
Stefan Fruth
Mag.phil.aus Innsbruck, Austria. Buchhaltungs-Angestellter, geboren 1973. Erasmus-Stipendium 1997/98 in Freiburg im Breisgau. Diplomarbeit 1999 bei Professor Rainer Thurnher in Innsbruck im Fach Metaphysik und Ontologie, Titel: "Die Zeitlichkeit des umsichtigen Besorgens und die Konzeption der Weltzeit nach M. Heidegger ".
2020 inskribiert PHD-Studium zum Doctor of Philosophy an der theologischen Fakultät Innsbruck bei Prof. Roman Siebenrock.
Langfristig in Planung ist das Thema "Normativität und Personalität (Intentionalität und Ethizität) bei Karol Wojtyla angesichts der heideggerschen Faktizität" als Dissertations-Projekt mit den Betreuern Prof. Kazimierz Rynkiewicz und Prof. Markus Schmidt SJ sowie eventuell Prof. Josef Spindelböck.
Aufgrund der automatischen Übersetzung dieser (englischsprachigen) Website ist darauf hinzuweisen, dass sich der Nachname F-R-U-T-H buchstabiert, wie: Friedrich, Rudolf, Ulrich, Theodor, Heinrich gesprochen.
Address: A-6020 Innsbruck, Wilten
2020 inskribiert PHD-Studium zum Doctor of Philosophy an der theologischen Fakultät Innsbruck bei Prof. Roman Siebenrock.
Langfristig in Planung ist das Thema "Normativität und Personalität (Intentionalität und Ethizität) bei Karol Wojtyla angesichts der heideggerschen Faktizität" als Dissertations-Projekt mit den Betreuern Prof. Kazimierz Rynkiewicz und Prof. Markus Schmidt SJ sowie eventuell Prof. Josef Spindelböck.
Aufgrund der automatischen Übersetzung dieser (englischsprachigen) Website ist darauf hinzuweisen, dass sich der Nachname F-R-U-T-H buchstabiert, wie: Friedrich, Rudolf, Ulrich, Theodor, Heinrich gesprochen.
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Papers by Stefan Fruth
Betrachtet man den Menschen an und für sich in seiner Verfasstheit als lebendige und vernunft- bzw. geist-begabte Person, so zeigt sich diese selbst als innerlich gefügtes, bestimmtes und freies “Ich”.
An diesem Punkt erscheint die individuelle Moral des Menschen sowie seine daraus entspringende soziale ethische Einstellung zu Anderen, zu Mitmenschen, also zu Menschen seiner Art und seines Wesens.
Der Begriff der Person meint dabei die unverzichtbare Würde des Menschen.
Eine Wissenschaft vom Menschen, die positivistisch nur seine äußerlichen Eigenschaften aufzählen könnte, wäre eine solche, die gerade das Wesentliche des Menschseins (seine metaphysische Seinsart) übersieht.
Im obigen Zitat geht es Papst Benedikt XVI. um “die der Sprache des Seins geöffnete Vernunft” (Ebd. 29), die über ein “positivistisches Verständnis von Natur” (Ebd. 30) hinausgehen soll, welches “über das Funktionieren hinaus nichts wahrnehmen kann” (Ebd. 31).
Der Mensch ist, so der Papst, gerufen, sich der “Welt Gottes” zu öffnen (Ebd.). Darin besteht also die “Würde des Menschen”, eine Form von “kulturellem Gedächtnis” (Ebd. 33) auszubilden, das nicht nur von Zahlen, Daten und Fakten abhängig und quasi fremd-gesteuert ist - als psychologisches Ego im Zentrum einer mathematisch-physikalischen Struktur -, sondern lebendig und metaphysisch orientiert ist, auf Gott und seine Schöpfung und die Mitmenschen hin.
