Papers by Martin Boehnert
arXiv (Cornell University), May 19, 2023
We prove area bounds for planar convex bodies in terms of their number of interior integral point... more We prove area bounds for planar convex bodies in terms of their number of interior integral points and their lattice width data. As an application, we obtain sharp area bounds for rational polygons with a fixed number of interior integral points depending on their denominator. For lattice polygons, we also present an equation for the area based on Noether's formula.
When Controversies Flare Up, Matters-of-Fact Become Matters-of-Concern
transcript Verlag eBooks, Jul 2, 2021
Methodologische Signaturen

Philosophie der Tierforschung
Verlag Karl Alber eBooks, 2019
Die Tierphilosophie ist eines der lebendigsten Felder der Gegenwartsphilosophie. Im Mittelpunkt s... more Die Tierphilosophie ist eines der lebendigsten Felder der Gegenwartsphilosophie. Im Mittelpunkt stehen bislang die Frage nach dem Geist der Tiere, das Problem des Tier-Mensch-Unterschiedes und die Themenfelder der Tierethik. Die auf drei Bände angelegte Philosophie der Tierforschung wirft einen neuen Blick auf dieses Gebiet und ergänzt es durch eine stärkere Berücksichtigung des gesamten Kontextes der naturwissenschaftlichen Tierforschung, inklusive der philosophischen Hintergrundannahmen, der Forschungsverfahren und -orte (Labor/Feld), der Handlungslogiken, Denkstile und Sprachspiele der Forscherkollektive sowie der jeweils ausgewählten Modellorganismen. Stellten die ersten beiden, bereits erschienenen Bände der Reihe die „Methoden und Programme“ sowie die „Maximen und Konsequenzen“ der Tierforschung in den Mittelpunkt, widmet sich der dritte Band unter dem Leitgedanken der Forschungsumwelten den „Milieus und Akteuren“. Im Ausgang von der Tier-Mensch-Relationalität der Tierforschung werden dabei die verschiedenen Rollen der Forschenden und der erforschten Tiere mit dem Ziel einer Neukonfiguration des Untersuchungsfeldes herausgearbeitet. Mit Beiträgen von Martin Böhnert, Ralf Becker, Sophia Efstathiou, Axel Hüntelmann, Kristian Köchy, Nina Kranke, Katja Liebal, Robert Meunier, Francesca Michelini, Mieke Roscher u.a.

In the discourse on climate change, a notion of science can be identified that is most poignantly... more In the discourse on climate change, a notion of science can be identified that is most poignantly expressed in slogans such as "The Science Is Clear: Climate Action Now!": Due to their imag-ined unambiguity, scientific findings are expected to also unambiguously guide socio-political decisions. Such expectations also include a notion of the relationship between nature and culture, in which the climate crisis is primarily represented as an environmental problem and falls under the responsibility of the sciences. It is necessary to critically reflect on this conception. In the first part, the limits of a discourse dominated by science and technology are explored. They are characterised in particular by a paradigm of control and a view of the climate crisis as a purely scientific issue defined by power relations and epistemic disengagement. The second part out-lines a transformative and integrative extension of this Matter of Fact representation, which is developed along the concepts of Matters of Concern (Latour) and Matters of Care (Puig de la Bellac-asa). Representing the problem complex climate crisis as a matter of concern and care allows the inclusion and consideration of diverse and multifaceted dimensions in the mode of engagement on the one hand and on the other hand offers a bridge to reassess the relationship between na-ture and culture in the climate crisis.

