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1997, Sigrid Brandt/Bernd Oberdorfer (Hrsg.), Resonanzen. Theologische Beiträge für Michael Welker zum 50. Geburtstag
dig und authentisch, weil sie nicht ganz, nicht "mit Haut und Haaren" Pfarrerin sei. Sie bleibe letztlich Beobachterin und entziehe sich der Gemeinde und ihrem Auftrag, der sie ganz und gar in Beschlag nehmen müsse und keine Unterscheidung von Berufs-und Privatperson zulasse. I Dieses Konzept des "ganzen Pfarrers" vertrin u.a. Dietrich Rössler. Rössler fordert nach wie vor eine Totalidentifikation des Pfarrers mit seinem Beruf: "Der religiöse Inhalt der kirchlichen Berufstätigkeit macht es [ ... ] wunöglich, zwischen ihr und dem persönlichen Leben des darin Tätigen zu unterscheiden. [ ... ] Wer also diesen 'Beruf mit' Arbeitszeiten' (oder anderen Begrenzungen) in Verbindung bringen will, hat ihn bereits verfehlt." Dietrich Rössler, Grundriß der Praktischen Theologie, 2. erw. Aufl. Berlin I New York 1994, 336f.
Deutsches Pfarrerinnen- und Pfarrerblatt, 1999
Der Pfarrberuf scheint in der Krise. Von Kirchenleitungen ist die Forderung nach einem notwendigen Wandel im Gemeindepfarramt zu hören. Stellenteilende Pfarrerinnen und Pfarrer reflektieren ihre ambivalente Berufsidentität. Viele »ganze« Gemeindepfarrerinnen und-pfarrer erleben die zahlreichen und divergierenden Erwartungen ihres Berufsalltags als Überforderung. Nicht wenige Pfarrerinnen und Pfarrer fühlen sich darüber hinaus aufgrund wachsender Verschlechterungen in der Besoldung und Versorgung demotiviert. Zu einem lädierten Selbstbewußtsein tragen nicht zuletzt auch innerkirchliche Stimmen bei, die abfällig von der Pastorenkirche sprechen und die Notwendigkeit des Pfarrberufs prinzipiell in Frage stellen. Die folgenden Überlegungen reflektieren die spezifischen Möglichkeiten und Grenzen des Pfarrberufs aus professionstheoretischer Perspektive und wollen zur Klärung der Frage nach Sinn und Notwendigkeit des Pfarrberufs beitragen.2 Für die Soziologie gehört der Pfarrberuf zur Berufsgruppe der Professionen. Er teilt mit dieser Berufsgruppe bestimmte Problemtypiken und Chancen, deren Reflexion ein hohes Maß an beruflicher Orientierung erlaubt und zu einer differenzierten Bestimmung des Verhältnisses von Person und Amt führt. Die professionssoziologischen Überlegungen stellen dabei keineswegs eine dem evangelischen Amtsverständnis fremde und gänzlich neue Perspektive dar, sondern reformulieren spezifisch reformatorische Anliegen unter den Bedingungen der Moderne. 1. Interaktionsabhängigkeit und Schutz des Vertrauens Mit dem Begriff der Profession sind historisch zunächst einmal bestimmte akademische Berufe gemeint, die mit der frühmodernen Gliederung der Universität identisch sind: Mediziner, Juristen und Theologen bilden die klassischen Professionen. Anders als viele andere Berufsgruppen haben es Professionen ganz unmittelbar mit Menschen zu tun. Professionen spielen deshalb vor allem in den Funktionssystemen eine zentrale Rolle, die in spezifischer Weise von Interaktionen abhängig sind, das heißt in Funktionssystemen, die auf direkte Kommunikation unter anwesenden Personen, auf face-to-face-Begegnungen bezogen sind. Der Hauptgrund für die besondere Hervorhebung der klassischen Professionen liegt in der besonderen gesellschaftlichen und kulturellen Relevanz der Sachthematiken, die diese spezifischen Berufsgruppen repräsentieren. Die Professionen bearbeiten existentielle Probleme der Krankheit, der Schuld, der Angst, der Trauer oder des Seelenheils. So begegnet der Arzt dem Kranken in einer für ihn bedrohlichen Situation, in der der Kranke ganz auf die Kompetenz und die Vertrauenswürdigkeit des Arztes angewiesen ist. Genauso begegnet die Pfarrerin bei einem Sterbefall