Papers by Deborah Sielert
Springer Fachmedien Wiesbaden eBooks, 2022
NEW DIVERSITIES Vol. 23, No. 1, 2021, 2021

Nicole Burzan (Hg.): Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen. Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018;, 2018
Obwohl der Begriff der Intentionen im Rahmen feministischer Standpunkttheorien eine Rolle spielt,... more Obwohl der Begriff der Intentionen im Rahmen feministischer Standpunkttheorien eine Rolle spielt, steht die systematische Auseinandersetzung mit seinem Stellenwert für Reflexionsprozesse über Positionalität bisher aus. Gerade in Zeiten von „alternative facts“ ist es jedoch zentral Wissensproduktion verstärkt im Hinblick auf die damit verbundenen Intentionen zu reflektieren. Diese stellen einen Aspekt von Positionalität dar und verweisen darauf, dass reflektierte Wissensproduktion nicht beliebig ist. Dem Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit, dem sich Geschlechterforschung derzeit ausgesetzt sieht, kann mit dem Verweis auf transparente Entstehungsbedingungen von Wissen durchaus begegnet werden. Ein transparenter Umgang mit Intentionen und sozialer Positionierung kann aus dieser Perspektive eine Strategie sein, um die eigene Wissensproduktion zu reflektieren sowie Reflexionsprozesse über die mit diesen Prozessen verbundenen Intentionen einzufordern. Speziell politische Intentionen spielen hier eine Rolle, das gilt sowohl für den Kontext sozialer Bewegungsforschung als auch für Debatten um die Normativität von Wissensproduktion und den aktuellen Angriffen auf die Gender Studies.
Dieser Gedanke wird am Beispiel zweier Projekte aus dem Bereich der Bewegungsforschung erörtert. Methodologische Debatten um den Umgang mit Positionalität haben wiederholt auf die spezifischen Probleme von Rollenkonflikten (u.a. Corbin Dwyer, Buckle 2009), aber auch auf die Potenziale einer Forschung hingewiesen, die sich solidarisch zu den Gruppen verhält, die im Zentrum stehen (u.a. Mies 1984; Haiven, Khasnabish 2015). Gerade in diesem Bereich, der eng mit politischen Zielsetzungen von Aktivist_innen und ihren Erwartungen an Forschende verknüpft ist, ist ein reflexiver Umgang mit den eigenen Intentionen seitens der beteiligten Wissenschaftler_innen zentral: Unsere Positionierungen zu den jeweiligen Interviewparterinnen – Anarchistinnen in den Niederlanden und muslimischen Aktivistinnen in Großbritannien – unterschieden sich nicht nur im Hinblick auf die damit verbundenen Insider/Outsider Konstellationen, sondern waren zudem durch damit verknüpfte Unterschiede in den Intentionen der Forschung geprägt. Dies hatte Auswirkungen auf Forschungsdesign und -praxis, die im Beitrag diskutiert wurden, um die Bedeutung eines reflexiven Umgangs mit Intentionen zu verdeutlichen.
Book Chapters by Deborah Sielert
Die Situationsanalyse als Forschungsprogramm. Theoretische Implikationen, Forschungspraxis und Anwendungsbeispiele, 2023
Der Beitrag diskutiert die Möglichkeiten der Situationsanalyse Operationen des Vergleichens als r... more Der Beitrag diskutiert die Möglichkeiten der Situationsanalyse Operationen des Vergleichens als reflexive Methode explizit und systematisch in den Forschungsprozess zu integrieren. Basis für diese Überlegungen ist einerseits Erfahrungswissen aus einem kultursoziologischen Forschungsprojekt. Andererseits wird auch auf die spezifische Genealogie der Situationsanalyse in der feministischen Wissenschaftstheorie theoretisch zurückgegriffen. Die Herangehensweise wird zunächst im Kontext methodologischer Debatten um die Rolle von Vergleichen in der Soziologie diskutiert. In einem zweiten Schritt werden forschungspraktisch verschiedene Prozesse des Vergleichs, als Aspekte eben jener theoretischen Debatten, entlang der Praxis des Mappings exemplifiziert.