Dies kann man philosophisch auch interpretieren als einen Versuch, die materiale Schöpfungsordnung nicht als Ausdruck eines Subjekt-Objekt-Schemas zu sehen, sondern unter dem personalen Aspekt eines Seins-Ganzen, also unter dem personalen Aspekt der Heilsgeschichte, wie ihn das Evangelium überliefert. Dieser meint die ganz persönliche Erlösung vom Tun der Sünde aus einem totalitären Herrschaftsanspruch heraus, der sich direkt gegen die Existenz Gottes und seine natürliche Schöpfungsordnung richtet, und letztlich ein Egoismus ist, der dem vereinzelten Menschen selbst zum Fluch wird.
Beispielhaft dafür ist heutzutage die meist anzutreffende gegenteilige Weltsicht die positivistische Form der technokratisch regierten Gesellschaft, die laut Ratzinger im Kern ein moderner naturwissenschaftlicher Platonismus (und eine mathematisch-technische Empirie) ist:
“Diese moderne Auffassung der Vernunft beruht auf einer durch den technischen Erfolg bestätigten Synthese zwischen Platonismus (Cartesianismus) und Empirismus, um es verkürzt zu sagen. Auf der einen Seite wird die mathematische Struktur der Materie, sozusagen ihre innere Rationalität, vorausgesetzt, die es möglich macht, sie in ihrer Wirkform zu verstehen und zu gebrauchen. Diese Grundvoraussetzung ist sozusagen das platonische Element im modernen Naturverständnis. Auf der anderen Seite geht es um die Funktionalisierbarkeit der Natur für unsere Zwecke, wobei die Möglichkeit der Verifizierung oder Falsifizierung im Experiment erst die entscheidende Gewissheit liefert. Das Gewicht zwischen den beiden Polen kann je nachdem mehr auf der einen oder der anderen Seite liegen.”
Papst Benedikt und Papst Franziskus demgegenüber betonen in ihrem Lehramt der kontinuierlichen christlichen Verkündigung aber besonders einen metaphysischen Standpunkt: Der Schöpfer der Welt, dieser lebendige Gott hat sich in seiner Offenbarung auch und besonders in der Heiligen Schrift, der Bibel ausgedrückt, mit ihrem Höhepunkt: dem Evangelium vom Leben und Wirken des Sohnes Gottes Jesus Christus.
So betrachtet ist der gesamte biblische Text eine Erzählung von Jesus Christus, der "in Seinem Fleisch und Blut " den ewigen Bund Gottes mit den Menschen zu ihrem Heil und ihrer Erlösung gestiftet hat.
Die eucharistische Erinnerung (memoria) an Ihn ist gleichzeitig das Gedächtnis der Ewigkeit. An Seiner Person erfolgte und erfolgt die Menschwerdung Gottes. Das Geistige (pneuma) der Gottheit stammt aber nicht von oder aus der Natur (physis), sondern ist hineingelegt in sie und den Menschen und kommt so zur Offenbarung und Erscheinung.
An dieser Wirklichkeit bricht sich jeder menschliche Verstand (als nomos einer totalitären Verfügung über das Sein) und jedes bloße Wort; denn der Glaube ist “Erinnerung an die Zukunft - memoria futuri”, ein tiefer “Ruf, der von jeher in das Innerste [des] Seins eingeschrieben ist”.
Es geht nämlich dem Metaphysiker darum, die Wahrheit des Seins selbst zu ergründen, die Wahrheit, die Gott selbst ist, Seine Treue und Seinen “Plan der Weisheit”:
“Der Mensch braucht Erkenntnis, er braucht Wahrheit, denn ohne sie hat er keinen Halt, kommt er nicht voran.”
Deshalb soll an dieser schwierigen Stelle im Folgenden Papst Franziskus mit seiner Antrittsenzyklika "Lumen fidei" ausführlich zitiert und referiert werden
(Aristoteles, Metaphysik 1028a 10.)
Das Sein wird auf vielfältige Weise ausgesagt.
Menschliches Denken und Nach-Denken vollzieht sich anhand von sprachlichen Ausdrucksformen. Jede Sache kann benannt werden (sei es nun richtig oder falsch); jedes Ding hat einen Namen.
Denken, Verstehen und Begreifen - Begrifflichkeit und Begriffe - bilden die dem Menschen begegnende Wirklichkeit, in der er sich vorfindet und befindet, ab und vermitteln und interpretieren diese gleichzeitig.