Aptum, Zeitschrift für Sprachkritik und Sprachkultur, 2022
As everyone learned in school, when our idea of the position of the Earth in the cosmos is modifi... more As everyone learned in school, when our idea of the position of the Earth in the cosmos is modified, a revolution in the social order may ensue. Remember Galileo: when astronomers declared that the Earth moves around the Sun, it felt as though the whole fabric of society was under attack. (Latour 2020, 10) Dieser Verweis des Philosophen und Soziologen Bruno Latour auf Bertolt Brechts Leben des Galilei lässt sich als grobe Absteckung des Terrains begreifen, auf welchem wir uns in dieser Untersuchung bewegen möchten: Sie verhandelt die Veränderung sowohl von wissenschaftlichen als auch von öffentlichen Weltbildern. Sie fokussiert außerdem die dafür notwendige kommunikative Aushandlung von Wissensansprüchen zwischen diesen beiden Feldern und hebt dabei hervor, inwiefern beide Bereiche wechselseitig aufeinander angewiesen sind: Eine Veränderung in der Beschreibung der Umlaufbahnen der Himmelskörper hat notwendig auch die gewohnten gesellschaftlichen Strukturen aus der Bahn geworfen und
C. Llyod Morgan’s Canon. Über den Gründervater der komparativen Psychologie und den Stellenwert epistemischer Bedenken
Philosophie der Tierforschung

Einleitung: Philosophie der Tierforschung. Die methodologische Signatur von Forschungsprogrammen
Philosophie der Tierforschung
ie Tierphilosophie ist eines der lebendigsten Felder der Gegenwartsphilosophie. In ihrem Mittelpu... more ie Tierphilosophie ist eines der lebendigsten Felder der Gegenwartsphilosophie. In ihrem Mittelpunkt standen bislang Fragen nach dem Geist der Tiere, der Tier-Mensch-Unterschied oder Probleme der Tierethik. Die auf drei Bände angelegte »Philosophie der Tierforschung« wirft einen neuen Blick auf dieses Gebiet mit dem Ziel einer strukturierten Untersuchung der Tier-Mensch-Verhältnisse in den methodischen Zugängen der Tierforschung. Der erste Band »Methoden und Programme« stellt die Geschichte und Systematik der biologischen Tierforschung, insbesondere der Verhaltensforschung, in den Mittelpunkt. Die philosophische Analyse der verschiedenen Forschungsansätze folgt dem Gedanken des Milieus und berücksichtigt so die mannigfaltigen Faktoren der jeweiligen Forschungsumwelten. Dazu dient ein theoretischer Rahmen, dessen Schlüsselkonzept der Begriff der methodologischen Signatur von Forschungsprogrammen ist. Diese umfasst eine Reihe von Kenngrößen, die solche Programme identifizieren und sie mit anderen Ansätzen vergleichbar machen. Dazu gehören an zentraler Stelle die bevorzugten Referenztiere und deren primär untersuchte Vermögen, aber auch kategoriale Vorentscheidungen (etwa bezüglich der Konzeption des Tierlichen oder der Mensch-Tier-Beziehung) sowie die verwendeten Forschungsmethoden, die gewählten Forschungsorte, das zugrunde liegende Wissenschaftsideal, die Positionierung zu anderen Forschungsansätzen oder die philosophischen Hintergrundannahmen und Implikationen.

Einleitung: Philosophie der Tierforschung. Kulturelle und ethische Dimensionen methodischer Tier-Mensch-Interaktionen
Philosophie der Tierforschung
Die Tierphilosophie ist eines der lebendigsten Felder der Gegenwartsphilosophie. In ihrem Mittelp... more Die Tierphilosophie ist eines der lebendigsten Felder der Gegenwartsphilosophie. In ihrem Mittelpunkt standen bislang Fragen nach dem Geist der Tiere, der Tier-Mensch-Unterschied oder Probleme der Tierethik. Die auf drei Bände angelegte »Philosophie der Tierforschung« wirft einen neuen Blick auf dieses Gebiet mit dem Ziel einer strukturierten Untersuchung der Tier-Mensch-Verhältnisse in den methodischen Zugängen der Tierforschung. Während der erste Band, dem Gedanken der Forschungsumwelten folgend, unter dem Schlüsselkonzept der methodologischen Signatur von Forschungsprogrammen die historische und systematische Aufarbeitung der Tierforschung zum Ziel hatte, widmet sich dieser zweite Band den »Maximen und Konsequenzen« der Tierforschung. Damit öffnet sich das zu untersuchende Feld in Richtung auf kulturelle und ethische Aspekte, auf gesellschaftliche und politische Horizonte der Forschung. Hatte der erste Band deutlich gemacht, dass Tiere in den betreffenden Forschungsumwelten nicht nur die Rolle passiver Objekte spielen, sondern auch subjektive und aktive Qualitäten erlangen, und sei es in Form der Widerständigkeit, so erweisen sich die Forschungsumwelten samt der in ihnen stattfindenden Interaktionen zwischen forschenden Menschen und erforschten Tieren damit unter ethischen und kulturellen Vorzeichen als Machtsysteme, deren Mechanismen der Anerkennung und Unterdrückung philosophisch zu thematisieren sind.

