Papers by Nils Steffensen
Heródoto, 2024
For centuries, Arminius was a focal point of the German reception of antiquity and a founding fig... more For centuries, Arminius was a focal point of the German reception of antiquity and a founding figure who was appropriated from various sides. With the end of World War II and the subsequent transformations in a divided Germany, 'Hermann the German' seemed to have lost the basis of his legitimisation. Our dossier will outline the changed role of Arminius and Germanic history in the Federal Republic up to the present day (including some observations for the short-lived eastern Democratic Republic). The focus will be on film as creator and carrier of a popular image, the utilisation from the perspective of state actors and the position of the Germanic tribes in the school curriculum.
Heródoto, 2024
For centuries, Arminius was a focal point of the German reception of antiquity and a founding fig... more For centuries, Arminius was a focal point of the German reception of antiquity and a founding figure who was appropriated from various sides. With the end of World War II and the subsequent transformations in a divided Germany, 'Hermann the German' seemed to have lost the basis of his legitimisation. Our dossier will outline the changed role of Arminius and Germanic history in the Federal Republic up to the present day (including some observations for the short-lived eastern Democratic Republic). The focus will be on film as creator and carrier of a popular image, the utilisation from the perspective of state actors and the position of the Germanic tribes in the school curriculum.
A. Hübner/M. G. Ph. Edlich/M. Moss (eds.), Multispecies Futures. New Approaches to Teaching Human-Animal Studies, Berlin: Neofelis, 2022

G.-Ph. Schietinger (ed.), Gnaeus Pompeius Magnus. Ausnahmekarrierist, Netzwerker und Machtstratege, Rahden (Westf.) , 2019
Im Jahr 30, als Velleius Paterculus sein Geschichtswerk veröffentlichte, hatte die Erinnerung an ... more Im Jahr 30, als Velleius Paterculus sein Geschichtswerk veröffentlichte, hatte die Erinnerung an die führenden Gestalten des Jahrhunderts der Bürgerkriege ihre einstige Brisanz längst eingebüßt. Augustus hatte nicht nur mit der Etablierung des Principats das politische System grundlegend reformiert, sondern auch die Mitglieder der gegnerischen Parteien und ihre Nachkommen erfolgreich in die neue Ordnung eingebunden. 1 Animositäten und Ressentiments, die aus der Spätphase der Republik herrührten, erregten allenfalls flüchtige Irritationen. 2 Die Angst vor Instabilität blieb jedoch trotz der Konsolidierungsbemühungen des Augustus und des Tiberius weiterhin präsent, resultierend aus den fragilen Beziehungen zwischen Princeps, Senat, Volk und Militär. Schon während der beiden Senatssitzungen beim Herrschaftsantritt des Tiberius traten die bislang so virtuos überspielten Probleme der Principatsordnung in aller Offenheit zutage und zeichneten sich die künftigen Spannungen zwischen Princeps und Senat ab, 3 die durch die Majestätsprozesse, 4 den Aufstieg Seians 5 und die immer weiter ausgedehnte, schließlich permanente Abwesenheit des Tiberius von Rom 6 verschärft wurden. Zu diesem zerrütteten Verhältnis gesellten sich über zwei Dezennien hinweg schwerwiegende Auseinandersetzungen inner-1 Für einen Überblick zur Innenpolitik und Elitenbildung unter Augustus s. bes.

