Papers by Jan Reinhardt
Handbuch Funktionale Musik, 2017
Musik am Arbeitsplatz wird in der Industrie seit 1915 eingesetzt und die Erforschung ihrer Wirkun... more Musik am Arbeitsplatz wird in der Industrie seit 1915 eingesetzt und die Erforschung ihrer Wirkung begann in den 30er-Jahren. Die Studien beschaftigen sich vor allem mit der Veranderung der Quantitat und der Qualitat der Produktion durch den Musikeinsatz und mit der Veranderung der subjektiven Befindlichkeit, fur die es viele Belege gibt. Eine Anzahl von kommerziellen Anbietern fur Musik am Arbeitsplatz existiert und wird hier beschrieben.
Eventpsychologie, 2020
In diesem Beitrag werden kurz einige psychologische Grundbegriffe erläutert, die für das Verständ... more In diesem Beitrag werden kurz einige psychologische Grundbegriffe erläutert, die für das Verständnis der Wirkung von Funktionaler Musik von Bedeutung sind. Dazu gehören die Begriffe Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Aktivierung, Habituation, Emotion und Stimmung. Auf dieser Grundlage lässt sich der Nutzen des Einsatzes

Scham und Fremdscham sind Emotionen, die eine nicht unerhebliche Rolle und Wirkung in sozialen St... more Scham und Fremdscham sind Emotionen, die eine nicht unerhebliche Rolle und Wirkung in sozialen Strukturen spielen und ein hohes Maß an Intensität erreichen können. Dies gilt auch für den musikalischen Bereich, hier aber nicht so sehr beim musikalischen Ausdruck einer Komposition sondern im Bereich der musikalischen Aufführung und im sozialen Kontext des ausübenden Musikers. Genannt seien hier die Phänomene Auftrittsangst und Lampenfieber. Im Bereich der Musikermedizin wird eine Distinktion dieser auf den ersten Blick synonymen Begriffe vorgenommen, die auch im Rahmen des vorliegenden Artikels bei der Betrachtung von Schamgefühlen durch die Aufführung von Musik sinnvoll erscheint. Claudia Spahn unterscheidet Lampenfieber als positiven, leistungsverbessernden Erregungszustand von der Auftrittsangst als leistungssenkendes, pathologisches Phänomen (Vgl. Spahn 2012). Diese beiden Erscheinungen können jedoch ebenso gut als unterschiedliche Ausprägungen auf ein und derselben Skala betracht...

Musiktherapeutische Umschau, 2012
The expression of and influencing of emotional states are basic functions of the composition and ... more The expression of and influencing of emotional states are basic functions of the composition and reception of music. Despite this, the musical treatment of shame as an emotion is scarcely existent in western musical culture. For many reasons, a purely instrumental realisation cannot succeed, with the exception of texted music and music within a scenic performance. Shame and surrogate shame in music relate mainly to reproduction and performance. Grundlegende Funktionen der Musikrezeption und Komposition sind der Ausdruck und die Beeinflussung der emotionalen Befindlichkeit. Dennoch ist die musikalische Verarbeitung der Emotion Scham in der abendländischen Musikkultur kaum existent. Eine rein instrumentale Umsetzung von Scham kann aus vielfältigen Gründen nicht gelingen. Ausnahmen bilden textierte Musik bzw. Musik in Verbindung mit szenischer Darstellung. Scham und in diesem Zusammenhang auch die Fremdscham in der Musik beziehen sich vorwiegend auf die Reproduktion und Performance von Musik.
Handbuch Funktionale Musik, 2016

