Sabina Fazli

Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Obama Institute for Transnational American Studies, Faculty Member

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Handbuch Zeitschriftenforschung

Die australische Kommunikationswissenschaftlerin Megan Le Masurier (2011: 388) bezeichnet die »ed... more Die australische Kommunikationswissenschaftlerin Megan Le Masurier (2011: 388) bezeichnet die »editorial philosophy« als ein Charakteristikum des Mediums Zeitschrift. Statt kurzfristiger Aktualität bei der Auswahl von Themen sind ihre Inhalte kuratiert und damit auf Zielgruppen zugeschnitten. Der Zielgruppenzuschnitt bedeutet einerseits, dass aus historischer Perspektive Zeitschriften produktiv sind für Prozesse der Gemeinschaftsbildung (siehe Abb. 1, C1; vgl. Holmes 2012; siehe Zwierlein, Bassimir im Band); in modernen Gesellschaften sind sie andererseits an einen Lifestyle (Abb. 1, C) angeschlossen oder schreiben sich in diesen ein. Die Möglichkeit, Stile an-und abzulegen und überhaupt zu erkennen (vgl. Müller 2019: 5) wird insbesondere in Lifestyle-Handbuch Zeitschriftenforschung Selbst wenn mit Blick auf die vorherrschende Datafizierung eingewendet werden mag, dass gedruckte Zeitschriften Nischenphänomene sind, deren Bedeutung sinkt, stellen Magazine ideale Demonstrationsobjekte für die Proliferation von Lebensstilen dar, da sie in allen Bereichen der Gesellschaft verbreitet sind und dabei ihren Eigensinn entfalten. Während »Digitalisierung, die Interaktivierung und Ausweitung der Kommunikationsarbeit« (Knoblauch 2017: 339) umfasst, sind Zeitschriften niedrigschwellig. Sie geben einen Einblick in alltägliche populäre Unterscheidungen und damit auch Mikrounterscheidungstypen, die andere Blicke nicht aufnehmen. Sowohl für die Bildung von Neogemeinschaften (Subkulturen und Neo-Tribes) als auch den »kuratierten Lebensstil« der spätmodernen Klassen (Reckwitz 2017a: 363-370) sind sie zentral. Dabei führen sie ebenso die Ambiguitäten auf, die mit der Sortierung von Menschen, Gruppen oder Gemeinschaften einhergehen (siehe Abb. 1, B4; B5; Becker im Band; vgl. Fazli/Scheiding 2021). Zeitschriften sind ästhetische und narrativ-bildliche Räume der Immersion. Sie kennzeichnet das Zusammenspiel von Sinnschichten des Kulturellen (Sprache, Diskurse, kognitive Schemata, institutionelle Strukturen und Materialität), das Differenzierungen realisiert (siehe Abb. 1, B). Die Forschung hat sich seit geraumer Zeit mit der Repräsentation von Identitäten in Lifestylemagazinen befasst. Besonders umfangreich sind Studien aus den Women's/ Gender Studies und feministischen Media Studies, die mit einer ideologiekritischen Perspektive die normativen Bilder in Frauenzeitschriften als Instrumente der Unterdrü

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