Journal of the Economic and Social History of the Orient
The so-called esip-tabal contract is a particular type of agricultural transaction known from Cod... more The so-called esip-tabal contract is a particular type of agricultural transaction known from Codex Hammurabi and the Akkadian legal texts found in Susa. The Akkadian phrase esip-tabal is a statement made by the owner of the field to the other party, which is commonly understood to be a tenant. Modern scholarship first interpreted this contract as a lease. Later it was considered an antichretic loan, a loan in which the creditor takes over the debtor’s agricultural land as security. However, the place of this contract in the long-term history of law is still unknown and scholars have not made any analogies from other legal cultures. Using the methodology of comparative legal history, and drawing especially on Islamic law, this essay offers a new interpretation of the esip-tabal contract as a sale of future crops. The essay then discusses the rationale behind the contract and its possible continuity into later periods.
Max Planck Institute for European Legal History, 2017
Die Thematik der außergerichtlichen Konfliktlösung ist sowohl in der Antike als auch im geltenden... more Die Thematik der außergerichtlichen Konfliktlösung ist sowohl in der Antike als auch im geltenden Recht extrem umfangreich. Was wir heute als Mediation, Schiedsgerichtsbarkeit und Schlichtung bezeichnen, ist schon aus der Antike oft belegt. 1 Leider ist dies aber für die neubabylonische Zeit nicht der Fall. Aus der Sekundärliteratur 2 und den bis jetzt publizierten Urkunden geht nicht hervor, dass man das Phänomen der außergerichtlichen Konfliktlösung, wie wir es heute kennen, in dieser Periode kannte. Andererseits kann man das »außergerichtlich« nur im Zusammenhang mit dem »gerichtlich« verstehen. Deswegen lohnt es sich, einen Blick auf das gesamte neubabylonische Prozessrecht 3 zu werfen. Als Prozessrecht verstehen sich sowohl die gerichtlichen als auch die außergerichtlichen Mittel, um einen Konflikt zu lösen. Deshalb muss man auch das gerichtliche Verfahren kennen, um ein mögliches, alternatives außergerichtliches zu verstehen. Das Ziel dieses Aufsatzes ist, das neubabylonische Prozessrecht zu untersuchen, um Anhaltspunkte für außergerichtliche Konfliktlösungsmodelle zu suchen. Nach diesem Verständnis können einige Beispiele präsentiert werden, bei denen eine gerichtliche Entscheidung nicht vorkommt oder nicht das Wichtigste ist. Davor stellen wir aber die Eigenschaften des neubabylonischen Prozessrechts dar. Im römischen Recht oder in den gräko-ägyptischen Papyri kann man das Phänomen der außergerichtlichen Konfliktlösung in den Quellen problemlos beobachten. Vgl. u.a. Olesner / Wells / Wunsch (2003) 911 ff.
Every now and again, one is overcome by a sense of utter disbelief. How can it be that some conve... more Every now and again, one is overcome by a sense of utter disbelief. How can it be that some conventional narratives are still so persistent and influential in this day and age? In fact, they are so pervasive that one feels compelled to put pen to paper in order to combat them. Among these narratives, we find the tale of cultural evolution, where law plays a fundamental role as an instrument for rationalizing archaic societies. Having rejected this kind of historiography in his last essay on the early history of law (ZRG RA 127, 1–13), the late Raymond Westbrook instead postulated new paradigms. Moving in the same direction, Philipp Ruch thwarts this story of civilizing progress in a twofold manner: In his eyes, honor and vengeance are not the anthropological factors that law has to contain in order to create civilization. According to Ruch, and the main thrust of his 2016 dissertation, it was in fact law in the context of honor and vengeance that produced emotionality. ..
Journal of the Economic and Social History of the Orient, 2022
The so-called esip-tabal contract is a particular type of agricultural transaction known from Cod... more The so-called esip-tabal contract is a particular type of agricultural transaction known from Codex Hammurabi and the Akkadian legal texts found in Susa. The Akkadian phrase esip-tabal is a statement made by the owner of the field to the other party, which is commonly understood to be a tenant. Modern scholarship first interpreted this contract as a lease. Later it was considered an antichretic loan, a loan in which the creditor takes over the debtor’s agricultural land as security. However, the place of this contract in the long-term history of law is still unknown and scholars have not made any analogies from other legal cultures. Using the methodology of comparative legal history, and drawing especially on Islamic law, this essay offers a new interpretation of the esip-tabal contract as a sale of future crops. The essay then discusses the rationale behind the contract and its possible continuity into later periods.
