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2017, Zeitschrift für Germanistik
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Schwerpunkt: Literatur und Digitalisierung Matthias Beilein, Claudia stoCkinger-Literatur und Digitalisierung. Editorial 233 Friederike sChruhl-Literaturwissenschaftliche Wissensproduktion unter dem Einfluss der Digitalisierung 239 seBastian BöCk-Die Seele lesen. Anregungen zu einer doppelten Lektüre von Literaturausstellungen 261 elisaBeth Böker, niCole gaBriel, lena lang-Formen der (digitalen) Literaturvermittlung am Beispiel des Medienphänomens "Harry Potter" 282 Julian ingelMann, k a i MatuszkiewiCz-Autor schafts-und Literaturkonzepte im digitalen Wandel 300 Constanze BauM-Digital gap oder digital turn? Literaturwissenschaft und das digitale Zeitalter 316
https://unipub.uni-graz.at/dossier/periodical/titleinfo/6635076, 2021
Dinge und Medien bei Clemens J. Setz andere Ball springt sofort umso höher, auch wenn er damit gegen den Griff nichts auszurichten vermag. Mit dem Gedanken, dass es eigentlich doch ein Spaß sei, solche Bälle im Zimmer zu haben, wirft Blumfeld den gefangenen Ball zu Boden und wundert sich, dass die fast durchsichtige Zelluloidhülle den Aufprall vollkommen unbeschadet übersteht. Sofort ist die regelmäßige Bewegung der beiden Bälle wiederhergestellt. Ein sehr offen zur Schau gestellter Versuch, das Treiben der Bälle zu ignorieren, nützt nichts. Blumfeld vermag seinen abendlichen Verrichtungen zumindest nicht mehr in der Weise nachzugehen, wie er es gewohnt ist. Aage A. Hansen-Löve hat darauf hingewiesen, dass "der hüpfende Wiederholungszwang" 2 der beiden Bälle nicht nur die Alltagsroutinen der Hauptfigur, sondern auch die Tektonik der Erzählung stört. Bewegung kommt in den Text. An einer längeren Stelle ereignet sich ein kleiner Exzess des Wörtchens "um", das schon im Namen der Titelfigur steckt. Hier ein Ausschnitt: "Blumfeld dreht sich unerwartet um, um zu sehn, wie die Bälle das zustande bringen. Aber kaum hat er sich umgedreht, beschreiben die Bälle einen Halbkreis und sind schon wieder hinter ihm und das wiederholt sich, sooft er sich umdreht." 3 Hansen-Löve, von dem die Hervorhebungen stammen, hat recht: Das hätte man auch ohne diese vielen umständlichen Wiederholungen ausdrücken können. Die Eigenbewegung der beiden Bälle bringt eine Interaktion mit den Bewegungen der Person, ja sogar mit deren Stimmungslagen zustande. Mit zu den Erfahrungen, die Blumfeld mit seinen Zimmergästen macht, gehört die Überzeugung, dass er sie, auch wenn sie vor ihm zurückweichen und ihn dann wieder hinter seinem Rücken verfolgen, jederzeit zerstören könnte. Dazu fehlt ihm jedoch noch die Entschlusskraft. Die beiden Bälle scheinen ihn auch nicht übermäßig reizen zu wollen. An ihren Bewegungen nimmt der Junggeselle eine gewisse Zurückhaltung wahr. So springen sie, als Blumfeld am Tisch sitzt, um die Zeitung zu lesen, nicht ganz bis zur Tischplatte hoch und vermeiden so den Lärm eines zweiten Aufpralls nach oben. Ihre Geräusche lassen sich mit einem Teppich dämpfen, den man ihnen unterlegt.
