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2001, Byzantinische Zeitschrift
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Sich Bettine von Arnim heute zu nähern, das bedeutet, ihre Fragen mit den unseren in eine neue Konstellation zu bringen -so jedenfalls hat es uns Walter Benjamin gezeigt, der in seiner Geschichtsphilosophie versuchte, aus den unerledigten Fragen, Träumen und Niederlagen Impulse zu gewinnen, die in der jeweiligen Gegenwart, aus der heraus man sie betrachtet, handlungsrelevant werden können. Die Methode meiner Annäherung ist damit vorgegeben: Es geht nicht um eine historische Aufarbeitung, nicht um eine literarische Würdigung, sondern um die gesellschaftliche Wirklichkeit am Beginn des 21. Jahrhunderts, die mit der Perspektive einer Literatin des Bürgertums aus dem 19. Jahrhundert konfrontiert wird. Um die Gegenwart zu verstehen (und Handlungsoptionen zu gewinnen), ist der historische Blick unausweichlich. Wenn Benjamin dabei von einer Konstellation spricht, in der Gegenwart und Vergangenheit neu erscheinen, so ist dies geschichtsphilosophisch und politisch-ethisch zugleich gemeint: Es geht dem historischen Bewusstsein weniger um eine Rekonstruktion als um ein Potential, dessen Realisierung aussteht; und es geht um eine politische Ethik, da die gegenwärtige Situation, sofern sie mittels der Brechung durch die historische Perspektive in einem bestimmten Licht erscheint, nicht nur theoretisch verstanden werden muss, sondern als Gegenstand der praktischen Vernunft betrachtet wird. Diese reflektiert das Handeln einzelner genauso wie Strukturen und Praxen -mit dem Ziel der Beseitigung vorhandener Missstände oder Ungerechtigkeiten.
Der hagiographische Topos, 2005
für Gott und für den christlichen Glauben, das Zeugnis Christi, findet sich in den byzantinischen Heiligenviten unserer Zeit in drei Abstufungen, nämlich als Opfertod (Martyrium), Bekenntnis (Homologia) und mühevolle Übung (Askese) 1. Vor allem Opfertod und Bekenntnis, bisweilen aber auch die Askese sind dabei spezifischer Ausdruck des allgemeinen und übergeordneten Motivs der "Verfolgung", das sich bereits im AT findet, mit der Verfolgung Jesu in den Evangelien fortgesetzt und in der byzantinischen hagiographischen Literatur weitergeführt wird 2. Andeutungen der Verfolgung des Heiligen lassen sich in den Viten vielerorts greifen; sie spielen bisweilen in die bereits behandelten Motive des Rückzugs und der Wanderschaft hinein und führen in der Regel zu Martyrium, Bekenntnis oder Askese hin. Die Darstellung des Martyriums findet sich schon in der urchristlichen Überlieferung 3 , geht aber vor allem auf die Märtyrerakten der Verfolgungszeit zurück 4. Der Märtyrer bezeugt seinen christlichen Glauben mit seinem eigenen Blut und Leben 3. Nach dem Ende der Verfolgungen (Toleranzedikt 311; Sieg des Licinius über Maximinus Daia 313) und mit der zunehmenden Ausbreitung des Christentums innerhalb des Reiches ging die Zahl der "echten Märtyrer", also derjenigen, die in direkter Nachahmung des Blutzeugnisses Christi für ihr Bekenntnis zum christlichen Glauben mit dem Tode bestraft wurden, drastisch zurück, wiewohl sich auch in der hier behandelten Zeit noch solche Beispiele finden lassend 1 Vgl. dazu bes. Delehaye, Sanctus 109-121; LThK 4 (1995) 1329 s. v. "Heiligsprechung". In diesem Punkt überschneiden sich die Topoi des "Martyriums" mit denen der "Tugenden", zu letz
Rezensiv - Online-Rezensionen und Kulturelle Bildung, 2021
Im Projektverlauf stellte es sich schnell als nützlich und sinnvoll heraus, nicht von Rezensionen, sondern von rezensiven Texten zu sprechen. Anfangs war dies vor allem eine Überlegung, die sich aus definitorischen Gründen und aus dem Sampling heraus ergab (vgl. Kapitel 2). So war es schlicht nicht möglich, die Vielfalt unterschiedlicher rezensiver Formen mit einem statischen Textsortenkonzept zu vereinen, weshalb einer graduellen Terminologie der Vorzug gegeben wurde. Viele der Rez@Kultur-Ergebnisse bestätigen und differenzieren diese Perspektive. Daher bildet die Rede von rezensiven Texten eine zentrale Kategorie dieses Interpretationskapitels. Vor diesem Hintergrund werden hier wichtige Befunde aus den vorangegangenen Kapiteln herausgegriffen und im Hinblick auf ihre Bedeutung aus -im weitesten Sinne -literaturwissenschaftlicher Perspektive eingeordnet, die