Das Denken - als eine Art “Nach-Sinnen “ - ist quasi ein inneres Sprechen. Und alles Äußere, Sichtbare und Begegnende ist wie ein Zeichen, das eine Bedeutung und einen festgelegten Wert hat.
Immer stellen wir am Da-Seienden ein Wesen fest und an jedem Seienden ein bestimmtes Sein. Jedes Seiende ist irgendwie im und durch das Sein. Es ist immer ein bestimmtes und konkretes, aber es ist gleichzeitig möglich, dass die menschliche Vernunft es anspricht und mit Namen versieht und so benennt.
Der Mensch ist ein Seiendes wie alle anderen körperlichen Dinge auch, aber er hat auch das geistige Vermögen der Vernunft. Er ist also gewissermaßen ein “Sein-Seiendes”: Ausgehend von der alltäglichen Erfahrung kann der Mensch mittels seines Vorstellungsvermögens die Seiendheit der Seienden und ihre natürliche, physische Anwesenheit abstrahieren zu dem Begriff. Was er begreift und begrifflich fasst und ausspricht, ist die Natur einer Sache, so wie er sie sich vorstellt und denkt. Nie ist da nur ein bloßes “Etwas”, sondern Alles hat irgendeine Bedeutung und Form. Jeder Stoff hat einen eigenen Sinn und eine Geschichte und stellt sich vor wie als eine Frage, wie man mit ihm umzugehen hat.
Begriffliche Abstraktion ist Verallgemeinerung nach dem logischen Satz der Identität, des hinreichenden Grundes und des ausgeschlossenen Widerspruchs. Was ich sehe, höre, greife, das kann ich auch sprachlich ausdrücken und verbalisieren (abstrahieren). Das Wesen der Sache und seine wahre Natur bleibt aber an sich ein Geheimnis. Es ist ja, so wie ich es sehe, höre und greife etwas ganz Bestimmtes und Konkretes, ich kann es aber nicht endgültig und vollständig zutreffend definieren, denn jede Definition ist in ein ständiges Werden und Vergehen hinein gesprochen und selbst in stetem Wandel begriffen.
An diesem Punkt des Nachdenkens über das Wesen und die wahre Natur der Dinge, Menschen und Sachen stellen sich auch einige metaphysische Fragen: nach dem letzten Sinn, nach Gott, nach Wahrheit, nach dem Absoluten. Alles Begegnende und Empirische, jedes Phänomen ist so verstanden nur ein Gleichnis und ein Bild für etwas Höheres und Größeres, welches dahinter steht, möglicherweise von etwas Dauerhaftem oder sogar Ewigem, welches die Dinge der Sinneserfahrung fundieren könnte.
Jedenfalls ist dieses Sein der Seienden - sein Bleiben und Walten - etwas ganz Selbstverständliches, das wir im Alltag ständig voraussetzen. Sogar alles Zeitliche erstreckt sich selbst mehr oder weniger lang und währt so eine bestimmte Zeit lang. Alles Weltliche ist in der Gegenwart und in der Dauer einer, d.h. seiner Geschichte.
Sein Wesen und wahres Sein ist aber fraglich und nicht restlos erklärbar. - Obwohl wir doch ständig mit ihm umgehen und zu tun haben….Und mehr noch: Die Art und Weise, wie wir mit den Dingen umgehen (wie wir das Sein der Seienden und dessen Sinn interpretieren), beeinflusst wiederum unser eigenes Leben. So sind wir ständig auf Konkretes fixiert, dieses Individuelle begreifen und verstehen wir aber nur in Schemata und Verallgemeinerungen, den Allgemeinbegriffen. Diesen schreiben wir in weiterer Folge Eigenschaften zu, die aber wieder eine gewisse Regelmäßigkeit und bestimmte Gesetzmäßigkeit aufweisen.
Und so ist jedes Etwas mit einem Wie und schlussendlich mit der Frage nach dem Wer verbunden.
An diesem logischen Punkt treffen sich Erfahrung, Logik und Metaphysik; Phänomenologie und Ontologie; und Verstand, Leben und Glaube, aber auch philosophische Gegensätze wie Nominalismus, Spiritualismus und Realismus.
