Books by Visiting Professor Dr. Florian Hadler
Interface Critique is an attempt to interrogate apparatuses and applications. How can we examine... more Interface Critique is an attempt to interrogate apparatuses and applications. How can we examine the dissolving intersections between human and machine? How can we comprehend the contexts and conditions of their production? Where and how do these interfaces govern and guide us? How do they shape our perception of our surroundings and of our world? And what significance could the interface have in the context of current technological, social and economical developments?
NSA? Spionage? Noch nie davon gehört. Im Begriff des Geheimnisses verbergen sich Aporien der Aufk... more NSA? Spionage? Noch nie davon gehört. Im Begriff des Geheimnisses verbergen sich Aporien der Aufklärung, Spuren magischer Weltverhältnisse, machtpolitische Arkana und nicht zuletzt messianische Versprechen von Offenbarung, Entdeckung, Lösung und Befreiung: Der Blick hinter die Kulissen der Macht in der journalistischen Rhetorik, die Obduktion der kleinsten Dinge und der Einblick in die verborgensten Zusammenhänge der physikalischen Welt im Large Hadron Collider, die verschlüsselten Botschaftsdepeschen, die ärztliche Schweigepflicht, Betriebsgeheimnisse, Zaubertricks, kriminelle und subversive Kommunikation, Tabus, die Idee des Privaten, das Expertenwissen – diese Reihe lässt sich augenscheinlich endlos weiterführen und man stellt schnell fest, dass eine Rede über das Geheimnis an und für sich nicht möglich zu sein scheint. Eine pauschale Rede vom Geheimnis an sich liefert sich einem (meistens gerechtfertigten) Pathosverdacht aus. Das Geheimnis erweist sich in diesen Fällen als oszillierender, polarisierender Kampfbegriff, der immer wieder in der Literatur hervorragt und von Georg Simmel als eine der größten Errungenschaften der Menschheit, von Friedrich Nietzsche als Beginn der Kultur und von Wilhelm Emrich als Element jeder großen Dichtung beschrieben wird. Diese polemischen Überhöhungen des Geheimnisses bieten für zeitgeistige Kommentare genügend Projektionsfläche, die aufgrund ihrer integrativen Unschärfe oft auf einem feuilletonistischen Niveau verhaftet bleiben, insbesondere wenn sie sich mit aktuellen Themen wie Transparenz und Datenschutz verbinden. Bei näherer Betrachtung dessen, was als geheim bezeichnet wird, zeigen sich hingegen wiederholt die Bedingungen der Unzugänglichkeit des Untersuchungsgegenstandes Geheimnis – ein Phänomen der Begriffsarbeit, das jede philosophische oder undisziplinierte Methode begleitet, die nach der Unvollständigkeit des eigenen Themas sucht. Das dekonstruktive Prinzip der genealogischen Untersuchung verwandelt das Geheimnis in ein unbekanntes Objekt X, das als Thema lediglich vage durchklingt, vor allem aber in seiner Varianz erscheint. Das Geheimnis bleibt ein Phantasma, das sich immer wieder an verschiedenen Orten auskristallisiert.
Papers by Visiting Professor Dr. Florian Hadler
Punctum. International Journal of Semiotics, 2015
Public Interest and Private Rights in Social Media, 2012
The discourse about so-called Social Networks, let alone Social Media, often ignores the ideologi... more The discourse about so-called Social Networks, let alone Social Media, often ignores the ideological implications of these terms. Social as well as Network and of course Media are concepts that are very controversial in their respective scientific disciplines, such as sociology, anthropology or philosophy. One can not claim a clear and stable definition, but rather has to acknowledge their specific operational objectives when applying these terms to phenomena such as web based services, user generated content, ubiquitous computing, viral marketing (which is another euphemistic wording) and other topics of economic interest.
