Journal Articles by Denis Hänzi
Zusammenfassung: Einer verbreiteten Deutung zufolge ist es zuvorderst das Idealmodell künstlerisc... more Zusammenfassung: Einer verbreiteten Deutung zufolge ist es zuvorderst das Idealmodell künstlerischen Arbeitens, welches den «ästhetischen Kapitalismus» unserer Tage in Gang hält. Der Beitrag stellt diese Auffassung infrage und zeigt, dass in der Mustergültigkeit der Kunst nur eine Triebfeder eines weit umfassenderen «Potenzialitätsregimes» zu sehen ist. Die Analyse des «Potenzialismus» wird als Ansatzpunkt einer Soziologie vorgeschlagen, welche spätkapitalistische Reproduktionslogiken nicht auf ein «Kreativitätsdispositiv» hin reduziert.
Hänzi, Denis (2015): Verheißungsvolle Potenziale. Ein neues Ideal der zukunftssicheren (Selbst-)Investition?, in: Berliner Journal für Soziologie, DOI 10.1007/s11609-015-0283-x.
Hänzi, Denis/Hildegard Matthies/Dagmar Simon (2014): Einleitung, in: Dies. (Hg.): Erfolg. Konstellationen und Paradoxien einer gesellschaftlichen Leitorientierung. Leviathan, Jg. 42, Sonderband 29, 7-26.
Books by Denis Hänzi
Hänzi, Denis/Hildegard Matthies/Dagmar Simon (Hg.) (2014): Erfolg. Konstellationen und Paradoxien einer gesellschaftlichen Leitorientierung. Leviathan, Jg. 42, Sonderband 29.
Die Fakultät hat diese Arbeit am 22. März 2012 auf Antrag der beiden Gutachter Prof. Dr. Claudia ... more Die Fakultät hat diese Arbeit am 22. März 2012 auf Antrag der beiden Gutachter Prof. Dr. Claudia Honegger und Prof. Dr. Andreas Kotte als Dissertation angenommen, ohne damit zu den darin ausgesprochenen Auffassungen Stellung nehmen zu wollen.
Streckeisen, Ursula/Denis Hänzi/Andrea Hungerbühler (2007): Fördern und Auslesen. Deutungsmuster von Lehrpersonen zu einem beruflichen Dilemma. Wiesbaden: VS Verlag.

Geht man mit Wagner (1998) davon aus, dass es dem Einzelnen heute immer schwerer fällt, ein solid... more Geht man mit Wagner (1998) davon aus, dass es dem Einzelnen heute immer schwerer fällt, ein solides Selbstverständnis aufrecht zu halten, weil vormals hegemoniale Stiftungsagenten von sozialer Identität sich nach und nach auflösen 2 , so liesse sich für das Selbstverständnis der Berufsgruppe ehemaliger Swissair-Kapitäne die Vermutung anstellen, dieses habe mit dem jähen Untergang ihrer Arbeitgeberin, unserer einst so perfekten Fluggesellschaft, einen schockartigen Bruch erlitten, waren doch die Kapitäne an der regelmässigen, sicheren und möglichst pünktlichen Heimkehr der symbolischen Träger dieses nationalen Identifikationsgebildes -ihren Flugzeugen mit dem Schweizerkreuz auf der Heckflosse -nicht nur nicht ganz unbeteiligt, sondern vielmehr in höchstem Grade für sie verantwortlich. Plötzlich, im Oktober 2001, ging nichts mehr. Dereinst weltweit als ›fliegende Bank‹ bekannt, war die Swissair nun bankrott, in sich zusammengebrochen und mit ihr -so könnte man annehmen -ein ganzes Arsenal einst stolzer kollektiver Identitätskonstruktionen. Zieht man dann -obige Überlegung vorausgesetzt -den Sozialpsychologen Erikson (1964) heran, der Identität als die »Fähigkeit des Ichs« begreift, durch die der Einzelne angesichts sich verändernder Lebenslagen »Gleichheit und Kontinuität aufrecht zu erhalten« vermag 3 , so käme man zum Schluss, die abrupte Diskontinuität in der Lebenslage der Repräsentanten der hier interessierenden Berufsgruppe habe deren »Fähigkeit des Ichs«, einen Absturz in Sinnleere und Anomie abzufedern, wohl ziemlich strapaziert.
Hänzi, Denis (2004): »Machen Sie mal gar nichts – Seien Sie ein Mann«. Inszenierungslogiken und Männlichkeitsrhetorik im Feld der Schweizer Männerbewegung. Bern: Schriftenreihe Kultursoziologie.