Antike und Abendland, 2009
und den beiden Gracchen vergleichbar, seit jeher unter die markantesten Gestalten des römischen R... more und den beiden Gracchen vergleichbar, seit jeher unter die markantesten Gestalten des römischen Revolutionszeitalters gerechnet. Sein skandalumwitterter Lebenswandel, Ausdruck eines grellen, unbeherrschten Charakters, stach scharf vom Habitus seines Standes, der Senatsaristokratie, ab; als Feldherr erfocht er sensationelle Siege über Roms auswärtige Feinde, vernichtende Niederlagen brachte er anschließend seinen innenpolitischen Gegnern bei, zuallererst Marius und Cinna; zum Dictator bestellt, erneuerte er die schon länger ins Taumeln geratene Senatsherrschaft, indem er ein blutiges Terrorregime etablierte, bevor er, der unbestritten führende Mann Roms, sich zur Verblüffung aller plötzlich ins Privatleben zurückzog; seine postum erschienenen Memoiren schließlich, abgefasst in den letzten beiden Jahren, die ihm geblieben waren, zogen hochmütig, wohl auch selbstgerecht, die Summe seines spektakulären, wechselvollen Lebens-in der Überzeugung, er habe den ihm aufgegebenen Willen der Götter stets erfüllt. 2 1 Für die mannigfache Hilfe, die ich beim Verfassen dieses als Beitrag zur Rezeptionsgeschichte konzipierten Essais erfahren habe, möchte ich meinen herzlichen Dank abstatten: zuerst Herrn Professor Dr. M. Meier (Tübingen), der mein Vorhaben stets mit Unterstützung begleitet hat; sodann meinen Gastgebern bei den Kolloquia der Alten Geschichte und der Frühen Neuzeit in Tübingen, namentlich den Herren Professoren Dr. F. Kolb und Dr. M. Asche, sowie beim Dokumentationszentrum für Librettoforschung in Bamberg, Herrn Professor Dr. A. Gier, bei denen ich meine Ergebnisse vorstellen konnte und die mich mit wertvollem Rat versehen haben; und schließlich den Herren Professoren Dr. G. Walther (Wuppertal) und Dr. E. A. Schmidt sowie Herrn Dr. H. Blum (beide Tübingen), die meine Arbeit einer kritischen Lektüre unterzogen haben. Ihnen allen fühle ich mich sehr verbunden.-Vorweggeschickt sei, dass die Abhandlung von fast ausschließlich historisch-politischem Interesse geleitet ist, während literatur-oder musikwissenschaftliche Aspekte, deren eigene Berechtigung außer Zweifel steht, in den Hintergrund treten. Theatergeschichtliche Erwägungen, wie sie in Kap. III und IV, besonders auch in den Fußnoten, geboten werden, sind, soweit wie möglich, auf ein hinsichtlich der Darstellungsabsicht beschränktes Maß reduziert. Hingegen ist Friedrichs Figuren, die verschiedene Typen politischer Akteure repräsentieren, eine ausführliche Analyse gewidmet, die weitere Verarbeitungen des Sulla-Stoffes miteinbezieht (Kap. V). Das Ziel, das diese Fallstudie verfolgt, ist letztlich ein zweifaches: anhand eines weithin unbekannten Textes einerseits das Nachwirken einer prominenten Gestalt des Altertums, nämlich Sullas, auf die Frühe Neuzeit nachzuzeichnen und andererseits Beobachtungen zum politischen Denken Friedrichs anzustellen, die auch auf seine Position als intellektueller Herrscher sowie sein Verständnis von der Geschichte ausgreifen. 2 Eine Übersicht mit allen relevanten Quellen, darunter die Biographie Plutarchs und das erste Buch aus Appians Darstellung des Bürgerkriegs sowie die über Ciceros Werk verstreuten Bemerkungen, enthält Christ 2003: 155-167 und 195-211. Die maßgeblichen Stellen zu Sullas Regiment nach dem Sieg im Bürgerkrieg sind verzeichnet in MRR II 69. Viele treffende Beobachtungen über Sulla stellt Valerius Maximus in seiner Der Dictator L. Cornelius Sulla in der dramatischen Verarbeitung Friedrichs des Großen 161 Die provozierenden Taten, die Sulla vollbrachte, haben über zwei Millennien hinweg die Nachwelt zu teils enthusiastischen, teils verdammenden, bisweilen auch in sich widersprüchlichen Urteilen inspiriert. Niemals jedoch kommen sie kühl oder unbeteiligt daher. Allemal die antiken Autoren, die an Sulla gerieten, seien sie Historiker, Rhetoren, Dichter oder Philosophen, ließen sich von seiner Vielschichtigkeit anziehen oder abstoßen. So sehr waren die von ihm begangenen Verbrechen mit grandiosen Erfolgen und militärischen Triumphen verbunden, so sehr wohnte ein verwirrender Facettenreichtum, hohe Bildung wie Liebe zu derben Vergnügungen, Neigung zum Luxus wie wacher Geschäftssinn, Umgänglichkeit wie heuchlerische Verschlossenheit, seiner Persönlichkeit inne. 3 Selbst die pointierte Sentenz, mit der Velleius Paterculus die Erscheinung Sullas zu erfassen suchte, dass er nämlich, bevor der Bürgerkrieg ausgebrochen sei, am meisten zu loben, nach seinem Sieg aber am meisten zu tadeln gewesen sei, erweist sich trotz ihrer suggestiven Prägnanz als irreführend. 