Punctum. International Journal of Semiotics, 2015
NSA? Spionage? Noch nie davon gehört. Im Begriff des Geheimnisses verbergen sich Aporien der Aufk... more NSA? Spionage? Noch nie davon gehört. Im Begriff des Geheimnisses verbergen sich Aporien der Aufklärung, Spuren magischer Weltverhältnisse, machtpolitische Arkana und nicht zuletzt messianische Versprechen von Offenbarung, Entdeckung, Lösung und Befreiung: Der Blick hinter die Kulissen der Macht in der journalistischen Rhetorik, die Obduktion der kleinsten Dinge und der Einblick in die verborgensten Zusammenhänge der physikalischen Welt im Large Hadron Collider, die verschlüsselten Botschaftsdepeschen, die ärztliche Schweigepflicht, Betriebsgeheimnisse, Zaubertricks, kriminelle und subversive Kommunikation, Tabus, die Idee des Privaten, das Expertenwissen – diese Reihe lässt sich augenscheinlich endlos weiterführen und man stellt schnell fest, dass eine Rede über das Geheimnis an und für sich nicht möglich zu sein scheint. Eine pauschale Rede vom Geheimnis an sich liefert sich einem (meistens gerechtfertigten) Pathosverdacht aus. Das Geheimnis erweist sich in diesen Fällen als oszil...
Wie bei allen Begriffen, die eine umfassendere theoretische Auseinandersetzung provozieren, zeigt... more Wie bei allen Begriffen, die eine umfassendere theoretische Auseinandersetzung provozieren, zeigt sich bei dem Versuch, den Begriff der ‚Zweckentfremdung' zu fo-kussieren, eine konstitutive Unschärfe. Abhängig vom Zweckverständnis, das ent-weder nur exklusiv den menschlichen Artefakten oder auch den Dingen der natür-lichen, naturgegebenen Umwelt zugewiesen werden kann, können unterschiedliche Praktiken und Verwendungszusammenhänge als zweckentfremdend gelten. Ganz zu schweigen von dem Konzept der Entfremdung, dessen Bedeutungshorizont je nach Blickwinkel die Loslösung von natürlichen Zusammenhängen, die Vereinze-lung und Einsamkeit der menschlichen Existenz, die Desintegration und die Mig-rationserfahrung und nicht zuletzt die marxistisch motivierte Kritik der ‚Entfrem-dung des Menschen von sich selbst' durch die Kapitalisierung und Abstraktion der Arbeit und der Produktion umfassen kann. 1 Ich möchte daher vorschlagen, den Begriff der Zweckentfremdung zu öffnen und diskursiv statt definitorisch zu bear-beiten. Zweckentfremdung in dieser Perspektive wäre also als ein Narrativ, eine Vorstellung, ein Phantasma zu verstehen, dem im historischen Verlauf unterschied-liche Attribute, Motive und Figuren zugewiesen werden. Es scheint dementsprechend müßig, den Ursprung des Phantasmas der Zweck-entfremdung zu rekonstruieren. Dennoch können einige soziologische und tech-nologische Faktoren als Herkünfte des aktuellen Begriffs von Zweckentfremdung geltend gemacht werden – Faktoren, die zur Formation der Idee beitrugen, dass etwas nicht gemäß seines Zwecks gebraucht werden könne.
This paper discusses current interface paradigms, the genealogy of the GUI and their underlying s... more This paper discusses current interface paradigms, the genealogy of the GUI and their underlying semiotic or
diagrammatic principles. By conceptualizing the interface as a historical phenomenon, as a coded zone of
differentiation and distinction, it opens a perspective on the interface that is both historically and theoretically
informed, taking into consideration not only its social, economical or technological conditions, but also its
philosophical and theoretical discourses. The consolidation of contemporary aspects, genealogical investigations and
theoretical explorations provide outlines of a theoretical framework for the studies of interfaces and their historical
developments.