Kalina Kupczynska Ohne Rückenwind. Über Kausalität in der Prosa von Clemens J. Setz Kausalität wird im Kontext literarischer Texte meistens als eine Ordnung definiert, die fiktionale Narrative in enger Verbindung mit deren zeitlichen Komposition strukturiert;1 häufig wird ‚Kausalität' analog zu ‚Logik' der Erzählung behandelt, so etwa bei Todorov und Barthes. Todorov und Barthes, wie auch die meisten Strukturalisten, betonten das Primat der Kausalität bzw. der Logik der Narrative gegenüber deren zeitlichen Ordnung; der Leser konzentriere sich viel stärker auf die erstere – so Todorov. In der kognitivistischen Erzählforschung wird das Phänomen der Kausalität in Narrativen im Verhältnis zu allgemein geltenden Gesetzen der Kausalität graduell aufgefasst: " CAUSE does not have the restrictions associated with physical causation, wherein one event is both necessary and sufficient for another event to occur. Causal relations in stories have a looser character, implying sufficiency rather than necessity. " 2 Kausalität umfasst so wichtige Aspekte fiktionaler Texte wie " die Spannung zwischen Motivation und Handlung, zwischen Word und Tat " , die Rolle von 1 1 Vgl. Tzvetan Todorov: " La causalité est étroitement liée à la temporalité; il est même facile de les confondre. […] Mais si presque tout récit causal possède aussi un ordre temporel, nous n'arrivons que rarement à percevoir ce dernier. La raison en est un certain état d'esprit déterministe, que nous attachons incosciemment au genre même du récit. ". Ders.:
Journal of Literary Theory
How ›literary mediation‹ is observed from the perspective of literature is discussed in this paper on the basis of Clemens J. Setz’ Bot. Gespräch ohne Autor. It is described here as a network of multiple operations and interconnections that take up excerpts of what has already been published and combine them with something new, and, at the same time, it is made recognizable as a fundamental moment of literature. What is reconstructed here on the basis of and from an exemplum is systematically relevant. The systematic connections that are of interest here, in turn, can only be made plausible by means of the text. This constellation is theoretically indissoluble. This paper discusses this using both the notion of ›epitext‹ and incorporating the concept of ›mediation‹ unfolded by Bruno Latour. It brings the two together and opens the theoretical territory of ›literary mediation and promotion‹. It follows that mediation is defined as an operation that transforms, that is, not conserves ...
Bildmedien. Materialität – Semiotik – Ästhetik, 2023
Bildmedien sind aus Clemens Setz' Erzähltexten nicht wegzudenken: Sei es die Medienkombination in der Autofiktion Indigo (2012), die Anleihen beim Computerspiel im Roman Die Stunde zwischen Frau und Gitarre (2015) oder die in der Reihe der zahllosen intermedialen Bezüge zu Fotografie, Film oder Computerspiel fast schon anachronistisch anmutende zentrale Stellung der Plastik in der Erzählung Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes (2011) aus der gleichnamigen Sammlung-stets vermisst Setz sein Erzählen und dessen Weltentwürfe an der Leistung von Bildmedien. Dass aber Bilder, oder genauer: Fotografien ins Zentrum seiner realistischen Poetik führen, zeigen beispielsweise seine erste Tübinger Poetikvorlesung von 2015 oder die Interviewfiktion Bot: Gespräch ohne Autor von 2018. In der Auseinandersetzung mit einer Reihe als Funde des Alltags gerahmter Schnappschüsse formuliert Setz nichts weniger als seinen ganz spezifischen ästhetischen Realismus. Wenn Realismus in der Literatur-und Kunsttheorie mehr ein Problemkomplex denn ein Begriff ist (vgl. Berndt und Pierstorff 2019), dann ist die Fotografie dessen heimliches Zentrum. Ob als Leitmedium oder als Gegenbegriff-die Fotografie bestimmt als Bezugspunkt das Nachdenken über das Verhältnis von Welt und Darstellung, das seit dem neunzehnten Jahrhundert als Kardinalproblem des Realismus bezeichnet werden kann. Ihre Fähigkeit, die Wirklichkeit detailgetreu abzubilden, setzt neue Maßstäbe für die mimetische Funktion bildender Kunst wie Literatur-eine Herausforderung, auf die der programmatische literarische Realismus mit der Forderung nach ‚Verklärung' von Wirklichkeit als Kriterium für Kunst begegnet.¹ Doch selbst für einen ästhetischen Realismus, der nicht von einer Verklärung einer vorgängigen Wirklichkeit, sondern umgekehrt immer von der Darstellung ausgeht, ist die Fotografie in gewisser Weise privilegiert. Denn sie besitzt eine besondere ontologische Suggestionskraft, die mediengeschichtlich durch die Aufnahmetechnik analoger Fotografie zusätzlich beglaubigt wird (vgl.