auch literatursoziologische und medienwissenschaftliche Aspekte berücksichtigt. Die nachfolgenden Ref lexionen der Analyse-Ergebnisse beziehen sich auf diese Schwerpunkte: (1) Online-Rezensionen als rezensive Texte, (2) rezensive Gemeinschaften und (3) Subjektkonstitution als Online-Rezensent_in, (4) die ökonomische Dimension rezensiver Texte, (5) Wertungsprozesse und kritische Kompetenz als Desiderate. Im Ausblick (6) wird ›Rezensivität‹ als ein eigenständiges Forschungs-und Praxisfeld ref lektiert. Die Fragen nach der Skalierung, der Konzentration und der Erweiterung dessen, worüber wir bei rezensiven Texten sprechen, konnten auch mit dem Ende des Rez@Kultur-Projektes nicht abschließend beantwortet wer-
In M. Warnke (Hrsg.), Kulturinformatik. (S. 417-426). Lüneburg: Universität Lüneburg. , 2008
Philologia Classica 2024, 19 (2), 215–243, 2024
A comparative analysis of the chapter titles and text of the first book of the late antique mili- tary treatise Strategikon allows to put forward the hypothesis that its text was constituted in several stages. Of particular importance here are the wording of the titles and the peculiar beginnings or introductions to most of the chapters, which summarise the content of the preceding sections. A comparison of the passages clearly shows the sequence of formation within each chapter. We should assume at least 5 consecutive phases of text development: author and 4 editors. At first (phase 1a–1b), on the basis of the extant sources, the author of the book created as part of the treatise a text in four sections, organised by the beginnings according to the scheme of genetivus absolutus (primary chapters *1, *2 + 3, *4, *5 + 9). Then another editor (Leg, phase 2) inserted into this codex in the middle of the text *5 + 9 two bifolia with the text of military laws organised by μετὰ-constructions (*6 + 7, *8), resulting in the actual division of the text *5 + 9 into two sections *5 and 9. The next editor (phases 3a–3b) then rewrote the entire text into a new codex, providing it with headings (following the πῶς... scheme), what consolidated the division of the text into seven chapters (1, 2 + 3, 4, 5, 6, 7 + 8, 9), but he could not, however, fully understand the system of incipits of the original text. The new editor (Optim) made a series of additions in the form of glosses and inserted leaves (phase 4). The main development of the text was completed in the next phase (5a–5b–5c), when two new headings (3 and 8), structured in a different scheme (περὶ...), an introduction to chapter 8, and a general table of contents for Book 1 were inserted into this codex. The text was then rewritten into a new, third codex, which fixed the position of interpolations in the text.
Recherches De Theologie Et Philosophie Medievales, 2000
Wiener Studien 129 (2016), 189–205
ce all the gnomic elements which are attested which were their models. At Haut. Tim. 440 a scholiast in the Bembinus has recorded the Greek phrase nãç патщ [moqóç. This gnomic introduction has been omitted by Terence who begins on a personal note: ah/vehemens in utramque partem Menedeme es nimis3). The second point is that of the 877 monostichoi in Jaekel's edition only 44 are certainly Menandrian. This is an extremely small proportion. However, only 110 of the 877 can be attributed to specific authors. Of these 110 Menander (with 44) is the author best represented, followed next by Euripides4). It is probable therefore that there are many other Menandrian lines in the collection. Although certainty in such matters is impossible, the similarity of mon. 647 to Ad. 126 and its suitability to the context of 'AôeXxpoí ß' is at least worth noting.
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Ancient Comedy and Reception, 2013
Gegen Julian. Buch 6-10 und Fragmente, 2017
Filología Neotestamentaria - Vols. XXXIV, 2021
2020
Studia Musicologica, 2015
Anuario de Historia de la Iglesia, 2002
Working Paper des SFB 980 Episteme in Bewegung, No. 21/2019, 2019
Gnomon Band 61, 1989
Byzantinische Zeitschrift 96 (2003): 623–660, 2003
B. Jacobs / R. Rollinger (Hrsg.), Der Achämenidenhof / The Achaemenid Court – Akten des Internationalen Kolloquiums, Landgut Castelen bei Basel, 23.–25. Mai 2007, Classica et Orientalia 2 (Wiesbaden 2010) 1-10
Romantische Ökologien. Vielfältige Naturen um 1800, 2023