in aller Regel Menschen, die sich angesichts ihrer Trauer hilflos fühlen, emotional aufgewühlt und auf geistliche Begleitung angewiesen sind. Der evangelische Pfarrberuf ist demnach eine Profession, die sich, wie andere Professionen auch, typischerweise mit der Bewältigung kritischer Schwellen und Gefährdungen menschlicher Lebensführung befaßt. Diese für die Betroffenen prekäre Situation macht einen besonderen Schutz des Vertrauens der jeweiligen »Klientel« erforderlich. Das Vertrauen der Menschen zu gewinnen und zu erhalten ist conditio sine qua non für den Pfarrberuf. Ohne Vertrauen hat weder die Ärztin noch die Pfarrerin eine Chance, sinnvoll zu arbeiten. Deshalb ist die Kontinuität der Berufsperson von elementarer Wichtigkeit bei den Professionen. Ist die Hürde zum Hausarzt endlich genommen, vermeidet der Patient in aller Regel die Vertretung durch einen anderen Arzt, um nicht erneut riskante Erstkommunikationen eingehen zu müssen. 2. Professionsethische Verhaltenszumutungen Um das Vertrauen ihrer Klientel zu schützen, haben die Professionen besondere Professionsethiken entwickelt. Damit sind im Pfarrberuf Verhaltenszumutungen gemeint, die als Pflichtenkatalog aus dem Pfarrerdienstrecht bekannt sind: die Verpflichtung
Deutsches Pfarrerinnen- und Pfarrerblatt, 2003
Pfarrerinnen und Pfarrer üben einen der schönsten und anspruchsvollsten Berufe aus. Doch das Wissen um die Komplexität und Differenziertheit dieses Berufes und die Lust, ihn engagiert und identifiziert mit der Sache auszuüben, wurde in den letzten Jahrzehnten durch verschiedene Entwicklungen nicht unerheblich strapaziert-zum einen durch empfindliche Kürzungen in der Besoldung und Versorgung, durch den Zwang zu halben und dreiviertel Stellen und einem Trend in den Synoden, die Pfarrerschaft vor allem als Kostenfaktor zu betrachten. Zum andern aber auch-und das scheint mir noch gravierender zu sein im Hinblick auf die Verunsicherung der Pfarrerschaft als der finanzielle Aspekt-durch die ständige Selbstthematisierung des Pfarrberufs und seine vielfach diagnostizierte Reformbedürftigkeit. Die allenthalben geführte Diskussion über das Pfarrerbild und die Kirchenreformpapiere vieler Landeskirchen, die eine grundlegende Revision des Pfarrberufs als dringlich und unabwendbar für die Zukunftsfähigkeit der Kirche halten, zeigen dies überdeutlich. Der Pfarrberuf scheint sich nicht mehr von selbst zu verstehen. Das Amt, wie es ehedem verstanden wurde, das Amt, das die Person des Pfarrers und der Pfarrerin trägt und von der Achtung und dem Vertrauen der Menschen lebt, dieses verstaubt und antiquiert wirkende Amt soll nun professionalisiert und modernisiert werden. Das neue Vokabular, das die entsprechenden Reformpapiere dem Kontext und der Semantik des Wirtschaftssystems entnommen haben, verrät den Trend zu einer solchen Professionalisierung nur allzu deutlich: Wie in der Managementführung von Unternehmen wird nun aller Orten von Personalentwicklung und Personalführung geredet. Pfarrerinnen und Pfarrer sollen über Jahresdienstgespräche oder detaillierte Dienstvereinbarungen stärker beobachtet, angeleitet und kontrolliert werden in ihrem Tun. Dabei sollen konkrete Ziele, Strategien und Maßnahmen abgesprochen werden, die bis zum nächsten Gespräch zu erreichen bzw. umzusetzen sind. Durch Maßnahmen dieser Art soll zur Qualitätsförderung und zur Qualitätssicherung und zu mehr Effektivität im Amt beigetragen werden, wie es z.B. im westfälischen Reformprogramm »Kirche mit Zukunft« heißt. Die Bemühungen der verschiedenen Landeskirchen, Pfarrerinnen und Pfarrer stärker in die Pflicht zu nehmen, sind zunächst einmal zu würdigen und in gewisser Hinsicht auch notwendig in einer Gesellschaft, die immer mehr Anspruchsindividualitäten erzeugt und