Unter den zahlreichen und kaum mehr überschaubaren Studien zu Ernst Jünger nimmt die vorliegende Untersuchung von Niels Penke eine Sonder-rolle ein, nimmt sie sich doch erstmals systematisch die Analyse der vielfäl-tigen Beziehungen von Jüngers Werk zur skandinavischen Literatur vor. 1 Was die Länder angeht, für die sich Jünger vorrangig interessierte, so wa-ren das Island und Norwegen. Das ist zweifellos ein verdienstvolles Unter-fangen, sind doch bisher die skandinavischen bzw. skandinavistischen Aspekte oder Dimensionen in Jüngers Werk eher am Rande thematisiert worden. Zwar spielten Bezüge auf die altskandinavische Literatur in der Li-teratur zu In Stahlgewittern eine Rolle, weil es Vermutungen gibt, daß sich auch der Titel dieses Buch einer Inspiration aus dieser Quellen verdanken könnte (S. 32-33). 2 Genauere Darstellungen fehlten aber bisher. Diese Lücke wird nun durch die Dissertation von Niels Penke gefüllt, die sich etwa vornimmt, die strukturellen und intertextuellen Beziehungen zwischen In Stahlgewittern und der Egils Saga genauer zu untersuchen (S. 33). Das ist höchst verdienstvoll und auch deshalb nötig, weil Jüngers Selbstkom-mentierungen seines Schaffens nicht eben zuverlässig sind (vgl. z.B. S. 33, 38, 49-50). Dennoch steht außer Zweifel, daß Ernst und auch sein Bruder 1 Siehe als Überblick Skandinavische Literaturgeschichte / unter Mitarb. von Annegret Heitmann ... Hrsg. von Jürg Glauser.-Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2006.-XVIII, 519 S. : Ill. ; 25 cm.-ISBN 978-3-476-01973-8-ISBN 3-476-01973-X : EUR 39.95 [9027].-Rez.: IFB 11-1 http://ifb.bsz-bw.de/bsz105815632rez-1.pdf 2 Vgl. etwa Das Begleitbuch zu Ernst Jüngers "In Stahlgewittern" / Nils Fabi-ansson. [Aus dem engl. Manuskript übers. von Till Kinzel].-Hamburg [u.a.] : Mitt-ler, 2007.-158 S. : Ill. ; Kt. ; 21 cm.-Ein Teil der Auflage ist die Jahresgabe des Freundeskreises der Brüder Ernst und Friedrich Georg Jünger e.V.-ISBN 978-3-8132-0888-7 : EUR 19.90 [9515].-Rez.: IFB 07-2-396
Laudatio auf Richard Pietraß aus Anlass der Verleihung des Übersetzerpreises Ginkgo-Biloba für Lyrik im Hilde-Domin-Saal der Stadtbücherei Heidelberg, 30. September 2020.
Lebendige Seelsorge, 2020
Literatur und Theologie weisen Wege zu subjektiver Wahrnehmung verschiedenster Klang-Welten und Klang-Sprachen. Ob erinnernd an die Klänge in Gottesdiensten, ob verschlüsselt im Gedicht oder in objektivierende Anschauung gebracht, eine freie Auswahl von Stimmen der Gegenwart bereichert den Blick.
2021
The foreword to this volume particularly focuses on the concept of nature as a concept in constant progress and transition. If XIX century poetry still believed to depict an absolute natural world, after 1945 it was no longer possibile to consider nature as an object separated from the human being and subjected to him. This foreword shows how the poetical discourse on natural hystory after 1945 necessarily implied a doscourse on human history. Far from being absolute, nature in Anthropocene finally proved to be transient and transitory.