4 Denn schon im Sulla-Bild der Antike überwiegen die dunklen Töne bei weitem. 5 Zumeist wird es, je nach moralischer Perspektive oder politischer Haltung, von den immer gleichen, im einzelnen variierten Zügen beherrscht: den während der Dictatur initiierten Proscriptionen, der bürokratisch angeordneten Vernichtung politischer wie privater Gegner, und seinem unberechenbaren, in die Extreme ausschlagenden Wesen, dem, bei allem Charisma, das von ihm ausstrahlen konnte, eine verdächtige Zwielichtigkeit anhaftete. Allenfalls Vorzüge wie hohe Intelligenz und rasche Auffassungsgabe, Großzügigkeit gegenüber Freunden oder die auf seinen Feldzügen wiederholt unter Beweis gestellte Tapferkeit sind, bisweilen widerwillig, bisweilen relativierend, immer auf Anerkennung gestoßen. 6 Nur Appian erfüllte eine fast uneingeschränkte Bewunderung für Sullas politisches Werk, die angebliche Befreiung und Konsolidierung der vom Parteienkampf geschwächten Republik: Zwar gesteht er ein, dass Sulla zu unrechtmäßiger Gewalt gegriffen habe, doch sei es sein unbestrittenes Verdienst, den Nutzen Italiens gemehrt und die Freiheit Roms wiederhergestellt zu haben. 7 Die jedoch bis heute einflussreichste Deutung, die Sulla zuteil geworden ist, stammt aus Plutarchs Lebensbeschreibung des Dictators. Diese Vita, der als Pendant die Biographie Lysanders, des legendären spartanischen Generals, zur Seite gestellt ist, trachtet danach, Sulla als Archetyp des klassischen Tyrannen zu stilisieren: als einen arroganten Alleinherrscher, der sich willkürlich über jedes Recht hinweg gesetzt habe, ungebremst in seinen Exempla-Sammlung an. Da sich der vorliegende Aufsatz hauptsächlich an einen altertumswissenschaftlichen Leserkreis wendet, sind die angeführten Quellen auch künftig auf das Notwendigste beschränkt.
Innsbrucker Festwochen der Altem Musik (ed.), Programm, 2022

Tyche, 2009
Sallust und Livius, schon nach Velleius Paterculus' Urteil die bedeutendsten Historiker ihrer Epo... more Sallust und Livius, schon nach Velleius Paterculus' Urteil die bedeutendsten Historiker ihrer Epoche 1 , sind von der Antike bis zur Neuzeit stets als unversöhnliche Antipoden begriffen worden: als Widersacher in Stil und Substanz ihrer Werke wie als Persönlichkeiten von scharf gegensätzlichem Zuschnitt. Der Jüngere selbst ätzte gegen seinen Vorgänger mit unverhohlenen Feindseligkeiten, die auf tiefsitzendes Mißbehagen hinweisen 2. Ihr Verhältnis brachte M. Servilius Nonianus, ein Zeitgenosse des Tacitus, auf die pointierte, mit Beifall aufgenommene Formel, beide seien einander mehr ebenbürtig als ähnlich 3. Zu den weitverbreiteten Überzeugungen gehört auch, daß von beiden historiae optimi auctores Sallust der Vorrang gebühre 4. Zwar sind niemals Zweifel an Livius' literarischer Kunstfertigkeit aufgekommen, die ihm vielfache Bewunderung eingetragen hat. 5 Doch wer nach dem turbulenten Jahrhundert der Bürgerkriege und den Verwerfungen des frühen Principats die römische Geschichte auf historische Einsichten hin befragte, mochte bei der Lektüre der Ab urbe condita rasch zu dem Schluß gelan-* Der Leser möge diesen Essai als das aufnehmen, was er mit seinem Titel zu sein beansprucht: als den Versuch, Fluchtlinien einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit Livius' Geschichtschreibung zu skizzieren, systematisch zwar, aber keineswegs erschöpfend, mehr erkundende tour d'horizon als detailversessene Aufarbeitung eines Textes. In den Anmerkungen ist die zitierte Literatur deshalb auf das Notwendigste beschränkt. Die Untersuchung möchte zuallererst einen Diskussionsbeitrag zu einigen derzeit vielleicht etwas unbeachteten Aspekten der Ab urbe condita leisten. Unter anderen Gesichtspunkten werden die hier angerissenen Probleme in einer Monographie über das römische Geschichtsdenken wieder aufgegriffen und vertieft werden. Erste Überlegungen zu Livius als politischem Denker entwarf ich während eines Aufenthaltes an der Princeton University im Jahre 2007/08; für viele anregende Gespräche dort danke ich herzlich den Professoren D. C. Feeney und H. I. Flower. Diskussionen mit meinen althistorischen Lehrern in Tübingen forderten mich anschließend heraus, meine Argumentation zu schärfen, und haben den Text auf diese Weise sehr bereichert.-Abschluß d. Ms.: August 2009.