So soll im Folgenden eine kurze Skizze gegeben werden, die sich an den Philosophien von Martin Heidegger, Edith Stein und Karol Wojtyla orientiert.
Dem Sinn dieser Aussagen im Werk von Edith Stein/ Heilige Teresia Benedicta vom Kreuz, Karol Wojtyla/ Papst Johannes Paul II. und Joseph Ratzinger/ Papst Benedikt XVI. nachzuspüren, stellt sich diese Arbeit als Aufgabe.
Vorab kann festgehalten werden, dass mit dem altertümlichen Begriff der Seele die Beziehungsfähigkeit einer Person zu einem Anderen außerhalb ihrer gemeint ist, also die dialogische und relationale Konstitution der Person “an und für sich”, bspw. als Fähigkeit zum Dialog oder auch als Selbstausdruck des Seins im Geist.
wächst aus dem Samen des göttlichen Wortes im Logos des Ist-Sagens.
Skizze der grundlegenden traditionellen Vokabel der christlichen Seins-Philosophie.
literarische Quellen: Augustinus, Bonaventura, Thomas von Aquin, Edith Stein/ Sr. Teresia Benedicta a Cruce OCD, Karol Wojtyla/ PP Johannes Paul II., Joseph Ratzinger/ PP Benedikt XVI., Jorge Mario Bergoglio SJ/ PP Franziskus I.
Autor: Mag.phil. Stefan Ernst Eugen Fruth
Innsbruck, im November 2021
Der Sinn dieser vorliegenden Arbeit ist eine Kostprobe und eine kleine Einführung in ihr epochales philosophisches Werk.
Der deutschsprachige Papst benutzt in seinen Werken Worte und Gedankenstrukturen, die eine gewisse Ähnlichkeit (bei noch größerer Unähnlichkeit) mit der Philosophie Heideggers zeigen; diese soll deutlich gemacht werden.
Die Theologie des Leibes, diese General-Audienzen also, bilden quasi den engeren Höhepunkt seines filosofischen Schaffens, dem es ja immer um die "Würde der Person" geht und das sich aus den genuinen theologischen und biblischen - besonders gruppiert um drei Jesuanische Zitate - Quellen speist.
Dieses Thema habe ich, Mag.phil Stefan Fruth, nach dem Abschluss meiner geisteswissenschaftlichen Studien in Innsbruck und Freiburg im Breisgau, sowie meiner Diplomarbeit "Die Zeitlichkeit des umsichtigen Besorgens und die Konzeption der Weltzeit nach M. Heidegger" im Jahre 1999. nach ablaufenden Jahren als Finanz-Buchhaltungsangestellter in der Transportwirtschaft, der Erwachsenenbildung und nunmehr als diözesaner Mitarbeiter, aufgegriffen und versucht, auf 200 Seiten in ein vernünftiges Schema zu bringen; wobei zuerst der Phänomenologische Zugang zentral schien, später die biblische Kernaussage sich immer mehr als die wahrhaft wesentliche und damit nicht mehr als rein filosofische, sondern eben fundamental-theologische, herausstellte.
Betrachtet man den Menschen an und für sich in seiner Verfasstheit als lebendige und vernunft- bzw. geist-begabte Person, so zeigt sich diese selbst als innerlich gefügtes, bestimmtes und freies “Ich”.
An diesem Punkt erscheint die individuelle Moral des Menschen sowie seine daraus entspringende soziale ethische Einstellung zu Anderen, zu Mitmenschen, also zu Menschen seiner Art und seines Wesens.
Der Begriff der Person meint dabei die unverzichtbare Würde des Menschen.
Eine Wissenschaft vom Menschen, die positivistisch nur seine äußerlichen Eigenschaften aufzählen könnte, wäre eine solche, die gerade das Wesentliche des Menschseins (seine metaphysische Seinsart) übersieht.
Im obigen Zitat geht es Papst Benedikt XVI. um “die der Sprache des Seins geöffnete Vernunft” (Ebd. 29), die über ein “positivistisches Verständnis von Natur” (Ebd. 30) hinausgehen soll, welches “über das Funktionieren hinaus nichts wahrnehmen kann” (Ebd. 31).