Elisabeth Putz. Die Hochzeit. Szenen eines Ereignisses vom Lande. Sendetermin: RBB Kulturradio, 12.2.2012 Rezension von Michael Lissek http://www.allesbestens.org/allgemein/groses-ohrenkino/ Es gilt eine Newcomerin zu begrüßen, die so brandneu nun auch wieder nicht ist, aber daß sie schon begrüßt worden sei, ist mir nicht bekannt, also. Elisabeth Putz hat schon einige Hörspiele und Features produziert, hat auch gemeinsam mit dem Eggebrecht-Preisträger, dem österreichischen und notorischen Großprovokateur Petschinka Stücke gemacht, und man darf sagen, die erst 29jährige Putz hat sich innerhalb von wenigen Jahren zu einem "Star" am Hörspielund Featurehimmel gemausert, der an wirklich Begabten nicht wirklich reich ist. Man spielt ihre Stücke vorzugsweise im ORF, aber mittlerweile hat sich die Qualität ihrer Arbeit auch bis ins topographisch nahegelegene, qualitativ allerdings häufig abgeschlagene Deutschland herumgesprochen. Wenn Ihnen der Name Elisabeth Putz wenig sagt, sei darauf hingewiesen, daß Frau Putz hin und wieder unter anderem Namen auftritt, unter den nomes de guerre Elodie Pascal ("für die Tragödien", wie sie mir schreibt) und Christine Demaître ("zuständig für die Komödien"). Nun hat das RBB-Kulturradio Putz' neuestes Stück, das Feature "Die Hochzeit. Szenen eines Ereignisses vom Lande", das 2011 einer der beiden Featurebeiträge des ORF für den Prix Europa war, ins Programm genommen, und das ist löblich. Wenn man mit den Redakteuren de ARD-Featureredaktionen spricht, erfährt man (wenn man fragt), daß es eher selten sei, daß junge AutorInnen ihre eigenen RegisseurInnen sind. Gegen diese Personalunion spreche (so hört man) oftmals mangelndes Rhythmusgefühl, fehlende Erfahrung in der Schauspielerführung, fehlende Musikkenntnisse, freudige Fehl-Verwendung akustischer Klischees usw. Die Folge dieser raren Doppel-Begabung (setzen wir einmal die Einfach-Begabung zur Autorenschaft, also Rercherchevermögen, Themenfindung, Schreibfreude usw. voraus): Viele, vielleicht die meisten Features (zumal junger AutorInnen) sind in Ton gesetzte Texte, sind nicht vom Akustischen her gedacht und klingen, trotz oder wegen der akustischen Aufhübschung durch Regisseure, trotz Britzeln, Bratzeln und Wumms im Hintergrund, trotz schöner Stimmen, die Texte rezitieren: nach dem Rascheln von Papier. Keine vorgängige Klang-Idee zu haben, heißt im Feature, hölzern zu schreiben. Ein Genre, das wesentlich auf Töne setzt, braucht beim Setzen der Töne (und schon bei den Aufnahmen) ein akustisches Konzept, ein Gefühl für Rhythmus und Atem des (aufzunehmenden; aufgenommenen) Materials. Und vielleicht: Musikkenntnisse. Oder zumindest: ein Gespür für und von Musikalität. Betrachtet man die erfolgreichsten Featuremacher Deutschlands -Jens Jarisch; Lorenz Rollhäuser; Helmut Kopetzky; Walter Filz; Antje Vowinckel, Jean-Claude Kuner -stellt man fest: Daß sie alle Regisseure ihrer eigenen Stücke sind und sie alle die genannten Qualitäten besitzen. Zu diesen Autor-RegisseurInnen gehört nun auch Elisabeth Putz. (Und was die nur in Deutschland praktizierte Aufteilung einer Featureproduktion in AutorIn, RedakteurIn und RegisseurIn und die daraus resultierende Qualität bedeutet: Darüber darf man gerne nachdenken 1 .) Elisabeth Putz also ist Regisseurin, Elisabeth Putz ist Autorin, Elisabeth Putz denkt akustisch zu jeder Sekunde ihrer Tätigkeit: Beim Aufnehmen, Schneiden, Schreiben, Mischen, Komponieren. Und das hört man ihrem Stück "Die Hochzeit" an. Ebenfalls in jeder Sekunde. Was "Szenen eines Ereignisses vom Lande" auszeichnet, ist eine diebische Freude an der Oberfläche (wie der Untertitel schon suggeriert), an dem Spiel mit den Signifikanten, den lautlichen, klanglichen Phänomenen der Welt sowie den Nebengeräuschen des Sprechens: Verzögerungen, Atmer, dialektale Färbungen, usw. In der "Hochzeit" wird gelacht, geatmet, gezögert, geschrien, gewitzelt: Und dadurch das "Problem des fehlenden Bildes" wettgemacht durch ein unerschöpfliches Angebot an akustischen Szenarien, die die Zuhörer auffüllen darf. Putz geht es eindeutig nicht um "Information" -es geht ihr ums Erzählen. Um akustische Bilder von Körpern im Raum. Um ein verführerisches Angebot an den Hörer. Kurz: Ums Ganze des Radiofeatures.