immer stärker vom Markt her denkt. Es sei in diesem Zusammenhang daran erinnert, dass es im Gefolge der dialektisch-theologischen Ära eine Zeit gab, in der es geradezu verrufen war, sich an Fragen und Bedürfnissen von Kirchenmitgliedern zu orientieren und auf diese sensibel einzugehen. In den siebziger Jahren konnte ein Gespräch anlässlich einer Trauung, das im Eklat endete, sogar als besonderer Erfolg gewertet werden. So überlegte Kurt Marti, konventionelle Kirchenmitglieder zum Kirchenaustritt zu ermutigen und ihnen von Amtshandlungen abzuraten: »Die wenigen Fälle, in denen es mir gelang, Brautleute zum Verzicht auf die kirchliche Trauung zu bewegen, zähle ich zu meinen geglücktesten Traugesprächen-die Wirkung war jedesmal befreiend für beide Seiten, selbst in einem Fall, wo das Brautpaar das Gespräch empört abbrach.«1 Im Gefolge der Seelsorgebewegung haben sich wiederum viele Pfarrerinnen und Pfarrer nur an sich selbst, ihren eigenen Gefühlen und Wünschen orientiert. Auch das hat zu Verwerfungen und Enttäuschungen bei den Gemeindegliedern geführt. Beide Haltungen stehen in Spannung zu einem Beruf, in dem es viele berechtigte Erwartungen von Seiten der Kirchenmitglieder als auch von Seiten der Kirchenleitung an ihr professionelles Personal gibt. Auf der anderen Seite gerät die Kirche mit einer unreflektierten Mitgliederorientierung, mit einer unmittelbaren Orientierung am Markt, seiner Sprache, seinen Mechanismen und seiner Logik (»der Kunde ist König«) in Spannung zu ihrer Botschaft und damit auch zur Professionalität des Pfarrberufs. Aus professionssoziologischer Perspektive zeigt sich nämlich, dass die momentan angestrebte Professionalisierung paradoxerweise die Professionalität des Pfarrberufs nicht in jedem Fall fördert, sondern ihr in mancher Hinsicht sogar abträglich ist und ungewollt zur Deprofessionalisierung des Pfarrberufs beiträgt. Es gibt insofern nicht nur theologisch-dogmatische Gründe, die eine gewisse Skepsis gegenüber manchen der angestrebten Reformen nahe legen, sondern auch professionstheoretische. Diese These will ich im Folgenden erläutern und ausführen. Zuerst stelle ich dazu die Typik der Professionen vor, wie sie aus
Ursula Kress/Carmen Rivuzumwami (Hrsg.), Grüß Gott, Frau Pfarrerin!, 2009
Deutsches Pfarrerblatt, 2009
Der Status des Pfarrberufs in der evangelischen Kirche ist umstritten. Tendenzen einer Deprofessionalisierung lassen sich deutlich ausmachen, auch im EKD-Impulspapier "Kirche der Freiheit". Isolde Karle erläutert, was Professionalität im und für den Pfarrberuf bedeutet und warum zwar alle Christen Priester, aber nicht alle Pfarrer sind.
2015
Angesichts der immer komplexer werdenden Anforderungen und Erwartungen an den Pfarrberuf, die durch die gegenwartige Kompetenzdiskussion eine zusatzliche Steigerung erfahren, ist es notwendig, das Kerngeschaft und damit auch die inhaltliche Grundlegung pastoraler Professionalitat intensiver als bisher theologisch zu bedenken. Pladiert wird dafur, sowohl die berufliche Praxis wie auch die Ausbildung zentral von einer theologisch-bildungstheoretischen Perspektive aus in den Blick zu nehmen. Denn erst vor diesem Horizont kann die offentliche Bedeutung des Pfarramts im Kontext der gegenwartigen pluralen Welt- und Gesellschaftsverhaltnisse sowie ihre promissionale Deutungsaufgabe angemessen bestimmt und reflektiert werden. Everyone who aims at becoming a pastor today, is faced with complex outside demands and expectations that are attached to this office. In addition, the current discussion regarding competence and skills heightens the sense that this work demands from a person more than...
2021
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2021 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral.
