Papers by Patrick Hillebrand

Im Zuge dieser Arbeit sollte anhand materiellen Quellenmaterials, das zum großen Teil aus archäol... more Im Zuge dieser Arbeit sollte anhand materiellen Quellenmaterials, das zum großen Teil aus archäologischen Untersuchungen im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen und dessen Nebenlagern stammt untersucht werden, welchen Einfluss der Alltag der Häftlinge nationalsozialistischer Konzentrationslager auf die Objekte des täglichen Lebens hatte und ob und welchen Einfluss wiederum diese Objekte auf den Alltag der Häftlinge hatten. Auf Grundlage einer auf den speziellen Kontext des Konzentrationslagers zugeschnittenen Definition des Alltagsbegriffes, die sich aus mehreren Konzepten verschiedener Denkrichtungen sowie aus den Schilderungen des Tagesablaufes und der Häftlingsgesellschaft mehrerer ehemaliger Häftlinge ergab, wurde eine Kategorie "Alltagsgegenstände" herausgearbeitet. Dieser Alltagsbegriff stellt vor allem die Bedeutung des einzelnen Individuums und seines täglichen Lebens in den Mittelpunkt. Von den insgesamt 2.196 Objekten wurden 698 Stücke dieser Kategorie zugeo...
Archaeologia Austriaca, 2013

Titelbild: Die Schnabelkanne vom Dürrnberg (Quelle: Salzburg Museum) wie die Situla von Kuffern (... more Titelbild: Die Schnabelkanne vom Dürrnberg (Quelle: Salzburg Museum) wie die Situla von Kuffern (Quelle: A. Maillier, CAE Bibracte) stammen beide aus der Früh-La-Téne-Zeit, um ca. 400 v. Chr. Beide dienen als Weinbehälter und sind handwerkliche Meisterstücke. Sie spiegeln aber auch zwei unterschiedliche Einstellungen wider: Die Situla von Kuffern war bereits aus der Mode, Situlen hatten ihre Hochblüte im 6. Jahrhundert v. Chr.; die Schnabelkanne vom Dürrnberg in der typischen schlanken und eleganten Form ist dagegen innovativ und im Stil der Zeit modern. Würde man die beiden annähernd gleich alten Stücke bewerten, so könnte die Situla als typisch für ein Rückzugsgebiet verstanden werden, wogegen die Schnabelkanne kennzeichnend für die Lage an einer Haupthandelsroute wäre. Es kann aber natürlich auch ein bewusstes Mittel der Selbstdarstellung der Besitzer bzw. Bestatteten sein: In Kuffern besinnt man sich der älteren hallstattzeitlichen Wurzeln (Boxkampf mit Hanteln, Trinkszene), obwohl man natürlich im Verkehr bzw. Kampfesweise zeigt, dass man auf dem Laufenden ist (Streitwagen, Helm). Auf dem Dürrnberg gibt man sich dagegen modern und den neuen Vorstellungen aufgeschlossen, insbesondere die Gestaltung des Kannengriffes und der Randfiguren zeigt mit seinen katzenartigen Mischwesen typische Merkmale des für uns heute schwer verständlichen, aber doch eindrucksvollen Früh-La-Tène-Stils.
Uploads
Papers by Patrick Hillebrand