Books by Johannes Görbert
The European Journal of Life Writing, 2021

Dieses Buch dokumentiert die Beziehungen zwischen China, Japan und den USA, wie sie in der deutsc... more Dieses Buch dokumentiert die Beziehungen zwischen China, Japan und den USA, wie sie in der deutschsprachigen Öffentlichkeit zwischen 1900 und 1945 dargestellt und gedeutet wurden. Es umreißt erstmals ein breites Schnittfeld zwischen Amerika- und Ostasien-Diskursen und eröffnet damit einen Ansatz, Themen und Perspektiven der Transpacific Studies auch vor mitteleuropäischen Kulturhintergründen zu verfolgen.
Das neue globale Bewusstsein seit dem sogenannten Boxeraufstand, an dessen Niederschlagung Deutschland ebenso wie Österreich-Ungarn beteiligt war, prägte sich nicht nur in den Komplexen der 'Gelben Gefahr' und der 'Amerikanisierung' aus, sondern auch in der Entdeckung eines 'asiatischen Amerikas' und eines 'amerikanischen Asiens'. Träume und Albträume um transpazifische Konvergenzen, die eine 'neue Mitte' der geschichtlichen Welt jenseits von Europa bilden könnten, haben den Globalisierungsdiskurs in der Folge grundlegend bestimmt.
Die Sammlung zeigt dies für die Bereiche der Presse, der Reise- und Erfahrungsberichte, der Natur- und Sozialwissenschaften, des politischen und weltanschaulichen Schrifttums, der performativen Künste sowie der Literatur und Essayistik.
Dass Reisen nicht nur zu Prosa anregen, veranschaulicht in prägnanter Weise die Gattung der Reise... more Dass Reisen nicht nur zu Prosa anregen, veranschaulicht in prägnanter Weise die Gattung der Reiselyrik. Neben der kultur- und literaturhistorischen Einordnung von Reisegedichten vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart steht im vorliegenden Band die poetologische Frage im Vordergrund, was es bedeutet, in der üblicherweise durch Vers, Bildlichkeit, Konzision und Selbstreflexivität sprachlich reglementierten Lyrik über das Reisen zu schreiben.

Alexander von Humboldt, aus einer preußischen Adelsfamilie stammend, war Forschungsreisender, Nat... more Alexander von Humboldt, aus einer preußischen Adelsfamilie stammend, war Forschungsreisender, Naturwissenschaftler, Homme de Lettres, bekannt mit allen großen Dichtern und Denkern und der internationalste Publizist seiner Zeit. Neben zahlreichen Büchern veröffentlichte er an die 1.000 Artikel und Essays. Diese Schriften erschienen in 15 Sprachen in 1.240 internationalen Zeitungen und Journalen auf fünf Kontinenten – und wurden nach seinem Tod nie gesammelt herausgegeben und auch einzeln größtenteils nie wieder nachgedruckt.
Die von einem Team um die international renommierten Humboldt-Experten Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich herausgegebene ›Berner Ausgabe Sämtlicher Schriften‹ hebt diesen ungeheuren Schatz.
Neben seinen Forschungsergebnissen enthalten Humboldts Schriften zahllose Informationen zu seinem Leben. Seine Biografie wird auf dieser Grundlage neu zu schreiben sein. Vor allem aber sind seine Schriften eine Einladung zur Reise – und zur Lektüre. Band X: Durchquerungen, Redaktion: Johannes Görbert (21 Transversalkommentare, die Fragestellungen durch das gesamte Corpus sichtbar machen, 668 S.)
Die Beiträge zu diesem Sammelband befassen sich mit der diskursiven Konstruktion des Pazifiks, di... more Die Beiträge zu diesem Sammelband befassen sich mit der diskursiven Konstruktion des Pazifiks, die in der internationalen Literatur- und Kulturwissenschaft zunehmend Aufmerksamkeit findet. 26 Fallstudien behandeln Texte, Bilder und Filme, die sich mit verschiedenen Kristallisationspunkten dieses Diskurses über das größte Weltmeer, seine Küsten, Inseln und Archipele auseinandersetzen. Die thematische Bandbreite umfasst die empirischen wie fiktionalen Umkreisungen des Stillen Ozeans um 1800, den Pazifik-Exotismus der ästhetischen Moderne, den Schauplatz zweier Weltkriege und des atomaren Wettrüstens im 20. Jahrhundert sowie die postkoloniale Pazifikliteratur der Gegenwart.