Wirtschaft und Gesellschaft in der späten Römischen Republik Fachwissenschaftliche und fachdidaktische Aspekte, 2020
Als Thema des Geschichtsunterrichts stellt die Krise der Republik extreme wissenschaftliche und d... more Als Thema des Geschichtsunterrichts stellt die Krise der Republik extreme wissenschaftliche und didaktische Anforderungen. Der Beitrag will neue Chancen für Gegenwartsbezüge bei der Behandlung der Krise im Unterricht ausloten. Während aktuelle Schulbuchdarstellungen der Epoche oftmals eingängigen, aber zu hinterfragenden Meistererzählungen gehorchen, die ein simplifizierendes und zu den Prinzipien der offenen Gesellschaft in Spannung stehendes Verständnis von Politik erzeugen können, soll hier mit einem ideologiekritischen Ansatz die Ausbildung der politischen und ökonomischen Dimensionierung des Geschichtsbewusstseins in den Fokus gerückt werden. Am Beispiel der Krise - so die These - lässt sich im Unterricht die Erkenntnis vermitteln, dass Politik ein Austragungsort legitimer Interessengegensätze und die Analyse rhetorischer Strategien eine notwendige Voraussetzung für die Wahrnehmung persönlicher Ziele ist. Das Ziel des Ansatzes ist es, bei den Schülerinnen und Schülern zur Entwicklung eines Bürgerbewusstseins für das Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft beizutragen.

thersites , 2020
Hollywood's first adaptation of Alexander the Great is Robert Rossen's 1956 movie. Classicists ha... more Hollywood's first adaptation of Alexander the Great is Robert Rossen's 1956 movie. Classicists have primarily been concerned with errors of historicity as well as Alexander's assumed tragic traits, and have drawn rather associative conclusions concerning the movie's political implications. This paper raises the question of Rossen's depiction of Alexander's motives and aims. His assessment of the king proves to be surprisingly complicated. For the first time, Rossen's interview comments on Alexander are comprehensively analysed. Furthermore, it is shown that a source (Soph. Ant. 332-375) is central to the understanding of the plot which has so far remained unconsidered. Finally, the film is interpreted against the backdrop of Rossen's oeuvre. It can be demonstrated that Rossen's issue is the problem of ideology. He seeks a redefinition of glory. Military success is only an excuse for the pursuit of mere power. For Rossen, however, true fame is nothing but the benefit of the people. It took a long time for Alexander to realize that his rule was inane, and to reshape his policy. This interpretation is due to fundamental convictions reflected in Rossen's oeuvre as well as to his personal experiences in politics. It is a plea for de-ideologization in the Cold war era.

Classical Heroes in the 21th Century, 2023
With the exception of antiheroes, non-heroes are largely considered irrelevant to heroic narrativ... more With the exception of antiheroes, non-heroes are largely considered irrelevant to heroic narratives. The view is widely shared that, at best, they can serve to sharpen a certain hero's profile. Oliver Stone's Alexander, however, shows that non-heroes also possess agency. This essay argues that especially so-called 'normal-ones' (U. Bröckling), under certain circumstances, actively pursue their interests vis-à-vis the hero whose transgressive ambitions pose a threat to the status quo and possibly even their lives. Using different strategies-practical as well as ideological-non-heroes unfold their dynamics, allowing them to at least temporarily change their position in the broad spectrum of the un-heroic, thereby challenging the hero and his self-understanding. The essay's conclusion is: precisely representatives of mediocrity may be forces able to determine the fate of the hero.
