
AirDrop-Sicherheit
Apple-Geräte, die AirDrop unterstützen, verwenden BLE (Bluetooth Low Energy) sowie von Apple entwickelte, Peer-To-Peer-basierte WLAN-Technologien, um Dateien und Informationen an Geräte in der Nähe zu senden, zum Beispiel an AirDrop-fähige iPhone und iPad-Geräte mit iOS 7 (und neueren Versionen) und an Mac-Computer mit OS X 10.11 (und neueren Versionen). Die Geräte kommunizieren direkt per WLAN-Funk miteinander, ohne dass eine Internetverbindung oder ein Zugangspunkt (Access Point, AP) benötigt wird. Diese Verbindung ist mithilfe von TLS verschlüsselt.
AirDrop verwendet standardmäßig die Freigabeeinstellung „Nur Kontakte“. Benutzer:innen können in AirDrop aber auch die Freigabe für „Alle“ auswählen oder die Funktion komplett deaktivieren. Für Geräte und Apps, die mit einer Lösung für die Mobilgeräteverwaltung (Mobile Device Management, MDM) verwaltet werden, kann die Verwendung von AirDrop eingeschränkt werden.
AirDrop-Funktionsweise
AirDrop nutzt iCloud-Dienste, um Benutzer:innen bei der Authentifizierung zu unterstützen. Wenn sich Benutzer:innen bei iCloud anmelden, wird eine 2048-Bit-RSA-Identität auf ihrem Gerät gespeichert. Wenn Benutzer:innen AirDrop aktivieren, wird – als Hash-Wert – eine AirDrop-Kurzidentität erstellt, die auf den E-Mail-Adressen und den Telefonnummern basiert, die für den Apple Account der Benutzer:innen hinterlegt sind.
Wenn Benutzer:innen AirDrop als Methode für die Freigabe (das Teilen) eines Objekts wählen, übermittelt das sendende Gerät per BLE ein AirDrop-Signal, das den Hash-Wert der AirDrop-Kurzidentität der Benutzer:innen enthält. Andere Apple-Geräte in der unmittelbaren Umgebung, die sich nicht im Ruhezustand befinden und auf denen AirDrop aktiviert ist, erkennen dieses Signal und antworten per Peer-To-Peer-WLAN, sodass das sendende Gerät die Identität eines antwortenden Geräts erkennen kann.
Im Modus „Nur Kontakte“ wird der empfangene Hash-Wert der AirDrop-Kurzidentität mit den Hash-Werten der Personen abgeglichen, die in der App „Kontakte“ auf dem empfangenden Gerät enthalten sind. Bei einer Übereinstimmung antwortet das empfangende Gerät per Peer-To-Peer-WLAN mit seinen Identitätsinformationen. Kommt es zu keiner Übereinstimmung, antwortet das Gerät nicht.
Im Modus „Alle“ kommt derselbe Gesamtprozess zum Einsatz. Allerdings antwortet bei diesem Modus das empfangende Gerät auch, wenn in der App „Kontakte“ des Geräts keine Übereinstimmung gefunden wird.
Das sendende Gerät initiiert daraufhin eine AirDrop-Verbindung per Peer-To-Peer-WLAN und verwendet diese Verbindung, um den Hash-Wert der Identität in der Langversion an das empfangende Gerät zu senden. Wenn diese Langversion zu einer Übereinstimmung mit einer bekannten Person in der App „Kontakte“ auf dem empfangenden Gerät führt, antwortet das empfangende Gerät mit der Langversion des Hash-Werts der eigenen Identität.
Nachdem die Hash-Werte verifiziert wurden, werden der Vorname und (sofern in der App „Kontakte“ enthalten) das Foto des Empfängers auf dem sendenden Gerät auf der Freigabeseite (Share Sheet) für AirDrop angezeigt. Auf Geräten mit iOS und iPadOS erscheinen sie im Abschnitt „Personen“ oder „Geräte“. Für Geräte, die nicht verifiziert und authentifiziert wurden, werden auf dem sendenden Gerät auf der Freigabeseite (Share Sheet) für AirDrop ein Symbol in Form einer Silhouette und der Gerätename angezeigt, der im Bereich „Einstellungen“ > „Allgemein“ > „Info“ > „Name“ eingestellt ist. Sie erscheinen auf dem Share Sheet von AirDrop im Abschnitt „Andere Personen“.
Die Benutzer:innen der sendenden Geräte können daraufhin angeben, mit welcher Person sie ihre Inhalte teilen möchten. Bei der Benutzerauswahl initiiert das sendende Gerät zum Austausch der iCloud-Identitätszertifikate eine (per TLS) verschlüsselte Verbindung zum empfangenden Gerät. Die Identität in den Zertifikaten wird mit den Angaben in der App „Kontakte“ der beteiligten Benutzer:innen abgeglichen.
Wenn die Zertifikate verifiziert werden, werden Benutzer:innen der empfangenden Geräte aufgefordert, die eingehende Dateiübertragung von identifizierten Benutzer:innen bzw. Geräten zu akzeptieren. Wenn mehrere Empfänger ausgewählt wurden, wird dieses Verfahren für jede Zielperson wiederholt.