„Die moderne Literatur ist in der modernen Welt zugleich zu Hause und fremd“, schreibt Gottfried ... more „Die moderne Literatur ist in der modernen Welt zugleich zu Hause und fremd“, schreibt Gottfried Willems im fünften, abschließenden Band seiner Geschichte der deutschen Literatur. Die vorliegende Festschrift würdigt den Emeritus der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit dem Ziel, die Produktivität und Bandbreite seiner Moderne- Forschungen nicht nur durch ihn selbst, sondern auch durch eine Reihe von ‚Schülerinnen und Schülern‘ aufzuweisen. Die hier versammelten Beiträge stammen von Autorinnen und Autoren, die von Gottfried Willems während des Studiums, der Promotion und der Habilitation geprägt wurden. In ihren Abhandlungen vertreten sie – unter Einbeziehung der vielfältigen Impulse, die sie vom Geehrten erfuhren – die je eigenen Forschungsschwerpunkte. Abgeschlossen durch ein Schriftenverzeichnis und untermauert von einem programmatischen Eröffnungsbeitrag zur Rolle der Literatur und der Literaturwissenschaft in der modernen Welt von Gottfried Willems selbst spannt sich thematisch ein Bogen von der Klassischen Moderne über die Nachkriegs- bis hin zur Gegenwartsliteratur, dabei bleiben auch (literatur-)ästhetische und theoretische Fragestellungen nicht ausgeblendet. In den Blick gelangen Kräfte, Formen und Probleme, die sich in der Literatur (und Kunst) der Moderne zeigen. Zusammengenommen stellen sie die „besondere Fühlung“ dar, die die Literatur „mit dem Zumutesein des Menschen“ (Gottfried Willems) im 20. und 21. Jahrhundert besitzt.

Die Studie widmet sich Verfahren der Literarisierung von Forschungsexpeditionen um 1800 anhand ei... more Die Studie widmet sich Verfahren der Literarisierung von Forschungsexpeditionen um 1800 anhand eines Vergleichs der Reiseberichte von Georg Forster, Alexander von Humboldt und Adelbert von Chamisso. Sie gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil („Berichte von Forschungsreisen“) stehen Erzähltechniken im Mittelpunkt, welche die Makrostruktur und die Mikrostruktur des Textkorpus prägen. Hierbei weist die Arbeit nach, dass sich die drei Autoren sowohl auf spannungsreiche Art und Weise mit dem „klassischen“ Gattungsmodell eines chronologisch aufgebauten Reiseberichts auseinandersetzen als auch mit der Einfügung von Zitaten (Forster), der Annäherung an Verfahren der bildenden Kunst (Humboldt) und dem Rückgriff auf die Lyrik (Chamisso) über dieses hinausgehen. Im zweiten Teil („Porträts von Naturforschern“) wechselt der Fokus von der Fremddarstellung der Expeditionsziele zur Selbstdarstellung der reisenden Naturwissenschaftler. Hier beleuchtet die Studie zunächst drei Posen der reiseliterarischen Selbstinszenierung: bei Forster dessen Einreihung in die literarische Mode der Empfindsamkeit, bei Humboldt dessen Agieren als universalgelehrter Konversationskünstler sowie bei Chamisso dessen vielfach gebrochene Identifikation mit der fiktionalen literarischen Figur Peter Schlemihl. Im Anschluss daran analysiert die Arbeit Selbstverortungen der drei Autoren auf dem literarischen Feld. Dabei zeigt sie, dass von Forster über Humboldt zu Chamisso immer weniger die Annäherung und immer stärker die Abgrenzung zu anderen Autoren im Zentrum der reiseliterarischen Tätigkeit steht.

1954 reist Elias Canetti in Begleitung eines Filmteams nach Marokko; 1968 bringen ihm "Die Stimme... more 1954 reist Elias Canetti in Begleitung eines Filmteams nach Marokko; 1968 bringen ihm "Die Stimmen von Marrakesch" den entscheidenden Durchbruch beim Lesepublikum. Bis heute gehört die Reiseerzählung zu seinen erfolgreichsten Werken, flankiert von anerkennenden bis euphorischen Rezensionen, zahlreichen Neuauflagen und Übersetzungen, bild- und tonkünstlerischen Neuinszenierungen, reisejournalistischen Spurensuchen, aber auch heftigen Kontroversen in der Literaturwissenschaft.