Handbuch Jugend - Musik - Sozialisation, 2012
Die Musikpsychologie als Kerndisziplin der systematischen Musikwissenschaft untersucht eine Vielz... more Die Musikpsychologie als Kerndisziplin der systematischen Musikwissenschaft untersucht eine Vielzahl der beeinflussenden Faktoren, die den musikalischen Sozialisationsprozess des Individuums determinieren. Im Fokus des musikpsychologischen Forschungsinteresses stehen unter anderem die musikalische Begabung und Entwicklung, Ausprägung von Musikpräferenzen sowie musikalische Sozialisationsprozesse im Kontext psychophysiologischer Prämissen des Rezipienten. Ausgehend von einer universellen entwicklungsfähigen Musikalität unterschiedlichen Ausmaßes, die den Gesetzmäßigkeiten einer Normalverteilung folgt, prägen sich musikalische Fähigkeiten, Geschmack, Präferenzen und der Gebrauch von Musik in hoch individuellen Mustern aus. Bedingt durch komplexe Wirkungsgefüge, sind als wichtigste Faktoren der Einflussnahme der musikalische Bildungsgrad, der emotionale Status sowie das soziale Umfeld zu nennen, wobei letzterem besonders im Jugendalter eine starke manipulative Bedeutung zukommt. Speziell die Musikpräferenzen, die als Abbild des musikalischen Sozialisationsprozesses verstanden werden können, unterliegen dem Einfluss der situativen Gegebenheiten, die eine Modifikation im Sinne des psychophysiologischen Status des Rezipienten erfahren. So werden z. B. unter dem Einfluss einer akuten Alkoholintoxikation aktiv Anpassungen der strukturellen Merkmale der rezipierten Musik innerhalb des Präferenzspektrums vorgenommen, die
Musik in Gaststätten hat einen deutlichen Einfluss auf das Konsumverhalten der Gäste sowie auf de... more Musik in Gaststätten hat einen deutlichen Einfluss auf das Konsumverhalten der Gäste sowie auf deren Beurteilung von Speisen, Getränken und Atmosphäre des Lokals. Die geeignete Auswahl von Musik bewirkt je nach Gaststättenart und Zielgruppe, dass sich Geschwindigkeit, Menge, Art und Geschmackserlebnis der konsumierten Speisen und Getränke beeinflussen lassen. Zudem ist Musik an der Erzeugung einer spezifischen Atmosphäre des Lokals beteiligt.

Alltagsempirische Beobachtungen legen die Vermutung nahe, dass Alkoholkonsum zu einer Modifikatio... more Alltagsempirische Beobachtungen legen die Vermutung nahe, dass Alkoholkonsum zu einer Modifikation der situativen Musikpräferenzen führt. Die multiplen Einflussfaktoren der rezeptionskontextuellen Umstände bergen jedoch die Möglichkeit anderweitiger Modifikationsursachen. Das besondere Untersuchungsziel der vorliegenden Studie liegt in dem Nachweis, dass die akute und häufig progrediente Alkoholintoxikation die Ursache einer Präferenzmodifikation in diesen Situationen darstellt. Darüber hinaus soll dokumentiert werden, inwiefern sich eine Musikpräferenzmodifikation unter Alkoholeinfluss ausprägt und möglicherweise mit den einschlägigen alkoholassoziierten psychophysiologischen Wirkungen einhergeht. Vermutet wird eine den Symptomausprägungen des Alkohols folgende Modifikation präferenzspezifischer Determinanten der gewählten Musikstücke. Zur Messung der situativen Musikpräferenzen unter Alkoholeinfluss wurden im Besonderen die Lautstärke, das Tempo sowie das Genre herangezogen. Im ersten Experiment, dem Feldversuch, wurden 21 Rezipienten teilnehmend beobachtet. Die Versuchspersonen sollten in einer möglichst authentischen Umgebung selbstständig die zu rezipierende Musik auswählen sowie eine Alkoholisierung nach eigenem Ermessen durchführen. Ausgehend vom nüchternen Zustand wurde im Verlauf des Versuchszeitraumes ein signifikanter Anstieg der Blutalkoholkonzentration auf ca. 1,4‰ bei den Probanden beobachtet. Daneben wurden ausgedehnte Anpassungen präferenzrelevanter Charakteristika der zu rezipierenden Musikstücke vorgenommen. Im Verlauf des Versuchs kam es zu einem enormen Anstieg der präferierten Lautstärke, des Tempos sowie einer starken Änderung der Häufigkeitsverteilung der Genres der gewählten Musikstücke. Während zu Beginn vorwiegend Stücke aus den Genres Rock und Pop vorgezogen wurden, kam es zum Abschluss des Versuchs vermehrt zu Wahlen von Stücken aus den Genres Electro und Schlager. Im zweiten Experiment, dem Laborversuch, wurden 42 Probanden untersucht. Aufgeteilt in Experimental- und Kontrollgruppe, wurden 22 Versuchspersonen zu einer progredienten Alkoholintoxikation nach exaktem Muster angehalten. Dabei wurde zu vier Messzeitpunkten, ausgehend vom nüchternen Zustand, die Erlangung psychologisch relevanter Blutalkoholkonzentrationen angestrebt. Die 20 Mitglieder der Kontrollgruppe nahmen keine Alkoholisierung vor. Während bei der Kontrollgruppe über den gesamten Messzeitraum weitgehend konstante Musikpräferenzen festgestellt wurden, kam es bei der alkoholisierten Experimentalgruppe zu umfangreichen Modifikationen. Diese entsprachen nahezu den Ergebnissen des Feldversuchs. Auch hier kam es zu einem erheblichen Anstieg der präferierten Lautstärke, des bevorzugten Tempos sowie zu einer Verlagerung der gewählten Genres weg von Rock und Pop hin zu den Genres Electro und Schlager. Aufgrund der Konformität der Ergebnisse des Feldversuch mit denen der Experimentalgruppe des Laborversuchs ist davon auszugehen, dass auch unter den nahezu realen Bedingungen des Feldversuchs die manifestierten Präferenzmodifikationen auf den Umstand der Alkoholisierung zurückzuführen sind. Basierend auf den ermittelten Resultaten wird ein Modell der Modifikation von Musikpräferenzen unter Alkoholeinfluss vorgeschlagen. Dieses geht davon aus, dass den alkoholbedingten Einbußen des hedonistischen Potenzials der Musik durch die Adap-tion hin zu stärker aktivierenden Parametern der zunehmend sedierenden Wirkung des Alkohols entgegengewirkt werden soll, um den ursprünglichen Genuss der Musikrezeption zu erhalten. Es konnte nicht festgestellt werden, dass Musikrezeption unter Alkoholeinfluss trotz des exorbitant höher präferierten Erregungspotenzials zu stärkeren psychophysiologischen und emotionalen Reaktionen führt, sofern diese durch die erhobenen physiologischen Indikatoren erfasst werden konnten.