This paper addresses three paradigms in epistemological structures that could serve as preliminar... more This paper addresses three paradigms in epistemological structures that could serve as preliminary classifications enabling a systematic approach to past and current media phenomena such as hypertext, diagrams and ubiquitous computing. Nonlinearity is discussed by Vilém Flusser in the context of “technical images.” In his own approach to go beyond linear text, Flusser and his publisher created a digital version of his book Die Schrift on floppy disk (1987), enabling the reader to jump between chapters or to rewrite the text. Multilinearity is a concept that is revived within the diagrammatology discourse, transcending linearity through topographical ways of reading. Current examples can be found in arts and narratives such as Chris Ware’s comics, who uses diagrammatics to blur the lines between the reader and the author. Simultaneity as a technological attribute is essential to current ubiquitous and pervasive technologies and services, and draws heavily on Heideggerian concepts such as readiness-to- hand and background. In this epistemological shift, the information is instantaneously organized according to the user’s needs. Each of these epistemological structures offers a different idea about receiving and creating knowledge, information and communication, paving the way for narrative and media strategies that are more and more determined by a ‘reader’ becoming a ‘user’ and a ‘text’ becoming a ‘service.’
projects by Visiting Professor Dr. Florian Hadler
A PLATFORM TO DEVELOP CULTURAL AND CRITICAL PERSPECTIVES ON CONTEMPORARY INTERFACES.
Check www.i... more A PLATFORM TO DEVELOP CULTURAL AND CRITICAL PERSPECTIVES ON CONTEMPORARY INTERFACES.
Check www.interfacecritique.net for more information.
Talks by Visiting Professor Dr. Florian Hadler
Ein Gespräch mit Francesco Sbano und Max Dax im Rahmen des Seminars “Das Geheime und das Absolute... more Ein Gespräch mit Francesco Sbano und Max Dax im Rahmen des Seminars “Das Geheime und das Absolute” von Florian Hadler im Studium Generale der UdK Berlin
Donnerstag, 22. Januar, 10:15 bis 11:45, Hardenbergstrasse 33, Raum 110
Gemeinsam mit dem Fotografen und Filmemacher Francesco Sbano und dem Autoren und Journalisten Max Dax beschäftigen wir uns mit den spezifischen Formen mafiöser Kommunikation, geheimen Ritualen und Religiosität in der Lebenswelt der Ndrangheta, der kalabrischen Mafia.
Im Kontext des Seminars geht es dabei insbesondere um Funktion, Form und Effekte der Geheimhaltung und der kodierten Kommunikation sowie um transformierte religiöse und theologische Figuren und Ideen in den Ideologien der Mafia.
Francesco Sbano ist Journalist, Fotograf, Produzent und Autor, gibt die CD Reihe Musik der Mafia heraus, hat die Biographie eines Mafia Bosses (“Die Ehre des Schweigens”) geschrieben und 2009 den Film “Uomini D’onore” produziert.
Max Dax ist Journalist, Autor und ehemaliger Chefredakteur der Spex und Electronic Beats, hat mit Francesco Sbano an der Musik der Mafia gearbeitet und u.a. zwei Bücher zu Palermo und Napoli herausgegeben.
Conference: Pop-Narratology, June 19 – 21 2014
5. Wuppertaler Graduiertenforum Narratologie, Berg... more Conference: Pop-Narratology, June 19 – 21 2014
5. Wuppertaler Graduiertenforum Narratologie, Bergische Universität Wuppertal
Abstract:
Diagrammatic – or Diagrammatology – is often reduced to questions of information, representation and operability. Diagrams are generally used to depict technical structures or processes, in architecture, geology, softwaredevelopment, design and other practical fields. Philosophy, Epistemology, Theology and last but not least the Arts also have a long history of diagrammatic depictions, as seen in kabbalistic figures, in the extended usage of diagrams in the works of Foucault, Deleuze and others, and in the artworks of Mark Lombardi and Marcus Steinweg. But little has been said about the specific narrative dimensions of diagrams.