Einleitung: Philosophie der Tierforschung – Milieus und Akteure
Philosophie der Tierforschung
Die Tierphilosophie ist eines der lebendigsten Felder der Gegenwartsphilosophie. Im Mittelpunkt s... more Die Tierphilosophie ist eines der lebendigsten Felder der Gegenwartsphilosophie. Im Mittelpunkt stehen bislang die Frage nach dem Geist der Tiere, das Problem des Tier-Mensch-Unterschiedes und die Themenfelder der Tierethik. Die auf drei Bände angelegte »Philosophie der Tierforschung« wirft einen neuen Blick auf dieses Gebiet und ergänzt es durch eine stärkere Berücksichtigung des gesamten Kontextes der naturwissenschaftlichen Tierforschung, inklusive der philosophischen Hintergrundannahmen, der Forschungsverfahren und -orte, der Handlungslogiken, Denkstile und Sprachspiele der Forscherkollektive sowie der jeweils ausgewählten Modellorganismen. Stellten die ersten beiden, bereits erschienenen Bände der Reihe die Methoden und Programme sowie die Maximen und Konsequenzen der Tierforschung in den Mittelpunkt, widmet sich der dritte Band unter dem Leitgedanken der Forschungsumwelten den Milieus und Akteuren. Im Ausgang von der Tier-Mensch-Relationalität der Tierforschung werden dabei die verschiedenen Rollen der Forschenden und der erforschten Tiere mit dem Ziel einer Neukonfiguration des Untersuchungsfeldes herausgearbeitet.

Science Communication in Times of Crisis, 2022
The assumption that the truth of facts is at the centre of knowledge crises would seem to suggest... more The assumption that the truth of facts is at the centre of knowledge crises would seem to suggest fact-checking or providing additional facts as methods of resolution. In this paper, this is reflected on by utilizing two complementary perspectives: an epistemological approach guided by theoretical positions from Philosophy of Science and a pragmalinguistic approach using methods of Applied Discourse Analysis. We argue that although facts are necessary in science communication, they are not sufficient. Instead, we suggest focusing on this question: To what extent do we consider a statement plausible? By dissecting a historical and a present case (geocentrism, climate change) and applying the complementary approaches described above, the relevance of their respective epistemic systems (Goldman 2010) and what we call ‘settings of comprehension’ can be revealed. In this process, it can be demonstrated why what some people consider absurd, others consider plausible, and vice versa. On this basis, science communication can operate from a more deliberate level.