Die Gerichte sind überlastet, außergerichtliche Wege der Konfliktlösung haben Konjunktur. Doch si... more Die Gerichte sind überlastet, außergerichtliche Wege der Konfliktlösung haben Konjunktur. Doch sind diese Wege tatsächlich so neu und so modern, wie sie uns erscheinen? Das Verbundprojekt "Außergerichtliche und gerichtliche Konfliktlösung" ist dieser Frage grundlegend nachgegangen. Die von 2012 bis 2015 vom Land als LOEWE-Schwerpunkt geförderte Initiative sollte strukturelles Wissen zur Konfliktlösung hervorbringen
Der Beitrag hat die Keilschriftrechtsgeschichte als rechtshistorische Teildisziplin zum Gegenstan... more Der Beitrag hat die Keilschriftrechtsgeschichte als rechtshistorische Teildisziplin zum Gegenstand. Bei ihrer wissenschaftsgeschichtlichen Einordnung zeigt sich eine charakteristische Prägung durch den methodischen Ansatz der historischen Rechtsvergleichung wie auch durch eine stark interdisziplinäre Ausrichtung. Stand und Perspektiven der von juristischer Seite betriebenen Keilschriftrechtsgeschichte werden anhand von aktuellen Forschungsvorhaben im Rahmen Frankfurter Verbundprojekte exemplarisch beschrieben. Dabei wird deutlich, dass das Fach, nicht zuletzt aufgrund der vorgenannten Prägung, in hohem Maße anschlussfähig an kulturübergreifende Erkenntnisinteressen ist
Michele Faraguna (Trieste) Società, amministrazione, diritto : lo statuto giuridico di tombe e pe... more Michele Faraguna (Trieste) Società, amministrazione, diritto : lo statuto giuridico di tombe e periboloi nell'Atene classica .
Zeitschrift für Altorientalische und Biblische Rechtsgeschichte / Journal for Ancient Near Eastern and Biblical Law
The present research examines partnership in Elamite Society in the second millennium BCE through... more The present research examines partnership in Elamite Society in the second millennium BCE through the corpus of Akkadian legal documents found in Susa. The main question of the research is about the formation and typology of the partnership as a legal institution: how did ancient Elamites execute partnership contracts? How were practices of kinship, agriculture, and religion intertwined in the first half of the second millennium? And how might an understanding of these practices contribute to a broader revision of legal history in the region?
Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte: Romanistische Abteilung
Rechtshistorische Studien, die sich explizit den aus Ugarit, dem heutigen Ras Schamra in Syrien, ... more Rechtshistorische Studien, die sich explizit den aus Ugarit, dem heutigen Ras Schamra in Syrien, aus der zweiten Hälfte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends überlieferten Quellen widmen, sind innerhalb der Rechtsgeschichte des Alten Vorderen Orients fest etabliert, wenn auch als Ausnahmeerscheinung1)� Obgleich das Korpus der Rechtstexte im engeren Sinn begrenzten Umfang aufweist2), verdient es an der Schnittstelle zwischen den (Rechts)Kulturen Mesopotamiens und der Levante besondere Aufmerksamkeit� Das gilt gleichermaßen für Schriftzeugnisse, die keinen unmittelbaren Rechtsquellencharakter aufweisen, insbesondere Mythen, Ritualtexte und dergleichen mehr, die ihrerseits primär im Fokus verwandter Disziplinen wie der Altorientalistik oder der Theologie stehen. Die von Reinhard Hillmann vorgelegte Untersuchung berücksichtigt ein breites Spektrum unterschiedlicher Textgattungen der ugaritischen, biblischen und altorientalischen Überlieferung mit dem erklärten Ziel einer literarischen Grenzüberschreitung und platziert sie in einen umfassenden Kontext der Eheschließung in den altorientalischen Kulturen� Gleich das erste Kapitel stellt der weiteren Abhandlung einen Abschnitt des sog� NikkalTexts [NK] in Umschrift und Übersetzung voraus. Er enthält die mythologische Erzählung der Anbahnung einer Götterhochzeit, in der der Mondgott Jariḫ bei Ḫarḫab um Nikkal wirbt3), worauf gewissermaßen als Grundkonstellation im Folgenden immer wieder Bezug genommen wird� Drehund Angelpunkt ist dabei der Brautpreis, der bereits zu Beginn der Werbung thematisiert und am Ende der Verhandlungen schließlich abgewogen wird� Diesem einleitenden Blick auf die Brautwerbung schließt sich eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Terminologie des Brautpreises in Kapitel 2 an� Ihren Ausgangspunkt