Books by Stefan Niklas
Edited Books by Stefan Niklas
Sonderband 40, Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 2019
zu einem kulturwissenschaftlichen Grundbegriff unter dem Förderkennzeichen 01UK0905. Die Verantwo... more zu einem kulturwissenschaftlichen Grundbegriff unter dem Förderkennzeichen 01UK0905. Die Verantwortung für den Inhalt der Veröffentlichung liegt bei den Autoren. Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Daten sind im Internet über www.dnb.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte, auch die des auszugweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung vorbehalten. Dies betrifft auch die Vervielfältigung und Übertragung einzelner Textabschnitte, Zeichnungen oder Bilder durch alle Verfahren wie Speicherung und Übertragung auf Papier, Transparente, Filme, Bänder, Platten und andere Medien, soweit es nicht § 53 und 54 UrhG ausdrücklich gestatten.
Papers by Stefan Niklas

Deutsche Zeitschrift für Philosophie, Sonderband 40, 2019
Abstract: Reconstructive Synthesis. On the Method of the Philosophy of Culture in Ernst Cassirer ... more Abstract: Reconstructive Synthesis. On the Method of the Philosophy of Culture in Ernst Cassirer and John Dewey.
This paper argues that Ernst Cassirer and John Dewey – despite their seemingly opposing views on ‚idealism‘ and ‚naturalism‘ – pursue a common project. We want to elucidate this project along the lines of a philosophy of culture that is characterized by the leading idea of a reconstructive synthesis. The consequent result of this common project consists in the program for a logic of cultural inquiry. In order to establish the decisive link between Cassirer and Dewey we will first have a look at historical interrelations highlighting a shared conception of philosophy. We will, then, elaborate on the method of reconstruction as well as the transformative aspect of the logic of inquiry in Cassirer and Dewey. Finally, we will give a program- matic sketch of the logic of cultural inquiry resulting from our synthesis of the two theories.
In this paper, I suggest conceiving the 'Age of Aesthetics' and its theo-retic attempts form Baum... more In this paper, I suggest conceiving the 'Age of Aesthetics' and its theo-retic attempts form Baumgarten to Hegel and from Lessing to Schiller as a quest for certainty within the utterly uncertain field of the sensuous. Though this quest may not be an exclusive trait of that age, I claim it is essential for understanding the driving forces of classical aesthetics. Drawing largely from Ernst Cassirer's reconstructions , I also try to link my conception of the Age of Aesthetics to the recently discussed problem of intuitive understanding as articulated by Eckart Förster. Finally , I am giving a speculative outlook on the notion of 'aesthetic certainty'.

In this paper I argue that, from a pragmatist point of view, to know the past means to anticipate... more In this paper I argue that, from a pragmatist point of view, to know the past means to anticipate it. Accordingly, historical inquiry is directed towards the future, namely the future of the past as known. I develop this argument in three steps: (I.) Starting with A. O. Lovejoy's criticism of Dewey's anticipatory theory of knowledge I defend the basic claim that all knowledge, including knowledge of the past, is anticipatory (i.e. directed at future consequences). Lovejoy's criticism shows that Dewey's statements invite misunderstandings, which have to be removed. (II.) I then turn to C. I. Lewis' enhanced outline of a pragmatist theory of knowledge. Lewis provides epistemological arguments regarding the structural features of knowledge of the past and argues knowledge that is gained by the past's present effects. (III.) Finally, I turn to a notable essay by E. Wind in which he stresses the intrusive and future-oriented character of historical inquiry: Documents are used as instruments for intruding into the past, asking how the past will be understood in the light of new or reconsidered evidence. This process involves anticipating the effects that a different past will have on those affected by the history in question.