Frankfurter elektronische Rundschau zur Altertumskunde, 2020
bei der Konzeption des Textes möchte ich gerne Silvester Kreisel (Flensburg), für eine sehr hilfr... more bei der Konzeption des Textes möchte ich gerne Silvester Kreisel (Flensburg), für eine sehr hilfreiche Lektüre des Manuskripts den Herausgebern der FeRA, namentlich Professor Krešimir Matijević, meinen herzlichen Dank abstatten.
Latomus , 2021
In der Praefatio (6-8) rechnet Livius die Zeit vor der Stadtgründung dem Mythos zu und grenzt die... more In der Praefatio (6-8) rechnet Livius die Zeit vor der Stadtgründung dem Mythos zu und grenzt die Königszeit als eine historische Phase der römischen Geschichte von ihr ab.

Anti-Intellektualismus. Ein unwahrscheinlicher Klassiker, 2024
Perspektiven über Anti-intellectualism in American Life hinaus »I offer trial models of historica... more Perspektiven über Anti-intellectualism in American Life hinaus »I offer trial models of historical interpretation«, notierte Richard Hofstadter laut New York Times einst und ergänzte: »I function more as a historical critic«. 1 Für einen Historiker, der seit 1959 als DeWitt Clinton Professor der Columbia University einen äußerst renommierten Platz innerhalb der nordamerikanischen Geschichtswissenschaften einnahm, musste diese Aussage überraschen, zeugte sie doch von einer gewissen Distanz zur eigenen Profession und verortete das eigene Tun in den Sphären kritischer Reflexionen. Beinahe schien es, als übertrug Hofstadter, wie einige Zeitgenossen feststellten, seinen (künftigen) Mitstreiter:innen so die Aufgabe, fortan die Thesen seiner Arbeiten zu prüfen bzw. zu widerlegen. 2 Mit dieser Wendung entzog sich Hofstadter auch den historiographischen Debatten um seine Schriften und Person. Schwergewichte wie John Higham, Arthur Schlesinger Jr. und Christopher Lasch hatten seit den 1950er Jahren diskutiert, ob Hofstadter der Schule der »consensus historians« zuzurechnen sei-ohne freilich zu einer abschließenden Bewertung zu kommen. 3 Stattdessen überwogen die Einschätzungen der Historiker:innen, die in Hofstadter weniger einen Protagonisten ihrer Zunft sahen als einen, der durch eine ganz eigene Form von Vielseitigkeit bestach und dessen Ansätze von denen anderer Historiker:innen abwichen. Damit kamen sie dem Selbstverständnis Hofstadters durchaus nahe: »Hofstadter thought of himself as working in a different genre from research historians, one as distinct from scholarly monograph as from the old-fashioned historic narrative.« 4 Nach eigener Einschätzung und aus Sicht seiner Zeitgenossen operierte Hofstadter also jenseits jedweder historiographischen Klassifikationen und war, so formulierte es Daniel Singal, stets dem kreativen und kritischen Experiment verpflichtet: »He was an experimentalist whose talent lay in opening new possibilities for others rather than in pursuing tidy

A. Hübner/N. Steffensen, Antiintellektualismus: Ein unwahrscheinlicher Klassiker, Kiel, 2024
For Richard Hofstadter, the Early Republic was the era of the intellectuals par excellence. One o... more For Richard Hofstadter, the Early Republic was the era of the intellectuals par excellence. One of its most prominent exponents was John Adams. He is widely regarded as a one-sided historical and political thinker, with eccentric views and no deeper interests in other sciences or the arts: an outsider in the enlightened colonial society of New England. This article takes a closer look at the intellectual profile of the second president of the United States. It shows that, as a scholar, Adams points beyond the practice of »gentleman scholars« to the 19th century. Furthermore, it demonstrates that Adams’ understanding of education and science, strongly focussing on usefulness, corresponded with core beliefs of the Enlightenment and was justified by Adams himself with the requirements of the historical situation. It finally proves that Adams by no means had contempt for the arts, but that such a view stems from often decontextualised interpretations of Adams’ statements. Based on this historical investigation, the article examines the validity of Hofstadter's reconstruction of the Early Republic, but also the viability of his concept of the intellectual.