Der Mensch ist, so der Papst, gerufen, sich der “Welt Gottes” zu öffnen (Ebd.). Darin besteht also die “Würde des Menschen”, eine Form von “kulturellem Gedächtnis” (Ebd. 33) auszubilden, das nicht nur von Zahlen, Daten und Fakten abhängig und quasi fremd-gesteuert ist - als psychologisches Ego im Zentrum einer mathematisch-physikalischen Struktur -, sondern lebendig und metaphysisch orientiert ist, auf Gott und seine Schöpfung und die Mitmenschen hin.
Dies kann man philosophisch auch interpretieren als einen Versuch, die materiale Schöpfungsordnung nicht als Ausdruck eines Subjekt-Objekt-Schemas zu sehen, sondern unter dem personalen Aspekt eines Seins-Ganzen, also unter dem personalen Aspekt der Heilsgeschichte, wie ihn das Evangelium überliefert. Dieser meint die ganz persönliche Erlösung vom Tun der Sünde aus einem totalitären Herrschaftsanspruch heraus, der sich direkt gegen die Existenz Gottes und seine natürliche Schöpfungsordnung richtet, und letztlich ein Egoismus ist, der dem vereinzelten Menschen selbst zum Fluch wird.
Beispielhaft dafür ist heutzutage die meist anzutreffende gegenteilige Weltsicht die positivistische Form der technokratisch regierten Gesellschaft, die laut Ratzinger im Kern ein moderner naturwissenschaftlicher Platonismus (und eine mathematisch-technische Empirie) ist:
“Diese moderne Auffassung der Vernunft beruht auf einer durch den technischen Erfolg bestätigten Synthese zwischen Platonismus (Cartesianismus) und Empirismus, um es verkürzt zu sagen. Auf der einen Seite wird die mathematische Struktur der Materie, sozusagen ihre innere Rationalität, vorausgesetzt, die es möglich macht, sie in ihrer Wirkform zu verstehen und zu gebrauchen. Diese Grundvoraussetzung ist sozusagen das platonische Element im modernen Naturverständnis. Auf der anderen Seite geht es um die Funktionalisierbarkeit der Natur für unsere Zwecke, wobei die Möglichkeit der Verifizierung oder Falsifizierung im Experiment erst die entscheidende Gewissheit liefert. Das Gewicht zwischen den beiden Polen kann je nachdem mehr auf der einen oder der anderen Seite liegen.”
Papst Benedikt und Papst Franziskus demgegenüber betonen in ihrem Lehramt der kontinuierlichen christlichen Verkündigung aber besonders einen metaphysischen Standpunkt: Der Schöpfer der Welt, dieser lebendige Gott hat sich in seiner Offenbarung auch und besonders in der Heiligen Schrift, der Bibel ausgedrückt, mit ihrem Höhepunkt: dem Evangelium vom Leben und Wirken des Sohnes Gottes Jesus Christus.
So betrachtet ist der gesamte biblische Text eine Erzählung von Jesus Christus, der "in Seinem Fleisch und Blut " den ewigen Bund Gottes mit den Menschen zu ihrem Heil und ihrer Erlösung gestiftet hat.
Die eucharistische Erinnerung (memoria) an Ihn ist gleichzeitig das Gedächtnis der Ewigkeit. An Seiner Person erfolgte und erfolgt die Menschwerdung Gottes. Das Geistige (pneuma) der Gottheit stammt aber nicht von oder aus der Natur (physis), sondern ist hineingelegt in sie und den Menschen und kommt so zur Offenbarung und Erscheinung.
An dieser Wirklichkeit bricht sich jeder menschliche Verstand (als nomos einer totalitären Verfügung über das Sein) und jedes bloße Wort; denn der Glaube ist “Erinnerung an die Zukunft - memoria futuri”, ein tiefer “Ruf, der von jeher in das Innerste [des] Seins eingeschrieben ist”.
