Papers by Georg Trogemann
Kultur- und Medientheorie, 2008
This paper addresses fundamental research problems concerning the implementation of nonverbal com... more This paper addresses fundamental research problems concerning the implementation of nonverbal communication channels in so-called conversational interfaces: As a solution to these problems a new methodology is introduced that makes possible the generation, systematic variation and experimental evaluation of nonverbally interacting interface agents in different task contexts. A taxonomy of research designs is presented and first applications of the new methodology are summarized and discussed.

Nobody would ever try to realize a movie without using a script. What is quite natural for movie ... more Nobody would ever try to realize a movie without using a script. What is quite natural for movie productions seems to be the exception for VR productions. In VR we still observe a lack of approaches and tools that allow the description of an analogue to the movie script. The authoring approach proposed in this paper is based on directed parallel graphs, where the nodes represent story-relevant situations and the edges represent user interactions or self-triggered transitions (i.e. internal temporal, spatial and logical events). The basic functionalities of the authoring system are storyboarding, event scripting and logical testing. The storyboard function allows the user to define the overall structure of the story and to attach additional information (images, sound, movies, scribbles etc.), which is relevant for the production process. The logical interdependencies between the development of the story and the participating virtual objects are described by event scripts. The integra...
Kulturtechniken der Synchronisation

und Konkretisierung im algorithmischen Denken und Tun © GEORG TROGEMANN (2014) Prolegomenon Könne... more und Konkretisierung im algorithmischen Denken und Tun © GEORG TROGEMANN (2014) Prolegomenon Können wir heute noch einen Apfel anschauen, ohne an Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe zu denken? Hat die Abstraktion unser Denken so sehr vereinnahmt, dass wir eine enge Verwandtschaft zwischen einer Frucht und einer Vitamintablette annehmen? Durch die Quantifizierung und Reduktion auf messbare Größen wird alles komparabel, auch Ungleiches. Und sobald wir einen Sachverhalt erst einmal auf die Zahl gebracht haben, folgt unweigerlich seine weitere Verrechnung in allerlei Modellen. Die Eliminierung von Qualitäten und die Funktionalisierung von Erfahrung hat längst von der Wissenschaft auf den Alltag übergegriffen. Im Zentrum dieses Prozesses steht der Computer. Er ist das Werkzeug einer formalen Rationalität, mit der wir unsere Naturbeherrschung auf allen Ebenen vorantreiben. Die ehemals aufs Ganze zielende Vernunft scheint in gleichem Maße abzunehmen wie die abstrakte instrumentelle Rationalität zunimmt. Wir formen unser Leben nach den gleichen Gesetzen, nach denen wir auch unsere technischen Apparate konstruieren. Zwar wächst das Volumen der bekannten Fakten dabei rasant. Die Gefahr ist aber, dass wir uns den Eigengesetzlichkeiten und inneren Logiken des Messens, Zählens und Funktionalisierens ausliefern. Dabei markieren die Quantifizierung, Formalisierung und Funktionalisierung der Lebenswelt nur den Weg des Konkreten in die Maschine. Im Prozess des Rechnens kommen die Phänomene und Kontingenzen zurück. Diese Rückbindung an die Welt wollen wir im Folgenden betrachten.

Auf dem Holzschnitt mit dem Titel "Nova Scientia" aus dem Jahre 1537 stellt Nicolo Tartaglia (149... more Auf dem Holzschnitt mit dem Titel "Nova Scientia" aus dem Jahre 1537 stellt Nicolo Tartaglia (1499-1557) die damals herrschende Auffassung vom Verhältnis von Mathematik und Philosophie dar (Bild1). Am Eingang begrüßt Euklid die Studenten und geleitet sie in den ersten großen Zirkel, in dem sich die mathematischen Disziplinen Arithmetik, Musik, Geometrie und Astronomie befinden. Im linken Teil dieses Kreises wird auch die neue Vorstellung über Bewegungsbahnen gezeigt, die der lange gültigen Auffassung Aristoteles entgegensteht, dass Kanonenkugeln senkrecht zu Boden fallen, sobald sie ihren "Impetus" verlieren. Dieses Wissen wird erst Jahrzehnte später durch die experimentellen Untersuchungen Galilei's bewiesen werden. Dahinter ist ein zweites Tor zu sehen, das in den kleineren Zirkel der Philosophie führt. Dort heißen Aristoteles und Platon die Schüler willkommen. Platon hält eine Rolle mit dem Wahlspruch seiner Akademie in der Hand. "Laßt niemanden hier eintreten, der der Geometrie unkundig ist." Mit unserer Frage "Müssen Medienkünstler programmieren können?", greifen wir dieses Bild in seiner modernen Fassung wieder auf. Aber ist die Frage nach Voraussetzungen, gar nach Fundamenten nicht längst überholt, unzeitgemäß und der postmodernen Kunst unangemessen?
X.media.press, 2003
Agenten und Avatare sind viel versprechende und gegenwartig sehr populare Konzepte fur die Organi... more Agenten und Avatare sind viel versprechende und gegenwartig sehr populare Konzepte fur die Organisation und Realisierung neuartiger Benutzerhilfen und grafischer Bedienoberflachen. Daruber hinaus gelten Agenten als geeignetes theoretisches Fundament, um intelligentes und komplexes Systemverhalten zu modellieren. Festzustellen ist allerdings, dass es derzeit keine allgemein anerkannte Definition des Begriffs „Agent“ gibt. Der sehr lebendige wissenschaftliche Diskurs zu dem Thema hat verschiedene, teilweise unvereinbare Definitionen hervorgebracht. Eine sehr allgemeine Eingrenzung lautet: „An agent is a computer system that is situated in some environment, and that is capable of autonomous action in this environment in order to meet its design objectives.“2

