Edited Books by Gerhard Unterthurner

Die Forschungsreihe versteht sich als Forum der Diskussion über Möglichkeiten und Crenzen des Pol... more Die Forschungsreihe versteht sich als Forum der Diskussion über Möglichkeiten und Crenzen des Politischen heute. Sie vereint Schriften aus der Politischen Theorie, der Politischen Philosophie, der Sozialphilosophie und der Soziologie. Ohne sich schulpolitisch festlege n zu wollen, V€rfolgen die Schriften der Reihe die Pfade eines antiessentialistischer't, Pluralistischen und radikaldemokratischen Denkens des Politischen, wie es sich seit der Mitte der r98oer Jahre vor allem in Frankreich, ltalien, Ehgland und in den USA formiert hat. Das Themenspektrum der Bände erstreckt sich von dekonstru ktiven ü ber ge nea logische, agon istische, d is ku rsu nd hege mon ietheoretische Ansätze bis in die Felder der Couvernementalitätsstudien, des (Post-)Feminismus un d der Postcolonial Studies. Die Reihe eröffnet eine konstruktive Kontroverse über die Diskurse des Politischen und sucht zugleich nach Perspektiven ihrer Weiterentwicklung.
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Statt zunächst zu fragen, was in einer Gesellschaft als gültig oder wertvoll anerkannt ist, habe ... more Statt zunächst zu fragen, was in einer Gesellschaft als gültig oder wertvoll anerkannt ist, habe ich mich gefragt und frage mich immer noch, ob es nicht interessanter wäre zu erkunden, was in einer Gesellschaft abgelehnt und ausgeschlossen wird." 1 Dass der Begriff der Exklusion bzw. des Ausschlusses (exclusion) und damit der Grenzziehung für viele Theoretiker und Theoretikerinnen ein zentraler Begriff geworden ist und seit geraumer Zeit eine ziemliche Konjunktur erfahren hat, verdankt sich neben anderen auch den Arbeiten von Michel Foucault. Eine zentrale Analyserichtung Foucaults bestand darin, Ordnungen und Rationalitäten daraufhin zu befragen, was und wie sie ausschließen, mit welchen Grenzziehungen sie verbunden sind, so schon in seiner Geschichte des Wahnsinns aus dem Jahr 1961, wo er schreibt: "Man könnte eine Geschichte der Grenzen [histoire des limites] schreibeneine Geschichte jener obskuren Gesten, die zwangsläufig vergessen sein werden, sobald man sie vollbracht hat, durch die eine Kultur etwas verwirft, das für sie das Äußere [lʼExtérieur] sein wird; und über die gesamte Zeit ihrer Geschichte hinweg bezeichnet diese ausgehöhlte Leere, dieser blanke Raum, durch den sie sich abhebt, sie genauso wie ihre Werte." 2 Durch eine Grenzziehung, d.h., dadurch dass ein-und ausgeschlossen wird, entsteht für Foucault erst eine Ordnung. Und dies gilt auch dann, wenn er später den Exklusionsbegriff problematisieren wird. Foucault hat mit dem Thema Exklusion etwas ins Zentrum der 1 Michel Foucault, "Wahnsinn und Gesellschaft" (1978/1970), in: ders., Schriften in vier Bänden. Dits et Ecrits. Band 3, 1976. Das Zitat im Titel: Michel Foucault, "Die Welt ist eine große Anstalt" (1973), in: ders., Schriften in vier Bänden. Dits et Ecrits. Band 2, 1970, Frankfurt/M. 2002 Das französische exclusion wird in den deutschen Übersetzungen der Texte von Foucault zumeist mit "Ausschluss" oder "Ausschließung" übersetzt. Daher kommt "Exklusion" im Register der Schriften auf Deutsch auch gar nicht vor. Das Wort inclusion, das im Deutschen mit "Einschluss" oder "Einschließung" übersetzt wurde, kommt bei Foucault seltener vor, zumeist spricht er von der Einsperrung (enfermement), Internierung (internement) u.a., weil er Institutionen wie das psychiatrische Asyl oder das Gefängnis analysiert.
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