History and Philosophy of the Life Sciences
is mostly known for Morgan's canon (1894), still a popular and frequently quoted principle in com... more is mostly known for Morgan's canon (1894), still a popular and frequently quoted principle in comparative psychology and ethology. There has been a fair amount of debate on the canon's interpretation, function, and value regarding the research on animal minds, usually referring to it as an isolated principle. In this paper we rather shed light on Morgan's overall scientific program and his vision for comparative psychology. We argue that within his program Morgan identified crucial conceptual, ontological, and methodical issues, that are still fundamental to the current research on animal minds, and we contend that a proper understanding of the canon can only be gained taking it as part of this program. This also highlights a new aspect of his role as one of the "founding fathers" of modern comparative psychology. In order to understand Morgan's program, we briefly outline the historical context in which he began his work on a science of comparative psychology. We will then emphasize to what extent his taxonomy of psychological capacities, the development of his metaphysics for a comparative psychology, and his newly introduced interdisciplinary procedures justify Morgan's distinctive approach to still rather sensitive issues. In doing so, we aim to provide a more comprehensive picture of Morgan's methodological signature. We finally understand his most renown considerations as part of his struggle to ascertain the limits and possibilities of the discipline he contributed to set up, and thus emphasize the need to keep the discussion going, notably on the accessibility of other minds than one's own and on the limits of one's research perspectives. "Perhaps, the most quoted statement in the history of comparative psychology is Lloyd Morgan's canon" (Dewsbury 1984, p. 187). "To this it can be added that perhaps the most misrepresented statement in the history of comparative psychology is Lloyd Morgan's canon" (Thomas 1998, p. 156). Dewsbury's statement still holds true today, and a mere fifteen years later Thomas' remark makes an interesting point: why is one of the most quoted passages in comparative psychology-and according to neuroscientist Bennett G. Galef, Jr., also "possibly the most important single sentence in the history of the study of animal behavior" (Galef 1996, p. 9)-widely misunderstood? British Psychologist Conwy Lloyd Morgan (1852-1936), commonly regarded as one of the founding fathers of comparative psychology (cf. e.g. Thorpe 1979, p. 25; Karin-D'Arcy 2005, p. 179), published the said canon in his book An Introduction to Comparative Psychology in 1894. 1 The canon states: "In no case may we interpret an action as the outcome of the exercise of a higher psychical faculty, if it can be interpreted as the outcome of the exercise of one which stands lower in the psychological scale" (Morgan 1894, p. 53). This surprisingly short and at first glance not very controversial statement has generated a still ongoing debate. Since shortly after its publication (e.g. Stanley 1896, p. 541) up to more recent accounts (e.g. Starzak 2016), the canon is usually presented as a law of parsimony or simplicity. 2 Similarly, it is often regarded as a variation of Ockham's razor applied to comparative psychology (e.g. Barrow 1995, p. 308, p. 358) and is today adopted in different fields concerning animal mental capacities. The ongoing debate is divided into two main threads. One is dealing with the canon's overall value and usefulness for today's scientific research. This branch of the debate spans from a strict refusal of the canon, despite its potential historical value (e.g. Fitzpatrick 2008; Starzak 2016), to the opposite position highlighting its timeliness, but asking for an updated or revised version. This latter position is most prominently voiced by Elliott Sober (Sober 1998), who elaborates on the interpretation of those "higher" and "lower psychical faculties" within the framework of contemporary biology. The other thread of the debate focuses instead on the right exegesis of the text fragment. Several authors This is a post-peer-review, pre-copyedit version of an article published in History and Philosophy of the Life Sciences.