Gwenael Beaujean (Hrsg.) Naig Rozmor – Ein bretonisches Leben in Selbstzeugnissen bretonisch – deutsch. Schriften des Studienhauses für Keltische Sprachen und Kulturen, Band 3, 2014
Naig Rozmor zo bet ganet, e Kastell-Paol e 1923. Anne Le Bihan eo he anv-plac’h. He zad, ur c’houer, en deus desavet anezhi hag he teir c’hoar e brezhoneg. Neuze he deus desket Naig galleg er skol. Kalz en deus bet he zad da c’houzañv gant e berc’henn, ar pezh he deus kontet Naig en he fezh-c’hoari « Ar Mestr ». Merket eo bet kement gant an darvoud-se ma tivizas ne zimezje ket d'ul labourer-douar evit na vije ket graet sklaved eus he bugale, evel ma lâr-hi hec’h-unan. Setu he doa dimezet d’ur martolod e bloavezh 1947. Anne Corre eo he anv itron. Gant he gwaz he deus beajet e kalz a vroioù er bed a-bezh, met distreiñ a reas da vat da Vreizh evit reiñ d’he bugale ur vuhez skol dereat. Neuze e welas e oa cheñchet ar gevredigezh: kalz a Vretoned o doa mezh ouzh ar brezhoneg neuze. He mignoned a-vihanik a felle dezho toullañ kaoz kentoc’h e galleg eget e brezhoneg. Souezhet gant an dra-se, Naig a fellas dezhi gouzout hiroc’h. Goude ur mare er radio brezhonek en em lakaas da skrivañ. Evit he labour evit ar brezhoneg ez eus bet roet dezhi, etre traoù all, kolier an Erminig. Naig Rozmor wird 1923 in St.Pol-de-Léon im Département nFinistère geboren. Ihr Mädchenname lautet Anne Le Bihan. Sie ist die Tochter eines Landwirts, der sie und ihre drei Schwestern auf Bretonisch erzieht, sodass sie erst in der Schule Französisch lernt. Ihr Vater hatte viel unter der Willkür seines Landherren zu leiden, was Naig in ihrem späteren Theaterstück „Ar Mestr“ thematisiert. Diese Zeit hat sie nachhaltig beeinflusst, sodass sie ihren Kindern unbedingt das Leben in der Landwirtschaft ersparen will. So heiratet sie 1947 einen Seemann und nimmt den Namen Anne Corre an. Es folgt eine Zeit, in der sie mit ihrem Mann an vielen Orten der Welt lebt, bevor sie sich aus Rücksicht auf ihre Kinder entschließt, in die Bretagne zurückzukehren, um ihren Kindern eine geregelte Schulbildung zu gewährleisten. Dort wird sie aber mit einer veränderten Gesellschaft konfrontiert: Viele Bretonen schämen sich inzwischen ihrer Sprache. Selbst alte Bekannte, mit denen sie ihre Kindheit auf Bretonisch verbracht hatte, ziehen es nun vor, ihr Bretonisch zugunsten des Französischen aufzugeben. Sie will dem auf den Grund gehen. Ihr Lebensweg führt sie schließlich über eine Tätigkeit beim Rundfunk, wo sie für bretonischsprachige Sendungen arbeitet, in das Schriftstellerleben. Für ihren Einsatz für die bretonische Sprache wurde sie unter anderem mit dem Halsband des Hermelinordens ausgezeichnet, einem Ritterorden, der einst von Herzog Johannes IV. im Jahr 1381 gestiftet wurde.
Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie, 2019
2010
Rezension zu Clemens Götze: Geschichte, Politik und Medien im dramatischen Spätwerk Thomas Bernhards. Marburg: Tectum, 2009 Edith Kovács: Richter und Zeuge. Figuren des Autors in Thomas Bernhards Prosa. Wien: Praesens, 200
Journal of Literary Theory, 2023
How ›literary mediation‹ is observed from the perspective of literature is discussed in this paper on the basis of Clemens J. Setz' Bot. Gespräch ohne Autor. It is described here as a network of multiple operations and interconnections that take up excerpts of what has already been published and combine them with some thing new, and, at the same time, it is made recognizable as a fundamental moment of literature. What is reconstructed here on the basis of and from an exemplum is systematically relevant. The systematic connections that are of interest here, in turn, can only be made plausible by means of the text. This constellation is the o ret i cal ly indissoluble. This paper discusses this using both the notion of ›epitext‹ and incorporating the concept of ›mediation‹ unfolded by Bruno Latour. It brings the two together and opens the theoretical territory of ›literary mediation and promotion‹. It follows that mediation is defined as an operation that transforms, that is, not conserves and preserves, transferred into terms of literary mediation: not simply explains and comments, but transforms by inscribing and imprinting itself on what it mediates, is emphasized here. For the understanding of literary mediation, it follows thatinstead of being in the service of a literary text conceived as an unchanging entityit is always modifying and translating it in order to continually bring it forth as something new. While peritexts, however supplementary, constitute compact units, the epitextual perspective brings about their spatial and temporal dispersion. Liter ature is to be grasped epitextually not as a unity, but as an ensemble or network of different elements, references, and functions that project into a virtually expanded environment of a text. With such a reformulation of the concept of literature, it is stated that epitexts are not attributed to the mediation of literature, but to litera ture, and that the boundary between these areas is thought to be permeable. The article examines how a text file becomes a printed text and how this shapes the understanding of ›digital literature‹. This also addresses the problem of big data, which requires distant reading procedures and to which Bot. Gespräch
Niemandssprache. Itzik Manger – ein europäischer Dichter, 2016
SPACE ODDITIES Die homerische Irrfahrt in Bildkünsten und Populärkultur 1800–2021 (Europa · USA · Südamerika) Herausgegeben von Katrin Dolle und Semjon Aron Dreiling, 2021
"Nach meiner Ansicht sind alle wesentlichen Dinge der Kunst, seit Ur in Chaldea, seit Tel Halaf und Kreta, immer aus dem tiefsten Gefühl für das Mysterium des Seins entstanden." (Max Beckmann) Was ist das für ein faszinierendes Werk, diese Odyssee: Mit einer erstaunlichen Perfektion und erzählerischen Raffinesse steht sie am Beginn der abendländischen Literatur. Man kann nichts daran verbessern, jedes psychologische Detail überzeugt noch heute. Die großen Themen des menschlichen Seins werden verhandelt: Unglück und Glück, Verrat und Treue, Männer und Frauen! Odysseus ist der archetypische Held, der von zu Hause aufbricht und in die Fremde zieht, sich in Gefahren bewährt und mit den gewonnenen Erfahrungen in die Heimat zurückkehrt, dort die Verhältnisse regelt und die Liebe zurückgewinnt. Für die künstlerische Rezeption der Odyssee ist dabei auch die bildgewaltige Sprache des Epos ein wichtiger Faktor – eine Sprache, die geradezu nach bildlicher Umsetzung ruft! Max Beckmann und Ottokar Gräbner sind auf jeweils eigene Weise diesem Ruf gefolgt. Beide Künstler haben sich mit der Odyssee auseinandergesetzt. Von Beckmann gibt es mit "Odysseus" und "Odysseus und Kalypso" zwei berühmte Bilder aus den Jahren 1933 und 1943, von Gräbner ein 1952 auf Leinwand ausgeführtes Triptychon mit "Perseus und Medusa" und das Ölgemälde vom "Trojanischen Pferd", zwei Holzreliefs von 1954 und 1966 sowie einen Holzschnittzyklus der Jahre 1953 bis 1955. Eine weitere Gestaltung des Sirenen-Themas findet sich in Beckmanns Illustrationen zum Faust II – eine Auftragsarbeit für seinen Frankfurter Mäzen Georg Hartmann, für den er im Amsterdamer Exil auch die Apokalypse illustrierte. Alle diese Arbeiten werden hier zum Teil erstmals analysiert und in den Kontext des homerischen Textes gestellt.
2012
Anfang der 1840er Jahre feierte der danische Komponist Niels W. Gade einen sensationellen Erfolg in Leipzig. Robert Schumann attestierte vor allem seiner Ouverture Efterklange af Ossian op. 1 und seiner Ersten Sinfonie op. 5 einen entschieden nordischen Charakter . Damit war ein musikgeschichtlicher Prazedenzfall geschaffen: Erstmals in der Geschichte der Sinfonik hatte ein volkstumliches Idiom aus der europaischen Peripherie Eingang in die Kunstmusik gefunden und damit die Geschichte der nationalen Sinfonik begrundet. Es stellt sich demzufolge die dringliche Frage, welche kompositorischen Konstituenten den fruhen Werken Gades allenfalls ein nordisches Geprage verleihen und inwieweit es sich dabei um ein Rezeptionsprodukt einer von bestimmten Sehnsuchten und Vorstellungen gepragten deutschen Romantik handelt. Denn in Kopenhagen selbst war Gade anfanglich nicht ganz so erfolgreich und musste sich gar Vorwurfe gefallen lassen, zu deutsch zu komponieren. Aufschluss uber das Phanomen de...
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