markiert das ugaritische Verbum trḫ, das mit dem akkadischen Nomen terḫatu(m) verwandt ist4), welchem im Ugaritischen wiederum das Nomen mhr entspricht. Mit dem Verständnis von terḫatu(m) als „Brautpreis“ und den damit korrespondierenden Bedeutungen von trḫ („den Brautpreis bezahlen“) und mhr („Brautgeld, Brautpreis“) ist zugleich ein Fragenkomplex berührt, dem sich in der Vergangenheit zahlreiche rechtshistorische und altorientalistische Untersuchungen gewidmet haben: Das forschungsgeschichtliche Spektrum dieser Thematik reicht von der Vorstellung einer archaischen „Kaufehe“ über die Identifizierung der terḫatum als dem (oder einem) konstitutiven Element der Ehe oder zumindest einer „inchoate marriage“ bis hin zu alternativen funktionalen
Die communis opinio in der Rechtsgeschichte negiert die Existenz einer Rechtswissenschaft in den ... more Die communis opinio in der Rechtsgeschichte negiert die Existenz einer Rechtswissenschaft in den (Rechts-)Kulturen des Alten Orients, deren Schriftzeugnisse sich über den Zeitraum vom ausgehenden dritten Jahrtausend v. Chr. bis zum ersten nachchristlichen Jahrhundert und räumlich vom Persischen Golf über Mesopotamien und Südanatolien bis zur Levante erstrecken. 1 Wenn überhaupt Ansätze einer theoretischen Reflexion über das Recht in Betracht gezogen werden, so verortet man sie auf einem (rein) praxisbezogenen, technischen Niveau im Kontext der Schreiberausbildung im »Haus, (in) dem Tafeln zugeteilt werden« (sum. é dub-ba-a). 2 Die Befähigung, Rechtsurkunden ausfertigen oder auch Funktionen in der Verwaltung oder als Richter übernehmen zu können, setzte die Vermittlung auch inhaltlicher Kenntnisse voraus; Instrumente dieser Wissensvermittlung waren in erster Linie Zusammenstellungen wichtiger Vertragsklauseln und Musterverträge sowie Aufzeichnungen fiktiver Rechtsfälle. 3 Ihre Wirkungsweise und ihr Einfluss auf die Entwicklung des Rechts, wie sie sich in Veränderungen eben der Rechtspraxis manifestiert, lässt sich in Anlehnung an ähnliche Erscheinungen jüngeren rechtsgeschichtlichen Datums mit dem Begriff »Kautelarjurisprudenz« charakterisieren. 4 Abgesehen von den genannten Beispielen einer »Formularliteratur« ist uns diese, prima facie eher handwerklich als akademisch anmutende, Beschäftigung mit dem Recht ausschließlich in ihren Ergebnissen in Form der überlieferten Vertrags-und Prozessurkunden erhalten, wenn auch in außerordentlich großer Zahl und von überaus reichhaltigem Inhalt, der alle Aspekte des Rechtslebens umfasst. Hingegen bleiben die vorgelagerten -insbesondere intellektuellen -Stadien der Textproduktion mangels Dokumentation weitgehend im Verborgenen. 5 Dementsprechend war und ist die Forschung in der verhältnismäßig jungen Disziplin der »Keilschriftrechte«, 6 und zwar sowohl auf der juristischen wie auf der philologischen Seite dieses in besonderem Maße durch Interdisziplinarität geprägten Gebiets, im Wesentlichen auf die überlieferten Textkorpora und deren Verständnis als solches fokussiert: Differenzieren lässt sich dabei (freilich allenfalls tendenziell) eine -offenkundig romanistisch Zeitschri des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte Rechts R g geschichte Rechtsgeschichte www.rg.mpg.de
Journal of the Economic and Social History of the Orient
The so-called esip-tabal contract is a particular type of agricultural transaction known from Cod... more The so-called esip-tabal contract is a particular type of agricultural transaction known from Codex Hammurabi and the Akkadian legal texts found in Susa. The Akkadian phrase esip-tabal is a statement made by the owner of the field to the other party, which is commonly understood to be a tenant. Modern scholarship first interpreted this contract as a lease. Later it was considered an antichretic loan, a loan in which the creditor takes over the debtor’s agricultural land as security. However, the place of this contract in the long-term history of law is still unknown and scholars have not made any analogies from other legal cultures. Using the methodology of comparative legal history, and drawing especially on Islamic law, this essay offers a new interpretation of the esip-tabal contract as a sale of future crops. The essay then discusses the rationale behind the contract and its possible continuity into later periods.