Fremdwerden: Zum Nachleben der kulturellen Formen im Zustand der Fremdheit I. Dass uns manche Din... more Fremdwerden: Zum Nachleben der kulturellen Formen im Zustand der Fremdheit I. Dass uns manche Dinge nicht einfach fremd sind, sondern dass diese Dinge und besonders die eigenen Vorlieben für dieselben uns auch fremd werden können – diese Erfahrung ist vermutlich jedem aus der eigenen Biografie vertraut. Sie lässt sich gut nachvollziehen, wenn man an die Musik denkt, die man zu Schulzeiten gehört hat oder auch an die modischen Präferenzen, denen man gefolgt ist und die im eigenen Freundeskreis verbreitet waren. Wenn man nun zurückblickt, kann einem beispielsweise die szenekulturell bedeutsame Konstellation von Baggy Pants, Schiebermützen und " Cross Over " Musik zwischen Rap, Rock, Jazz und Funk durchaus befremdlich vorkommen, mit anderen Worten ist diese ehemals vertraute Konstellation eigener habitueller Geschmacksurteile nicht nur fragwürdig, sondern überhaupt fremd geworden. Doch worin genau besteht der Unterschied zwischen Fremd-sein und Fremd-werden? Genauer gefragt: Wie unterscheiden sich diese beiden Modi der Beziehung zu bestimmten Gegenständen und Kontexten, die allgemein durch das Gefühl der Fremdheit charakterisiert sind? Zunächst einmal ist ‚Fremdheit' begrifflich auf ‚Vertrautheit' als ihr definitorisch wirksames Gegenteil bezogen. In diesem Sinn ist uns etwas dann fremd, wenn es uns eben nicht vertraut ist. Derart abstrakt ausgedrückt scheint es sich dabei um eine bloße Tautologie zu handeln (zumindest wenn ‚fremd' und ‚nicht-vertraut' als identische Begriffe gelten). Da es hier jedoch darum geht, in welcher Weise etwas fremd ist, lässt sich vorläufig die Unterscheidung in Abhängigkeit davon treffen, ob etwas prinzipiell (kategorial) unvertraut oder aber aktuell (temporal, situativ) nicht vertraut ist. Diese Modi

Musik und Narration. Philosophische und musikästhetische Perspektiven, hg. v. Frédéric Dahl und Daniel Martin Feige
Eine Person, sagen wir eine junge Frau, steht an einer Haltestelle in einer größeren Stadt wie be... more Eine Person, sagen wir eine junge Frau, steht an einer Haltestelle in einer größeren Stadt wie beispielsweise Köln und wartet auf die Straßenbahn, mit der sie sagen wir zur Arbeit oder auch zum Sport fährt. Als entscheidendes Merkmal trägt diese Person Kopfhörer, die mit ihrem Smartphone verbunden sind. Mittels dieser portablen medientechnischen Koppelung hört sie nun ungeteilt Musik. Um das Beispiel weiter zu konkretisieren, können wir sagen, dass sie eine Playlist mit melancholischem "Indie"-Rock-Pop hört, etwa von Radiohead, The National oder Elbow. Die erwartete Straßenbahn erreicht währenddessen die Haltestelle, die Kopfhörerinso will ich die Figur in diesem und den folgenden Beispielen nennenschaut kurz auf die Anzeigetafel, es ist die richtige Linie, die Stimme des Sängers schnarrt sich durch ihr Ohr in ihren Kopf und durch diesen in die Umgebung, die Kopfhörerin wartet darauf, dass die automatischen Türen aufgleiten, sie besteigt die Straßenbahn, sie sucht nach einem Platz, Schlagzeug, Bass, Gitarre und Klavier begleiten ihren Blick, die Bahn fährt an, der Refrain des Songs erklingt, die Kopfhörerin denkt an die Arbeit, setzt sich und schaut aus dem Fenster. Das alles sind Elemente einer typischen Kopfhör-Situation, also einer Situation, in der jemand im Alltag unterwegs über Kopfhörer Musik hört. Es könnte sich auch um andere Musik als die genannte, um einen anderen Ort als die Stadt und die