Autorinnen und Autoren
Edition Kulturwissenschaft
Riot Grrrl Primatology – Über Forscherinnen, Feminismus und feministische Wissenschaften
Philosophie der Tierforschung
Enthalten in: Wunsch Matthias, Böhnert Martin, Köchy Kristian (Hrsg.); Philosophie der Tierforsch... more Enthalten in: Wunsch Matthias, Böhnert Martin, Köchy Kristian (Hrsg.); Philosophie der Tierforschung 3 Milieus und Akteure S.375-420 [Siehe Kategorie: Ethik: Die Tierphilosophie ist eines der lebendigsten Felder der Gegenwartsphilosophie. Im Mittelpunkt stehen bislang die Frage nach dem Geist der Tiere, das Philosophie der Tierforschung. Freiburg [u.a.] : Alber. 22 cm. [#5346]. Bd. 2. Maximen und Konsequenzen / Kristian Köchy ; Matthias. Wunsch ; Martin Böhnert Die auf drei Bände angelegte Philosophie der Tierforschung wirft einen neuen Blick auf dieses Gebiet und ergänzt es durch eine stärkere Berücksichtigung des
Philosophie der Tierforschung: Kulturelle und ethische Dimensionen methodischer Tier-Mensch-Interaktionen

Science-Fiction bietet wie kaum ein anderes Genre die Möglichkeit des reflektierten Überdenkens u... more Science-Fiction bietet wie kaum ein anderes Genre die Möglichkeit des reflektierten Überdenkens und experimentellen Weiterdenkens nicht nur technologischer und wissenschaftlicher Entwicklungen, sondern aufgrund des fantastischfuturistischen Settings auch möglicher gesellschaftlicher Strukturen und soziokultureller Konventionen. Damit halten Science-Fiction Erzählungen auch das Potential bereit, maximal spielerisch, kontrovers, kritisch und utopisch mit der Genderthematik umzugehen: „Because science fiction can invent whole new universes, species, and cultures, it is not limited to the representation of actual human gender practices.“ Die in der vorliegenden Arbeit untersuchten Sci-Fi-Serien Captain Future (1978/79), Saber Rider and the Star Sheriffs (1987/88) und Cowboy Bebop (1998/99) weisen bestimmte wiederkehrende Muster und Familienähnlichkeiten bei der Produktion, Thematik und Figurenkonstellation auf, die sie unter-
Philosophie der Tierforschung: Die methodologische Signatur von Forschungsprogrammen

Linguistisch-philosophische Untersuchungen zu Plausibilität: über kommunikative Grundmuster bei der Entstehung von wissenschaftlichen Tatsachen
Plausibilität spielt in allen Wissenschaftskulturen eine gewichtige Rolle - ob implizit oder expl... more Plausibilität spielt in allen Wissenschaftskulturen eine gewichtige Rolle - ob implizit oder explizit. Auffällig ist jedoch, dass es keiner spezifisch geschulten Kompetenz oder der Vermittlung eigenständiger Fähigkeiten bedarf, um einen Sachverhalt als "plausibel" zu beurteilen, während bei verwandten Begriffen wie etwa "logisch" je nach den methodologischen Gepflogenheiten der einzelwissenschaftlichen Disziplin besondere Schulung, Einarbeitung oder Expertise erwartet wird. Der vorliegende Text verfolgt zwei Ziele: Zunächst wird anhand von Auszügen einer Analyse die Verwendung des Wortes plausibel in Philosophie und Linguistik herausgearbeitet und strukturiert sowie schließlich in ein Modell seines typischen Sprachgebrauchsmusters überführt. Dieses Muster ist das erste Ziel, ein Zwischenergebnis, das als Basis für das zweite Ziel dient. Im daran anschließenden Teil wird dieses Muster hypothetisch auf möglichst vielfältige Wissenschaftsbereiche übertragen und auf seine Anwendbarkeit zur allgemeinen Beschreibung wissenschaftlicher Umbruchsprozesse hin überprüft, angefangen bei historischen Beispielen bis zur Gegenwart und darin dem besonderen wechselseitigen Verhältnis zwischen Laienwissen, Fachwissen und den dazwischen vermittelnden Medien. Das zweite Ziel ist es, zu zeigen, dass sich in den vielschichtigen und flexiblen Verwendungen von plausibel ein implizites Argumentations- und Denkmuster widerspiegelt, mit dem Wissen sowohl gefestigt als auch hinterfragt werden kann. Mit diesen Wissensdynamiken einhergehend wird entsprechend auch der Status wissenschaftlicher Tatsachen immer wieder neu zur Disposition gestellt: Was gilt unter welchen Bedingungen als plausibel oder nicht? Was ist das besondere an der Verwendung dieses Wortes?