Potsdamer Beiträge zur Hochschulforschung, 2021
Die Etablierung von Weiterbildungsangeboten für Professor/innen ist aktuell als ebenso gefragter wie nicht einfach umzusetzender Programmpunkt auf die Agenda der Hochschulentwicklung gesetzt worden. Im vorliegenden Beitrag wird ein Beispiel einer für diese besondere Zielgruppe konzipierten Angebotsstruktur vorgestellt. Damit einhergehend werden Befragungsdaten aus diversen Perspektiven zur Einschätzung dieser Angebote nachgezeichnet. In gleichem Maße zielt der Beitrag auf eine professionalisierungstheoretische Legitimation solcher Maßnahmen, deren Gelingensbedingungen nicht unwesentlich über die fragile Passung von Ziel und Format bestimmt werden: Aus bildungswissenschaftlicher Sicht bietet sich in diesem Zusammenhang die (Wieder-) Belebung des akademischen Mitstreits im Lehrkörper an.
2001
3. Aufl. 2011, erschienen im Kreuz Verlag (Freiburg i. Br.), erstmals erschienen im Gütersloher Verlagshaus (Gütersloh)
Pastoraltheologische Informationen, 2012
In diesem Artikel wird von einer Situationsskizze der Hochschuldidaktik zwischen universitären, gesellschaftlichen und kirchlichen Rahmenbedingungen ausgegangen. Danach wird ein ganzheitliches Konzept praktisch-theologischer Lehre zur Diskussion gestellt, das bei den bereits vorhandenen Kompetenzen und reflektierten Erfahrungen sowie der Persönlichkeit der Studierenden ansetzt. Dieses Konzept wird abschließend anhand der Methode des Case study exemplifiziert.
Organisationsberatung, Supervision, Coaching, 2008
Im Allgemeinen besteht in der Soziologie Einigkeit, dass die zentralen Leistungsrollen in Organisationen wie z. B. Manager oder Organisationsberater keine Professionsbildungsprozesse durchlaufen haben. Unter den Begriffen Coaching und Supervision haben sich jetzt Tätigkeitsfelder ausgebildet, die aufgrund ihrer Personenzentriertheit einem ähnlichen Professionalisierungsdruck zu unterliegen scheinen, wie in den auf „people process“ ausgerichteten Tätigkeiten im Recht, der Medizin, der Religion und der Erziehung. Bildet sich ähnlich wie in den professionalisierten Bereichen, in denen der Mensch sein Verhältnis zu Gott (Religion), zu anderen Menschen (Recht), zu seinem Körper und Psyche (Krankenbehandlung) und zu seinen eigenen kognitiven Fähigkeiten (Erziehung) entwickelt hat, auch ein professionalisiertes Feld aus, in dem der Mensch sein Verhältnis zur Organisation klären kann? In diesem Artikel wird der Professionalisierungsdruck auf die personenzentrierte Beratung rekonstruiert und die Professionsbildung, abhängig von der zu beratenen Position, zum Organisationstypus und zur Interventionstiefe, untersucht. There is a general agreement that central roles in organizations like manager and consultants cannot be professionalized. However, the development of coaching and supervision seem to show a slightly different picture. Because of their focus on persons the pressure to professionalize seems to be comparable to service providers in law, medicine, religion and education. This article reconstructs the professionalization pressure on coaching and supervision and analyzes their professionalization process.
2016
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Pastoraltheologie, 2000
Der Pfarrberuf erscheint aus berufstheoretischer Perspektive als Profession. Er weist in seiner Struktur eine besondere Typik auf, die er mit anderen Professionen teilt. Auf dem Hintergrund dieser besonderen Berufstypik ist der Frage nachzugehen, worin pastorale Kompetenz besteht. Dabei ist zunächst zu klären, was unter einer Profession zu verstehen ist und wie sich die modernen Professionen zur funktional differenzierten Gesellschaftsstruktur verhalten. Nach diesen grundsätzlichen Erwägungen werden unter den Stichworten Interaktion und Sachthematik die beiden wesentlichen Bezugsgrößen einer Profession entfaltet und die kommunikativen, berufsethischen und theologischen Aspekte pastoraler Kompetenz benannt und erläutert. Abschließend werden unter dem Stichwort Überkomplexität einige Implikationen dieses Verständnisses von pastoraler Kompetenz für die Ausbildung von Theologinnen und Theologen angedeutet.