Historisches Jahrbuch, 2020
One of Machiavelli's most spectacular insights is his thesis, derived from the Discorsi of Roman ... more One of Machiavelli's most spectacular insights is his thesis, derived from the Discorsi of Roman history, that conflicts within a society are a necessary precondition for a successful common foreign policy. The study examines the relationship between tradition and convention in Machiavelli's political thought by analyzing the reception of Livy's 'Ab urbe condita' in Machiavelli's construction of Roman constitutional history. In the process-and despite revealing broad agreement in terms of basic conventions and representation-it brings to light far-reaching differences in regard to the objectives and configuration of a political order. These resulted from the conclusions that Machiavelli, against the backdrop of Florentine history writing of his day, drew from his reading of 'Ab urbe condita.' While these are indeed inherent in the text, they were nevertheless far from Livy's mind because of the intentions that influenced him in his work.
Books by Nils Steffensen
The study of ancient heroes in film provides an eminent contribution to our understanding of the ... more The study of ancient heroes in film provides an eminent contribution to our understanding of the present by identifying the upheavals, conflicts, crises and resolution strategies that manifest themselves in heroic figures. This volume approaches heroizations by examining political leadership in heroic narratives and the influence of ancient heroes on the construction of modern (super-)heroes. Studies on the negations of the heroic reveal ambivalence, fluidity and legitimization difficulties of the examined figures. Contributions on narrativization and aesthetics address didactic potentials, genre influences, intermedial references and the possible future of (de)heroization in cinematic antiquity.

Anti-intellectualism in American Life has had an unlikely career: from book title to buzzword. Th... more Anti-intellectualism in American Life has had an unlikely career: from book title to buzzword. The initial scholarly criticism of Hofstadter’s work met with an enthusiastic reception in the popular press. Since the recent rise of populism, the thesis of anti-intellectualism as the driving force of U.S. history has again become omnipresent. Yet the empirical validity of Hofstadter’s theses and the plausibility of his historical master narrative have rarely been tested.
This volume is a rigorous attempt to deconstruct anti-intellectualism as a historical narrative. It takes as examples epochs, social groups, and problems that are constitutive of U.S. history as Hofstadter tells it. From an interdisciplinary perspective, the volume asks questions about anti/intellectualism in relation to political practice, the construction of ethnic identity, the meaning of gender, and religion. The protagonists are gentlemen scholars and social climbers, U.S. presidents, immigrants, educated women, journalists and talk show hosts, religious communities and their leaders - and, of course, Hofstadter himself. Two questions come to the fore: What is the book’s enduring legacy beyond current political issues? And can the book be the key to understanding the present that some claim it is?
Book Reviews by Nils Steffensen
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Books by Nils Steffensen
This volume is a rigorous attempt to deconstruct anti-intellectualism as a historical narrative. It takes as examples epochs, social groups, and problems that are constitutive of U.S. history as Hofstadter tells it. From an interdisciplinary perspective, the volume asks questions about anti/intellectualism in relation to political practice, the construction of ethnic identity, the meaning of gender, and religion. The protagonists are gentlemen scholars and social climbers, U.S. presidents, immigrants, educated women, journalists and talk show hosts, religious communities and their leaders - and, of course, Hofstadter himself. Two questions come to the fore: What is the book’s enduring legacy beyond current political issues? And can the book be the key to understanding the present that some claim it is?
Book Reviews by Nils Steffensen
This volume is a rigorous attempt to deconstruct anti-intellectualism as a historical narrative. It takes as examples epochs, social groups, and problems that are constitutive of U.S. history as Hofstadter tells it. From an interdisciplinary perspective, the volume asks questions about anti/intellectualism in relation to political practice, the construction of ethnic identity, the meaning of gender, and religion. The protagonists are gentlemen scholars and social climbers, U.S. presidents, immigrants, educated women, journalists and talk show hosts, religious communities and their leaders - and, of course, Hofstadter himself. Two questions come to the fore: What is the book’s enduring legacy beyond current political issues? And can the book be the key to understanding the present that some claim it is?