Es geht nämlich dem Metaphysiker darum, die Wahrheit des Seins selbst zu ergründen, die Wahrheit, die Gott selbst ist, Seine Treue und Seinen “Plan der Weisheit”:
“Der Mensch braucht Erkenntnis, er braucht Wahrheit, denn ohne sie hat er keinen Halt, kommt er nicht voran.”
Deshalb soll an dieser schwierigen Stelle im Folgenden Papst Franziskus mit seiner Antrittsenzyklika "Lumen fidei" ausführlich zitiert und referiert werden
(Aristoteles, Metaphysik 1028a 10.)
Das Sein wird auf vielfältige Weise ausgesagt.
Menschliches Denken und Nach-Denken vollzieht sich anhand von sprachlichen Ausdrucksformen. Jede Sache kann benannt werden (sei es nun richtig oder falsch); jedes Ding hat einen Namen.
Denken, Verstehen und Begreifen - Begrifflichkeit und Begriffe - bilden die dem Menschen begegnende Wirklichkeit, in der er sich vorfindet und befindet, ab und vermitteln und interpretieren diese gleichzeitig.
Das Denken - als eine Art “Nach-Sinnen “ - ist quasi ein inneres Sprechen. Und alles Äußere, Sichtbare und Begegnende ist wie ein Zeichen, das eine Bedeutung und einen festgelegten Wert hat.
Immer stellen wir am Da-Seienden ein Wesen fest und an jedem Seienden ein bestimmtes Sein. Jedes Seiende ist irgendwie im und durch das Sein. Es ist immer ein bestimmtes und konkretes, aber es ist gleichzeitig möglich, dass die menschliche Vernunft es anspricht und mit Namen versieht und so benennt.
Der Mensch ist ein Seiendes wie alle anderen körperlichen Dinge auch, aber er hat auch das geistige Vermögen der Vernunft. Er ist also gewissermaßen ein “Sein-Seiendes”: Ausgehend von der alltäglichen Erfahrung kann der Mensch mittels seines Vorstellungsvermögens die Seiendheit der Seienden und ihre natürliche, physische Anwesenheit abstrahieren zu dem Begriff. Was er begreift und begrifflich fasst und ausspricht, ist die Natur einer Sache, so wie er sie sich vorstellt und denkt. Nie ist da nur ein bloßes “Etwas”, sondern Alles hat irgendeine Bedeutung und Form. Jeder Stoff hat einen eigenen Sinn und eine Geschichte und stellt sich vor wie als eine Frage, wie man mit ihm umzugehen hat.
Begriffliche Abstraktion ist Verallgemeinerung nach dem logischen Satz der Identität, des hinreichenden Grundes und des ausgeschlossenen Widerspruchs. Was ich sehe, höre, greife, das kann ich auch sprachlich ausdrücken und verbalisieren (abstrahieren). Das Wesen der Sache und seine wahre Natur bleibt aber an sich ein Geheimnis. Es ist ja, so wie ich es sehe, höre und greife etwas ganz Bestimmtes und Konkretes, ich kann es aber nicht endgültig und vollständig zutreffend definieren, denn jede Definition ist in ein ständiges Werden und Vergehen hinein gesprochen und selbst in stetem Wandel begriffen.
An diesem Punkt des Nachdenkens über das Wesen und die wahre Natur der Dinge, Menschen und Sachen stellen sich auch einige metaphysische Fragen: nach dem letzten Sinn, nach Gott, nach Wahrheit, nach dem Absoluten. Alles Begegnende und Empirische, jedes Phänomen ist so verstanden nur ein Gleichnis und ein Bild für etwas Höheres und Größeres, welches dahinter steht, möglicherweise von etwas Dauerhaftem oder sogar Ewigem, welches die Dinge der Sinneserfahrung fundieren könnte.
Jedenfalls ist dieses Sein der Seienden - sein Bleiben und Walten - etwas ganz Selbstverständliches, das wir im Alltag ständig voraussetzen. Sogar alles Zeitliche erstreckt sich selbst mehr oder weniger lang und währt so eine bestimmte Zeit lang. Alles Weltliche ist in der Gegenwart und in der Dauer einer, d.h. seiner Geschichte.