Chris Ware is well known since his critically acclaimed series „Jimmy Corrigan – the smartest Kid on Earth“, that he produced since the early nineties, appeared as an anthology in 2000. In it, Ware uses a couple of diagrams to portray complexities of intertwined biographies, which could not have been done in a chronological, linear depiction and therefore expands the story in a diegetic manner, that reveals hidden connections to the reader. He already explored the possibilities of diagrammatic storytelling in his earlier works, such as „Quimby the Mouse“, and also applied it to the interactive format on the iPad in his short story „Touch Sensitive“. Whereas his early works have a rather experimental approach and play on variations of popular comic narratives, his venture into the digital surrounding of the iPad shows a well reflected and developed storyline, drawing from some of his already known characters, but expanding the narrative into the future, where he playfully integrates elements of touch-screen interfaces – and therefore a second diagrammatic layer – into the story itself. His latest work, „Building Stories“, consisting of 14 small separate elements, takes the idea of diagrammatic reading to another level – not only do the single stories rely on diagrammatic structures, the complete work itself deconstructs the notion of temporality, letting the reader float freely back and forth between separate episodes, spaces and times. Besides the usage of diagrams to support certain complex narratives, Ware also applies this technique to extranarrative elements, such as instructions, descriptions and summaries, fake advertising and editorials.
Although the grammar of diagrams, as applied and developed by Chris Ware and other comic artists such as Seth, Joost Swarte and even Winsor McCay might appear challenging and obscure to the reader, it allows at the same time a density, complexity and expansion of the narrative, tackling emotional, historical and social topics in a much more profound way then the usual graphic novel. The narrative diagrams render a space for the reader, where he can freely navigate between the narrative layers, decrypt and connect particular elements and therefore create his very own way of reading, rather participating in the creation of the story than simply perceiving it as a passive consumer. The sequentiality, that has always been a core element of narratives, not only in comics, is transcended through the diagrammatic approach of Chris Ware.
The presentation aims to showcase some of these narrative implications that diagrams have in the work of Chris Ware, focusing on questions of temporality, nonlinearity and the enhancement of a sovereign reading, that co-creates the narrative and abandons sequentiality.
seminars by Visiting Professor Dr. Florian Hadler
Blockveranstaltung am 28.02. und 01.03.2015 zu den Themen Aneignung und Mythos im Rahmen der Stud... more Blockveranstaltung am 28.02. und 01.03.2015 zu den Themen Aneignung und Mythos im Rahmen der Student Study “Produkte als Botschaften – Konsumkultur und Marketingstrategien” an der Zeppelin Universität Friedrichshafen
Aus dem Programm: “Die Student Study sieht Marketing als eine interdisziplinäre Praxis, die das Verstehen-wollen von Kulturen, dem Zeitgeist und Konsumenten erfordert und die Entwicklung von Kommunikaten als strategisch-kreativen Akt betrachtet.”
Die Veranstaltung nähert sich dem Thema der Aneignung von Produkten über die Lektüre ausgewählter Theorien (Michel de Certeau, Claus Pias, Thomas Düllo, Hartmut Böhme, K-Hole et al.) und der Untersuchung von Phänomenen der Zweckentdeckung, Partizipation, Individualisierung und dem Customizing. Als Beispiele für die mythische Einbettung von Produkten werden neben exemplarischen Texten zeitgenössische Mythen wie Authentizität, Reduktion, Exklusivität und Apokalypse auf ihre kommunikativen Merkmale untersucht.
Mit Joachim Haupt
Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation, Master, 2014 – 2015
interfacecriti... more Mit Joachim Haupt
Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation, Master, 2014 – 2015
interfacecritique.net
Entwicklung einer kulturwissenschaftlichen Perspektive auf die Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine
Unter einem Interface versteht man im allgemeinen die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Interfaces ermöglichen und beschränken Kommunikation, Nutzungen und Interaktion. Sie lenken Blicke und Praktiken, standardisieren, normieren und bestimmen, was machbar ist. Je mehr wir mit Maschinen, mit Gadgets, Apps und digitalen Services zu tun haben, desto wichtiger werden Interfaces für unsere Arbeit, unsere Kommunikation, unsere Hobbys und Beziehungen. Neben Knöpfen, Bildschirmen, Touchscreens und Tastaturen bestehen Interfaces auch aus Stimme, Gesten, Sensoren und Gedanken. Während die praktischen Gestaltungsparadigmen klare Ziele wie Intuition, Effizienz und Unsichtbarkeit formulieren, scheint es an einer theoretisch fundierten Kritik jenseits eines kulturpessimistischen Reflexes zu fehlen.