Die erste Monographie zu Canettis Reisebericht schlägt eine doppelte Lesart vor. Zum einen geht die Studie dem Profil des autobiographischen Schreibens bei Canetti nach, wie es sich in den Perspektiven von Werk-, Gattungs- und Literaturgeschichte darstellt. Zum anderen interessiert Canettis reiseliterarische Positionierung zu Fragen um jüdische Identität, Globalisierung und (Post-) Kolonialismus. Bei beidem stehen Ergebnisse der Forschung wie künftige Perspektiven zu Canetti zur kritischen Diskussion.
Papers by Johannes Görbert
Zeitschrift für Germanistik, N.F. 35:1, 226–229, 2025
Handbuch Literatur und Reise. Hg. von Hansjörg Bay, Laura Beck, Christof Hamann und Julian Osthues. Stuttgart: Metzler, 375–383, 2024
In: Writing in Residence. Globale Literaturproduktion in deutschen Residenzprogrammen. Hg. von Stefan Keppler-Tasaki, Alexandra Ksenofontova und Jutta Müller-Tamm. Berlin u.a.: de Gruyter, 157–184, 2024
Zeitschrift für Disability Studies 4:1, 2024
Der Artikel widmet sich dem Schreiben des Berliners Manfred Maschke, der seit seinem zweiten Lebe... more Der Artikel widmet sich dem Schreiben des Berliners Manfred Maschke, der seit seinem zweiten Lebensjahr in Betreuungseinrichtungen für Menschen mit Behinderungen lebt und der seit 30 Jahren beharrlich gegen seine Exklusion anschreibt. Grundlage hierfür sind, erstens, ein Korpus von mehr als 100 Schriftstücken, die im Archiv der Fürst-Donnersmarck Stiftung hinterlegt sind sowie, zweitens, Gespräche mit dem Autor selbst. Im ersten Teil des Artikels stehen Maschkes Schreibmodi und deren Ausdrucksmöglichkeiten, im zweiten Teil die Themen seines Schreibens im Mittelpunkt. Auf diese Weise wird deutlich, dass die Schriftstücke Maschke auf ganz verschiedenen, zwischen Fakt und Fiktion changierenden Ebenen als Medium von Selbstermächtigung und Selbstreflexion fungieren.
KulturPoetik 24:1, 22–53, 2024
This article presents an extensive reading of Franz Kafka’s "Die Verwandlung" ("The Metamorphosis... more This article presents an extensive reading of Franz Kafka’s "Die Verwandlung" ("The Metamorphosis") from the perspective of Literary Disability Studies. Furthermore, it sheds light on how the contemporary disability culture engages with Kafka’s narrative. In doing so, it will compare and contrast "Die Verwandlung" with the literary work of contemporary Swiss author Christoph Keller. This juxtaposition reveals elements of both continuity and change in the artistic representation of disability in modern literature from the 20th to the 21st century.

The European Journal of Life Writing, S. SV1–SV12, 2021
This editorial introduces the four articles of the section "The Self in Verse. Exploring Autobiog... more This editorial introduces the four articles of the section "The Self in Verse. Exploring Autobiographical Poetry" and connects their specific findings to a variety of more general aspects in the study of life-writing. It sketches out preliminary considerations concerning the definition of autobiographical poetry and the relevance of paratexts and autofictionality for the genre. Furthermore, it outlines some of the most common recurring themes in poems dealing with autobiographical issues, such as writing (through) the body and exploring life's crises, watersheds, and crossroads lyrically. We advocate for a more comprehensive study of autobiographical poetry as a form of life-writing that, in our view, has not yet been investigated systematically, neither by historical nor by theoretical approaches in literary and cultural studies.
Transpacifica. Quellen zum deutschsprachigen Diskurs über die USA und Ostasien, 1900–1945. Hg. von Johannes Görbert, Stefan Keppler-Tasaki und Tomas Sommadossi. München: Iudicium, S. 300–308., 2021
Transpacifica. Quellen zum deutschsprachigen Diskurs über die USA und Ostasien, 1900–1945. Hg. von Johannes Görbert, Stefan Keppler-Tasaki und Tomas Sommadossi. München: Iudicium, S. 191–198., 2021
Zeitschrift für interkulturelle Germanistik 11. S. 115-128., 2020
Ambulante Poesie. Explorationen deutschsprachiger Reiselyrik seit dem 18. Jahrhundert. Hg. von Johannes Görbert und Nikolas Immer. S. 1–18., 2020
Ambulante Poesie. Explorationen deutschsprachiger Reiselyrik seit dem 18. Jahrhundert. Hg. von Johannes Görbert und Nikolas Immer. S. 331–345., 2020
Alexander von Humboldt, Sämtliche Schriften: Aufsätze, Artikel, Essays, 2019
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Books by Johannes Görbert
Das neue globale Bewusstsein seit dem sogenannten Boxeraufstand, an dessen Niederschlagung Deutschland ebenso wie Österreich-Ungarn beteiligt war, prägte sich nicht nur in den Komplexen der 'Gelben Gefahr' und der 'Amerikanisierung' aus, sondern auch in der Entdeckung eines 'asiatischen Amerikas' und eines 'amerikanischen Asiens'. Träume und Albträume um transpazifische Konvergenzen, die eine 'neue Mitte' der geschichtlichen Welt jenseits von Europa bilden könnten, haben den Globalisierungsdiskurs in der Folge grundlegend bestimmt.