Grundlegende Funktionen der Musikrezeption und Komposition sind der Ausdruck und die
Beeinflussu... more Grundlegende Funktionen der Musikrezeption und Komposition sind der Ausdruck und die
Beeinflussung der emotionalen Befindlichkeit. Dennoch ist die musikalische Verarbeitung der
Emotion Scham in der abendländischen Musikkultur kaum existent. Eine rein instrumentale
Umsetzung von Scham kann aus vielfältigen Gründen nicht gelingen. Ausnahmen bilden textierte
Musik bzw. Musik in Verbindung mit szenischer Darstellung. Scham und in diesem Zusammenhang
auch die Fremdscham in der Musik beziehen sich vorwiegend auf die Reproduktion und
Performance von Musik.
The expression of and influencing of emotional states are basic functions of the composition
and reception of music. Despite this, the musical treatment of shame as an emotion is scarcely
existent in western musical culture. For many reasons, a purely instrumental realisation cannot
succeed, with the exception of texted music and music within a scenic performance. Shame and
surrogate shame in music relate mainly to reproduction and performance.
Das Erleben von Lampenfieber ist jedem Musiker aus eigener Erfahrung ein Begriff. Es verwundert d... more Das Erleben von Lampenfieber ist jedem Musiker aus eigener Erfahrung ein Begriff. Es verwundert daher nicht, dass sich Wissenschaftler unterschiedlicher Fachgebiete mit den Phänomenen Lampenfieber, Auftrittsangst, Scham und Fremdscham beschäftigen. Die Erforschung dieses Feldes basiert weitgehend auf Emotionstheorien, die Scham als komplexe Sekundäremotion betrachten.
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Beeinflussung der emotionalen Befindlichkeit. Dennoch ist die musikalische Verarbeitung der
Emotion Scham in der abendländischen Musikkultur kaum existent. Eine rein instrumentale
Umsetzung von Scham kann aus vielfältigen Gründen nicht gelingen. Ausnahmen bilden textierte
Musik bzw. Musik in Verbindung mit szenischer Darstellung. Scham und in diesem Zusammenhang
auch die Fremdscham in der Musik beziehen sich vorwiegend auf die Reproduktion und
Performance von Musik.
The expression of and influencing of emotional states are basic functions of the composition
and reception of music. Despite this, the musical treatment of shame as an emotion is scarcely
existent in western musical culture. For many reasons, a purely instrumental realisation cannot
succeed, with the exception of texted music and music within a scenic performance. Shame and
surrogate shame in music relate mainly to reproduction and performance.
Chapters by Jan Reinhardt
Beeinflussung der emotionalen Befindlichkeit. Dennoch ist die musikalische Verarbeitung der
Emotion Scham in der abendländischen Musikkultur kaum existent. Eine rein instrumentale
Umsetzung von Scham kann aus vielfältigen Gründen nicht gelingen. Ausnahmen bilden textierte
Musik bzw. Musik in Verbindung mit szenischer Darstellung. Scham und in diesem Zusammenhang
auch die Fremdscham in der Musik beziehen sich vorwiegend auf die Reproduktion und
Performance von Musik.
The expression of and influencing of emotional states are basic functions of the composition
and reception of music. Despite this, the musical treatment of shame as an emotion is scarcely
existent in western musical culture. For many reasons, a purely instrumental realisation cannot
succeed, with the exception of texted music and music within a scenic performance. Shame and
surrogate shame in music relate mainly to reproduction and performance.