Siedlungsarchäologie der Römerzeit im südlichen Rheinhessen

Forschungen und Berichte zur Archäologie in Baden-Württemberg, 2016

Seit mehreren Jahren bilden die römischen Siedlungen und Militärplätze im Hessischen Ried einen Forschungsschwerpunkt der Abteilung "Archäologie und Geschichte der römischen Provinzen" am Institut für Archäologische Wissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a. M. In enger Zusammenarbeit mit der Archäologischen und Paläontologischen Denkmalpflege im Landesamt für Denkmalpflege Hessen wurden unter der Projektleitung von H.-M. von Kaenel sowohl die Struktur und Entwicklung des zentral im Arbeitsgebiet gelegenen vicus von Groß-Gerau "Auf Esch" als auch die römische Besiedlungs-und Landschaftsgeschichte des gesamten nördlichen Rieds untersucht. Diese von der provinzialrömischen Forschung früher wenig beachtete Region ist durch ihre strategisch wichtige Lage im unmittelbaren Vorfeld der römischen Metropole Mogontiacum (Mainz) sowie durch fruchtbare Böden gekennzeichnet.

2019

Zur ländlichen Besiedlung des Rheinlandes in römischer Zeit Aufgrund der für Fragen des Militärs besonders günstigen Quellenlage, die neben den Bodenfunden auch aus einer umfangreichen schriftlichen und inschriftlichen Überlieferung schöpft, ist die Erforschung der Militärgeschichte in der römischen Provinz Germania inferior bzw. ihrer Nachfolgerin, der Germania secunda, weit gediehen. Ungleich schwerer ist es hingegen noch, Vorstellungen vom zeitgleichen zivilen Besiedlungsablauf zu entwickeln. Zwar fehlt es nicht an Prospektionen oder Ausgrabungen in römerzeitlichen Zivilkomplexen, doch gibt es nur einige Arbeiten, die wenigstens unter teilweiser Berücksichtigung dieses Materials die zivile Besied lungsgeschichte der Provinz oder einzelner Regionen beleuchten1. Die Grundlagen für eine erfolgreiche Erforschung zumindest des römerzeitlichen Hinterlandes sind vor allem durch umfangreiche Begehungsprogramme der 50er und 60er Jahre gelegt2. In diesen beiden Jahrzehnten wurden große Teile des Rheinlandes kreisweise begangen und die Fundstellen teilweise in Katalogform vorgelegt3. Im aus wertenden Teil zeigen diese Kreisbeschreibungen Schwächen, die strukturbedingt

2024

publikationen.ub.uni-frankfurt.de

Das Hessische Ried war nur dünn besiedelt, als die Römer kurz vor der Zeitenwende die Garnisonsstadt Mogontiacum/Mainz gründeten. Gelegen im rechtsrheinischen Vorfeld der neuen Metropole, profitierte das Ried von der Wirtschaftskraft der dort stationierten Legionen, denen es als ...

In: A. Bräuning/A. Heising, Entlang der Fernstraße – Die römische Siedlung von Lahr-Dinglingen Archäologische Informationen aus Baden-Württemberg 80 (Esslingen)., 2018

DEMARIS (Monumenta Ordinis Fratrum Praedicatorum historica, Bd. 31). Rom: Angelicum University Press 2015. XXXII, 538 S., Abb., Brosch., EUR 65,-ISBN 978-88-88660-66-0 Sarah Glenn DeMaris ist es gelungen, mit der kritischen Editon des "Amptbuchs" von Johannes Meyer OP (1422 -1485) eine zentrale Quelle des Dominikanerordens vorzulegen, die insgesamt für die Kirchen-und Ordensgeschichte, aber auch für die Germanistik von großem Interesse ist. Johannes Meyer verfasste in der Mitte des 15. Jahrhunderts für reformierte Frauenklöster dieses Werk, das unter verschiedenen Titeln bekannt ist (z. B. "Buch der Ämter" oder "Ämterbuch"). Die Frauen sollten nicht nur ein regeltreues Leben führen, sondern auch über die Gewohnheiten und die Geschichte ihres Ordens informiert werden.