Max Planck Institute for European Legal History, 2017
Die Thematik der außergerichtlichen Konfliktlösung ist sowohl in der Antike als auch im geltenden... more Die Thematik der außergerichtlichen Konfliktlösung ist sowohl in der Antike als auch im geltenden Recht extrem umfangreich. Was wir heute als Mediation, Schiedsgerichtsbarkeit und Schlichtung bezeichnen, ist schon aus der Antike oft belegt. 1 Leider ist dies aber für die neubabylonische Zeit nicht der Fall. Aus der Sekundärliteratur 2 und den bis jetzt publizierten Urkunden geht nicht hervor, dass man das Phänomen der außergerichtlichen Konfliktlösung, wie wir es heute kennen, in dieser Periode kannte. Andererseits kann man das »außergerichtlich« nur im Zusammenhang mit dem »gerichtlich« verstehen. Deswegen lohnt es sich, einen Blick auf das gesamte neubabylonische Prozessrecht 3 zu werfen. Als Prozessrecht verstehen sich sowohl die gerichtlichen als auch die außergerichtlichen Mittel, um einen Konflikt zu lösen. Deshalb muss man auch das gerichtliche Verfahren kennen, um ein mögliches, alternatives außergerichtliches zu verstehen. Das Ziel dieses Aufsatzes ist, das neubabylonische Prozessrecht zu untersuchen, um Anhaltspunkte für außergerichtliche Konfliktlösungsmodelle zu suchen. Nach diesem Verständnis können einige Beispiele präsentiert werden, bei denen eine gerichtliche Entscheidung nicht vorkommt oder nicht das Wichtigste ist. Davor stellen wir aber die Eigenschaften des neubabylonischen Prozessrechts dar. Im römischen Recht oder in den gräko-ägyptischen Papyri kann man das Phänomen der außergerichtlichen Konfliktlösung in den Quellen problemlos beobachten. Vgl. u.a. Olesner / Wells / Wunsch (2003) 911 ff.
Every now and again, one is overcome by a sense of utter disbelief. How can it be that some conve... more Every now and again, one is overcome by a sense of utter disbelief. How can it be that some conventional narratives are still so persistent and influential in this day and age? In fact, they are so pervasive that one feels compelled to put pen to paper in order to combat them. Among these narratives, we find the tale of cultural evolution, where law plays a fundamental role as an instrument for rationalizing archaic societies. Having rejected this kind of historiography in his last essay on the early history of law (ZRG RA 127, 1–13), the late Raymond Westbrook instead postulated new paradigms. Moving in the same direction, Philipp Ruch thwarts this story of civilizing progress in a twofold manner: In his eyes, honor and vengeance are not the anthropological factors that law has to contain in order to create civilization. According to Ruch, and the main thrust of his 2016 dissertation, it was in fact law in the context of honor and vengeance that produced emotionality. ..
Journal of the Economic and Social History of the Orient, 2022
The so-called esip-tabal contract is a particular type of agricultural transaction known from Cod... more The so-called esip-tabal contract is a particular type of agricultural transaction known from Codex Hammurabi and the Akkadian legal texts found in Susa. The Akkadian phrase esip-tabal is a statement made by the owner of the field to the other party, which is commonly understood to be a tenant. Modern scholarship first interpreted this contract as a lease. Later it was considered an antichretic loan, a loan in which the creditor takes over the debtor’s agricultural land as security. However, the place of this contract in the long-term history of law is still unknown and scholars have not made any analogies from other legal cultures. Using the methodology of comparative legal history, and drawing especially on Islamic law, this essay offers a new interpretation of the esip-tabal contract as a sale of future crops. The essay then discusses the rationale behind the contract and its possible continuity into later periods.