Die Special Interest Group „Interface Critique“ erarbeitet eine kritisch-kulturwissenschaftliche Perspektive jenseits effizienzorientierter Optimierung und kulturpessimistischer Ablehnung und beschließt das erste Semester mit einem eintägigen Symposium, an das sich im zweiten Semester eine Publikation anschliessen soll. Neben der Erschließung von Feldern, Kontexten, Historie und Ansätzen zur Interface Praxis und Theorie geht es deshalb im ersten Semester vor allem um die Organisation und Durchführung der Veranstaltung.
Kenntnisse kulturwissenschaftlicher Artefaktanalysen und gestalterischer Praxis interaktiver Medien sind von Vorteil, aber nicht notwendig.
Uploads
Books by Visiting Professor Dr. Florian Hadler
Papers by Visiting Professor Dr. Florian Hadler
diagrammatic principles. By conceptualizing the interface as a historical phenomenon, as a coded zone of
differentiation and distinction, it opens a perspective on the interface that is both historically and theoretically
informed, taking into consideration not only its social, economical or technological conditions, but also its
philosophical and theoretical discourses. The consolidation of contemporary aspects, genealogical investigations and
theoretical explorations provide outlines of a theoretical framework for the studies of interfaces and their historical
developments.
projects by Visiting Professor Dr. Florian Hadler
Check www.interfacecritique.net for more information.
Talks by Visiting Professor Dr. Florian Hadler
Donnerstag, 22. Januar, 10:15 bis 11:45, Hardenbergstrasse 33, Raum 110
Gemeinsam mit dem Fotografen und Filmemacher Francesco Sbano und dem Autoren und Journalisten Max Dax beschäftigen wir uns mit den spezifischen Formen mafiöser Kommunikation, geheimen Ritualen und Religiosität in der Lebenswelt der Ndrangheta, der kalabrischen Mafia.
Im Kontext des Seminars geht es dabei insbesondere um Funktion, Form und Effekte der Geheimhaltung und der kodierten Kommunikation sowie um transformierte religiöse und theologische Figuren und Ideen in den Ideologien der Mafia.
Francesco Sbano ist Journalist, Fotograf, Produzent und Autor, gibt die CD Reihe Musik der Mafia heraus, hat die Biographie eines Mafia Bosses (“Die Ehre des Schweigens”) geschrieben und 2009 den Film “Uomini D’onore” produziert.
Max Dax ist Journalist, Autor und ehemaliger Chefredakteur der Spex und Electronic Beats, hat mit Francesco Sbano an der Musik der Mafia gearbeitet und u.a. zwei Bücher zu Palermo und Napoli herausgegeben.
5. Wuppertaler Graduiertenforum Narratologie, Bergische Universität Wuppertal
Abstract:
Diagrammatic – or Diagrammatology – is often reduced to questions of information, representation and operability. Diagrams are generally used to depict technical structures or processes, in architecture, geology, softwaredevelopment, design and other practical fields. Philosophy, Epistemology, Theology and last but not least the Arts also have a long history of diagrammatic depictions, as seen in kabbalistic figures, in the extended usage of diagrams in the works of Foucault, Deleuze and others, and in the artworks of Mark Lombardi and Marcus Steinweg. But little has been said about the specific narrative dimensions of diagrams.