Binder/Bischoff et al. (Ed.), Care: Praktiken und Politiken der Fürsorge. Ethnographische und geschlechtertheoretische Perspektiven, Verlag Barbara Budrich, 2019
In diesem Artikel gehe ich der Frage nach, inwiefern Erfahrungen der Elternschaft in aktivistisch... more In diesem Artikel gehe ich der Frage nach, inwiefern Erfahrungen der Elternschaft in aktivistischen, kollektiven Räumen die Visionen und Praktiken der Interaktionspartner_innen verändern und damit Einfluss nehmen auf Prozesse radikaler Imagination. Weiter gefasst frage ich, ob die in diesen Räumen teils kollektiviert organisierten Care-Beziehungen einen Möglichkeitsraum darstellen: Sie scheinen mir nicht „nur“ ein Modell für politisches Handeln im Alltag zu sein, sondern auch eine Grundlage für die Konstitution und Transformation sozialer Bewegungen zu bilden. Anders formuliert, geht es mir um die ethisch-politischen Potenziale von Care-Beziehungen zwischen aktivistisch aktiven Eltern und (deren) Kindern. Ich konzentriere mich dabei auf die Sicht der Eltern. Wie in dem oben zitierten Interviewausschnitt sind in meinen Forschungen Kinder allein vermittelt über die Narrative und Reflexionen ihrer Eltern präsent. Doch deren Erzählungen sind nur vor dem Hintergrund der Erfahrungen und Äußerungen ihrer und anderer Kinder in den sozialen Räumen von Szenen und Bewegungen zu verstehen.
Conference Organization by Deborah Sielert
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Approaching Ethnoheterogenesis: Membership, Ethnicity, and Soci... more Please access attached PDF file!
Approaching Ethnoheterogenesis: Membership, Ethnicity, and Social Change in Contemporary Societies
Organization Prof. Dr. Mathias Bös, PD Dr. Nina Clara Tiesler, Deborah Sielert
Institute of Sociology, Leibniz University of Hannover
Email to: [email protected]
Venue Hannover Leibnizhaus
Date THU, 14.12.2017 and FRI, 15.12.2017
Approaching Ethnoheterogenesis: Membership, Ethnicity, and Social Change in Contemporary Societie... more Approaching Ethnoheterogenesis: Membership, Ethnicity, and Social Change in Contemporary Societies
Organization Prof. Dr. Mathias Bös, PD Dr. Nina Clara Tiesler, Deborah Sielert
Institute of Sociology, Leibniz University of Hannover
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Venue Hannover, Leibnizhaus
Date THU, 14.12.2017 and FRI, 15.12.2017
Conference Presentations by Deborah Sielert
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Other publication formats by Deborah Sielert
Feministische Studien, 2017

Blog: Association of Critical Heritage Studies- Early Career Researchers Network, 2019
The following reflections are based on my talk in the Panel “Traversing Disciplinary Borders -- T... more The following reflections are based on my talk in the Panel “Traversing Disciplinary Borders -- Theories, Methods and Ethics for Interdisciplinary Critical Heritage Research” at the ACHS Conference 2018. I would like to thank the Early Career Researchers Network for giving me the opportunity to write for the blog. The positive feedback, especially, from fellow early career researchers (“You’re putting into work and theorize experiences which we all share”) motivated me to publish the transcript of the talk.
As a member of the interdisciplinary research project titled “Cultural heritage as a resource? Competing constructions, strategic usages and multiple adoptions during the 21st century (CHER), I offer my thoughts on the challenges, tension fields and possible ways to successfully practice interdisciplinary research within the field of heritage studies and, more specifically in the research project I am working in since about 2 years. Importantly, I do not take the interdisciplinary nature of research on heritage for granted. Instead, I, critically take into account what one could call the politics of interdisciplinarity in order to study how it is being practiced and constructed “on the ground”, in the interactions and everyday work being done by researchers. The reflections I will bring to the fore are based on my own process of navigating my work; another researcher in the project might tell a different story.
Childcare is valuable, critical, beautiful labor. As a form of work, childcare has been feminized... more Childcare is valuable, critical, beautiful labor. As a form of work, childcare has been feminized and devalued in our society.
