dazu, der Umgang politischer Akteur_innen mit ihnen. Die Analyse zweier politischer Reden zeigt jedoch, dass Flüchtling nicht per se eine negative Konnotation zugeschrieben werden sollte. So perspektiviert etwa Heiko Maas das Konzept hinsichtlich Chancen und Perspektiven in der Aufnahmegesellschaft und verbindet dies mit (einem Aufruf zu) politischen Handlungen. Ein zentraler Unterschied zwischen Geflüchtete r und Flüchtling besteht darin, dass mit ersterer Bezeichnung weitaus häufiger auf Personen verwiesen wird, die sich bereits in Deutschland befinden. Migrant in gleicht sich hinsichtlich des kognitiv-semantischen wie epistemischen Gehalts und auch quantitativ stark an Flüchtling an. Dies ist u. a. an dem Umstand zu erkennen, dass-trotz seinem Dasein als Sammelbegriff-der Ausdruck im Gros der Fälle auf Menschen referiert, deren Fluchtbewegung noch andauert. Dieses sich im Diskurs zur sog. Flüchtlingskrise sprachlich manifestierende Wissenin der vorliegenden Studie evoziert durch die jeweiligen instantiierten oder Ergänzende Information Die elektronische Version dieses Kapitels enthält Zusatzmaterial, auf das über folgenden Link zugegriffen werden kann