Sein Wesen und wahres Sein ist aber fraglich und nicht restlos erklärbar. - Obwohl wir doch ständig mit ihm umgehen und zu tun haben….Und mehr noch: Die Art und Weise, wie wir mit den Dingen umgehen (wie wir das Sein der Seienden und dessen Sinn interpretieren), beeinflusst wiederum unser eigenes Leben. So sind wir ständig auf Konkretes fixiert, dieses Individuelle begreifen und verstehen wir aber nur in Schemata und Verallgemeinerungen, den Allgemeinbegriffen. Diesen schreiben wir in weiterer Folge Eigenschaften zu, die aber wieder eine gewisse Regelmäßigkeit und bestimmte Gesetzmäßigkeit aufweisen.
Und so ist jedes Etwas mit einem Wie und schlussendlich mit der Frage nach dem Wer verbunden.
An diesem logischen Punkt treffen sich Erfahrung, Logik und Metaphysik; Phänomenologie und Ontologie; und Verstand, Leben und Glaube, aber auch philosophische Gegensätze wie Nominalismus, Spiritualismus und Realismus.
So soll im Folgenden eine kurze Skizze gegeben werden, die sich an den Philosophien von Martin Heidegger, Edith Stein und Karol Wojtyla orientiert.
Dem Sinn dieser Aussagen im Werk von Edith Stein/ Heilige Teresia Benedicta vom Kreuz, Karol Wojtyla/ Papst Johannes Paul II. und Joseph Ratzinger/ Papst Benedikt XVI. nachzuspüren, stellt sich diese Arbeit als Aufgabe.
Vorab kann festgehalten werden, dass mit dem altertümlichen Begriff der Seele die Beziehungsfähigkeit einer Person zu einem Anderen außerhalb ihrer gemeint ist, also die dialogische und relationale Konstitution der Person “an und für sich”, bspw. als Fähigkeit zum Dialog oder auch als Selbstausdruck des Seins im Geist.
wächst aus dem Samen des göttlichen Wortes im Logos des Ist-Sagens.
Skizze der grundlegenden traditionellen Vokabel der christlichen Seins-Philosophie.
literarische Quellen: Augustinus, Bonaventura, Thomas von Aquin, Edith Stein/ Sr. Teresia Benedicta a Cruce OCD, Karol Wojtyla/ PP Johannes Paul II., Joseph Ratzinger/ PP Benedikt XVI., Jorge Mario Bergoglio SJ/ PP Franziskus I.
Autor: Mag.phil. Stefan Ernst Eugen Fruth
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Der Sinn dieser vorliegenden Arbeit ist eine Kostprobe und eine kleine Einführung in ihr epochales philosophisches Werk.
Der deutschsprachige Papst benutzt in seinen Werken Worte und Gedankenstrukturen, die eine gewisse Ähnlichkeit (bei noch größerer Unähnlichkeit) mit der Philosophie Heideggers zeigen; diese soll deutlich gemacht werden.
Die Theologie des Leibes, diese General-Audienzen also, bilden quasi den engeren Höhepunkt seines filosofischen Schaffens, dem es ja immer um die "Würde der Person" geht und das sich aus den genuinen theologischen und biblischen - besonders gruppiert um drei Jesuanische Zitate - Quellen speist.
Dieses Thema habe ich, Mag.phil Stefan Fruth, nach dem Abschluss meiner geisteswissenschaftlichen Studien in Innsbruck und Freiburg im Breisgau, sowie meiner Diplomarbeit "Die Zeitlichkeit des umsichtigen Besorgens und die Konzeption der Weltzeit nach M. Heidegger" im Jahre 1999. nach ablaufenden Jahren als Finanz-Buchhaltungsangestellter in der Transportwirtschaft, der Erwachsenenbildung und nunmehr als diözesaner Mitarbeiter, aufgegriffen und versucht, auf 200 Seiten in ein vernünftiges Schema zu bringen; wobei zuerst der Phänomenologische Zugang zentral schien, später die biblische Kernaussage sich immer mehr als die wahrhaft wesentliche und damit nicht mehr als rein filosofische, sondern eben fundamental-theologische, herausstellte.