Die Sammlung zeigt dies für die Bereiche der Presse, der Reise- und Erfahrungsberichte, der Natur- und Sozialwissenschaften, des politischen und weltanschaulichen Schrifttums, der performativen Künste sowie der Literatur und Essayistik.
Die von einem Team um die international renommierten Humboldt-Experten Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich herausgegebene ›Berner Ausgabe Sämtlicher Schriften‹ hebt diesen ungeheuren Schatz.
Neben seinen Forschungsergebnissen enthalten Humboldts Schriften zahllose Informationen zu seinem Leben. Seine Biografie wird auf dieser Grundlage neu zu schreiben sein. Vor allem aber sind seine Schriften eine Einladung zur Reise – und zur Lektüre. Band X: Durchquerungen, Redaktion: Johannes Görbert (21 Transversalkommentare, die Fragestellungen durch das gesamte Corpus sichtbar machen, 668 S.)
Die erste Monographie zu Canettis Reisebericht schlägt eine doppelte Lesart vor. Zum einen geht die Studie dem Profil des autobiographischen Schreibens bei Canetti nach, wie es sich in den Perspektiven von Werk-, Gattungs- und Literaturgeschichte darstellt. Zum anderen interessiert Canettis reiseliterarische Positionierung zu Fragen um jüdische Identität, Globalisierung und (Post-) Kolonialismus. Bei beidem stehen Ergebnisse der Forschung wie künftige Perspektiven zu Canetti zur kritischen Diskussion.
Papers by Johannes Görbert
Das neue globale Bewusstsein seit dem sogenannten Boxeraufstand, an dessen Niederschlagung Deutschland ebenso wie Österreich-Ungarn beteiligt war, prägte sich nicht nur in den Komplexen der 'Gelben Gefahr' und der 'Amerikanisierung' aus, sondern auch in der Entdeckung eines 'asiatischen Amerikas' und eines 'amerikanischen Asiens'. Träume und Albträume um transpazifische Konvergenzen, die eine 'neue Mitte' der geschichtlichen Welt jenseits von Europa bilden könnten, haben den Globalisierungsdiskurs in der Folge grundlegend bestimmt.
Die Sammlung zeigt dies für die Bereiche der Presse, der Reise- und Erfahrungsberichte, der Natur- und Sozialwissenschaften, des politischen und weltanschaulichen Schrifttums, der performativen Künste sowie der Literatur und Essayistik.
Die von einem Team um die international renommierten Humboldt-Experten Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich herausgegebene ›Berner Ausgabe Sämtlicher Schriften‹ hebt diesen ungeheuren Schatz.
Neben seinen Forschungsergebnissen enthalten Humboldts Schriften zahllose Informationen zu seinem Leben. Seine Biografie wird auf dieser Grundlage neu zu schreiben sein. Vor allem aber sind seine Schriften eine Einladung zur Reise – und zur Lektüre. Band X: Durchquerungen, Redaktion: Johannes Görbert (21 Transversalkommentare, die Fragestellungen durch das gesamte Corpus sichtbar machen, 668 S.)
Die erste Monographie zu Canettis Reisebericht schlägt eine doppelte Lesart vor. Zum einen geht die Studie dem Profil des autobiographischen Schreibens bei Canetti nach, wie es sich in den Perspektiven von Werk-, Gattungs- und Literaturgeschichte darstellt. Zum anderen interessiert Canettis reiseliterarische Positionierung zu Fragen um jüdische Identität, Globalisierung und (Post-) Kolonialismus. Bei beidem stehen Ergebnisse der Forschung wie künftige Perspektiven zu Canetti zur kritischen Diskussion.