Straßenbahn handeln, die Kopfhörerin müsste weder eine Frau, noch jung sein und überhaupt kann sich die Situation in ihren konkreten Erscheinungen und Momenten auch ganz anders darstellen als hier beschrieben. Worauf es hier ankommt, sind die Strukturmerkmale oder die Form der Erfahrung des mobilen Musikhörens. Wenn man sich dafür irgendeine Situation des Kopfhörens (verstanden als mobiles Musikhören mit portablen Abspielgeräten) im Alltag vorstellt, so reicht das erst einmal aus, um sich ein Bild des zugrundeliegenden Phänomens zu nachen. 1 Das Thema dieses Beitrags ist die Frage, inwiefern die Erfahrung des Kopfhörens narrative Momente enthält und, ob diese in oder durch die Musik bestehen, die hierbei ungeteilt (an-) gehört wird. 2 Doch um danach fragen zu können, inwiefern sich davon sprechen lässt, dass die Erfahrung des Kopfhörens narrative Züge aufweist oder in einem bestimmten Sinn vielleicht sogar insgesamt die Form einer Erzählung annehmen kann, muss man zunächst verstehen, was es überhaupt bedeutet, dass es sich beim Kopfhören um eine Erfahrungzumal um eine ästhetischehandelt oder zumindest um eine solche handeln kann. Dementspreche nd 1 Für die ausführlichere Untersuchung des Phänomen des "Kopfhörens", besonders auch in Hinblick auf die methodischen Voraussetzung einer solchen Untersuchung sowie deren Bedeutung für den Begriff der ästhetischen Erfahrung, siehe: Stefan Niklas: Die Kopfhörerin. Mobiles Musikhören als ästhetische Erfahrung, Paderborn: Wilhelm Fink 2014. 2 Um mich ganz meinem Beispiel widmen zu können, lasse ich in diesem Beitrag die Diskussion klassischer und aktueller Debatten zur Theorie der Erzählung -auch in Bezug auf die hier relevante Bereichen Film und Musik -gänzlich beiseite.
Verlieren kann man nur etwas, das man ›hat‹ oder bis gerade eben noch ›hatte‹. ›Haben‹ bedeutet i... more Verlieren kann man nur etwas, das man ›hat‹ oder bis gerade eben noch ›hatte‹. ›Haben‹ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass man etwas besitzt oder jedenfalls in einem weiten Sinn darüber verfügt -über einen Gegenstand, eine Eigenschaft, einen Freund, eine Aufenthaltserlaubnis. Das Haben ist also die logische Voraussetzung für den Verlust einer Sache. Doch häufig wird überhaupt erst durch den Verlust klar, dass es da etwas gab, das man wohl zuvor gehabt haben muss. In der Erfahrung der Person, die nun den Verlust bemerkt hat, kehrt sich das Verhältnis von ›Haben‹ und ›Verlieren‹ dann schlichtweg um, sodass aus der logischen Voraussetzung eine retrospektive Erkenntnis wird: Erst aus dem Verlust lässt sich ›ableiten‹, was man offensichtlich einmal hatte.
Formen der Artikulation. Philosophische Positionen zu einem kulturwissenschaftlichen Grundbegriff
zu einem kulturwissenschaftlichen Grundbegriff unter dem Förderkennzeichen 01UK0905. Die Verantwo... more zu einem kulturwissenschaftlichen Grundbegriff unter dem Förderkennzeichen 01UK0905. Die Verantwortung für den Inhalt der Veröffentlichung liegt bei den Autoren. Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Daten sind im Internet über www.dnb.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte, auch die des auszugweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung vorbehalten. Dies betrifft auch die Vervielfältigung und Übertragung einzelner Textabschnitte, Zeichnungen oder Bilder durch alle Verfahren wie Speicherung und Übertragung auf Papier, Transparente, Filme, Bänder, Platten und andere Medien, soweit es nicht § 53 und 54 UrhG ausdrücklich gestatten.
Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft, Band 58/1 (2013)
![Research paper thumbnail of [Rezension:] Matthias Jung: Der bewusste Ausdruck. Anthropologie der Artikulation](https://a.academia-assets.com/images/blank-paper.jpg)
Critica -Zeitschrift für Philosophie und Kunsttheorie Band II/ 2011 ©Autor Buchbesprechung: Der b... more Critica -Zeitschrift für Philosophie und Kunsttheorie Band II/ 2011 ©Autor Buchbesprechung: Der bewusste Ausdruck. Anthropologie der Artikulation [1] Stefan Niklas Dem Begriff der Artikulation ist in der neueren Philosophiegeschichte ein ironisches Schicksal zuteil geworden: Zwar wird er immer wieder gebraucht, jedoch selten in systematischer Weise, so dass ihm eine Explikation weitgehend fehlt. Mit anderen Worten ist der Artikulationsbegriff selbst nicht wirklich artikuliert worden. Diese Situation hat sich mit Matthias Jungs "Der bewusste Ausdruck. Anthropologie der Artikulation" geändert, denn in dem 2009 bei De Gruyter erschienen Buch wird Artikulation zur zentralen Denkfigur philosophischer Anthropologie erhoben. Es handelt sich bei Jungs Buch um einen groß angelegten Versuch, der nicht weniger will als die philosophische Anthropologie neu zu justieren. Er stellt sich dabei, trotz kritischer Absetzung, in die freundliche Nachbarschaft zu Norbert Meuters und Christian Illies' Entwürfen (beide aus dem Jahr 2006). Diese Ansätze bemühen sich jeweils um eine anthropologische Perspektive, die Kulturwissenschaften und Naturwissenschaften konsequent überspannt. So versucht etwa Illies [2] die Konvergenzen des Natürlichen und des Kulturellen (bzw. von Moral und Natur) aufzuweisen, so dass eine anthropologische Synthese entsteht. Jung hingegen setzt umgekehrt an und verfolgt das Projekt einer integrativen Anthropologie. Integrativ bedeutet hierbei, nicht von getrennten Bereichen auszugehen, die wieder zusammengebracht werden müssten, sondern von der ursprünglichen Einheit dieser Bereiche. Jungs Schlüssel zu einer solchen Perspektive und das begriffliche Zentrum seiner Untersuchung bildet die Denkfigur der Artikulation: "Unter Artikulation verstehe ich die anthropologisch basale Tatsache, dass Menschen ihre Lebensvollzüge für sich und andere verständlich machen, indem sie erlebte Qualitäten und motorische Impulse artikulieren, sie also in gegliederte Handlungsabläufe und syntaktisch strukturierte Symbolketten transformieren" (S. 12). Oder kürzer: "Wer sich artikuliert, transformiert qualitativ Gespürtes mittels sinnlicher Gliederungsmuster in symbolischen Gehalt" (S. 105), wodurch aus dem Gespürten der titelgebende "bewusste Ausdruck" wird. Artikulation bedeutet hier also zunächst, etwas qualitativ Erlebtes zu explizieren, ihm in der Semantisierung durch Handeln und Sprechen eine Gliederung (articulus = Gelenk/Glied) zu verleihen. Die entscheidende Pointe lautet, dass jeglicher Sinn, jede Äußerung und überhaupt alle menschlichen Vollzüge, verkörpert sind. Und zwar intrinsisch verkörpert, d.h. nicht bloß als die körperliche Realisierung eines davon unabhängigen (subjektiven oder objektiven) Geistes, sondern als notwendige strukturelle Koppelung. So existiert, um ein grundlegendes Beispiel
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This paper argues that Ernst Cassirer and John Dewey – despite their seemingly opposing views on ‚idealism‘ and ‚naturalism‘ – pursue a common project. We want to elucidate this project along the lines of a philosophy of culture that is characterized by the leading idea of a reconstructive synthesis. The consequent result of this common project consists in the program for a logic of cultural inquiry. In order to establish the decisive link between Cassirer and Dewey we will first have a look at historical interrelations highlighting a shared conception of philosophy. We will, then, elaborate on the method of reconstruction as well as the transformative aspect of the logic of inquiry in Cassirer and Dewey. Finally, we will give a program- matic sketch of the logic of cultural inquiry resulting from our synthesis of the two theories.
This paper argues that Ernst Cassirer and John Dewey – despite their seemingly opposing views on ‚idealism‘ and ‚naturalism‘ – pursue a common project. We want to elucidate this project along the lines of a philosophy of culture that is characterized by the leading idea of a reconstructive synthesis. The consequent result of this common project consists in the program for a logic of cultural inquiry. In order to establish the decisive link between Cassirer and Dewey we will first have a look at historical interrelations highlighting a shared conception of philosophy. We will, then, elaborate on the method of reconstruction as well as the transformative aspect of the logic of inquiry in Cassirer and Dewey. Finally, we will give a program- matic sketch of the logic of cultural inquiry resulting from our synthesis of the two theories.