Rezension zu Antonio Carbone (2022): Park, tenement, slaughterhouse. Elite imaginaries of Buenos Aires, 1852-1880. Frankfurt am Main: Campus, in: sub\urban, 11, 3/4, 2023, S. 509-515.
Key takeaways
Urbanität war für diese Liberalen, die sich als Gegenspieler der im ruralen Argentinien verankerten Caudillos und Gauchos verstanden, ein Wert an sich.
Experten der Hygiene waren sich hinsichtlich der Übertragungswege des Erregers nicht einig, aber alle sahen die Enge in den conventillos als eine Ursache für die Verbreitung der Krankheit, der an ihrem Höhepunkt im April 1871 bis zu 600 Menschen am Tag zum Opfer fielen und die Buenos Aires für einige Monate in eine Geisterstadt verwandelte.
Im Kapitel über die saladeros, in denen Rinder aus der argentini schen Pampa geschlachtet und zu den Exportprodukten Trockenfleisch und Tierhaut weiterverarbeitet wurden, sind die imaginierten Anderen Gauchos aus dem vermeintlich "barbarischen Hinterland".
Antonio Carbone ist nicht der Erste, der Epidemien zum Gegenstand macht, um die Geschichte von Buenos Aires und dem urbanen Aufeinandertreffen und Zusammenleben verschiedener Klassen im Zeitalter der Masseneinwanderung und Industrialisierung zu schreiben.
Darüber hinaus kann die vielschichtige Studie als Nachschlagewerk für so unterschiedliche Themen wie den Konsum von Stadtpanoramen als Vergnügen der Oberschicht, die "Erfindung" des conventillo, den wis senschaftlichen Aufstieg der Hygiene, Reiseberichte über Buenos Aires, rassistische Hierarchien innerhalb der italienischen Einwander_innen schaft oder den Aufbau des zoologischen Gartens im Parque de Palermo herangezogen werden.
Kapitel aus dem Band: "Urbane (T)Räume: Städte zwischen Kultur, Kommerz und Konflikt", Reihe Studien zu Lateinamerika, Nr. 28 Nomos-Verlag: Baden-Baden, S. 121-136
Der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit liegt im Zeitraum von 1918 bis 1945. Die zwanziger Jahre sind die Jahre der wirtschaftlichen Auswanderung, der Bemühungen das krisengeschüttelte Europa zu verlassen, und eine neue Existenz aufzubauen. Die Veränderungen in Europa während der dreißiger Jahre - die Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland, der Ständestaat in Österreich - beeinflussen auch das Leben der Deutschsprachigen in Buenos Aires. Zwar gibt sich die Mehrheit der Auswanderer politisch desinteressiert, trotzdem spielt die Politik der Herkunftsländer in der deutschsprachigen Kolonie eine wichtige Rolle. Tausende Kilometer von Europa entfernt, entsteht eine Art Mikrokos¬mos, mit denselben Anschauungen, Verhaltensmustern, Konstellationen und Parteizugehörigkeiten wie im Herkunftsland. Auch nach dem "Anschluß" spiegelt die Handlungsweise vieler aus¬gewanderter Österreicher die Verhältnisse zu Hause: Ignoranz und An¬passung sind die vorherrschenden Tendenzen...
Von "theologisch-polemisch-poetischen Sachen", 2015
Das 16. und 17. Jahrhundert kann als einer der Höhepunkte der gelehrten und nicht-gelehrten Polemiken in der Geistesgeschichte gelten. 1 Das hat nicht nur mit der Einführung und Etablierung der Reformation zu tun, die zu einer Aufspaltung der einen katholischen Kirche in viele Konfessionen führte, sondern auch mit der Erfindung des Buchdrucks, der ganz neue Möglichkeiten der Auseinandersetzung bot. Plötzlich gab es verschiedene Medien, mit denen man kurzfristig und gezielt auf Ereignisse, Gerüchte, Vorwürfe und Polemiken reagieren konnte. Das häufigste Medium blieb sicherlich das gesprochene, geschriebene oder gedruckte Wort, mit dem man offen, subtil, verklausuliert oder versteckt seine Ansicht, teils in polemischer Gestalt, zum Ausdruck brachte. Daneben gab es jedoch auch das Bildmedium, das ebenfalls zum Träger von Botschaften wurde. Häufig findet sich beides miteinander kombiniert, wie die zahlreichen Flugschriften und Einblattdrucke aus der Frühzeit der Reformation belegen. 2 Sie sind eine unmittelbare Folge der Kirchenspaltung, mit der der Kampf um den wahren Glauben begann. Dieser Kampf war auch am Ende des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts, als sich die drei großen Konfessionen-die katholische, lutherische und reformierte Kirche-schon längst unter veränderten Bedingungen konsolidiert hatten, noch nicht beendet. Davon zeugen vier Gemälde, die ich einleitend im Blick auf ihren polemischen Gehalt vorstellen möchte. Dabei nähern wir uns Schritt für Schritt jener Bewegung, die hier im Mittelpunkt des Interesses stehen soll: dem Sozinianismus. 3
Zusammenfassung: Von Frankreich her erreichte die asiatische Cholera das Großherzogtum Luxemburg im Juni 1832. In der Stadt Luxemburg erlagen ihr bald darauf 215 Einwohner sowie 57 Soldaten der dort stationierten preußischen Garnison. Als Krankheitsursache galten vor allem Miasmen, die man durch entsprechende öffentliche Hygienemaßnahmen zu unterbinden suchte. Zur Diskussion standen aber auch andersartige Krankheitsursachen, genauso wie die Frage, ob Cholera ansteckend sei oder nicht. In der Folgezeit wurde Luxemburg noch mehrmals von der Cholera heimgesucht. Besonders verheerend war die Epidemie von 1865-66.
bei der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik. Dr. Sandra Carreras, Historikerin. Wissenschaftliche Angestellte im Referat Forschung und Publikationen des Ibero-Amerikanischen Instituts in Berlin. Miguel D'Agostino, Überlebender des ehemaligen Haftzentrums Club Atlético, Mitglied der Arbeits-und Konsensgruppe für die Wiedergewinnung der Erinnerung des Ortes.
“, in: Europäische Gründungsmythen im Dialog der Literaturen, Roland Ißler/Rolf Lohse/ Ludger Scherer (Hg.), Göttingen: V&R unipress, 2019, S.403-419., 2019
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet þber http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Merkur: Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, 2021
Bis Mitte des 21. Jahrhunderts werden die Megacitys Shenzhen und Hongkong voraussichtlich zu einer einzigen Megalopolis verschmelzen-mit dann mehr als 20 Millionen Bewohnern. Und doch wird dieser urbane Riesenkomplex nach den Plänen der chinesischen Regierung selbst Teil einer noch größeren Einheit sein: eines zusammenhängenden Wirtschaftszentrums, das nicht nur Hongkong und Shenzhen umfasst, sondern Macau,
Beuerbach, Jan; Gülker, Silke; Karstein, Uta; Rösener, Ringo (Hrsg.): Sinn in der Krise. Kulturwissenschaftliche Beobachtungen zur Covid-19-Pandemie. Berlin: De Gruyter., 2022