Zwischen Beratung und Begutachtung, 2009
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Praktische Theologie, 1990
Für einige Theologinnen verhindern Bestimmungen des Landeskirchenamtes die Ordination zur Pastorin; für die Frauen, die mit einem katholischen Mann verheiratet sind und für die Frauen, die nicht beamtet werden können. Andere können ihren Beruf wegen der 100 %-Regelung für Theologenehepaare oder wegen des Nichtvorhandenseins einer (halben) Stelle in einem bestimmten Gebiet, nicht ausüben. Am häufigsten wird das Vereinbaren von Beruf und Familie, d. h. von Beruf und Kindererziehung zur Existenzfrage von Pastorinnen. Die Geburt eines Kindes ist der Grund für eine Beurlaubung, manchmal sogar für das Aufgeben des Berufes. Ob es mit der Zeit immer selbstverständlicher wird, daß Frauen nicht allein für das Familienleben zuständig sind? Ob es selbstverständlicher wird, daß Frauen und Männer Hausarbeit und Kindererziehung miteinander teilen und so beide berufstätig sein können?
In: Thomas Schaufelberger / Juliane Hartmann (Hg.), Perspektiven für das Pfarramt: Theologische Reflexionen und praktische Impulse zu Veränderung in Berufsbild und Ausbildung, Zürich: TVZ 2016, 182-186.
Arcturus. Deutschsprachiger Raum und Europäischer Nordos-ten. Blätter der Aue-Stiftung Hel-sinki für Geschichte und Kultur-kontakt. Nr. 2 (2004) 25-41, 2004
Hans-Christian Daniel Synchronic and diachronic elements in the office of a minister The cited dichotomy, well known from Saussurean linguistics, can also be applied to the work of a minister. Can he in the frame of a (synchronic) interaction understand a fellow Christian in his tribulations although the (diachronic) history of his client's experiences is unknown to him. This question is taken up from Luther's emphasis on diligently translating the pronouns. This seems to be warranted as the wish to make one's troubles and experiences understood as well as the endeavour to communicate the consolation in the faith are both dependent on the word. Moreover, the Lutheran doctrine of justification combines both diachronic and synchronic elements. God's eternal love for the sinners as well as Christ's historically unique sacrifice (in which the justification of man in his faith becomes manifest) belong to the diachronic sphere. On the other hand, by man's love for his fellow man, which is active in the faith, the Christian assumes responsibility and has the synchronic experience of a common belonging to the category of sinners justified before God. Luther insisted on what could be called pronominal analysis because he wanted that by exegetic methods man should be made feel in respect to the Scriptures as an affected partaker and not just as an objective witness. It is the dimension of pro nobis ("for us") in the history of salvation that gives it an existential and not only a historical meaning. Enhancing the faith by preaching the word bridges the gap between the diachronic character of the plan of salvation and the synchronic character of Christ's presence in the life of the Christian. By the same token both the historicity and ubiquity of Christ becomes fathomable. Luther's concept of Ministerial work is influenced by the concept of the presence of Christ as personally affecting the Christian. It must not be limited to interpreting the Gospels, but it means as well caring for man in all his needs, because as Christ is present in the life of the Christian, it is also he who suffers the sufferings in our world. As man lives in Christ by virtue of the faith, he lives in his fellow man by virtue of love. He thus transcends "upwards" to God as well as "downwards" into the world by trying "to be Christ for his fellow" man. And it is in turn Christ himself who communicates his needs in the needs of our fellow man. Thus, the minister listens to the Christian speaking about his needs as if listening to Christ himself. The client's words become as important as the words of Christ himself. The minister therefore is not called to analyse the causes of the tribulations. But his same words uttered in the intention of caring for all the needs of man flow again from this source. This prevents a hierarchical positioning of client and minister and makes their mutual communication possible as listening to the voice of Christ who is present in the faith.
LVK-Forum, 2008
Eine ernüchternde Bilanz aus drei Jahrzehnten Erfahrungen mit pfarramtlichen Teildiensten zieht die in Bochum lehrende Praktische Theologin, die weithin bekannt geworden ist durch ihre professionstheoretischen Untersuchungen zum Pfarrberuf. Unabweisbar und zu begrüßen unter stellenplanerischen und familienpolitischen Gesichtspunkten, aber zugleich auch unverkennbar im Dilemma zwischen Selbstausbeutung einerseits und Selbstentwertung andererseits gilt es, eines weitere Ausweitung von Teildiensten abzuwägen unter dem Gesichtspunkt, welche weitreichende Veränderung im Pfarrerbild und in der Funktionsweise des Pfarrberufs davon zu erwarten sind - und wie wünschenswert solche Veränderungen sein können.
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