Code und Material Exkursionen ins Undingliche, 2010
„Nicht im Zeitalter des Materialismus, wie alle Banausen klagen, leben wir, sondern im zweiten pl... more „Nicht im Zeitalter des Materialismus, wie alle Banausen klagen, leben wir, sondern im zweiten platonischen Zeitalter. Erst heute, in der Epoche der Massenindustrie, kommt dem einzelnen Objekt tatsachlich ein geringerer Seinsgrad zu als seiner Idee.“ schreibt Gunter Anders 1978 uber „Die Antiquiertheit des Materialismus“.1 In der Tat ist fur die Wirtschaft langst nicht mehr relevant, im Besitz eines bestimmten Dings zu sein, sondern die nicht-physischen Rezepte fur die Herstellung zahlloser Exemplare des Dings zu besitzen. Und dieses Wissen uber die Dinge wird heute nicht mehr in den Kopfen der Handwerker oder handschriftlich aufgezeichnet, sondern als digitale Information, als Unding (Flusser). Damit betreten wir die Welt der Algorithmen. Heute programmieren wir Maschinen, damit sie massenhaft die wertlos gewordenen Dinge auswerfen. Wir entwerfen neue Dinge am Computer und entwickeln Steuerungssoftware, die es erlaubt, die Produkte in zahllosen Varianten herzustellen. Kaum ein Auto gleicht exakt dem anderen, keine IKEA-Kuche der des Nachbarn. Programmierte Schein-Individualitat ist eines der Kennzeichen digitaler Industrien.

Code und Material Exkursionen ins Undingliche, 2010
Algorithmen sind prazise Handlungsanweisungen, um Probleme, die innerhalb verschiedener Kontexte ... more Algorithmen sind prazise Handlungsanweisungen, um Probleme, die innerhalb verschiedener Kontexte auftauchen, mit Hilfe allgemeiner Schemata zu losen. Ublicherweise verbinden wir mit dem Begriff vor allem mathematische oder informatische Herausforderungen, die nur fur Ingenieure und Softwareentwickler relevant sind. Informatiker betonen aber gerne, dass Situationen, die nach algorithmischen Losungen verlangen, durchaus auch im Alltag zu finden sind und ihre Kenntnis hilft sie effizient anzugehen. Die unter Informatikern beliebten Beispiele, wie wir einen Kuchen fair teilen konnen, den Ausgang aus einem Labyrinth finden, das Bucherregal am schnellsten nach einem bestimmten Buch durchsuchen oder unsere Umzugskartons moglichst platzsparend packen, wecken zwar tatsachlich oft die Neugier des Laien, sie sind aber nicht besonders geeignet, die Wichtigkeit der algorithmischen Welt fur unsere heutige Gesellschaft deutlich zu machen. Wir kommen in der Regel auch gut durchs Leben, ohne solche Verfahren zu kennen oder gar selbst anzuwenden. Die Brisanz von Algorithmen wird dagegen schon eindringlicher, wenn wir daran erinnern, dass sie zum Beispiel auch Flugzeuge, Atomkraftwerke und Bankautomaten steuern. Doch gerade hier sind in erster Linie die Fachleute gefragt, die sich kompetent um deren Sicherheit und Funktionstuchtigkeit zu kummern haben. Es ware nicht nur zu viel verlangt, sondern durchaus gefahrlich, sie jedem zuganglich zu machen.

„Nicht im Zeitalter des Materialismus, wie alle Banausen klagen, leben wir, sondern im zweiten pl... more „Nicht im Zeitalter des Materialismus, wie alle Banausen klagen, leben wir, sondern im zweiten platonischen Zeitalter. Erst heute, in der Epoche der Massenindustrie, kommt dem einzelnen Objekt tatsachlich ein geringerer Seinsgrad zu als seiner Idee.“ schreibt Gunter Anders 1978 uber „Die Antiquiertheit des Materialismus“.1 In der Tat ist fur die Wirtschaft langst nicht mehr relevant, im Besitz eines bestimmten Dings zu sein, sondern die nicht-physischen Rezepte fur die Herstellung zahlloser Exemplare des Dings zu besitzen. Und dieses Wissen uber die Dinge wird heute nicht mehr in den Kopfen der Handwerker oder handschriftlich aufgezeichnet, sondern als digitale Information, als Unding (Flusser). Damit betreten wir die Welt der Algorithmen. Heute programmieren wir Maschinen, damit sie massenhaft die wertlos gewordenen Dinge auswerfen. Wir entwerfen neue Dinge am Computer und entwickeln Steuerungssoftware, die es erlaubt, die Produkte in zahllosen Varianten herzustellen. Kaum ein Auto gleicht exakt dem anderen, keine IKEA-Kuche der des Nachbarn. Programmierte Schein-Individualitat ist eines der Kennzeichen digitaler Industrien.

Die Publikation entstand im Projekt "Informatik, künstlerische Praxis und Kunsttheorie der digita... more Die Publikation entstand im Projekt "Informatik, künstlerische Praxis und Kunsttheorie der digitalen Bildtechnologien/KIT". Das Projekt wurde im Rahmen des Programms der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung "Kulturelle Bildung im Medienzeitalter-kubim" (Förderkennzeichen A 6681 A NRW 01) gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
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