Die Gerichte sind überlastet, außergerichtliche Wege der Konfliktlösung haben Konjunktur. Doch si... more Die Gerichte sind überlastet, außergerichtliche Wege der Konfliktlösung haben Konjunktur. Doch sind diese Wege tatsächlich so neu und so modern, wie sie uns erscheinen? Das Verbundprojekt "Außergerichtliche und gerichtliche Konfliktlösung" ist dieser Frage grundlegend nachgegangen. Die von 2012 bis 2015 vom Land als LOEWE-Schwerpunkt geförderte Initiative sollte strukturelles Wissen zur Konfliktlösung hervorbringen
Der Beitrag hat die Keilschriftrechtsgeschichte als rechtshistorische Teildisziplin zum Gegenstan... more Der Beitrag hat die Keilschriftrechtsgeschichte als rechtshistorische Teildisziplin zum Gegenstand. Bei ihrer wissenschaftsgeschichtlichen Einordnung zeigt sich eine charakteristische Prägung durch den methodischen Ansatz der historischen Rechtsvergleichung wie auch durch eine stark interdisziplinäre Ausrichtung. Stand und Perspektiven der von juristischer Seite betriebenen Keilschriftrechtsgeschichte werden anhand von aktuellen Forschungsvorhaben im Rahmen Frankfurter Verbundprojekte exemplarisch beschrieben. Dabei wird deutlich, dass das Fach, nicht zuletzt aufgrund der vorgenannten Prägung, in hohem Maße anschlussfähig an kulturübergreifende Erkenntnisinteressen ist
Michele Faraguna (Trieste) Società, amministrazione, diritto : lo statuto giuridico di tombe e pe... more Michele Faraguna (Trieste) Società, amministrazione, diritto : lo statuto giuridico di tombe e periboloi nell'Atene classica .
Zeitschrift für Altorientalische und Biblische Rechtsgeschichte / Journal for Ancient Near Eastern and Biblical Law
The present research examines partnership in Elamite Society in the second millennium BCE through... more The present research examines partnership in Elamite Society in the second millennium BCE through the corpus of Akkadian legal documents found in Susa. The main question of the research is about the formation and typology of the partnership as a legal institution: how did ancient Elamites execute partnership contracts? How were practices of kinship, agriculture, and religion intertwined in the first half of the second millennium? And how might an understanding of these practices contribute to a broader revision of legal history in the region?
Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte: Romanistische Abteilung
Rechtshistorische Studien, die sich explizit den aus Ugarit, dem heutigen Ras Schamra in Syrien, ... more Rechtshistorische Studien, die sich explizit den aus Ugarit, dem heutigen Ras Schamra in Syrien, aus der zweiten Hälfte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends überlieferten Quellen widmen, sind innerhalb der Rechtsgeschichte des Alten Vorderen Orients fest etabliert, wenn auch als Ausnahmeerscheinung1)� Obgleich das Korpus der Rechtstexte im engeren Sinn begrenzten Umfang aufweist2), verdient es an der Schnittstelle zwischen den (Rechts)Kulturen Mesopotamiens und der Levante besondere Aufmerksamkeit� Das gilt gleichermaßen für Schriftzeugnisse, die keinen unmittelbaren Rechtsquellencharakter aufweisen, insbesondere Mythen, Ritualtexte und dergleichen mehr, die ihrerseits primär im Fokus verwandter Disziplinen wie der Altorientalistik oder der Theologie stehen. Die von Reinhard Hillmann vorgelegte Untersuchung berücksichtigt ein breites Spektrum unterschiedlicher Textgattungen der ugaritischen, biblischen und altorientalischen Überlieferung mit dem erklärten Ziel einer literarischen Grenzüberschreitung und platziert sie in einen umfassenden Kontext der Eheschließung in den altorientalischen Kulturen� Gleich das erste Kapitel stellt der weiteren Abhandlung einen Abschnitt des sog� NikkalTexts [NK] in Umschrift und Übersetzung voraus. Er enthält die mythologische