Chris Ware is well known since his critically acclaimed series „Jimmy Corrigan – the smartest Kid on Earth“, that he produced since the early nineties, appeared as an anthology in 2000. In it, Ware uses a couple of diagrams to portray complexities of intertwined biographies, which could not have been done in a chronological, linear depiction and therefore expands the story in a diegetic manner, that reveals hidden connections to the reader. He already explored the possibilities of diagrammatic storytelling in his earlier works, such as „Quimby the Mouse“, and also applied it to the interactive format on the iPad in his short story „Touch Sensitive“. Whereas his early works have a rather experimental approach and play on variations of popular comic narratives, his venture into the digital surrounding of the iPad shows a well reflected and developed storyline, drawing from some of his already known characters, but expanding the narrative into the future, where he playfully integrates elements of touch-screen interfaces – and therefore a second diagrammatic layer – into the story itself. His latest work, „Building Stories“, consisting of 14 small separate elements, takes the idea of diagrammatic reading to another level – not only do the single stories rely on diagrammatic structures, the complete work itself deconstructs the notion of temporality, letting the reader float freely back and forth between separate episodes, spaces and times. Besides the usage of diagrams to support certain complex narratives, Ware also applies this technique to extranarrative elements, such as instructions, descriptions and summaries, fake advertising and editorials.
Although the grammar of diagrams, as applied and developed by Chris Ware and other comic artists such as Seth, Joost Swarte and even Winsor McCay might appear challenging and obscure to the reader, it allows at the same time a density, complexity and expansion of the narrative, tackling emotional, historical and social topics in a much more profound way then the usual graphic novel. The narrative diagrams render a space for the reader, where he can freely navigate between the narrative layers, decrypt and connect particular elements and therefore create his very own way of reading, rather participating in the creation of the story than simply perceiving it as a passive consumer. The sequentiality, that has always been a core element of narratives, not only in comics, is transcended through the diagrammatic approach of Chris Ware.
The presentation aims to showcase some of these narrative implications that diagrams have in the work of Chris Ware, focusing on questions of temporality, nonlinearity and the enhancement of a sovereign reading, that co-creates the narrative and abandons sequentiality.
seminars by Visiting Professor Dr. Florian Hadler
Aus dem Programm: “Die Student Study sieht Marketing als eine interdisziplinäre Praxis, die das Verstehen-wollen von Kulturen, dem Zeitgeist und Konsumenten erfordert und die Entwicklung von Kommunikaten als strategisch-kreativen Akt betrachtet.”
Die Veranstaltung nähert sich dem Thema der Aneignung von Produkten über die Lektüre ausgewählter Theorien (Michel de Certeau, Claus Pias, Thomas Düllo, Hartmut Böhme, K-Hole et al.) und der Untersuchung von Phänomenen der Zweckentdeckung, Partizipation, Individualisierung und dem Customizing. Als Beispiele für die mythische Einbettung von Produkten werden neben exemplarischen Texten zeitgenössische Mythen wie Authentizität, Reduktion, Exklusivität und Apokalypse auf ihre kommunikativen Merkmale untersucht.
Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation, Master, 2014 – 2015
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Entwicklung einer kulturwissenschaftlichen Perspektive auf die Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine
Unter einem Interface versteht man im allgemeinen die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Interfaces ermöglichen und beschränken Kommunikation, Nutzungen und Interaktion. Sie lenken Blicke und Praktiken, standardisieren, normieren und bestimmen, was machbar ist. Je mehr wir mit Maschinen, mit Gadgets, Apps und digitalen Services zu tun haben, desto wichtiger werden Interfaces für unsere Arbeit, unsere Kommunikation, unsere Hobbys und Beziehungen. Neben Knöpfen, Bildschirmen, Touchscreens und Tastaturen bestehen Interfaces auch aus Stimme, Gesten, Sensoren und Gedanken. Während die praktischen Gestaltungsparadigmen klare Ziele wie Intuition, Effizienz und Unsichtbarkeit formulieren, scheint es an einer theoretisch fundierten Kritik jenseits eines kulturpessimistischen Reflexes zu fehlen.