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Papers by Martin Boehnert
Der erste Band »Methoden und Programme« stellt die Geschichte und Systematik der biologischen Tierforschung, insbesondere der Verhaltensforschung, in den Mittelpunkt. Die philosophische Analyse der verschiedenen Forschungsansätze folgt dem Gedanken des Milieus und berücksichtigt so die mannigfaltigen Faktoren der jeweiligen Forschungsumwelten. Dazu dient ein theoretischer Rahmen, dessen Schlüsselkonzept der Begriff der methodologischen Signatur von Forschungsprogrammen ist. Diese umfasst eine Reihe von Kenngrößen, die solche Programme identifizieren und sie mit anderen Ansätzen vergleichbar machen. Dazu gehören an zentraler Stelle die bevorzugten Referenztiere und deren primär untersuchte Vermögen, aber auch kategoriale Vorentscheidungen (etwa bezüglich der Konzeption des Tierlichen oder der Mensch-Tier-Beziehung) sowie die verwendeten Forschungsmethoden, die gewählten Forschungsorte, das zugrunde liegende Wissenschaftsideal, die Positionierung zu anderen Forschungsansätzen oder die philosophischen Hintergrundannahmen und Implikationen.
Während der erste Band, dem Gedanken der Forschungsumwelten folgend, unter dem Schlüsselkonzept der methodologischen Signatur von Forschungsprogrammen die historische und systematische Aufarbeitung der Tierforschung zum Ziel hatte, widmet sich dieser zweite Band den »Maximen und Konsequenzen« der Tierforschung. Damit öffnet sich das zu untersuchende Feld in Richtung auf kulturelle und ethische Aspekte, auf gesellschaftliche und politische Horizonte der Forschung. Hatte der erste Band deutlich gemacht, dass Tiere in den betreffenden Forschungsumwelten nicht nur die Rolle passiver Objekte spielen, sondern auch subjektive und aktive Qualitäten erlangen, und sei es in Form der Widerständigkeit, so erweisen sich die Forschungsumwelten samt der in ihnen stattfindenden Interaktionen zwischen forschenden Menschen und erforschten Tieren damit unter ethischen und kulturellen Vorzeichen als Machtsysteme, deren Mechanismen der Anerkennung und Unterdrückung philosophisch zu thematisieren sind.
Stellten die ersten beiden, bereits erschienenen Bände der Reihe die Methoden und Programme sowie die Maximen und Konsequenzen der Tierforschung in den Mittelpunkt, widmet sich der dritte Band unter dem Leitgedanken der Forschungsumwelten den Milieus und Akteuren. Im Ausgang von der Tier-Mensch-Relationalität der Tierforschung werden dabei die verschiedenen Rollen der Forschenden und der erforschten Tiere mit dem Ziel einer Neukonfiguration des Untersuchungsfeldes herausgearbeitet.
Die aktuellen Diskussionen innerhalb der Tierphilosophie drehen sich um die drei zentralen Fragen, ob wir Tieren einen Geist zuschreiben können, worin der Unterschied zwischen Menschen und Tieren besteht und wie sich Menschen gegenüber Tieren verhalten sollen. Unser Wissen über Tiere ist meist von der empirischen Forschung übernommen. Die Methoden, Theorien und Kontexte der empirischen Forschung wurden bislang nicht zum Gegenstand gemacht. Diese Lücke will der Band mit dem zentralen Konzept der methodologischen Signaturen schließen, das den systematischen Vergleich von Forschungsansätzen anhand deren fundamentalen methodologischen, ontologischen und epistemologischen Vorannahmen erlaubt.
The current discussions within animal philosophy revolve around the three central questions of whether we can attribute a mind to animals, what the difference between humans and animals is, and how humans should behave towards animals. Our knowledge about animals is mostly taken from empirical research. However, the methods, theories, and contexts of empirical research have not yet been addressed. The book aims to fill this gap with the central concept of methodological signatures, which allows the systematic comparison of research approaches based on their fundamental methodological, ontological, and epistemological assumptions.