Erzählung der Anbahnung einer Götterhochzeit, in der der Mondgott Jariḫ bei Ḫarḫab um Nikkal wirbt3), worauf gewissermaßen als Grundkonstellation im Folgenden immer wieder Bezug genommen wird� Drehund Angelpunkt ist dabei der Brautpreis, der bereits zu Beginn der Werbung thematisiert und am Ende der Verhandlungen schließlich abgewogen wird� Diesem einleitenden Blick auf die Brautwerbung schließt sich eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Terminologie des Brautpreises in Kapitel 2 an� Ihren Ausgangspunkt markiert das ugaritische Verbum trḫ, das mit dem akkadischen Nomen terḫatu(m) verwandt ist4), welchem im Ugaritischen wiederum das Nomen mhr entspricht. Mit dem Verständnis von terḫatu(m) als „Brautpreis“ und den damit korrespondierenden Bedeutungen von trḫ („den Brautpreis bezahlen“) und mhr („Brautgeld, Brautpreis“) ist zugleich ein Fragenkomplex berührt, dem sich in der Vergangenheit zahlreiche rechtshistorische und altorientalistische Untersuchungen gewidmet haben: Das forschungsgeschichtliche Spektrum dieser Thematik reicht von der Vorstellung einer archaischen „Kaufehe“ über die Identifizierung der terḫatum als dem (oder einem) konstitutiven Element der Ehe oder zumindest einer „inchoate marriage“ bis hin zu alternativen funktionalen
Die communis opinio in der Rechtsgeschichte negiert die Existenz einer Rechtswissenschaft in den ... more Die communis opinio in der Rechtsgeschichte negiert die Existenz einer Rechtswissenschaft in den (Rechts-)Kulturen des Alten Orients, deren Schriftzeugnisse sich über den Zeitraum vom ausgehenden dritten Jahrtausend v. Chr. bis zum ersten nachchristlichen Jahrhundert und räumlich vom Persischen Golf über Mesopotamien und Südanatolien bis zur Levante erstrecken. 1 Wenn überhaupt Ansätze einer theoretischen Reflexion über das Recht in Betracht gezogen werden, so verortet man sie auf einem (rein) praxisbezogenen, technischen Niveau im Kontext der Schreiberausbildung im »Haus, (in) dem Tafeln zugeteilt werden« (sum. é dub-ba-a). 2 Die Befähigung, Rechtsurkunden ausfertigen oder auch Funktionen in der Verwaltung oder als Richter übernehmen zu können, setzte die Vermittlung auch inhaltlicher Kenntnisse voraus; Instrumente dieser Wissensvermittlung waren in erster Linie Zusammenstellungen wichtiger Vertragsklauseln und Musterverträge sowie Aufzeichnungen fiktiver Rechtsfälle. 3 Ihre Wirkungsweise und ihr Einfluss auf die Entwicklung des Rechts, wie sie sich in Veränderungen eben der Rechtspraxis manifestiert, lässt sich in Anlehnung an ähnliche Erscheinungen jüngeren rechtsgeschichtlichen Datums mit dem Begriff »Kautelarjurisprudenz« charakterisieren. 4 Abgesehen von den genannten Beispielen einer »Formularliteratur« ist uns diese, prima facie eher handwerklich als akademisch anmutende, Beschäftigung mit dem Recht ausschließlich in ihren Ergebnissen in Form der überlieferten Vertrags-und Prozessurkunden erhalten, wenn auch in außerordentlich großer Zahl und von überaus reichhaltigem Inhalt, der alle Aspekte des Rechtslebens umfasst. Hingegen bleiben die vorgelagerten -insbesondere intellektuellen -Stadien der Textproduktion mangels Dokumentation weitgehend im Verborgenen. 5 Dementsprechend war und ist die Forschung in der verhältnismäßig jungen Disziplin der »Keilschriftrechte«, 6 und zwar sowohl auf der juristischen wie auf der philologischen Seite dieses in besonderem Maße durch Interdisziplinarität geprägten Gebiets, im Wesentlichen auf die überlieferten Textkorpora und deren Verständnis als solches fokussiert: Differenzieren lässt sich dabei (freilich allenfalls tendenziell) eine -offenkundig romanistisch Zeitschri des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte Rechts R g geschichte Rechtsgeschichte www.rg.mpg.de
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