Die Special Interest Group „Interface Critique“ erarbeitet eine kritisch-kulturwissenschaftliche Perspektive jenseits effizienzorientierter Optimierung und kulturpessimistischer Ablehnung und beschließt das erste Semester mit einem eintägigen Symposium, an das sich im zweiten Semester eine Publikation anschliessen soll. Neben der Erschließung von Feldern, Kontexten, Historie und Ansätzen zur Interface Praxis und Theorie geht es deshalb im ersten Semester vor allem um die Organisation und Durchführung der Veranstaltung.
Kenntnisse kulturwissenschaftlicher Artefaktanalysen und gestalterischer Praxis interaktiver Medien sind von Vorteil, aber nicht notwendig.
diagrammatic principles. By conceptualizing the interface as a historical phenomenon, as a coded zone of
differentiation and distinction, it opens a perspective on the interface that is both historically and theoretically
informed, taking into consideration not only its social, economical or technological conditions, but also its
philosophical and theoretical discourses. The consolidation of contemporary aspects, genealogical investigations and
theoretical explorations provide outlines of a theoretical framework for the studies of interfaces and their historical
developments.
Check www.interfacecritique.net for more information.
Donnerstag, 22. Januar, 10:15 bis 11:45, Hardenbergstrasse 33, Raum 110
Gemeinsam mit dem Fotografen und Filmemacher Francesco Sbano und dem Autoren und Journalisten Max Dax beschäftigen wir uns mit den spezifischen Formen mafiöser Kommunikation, geheimen Ritualen und Religiosität in der Lebenswelt der Ndrangheta, der kalabrischen Mafia.
Im Kontext des Seminars geht es dabei insbesondere um Funktion, Form und Effekte der Geheimhaltung und der kodierten Kommunikation sowie um transformierte religiöse und theologische Figuren und Ideen in den Ideologien der Mafia.
Francesco Sbano ist Journalist, Fotograf, Produzent und Autor, gibt die CD Reihe Musik der Mafia heraus, hat die Biographie eines Mafia Bosses (“Die Ehre des Schweigens”) geschrieben und 2009 den Film “Uomini D’onore” produziert.
Max Dax ist Journalist, Autor und ehemaliger Chefredakteur der Spex und Electronic Beats, hat mit Francesco Sbano an der Musik der Mafia gearbeitet und u.a. zwei Bücher zu Palermo und Napoli herausgegeben.
5. Wuppertaler Graduiertenforum Narratologie, Bergische Universität Wuppertal
Abstract:
Diagrammatic – or Diagrammatology – is often reduced to questions of information, representation and operability. Diagrams are generally used to depict technical structures or processes, in architecture, geology, softwaredevelopment, design and other practical fields. Philosophy, Epistemology, Theology and last but not least the Arts also have a long history of diagrammatic depictions, as seen in kabbalistic figures, in the extended usage of diagrams in the works of Foucault, Deleuze and others, and in the artworks of Mark Lombardi and Marcus Steinweg. But little has been said about the specific narrative dimensions of diagrams.
Chris Ware is well known since his critically acclaimed series „Jimmy Corrigan – the smartest Kid on Earth“, that he produced since the early nineties, appeared as an anthology in 2000. In it, Ware uses a couple of diagrams to portray complexities of intertwined biographies, which could not have been done in a chronological, linear depiction and therefore expands the story in a diegetic manner, that reveals hidden connections to the reader. He already explored the possibilities of diagrammatic storytelling in his earlier works, such as „Quimby the Mouse“, and also applied it to the interactive format on the iPad in his short story „Touch Sensitive“. Whereas his early works have a rather experimental approach and play on variations of popular comic narratives, his venture into the digital surrounding of the iPad shows a well reflected and developed storyline, drawing from some of his already known characters, but expanding the narrative into the future, where he playfully integrates elements of touch-screen interfaces – and therefore a second diagrammatic layer – into the story itself. His latest work, „Building Stories“, consisting of 14 small separate elements, takes the idea of diagrammatic reading to another level – not only do the single stories rely on diagrammatic structures, the complete work itself deconstructs the notion of temporality, letting the reader float freely back and forth between separate episodes, spaces and times. Besides the usage of diagrams to support certain complex narratives, Ware also applies this technique to extranarrative elements, such as instructions, descriptions and summaries, fake advertising and editorials.