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Papers by Deborah Sielert
Dieser Gedanke wird am Beispiel zweier Projekte aus dem Bereich der Bewegungsforschung erörtert. Methodologische Debatten um den Umgang mit Positionalität haben wiederholt auf die spezifischen Probleme von Rollenkonflikten (u.a. Corbin Dwyer, Buckle 2009), aber auch auf die Potenziale einer Forschung hingewiesen, die sich solidarisch zu den Gruppen verhält, die im Zentrum stehen (u.a. Mies 1984; Haiven, Khasnabish 2015). Gerade in diesem Bereich, der eng mit politischen Zielsetzungen von Aktivist_innen und ihren Erwartungen an Forschende verknüpft ist, ist ein reflexiver Umgang mit den eigenen Intentionen seitens der beteiligten Wissenschaftler_innen zentral: Unsere Positionierungen zu den jeweiligen Interviewparterinnen – Anarchistinnen in den Niederlanden und muslimischen Aktivistinnen in Großbritannien – unterschieden sich nicht nur im Hinblick auf die damit verbundenen Insider/Outsider Konstellationen, sondern waren zudem durch damit verknüpfte Unterschiede in den Intentionen der Forschung geprägt. Dies hatte Auswirkungen auf Forschungsdesign und -praxis, die im Beitrag diskutiert wurden, um die Bedeutung eines reflexiven Umgangs mit Intentionen zu verdeutlichen.
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Approaching Ethnoheterogenesis: Membership, Ethnicity, and Social Change in Contemporary Societies
Organization Prof. Dr. Mathias Bös, PD Dr. Nina Clara Tiesler, Deborah Sielert
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Venue Hannover Leibnizhaus
Date THU, 14.12.2017 and FRI, 15.12.2017
Organization Prof. Dr. Mathias Bös, PD Dr. Nina Clara Tiesler, Deborah Sielert
Institute of Sociology, Leibniz University of Hannover
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Date THU, 14.12.2017 and FRI, 15.12.2017
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As a member of the interdisciplinary research project titled “Cultural heritage as a resource? Competing constructions, strategic usages and multiple adoptions during the 21st century (CHER), I offer my thoughts on the challenges, tension fields and possible ways to successfully practice interdisciplinary research within the field of heritage studies and, more specifically in the research project I am working in since about 2 years. Importantly, I do not take the interdisciplinary nature of research on heritage for granted. Instead, I, critically take into account what one could call the politics of interdisciplinarity in order to study how it is being practiced and constructed “on the ground”, in the interactions and everyday work being done by researchers. The reflections I will bring to the fore are based on my own process of navigating my work; another researcher in the project might tell a different story.
Dieser Gedanke wird am Beispiel zweier Projekte aus dem Bereich der Bewegungsforschung erörtert. Methodologische Debatten um den Umgang mit Positionalität haben wiederholt auf die spezifischen Probleme von Rollenkonflikten (u.a. Corbin Dwyer, Buckle 2009), aber auch auf die Potenziale einer Forschung hingewiesen, die sich solidarisch zu den Gruppen verhält, die im Zentrum stehen (u.a. Mies 1984; Haiven, Khasnabish 2015). Gerade in diesem Bereich, der eng mit politischen Zielsetzungen von Aktivist_innen und ihren Erwartungen an Forschende verknüpft ist, ist ein reflexiver Umgang mit den eigenen Intentionen seitens der beteiligten Wissenschaftler_innen zentral: Unsere Positionierungen zu den jeweiligen Interviewparterinnen – Anarchistinnen in den Niederlanden und muslimischen Aktivistinnen in Großbritannien – unterschieden sich nicht nur im Hinblick auf die damit verbundenen Insider/Outsider Konstellationen, sondern waren zudem durch damit verknüpfte Unterschiede in den Intentionen der Forschung geprägt. Dies hatte Auswirkungen auf Forschungsdesign und -praxis, die im Beitrag diskutiert wurden, um die Bedeutung eines reflexiven Umgangs mit Intentionen zu verdeutlichen.
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Organization Prof. Dr. Mathias Bös, PD Dr. Nina Clara Tiesler, Deborah Sielert
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Date THU, 14.12.2017 and FRI, 15.12.2017
Organization Prof. Dr. Mathias Bös, PD Dr. Nina Clara Tiesler, Deborah Sielert
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Date THU, 14.12.2017 and FRI, 15.12.2017
As a member of the interdisciplinary research project titled “Cultural heritage as a resource? Competing constructions, strategic usages and multiple adoptions during the 21st century (CHER), I offer my thoughts on the challenges, tension fields and possible ways to successfully practice interdisciplinary research within the field of heritage studies and, more specifically in the research project I am working in since about 2 years. Importantly, I do not take the interdisciplinary nature of research on heritage for granted. Instead, I, critically take into account what one could call the politics of interdisciplinarity in order to study how it is being practiced and constructed “on the ground”, in the interactions and everyday work being done by researchers. The reflections I will bring to the fore are based on my own process of navigating my work; another researcher in the project might tell a different story.