Although the grammar of diagrams, as applied and developed by Chris Ware and other comic artists such as Seth, Joost Swarte and even Winsor McCay might appear challenging and obscure to the reader, it allows at the same time a density, complexity and expansion of the narrative, tackling emotional, historical and social topics in a much more profound way then the usual graphic novel. The narrative diagrams render a space for the reader, where he can freely navigate between the narrative layers, decrypt and connect particular elements and therefore create his very own way of reading, rather participating in the creation of the story than simply perceiving it as a passive consumer. The sequentiality, that has always been a core element of narratives, not only in comics, is transcended through the diagrammatic approach of Chris Ware.
The presentation aims to showcase some of these narrative implications that diagrams have in the work of Chris Ware, focusing on questions of temporality, nonlinearity and the enhancement of a sovereign reading, that co-creates the narrative and abandons sequentiality.
Aus dem Programm: “Die Student Study sieht Marketing als eine interdisziplinäre Praxis, die das Verstehen-wollen von Kulturen, dem Zeitgeist und Konsumenten erfordert und die Entwicklung von Kommunikaten als strategisch-kreativen Akt betrachtet.”
Die Veranstaltung nähert sich dem Thema der Aneignung von Produkten über die Lektüre ausgewählter Theorien (Michel de Certeau, Claus Pias, Thomas Düllo, Hartmut Böhme, K-Hole et al.) und der Untersuchung von Phänomenen der Zweckentdeckung, Partizipation, Individualisierung und dem Customizing. Als Beispiele für die mythische Einbettung von Produkten werden neben exemplarischen Texten zeitgenössische Mythen wie Authentizität, Reduktion, Exklusivität und Apokalypse auf ihre kommunikativen Merkmale untersucht.
Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation, Master, 2014 – 2015
interfacecritique.net
Entwicklung einer kulturwissenschaftlichen Perspektive auf die Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine
Unter einem Interface versteht man im allgemeinen die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Interfaces ermöglichen und beschränken Kommunikation, Nutzungen und Interaktion. Sie lenken Blicke und Praktiken, standardisieren, normieren und bestimmen, was machbar ist. Je mehr wir mit Maschinen, mit Gadgets, Apps und digitalen Services zu tun haben, desto wichtiger werden Interfaces für unsere Arbeit, unsere Kommunikation, unsere Hobbys und Beziehungen. Neben Knöpfen, Bildschirmen, Touchscreens und Tastaturen bestehen Interfaces auch aus Stimme, Gesten, Sensoren und Gedanken. Während die praktischen Gestaltungsparadigmen klare Ziele wie Intuition, Effizienz und Unsichtbarkeit formulieren, scheint es an einer theoretisch fundierten Kritik jenseits eines kulturpessimistischen Reflexes zu fehlen.
Die Special Interest Group „Interface Critique“ erarbeitet eine kritisch-kulturwissenschaftliche Perspektive jenseits effizienzorientierter Optimierung und kulturpessimistischer Ablehnung und beschließt das erste Semester mit einem eintägigen Symposium, an das sich im zweiten Semester eine Publikation anschliessen soll. Neben der Erschließung von Feldern, Kontexten, Historie und Ansätzen zur Interface Praxis und Theorie geht es deshalb im ersten Semester vor allem um die Organisation und Durchführung der Veranstaltung.
Kenntnisse kulturwissenschaftlicher Artefaktanalysen und gestalterischer Praxis interaktiver Medien sind von Vorteil, aber nicht notwendig.
Philosophy of perception, theory of signs, semiotics, diagrammatics, intertextuality, classical and postmodern narratives, linguistic paradigm, structuralism, myth, theory and genealogy of comics, selected contemporary authors (Ware, Burns, Clowes, Trondheim, Jason et al.)