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Hänzi, Denis (2020): Art Meets Capitalism: In Praise of Promising Potentialities?
In: Glauser A., Holder P., Mazzurana T., Moeschler O., Rolle V., Schultheis F. (eds) The Sociology of Arts and Markets. New Developments and Persistent Patterns. Palgrave Macmillan, 387-410, 2020
There is a guiding principle that enjoys ever greater popularity in both the artistic and economi... more There is a guiding principle that enjoys ever greater popularity in both the artistic and economic worlds of today: potential actualisation. By studying contexts in which this maxim is gaining currency, the chapter carves out "promising potentialities" as a pivotal, yet highly paradoxical criterion for contemporary value creation. Inasmuch as it relies on the figure of the artist as the bearer of pure potentiality, the precept of actualising one’s genuine potential passes itself off as a programme for authentic self-fulfilment. On closer examination, however, it turns out to be a tricky vehicle for commodification: By shaping (future) workers in a way that perfectly meets capitalism’s increased demand for predictive power, the "potentialist" valuation paradigm ultimately narrows both the individual and societal horizon of possibilities.
Hänzi, Denis (2016): Strukturen probierter Entgrenzung. Zur Analyse kultureller Erneuerungsdynamiken, in: Michael Kauppert/Heidrun Eberl (Hg.): Ästhetische Praxis. Wiesbaden: Springer VS, 147-173.

Die Anwesenheit eines Mannes hindert eine Frau daran, ihr Shopping-Potenzial ganz auszuschöpfen.«... more Die Anwesenheit eines Mannes hindert eine Frau daran, ihr Shopping-Potenzial ganz auszuschöpfen.« Diese bemerkenswerte Problematisierung, meine Damen und Herren, fand sich im Frühjahr 2014 auf einer Webseite der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ), angelegt als Eigenwerbung für einen Beitrag in der NZZ am Sonntag, wo man die ganze Misere nachlesen kann. Der Titel dann dort: Sie will shoppen, er stört (Helg 2014). Kurzum: Männliche Präsenz blockiert weibliches Potenzial. Paradoxerweise ist es ein Satz Theodor W. Adornos, der sich am reibungslosesten sinn-und zweckentfremden ließe, fühlte man sich veranlasst, den männlichen Störenfried zu rügen: »Vernünftig«, so nämlich schreibt Adorno, sei »die Menschheit eingerichtet einzig, wofern sie die vergesellschafteten Subjekte ihrer ungefesselten Potentialität nach erhält« (Adorno 2003: 775). Dass Adorno mit seiner »ungefesselten Potentialität« so ziemlich das Gegenteil dessen im Blick gehabt haben dürfte, was uns im Blendbild der schier unerschöpflichen weiblichen Kauflust vorschwebt, bedarf hier keiner gesonderten Erörterung. Bei Georg Simmel hingegen bin ich mir nicht ganz so sicher, ob er, konfrontiert mit dem besagten Teaser in der NZZ am Sonntag, nicht eine gewisse Genugtuung empfände -eine Genugtuung darüber, dass seine anno 1911 formulierte Bestimmung dessen, was die »Weibliche Kultur« (Simmel 1996) ausmache, auch hundert Jahre später noch plus ou moins zuzutreffen scheint. In der gleichnamigen Schrift erörtert Simmel die Potentialitätsfrage hinsichtlich der »Bedeutung des Entwicklungsbegriffs für die ganze männlich-weibliche Kulturfrage« (Simmel 1996: 422). Vom männlichen Standpunkt her besehen, so schreibt er, möge Potentialität als »Unentwickeltheit von Endwerten« (Simmel 1996: 426) gelten und daher immer nur im Sinne einer »Anwartschaft auf eine andere, zukünftige Formung« (Simmel 199: 425) von Bedeutung sein. In der »weiblichen Psyche« (Simmel 1996: 426) hingegen sei Potentialität stets ein sinnvoll Gegebenes, eine Möglichkeit nämlich »im Sinne wesensbestimmender Wirklichkeit« (Simmel 1996: 427). Kein Wunder also -und ich spitze der Anschaulichkeit halber nochmals etwas zu -, dass es zu Reibungen kommt: Für einen Mann, in seiner Eigenschaft eines Shoppingmall-Muffels, birgt das Ausleben von Kauflust im Kaufhaus
Hänzi, Denis (2015): Konsekration auf Kredit. Zum Wandel der Geltungsproduktion im künstlerischen Feld, in: Dagmar Danko/Olivier Moeschler/Florian Schumacher (Hg.): Kunst und Öffentlichkeit. Wiesbaden: Springer VS, 305-328.
Hänzi, Denis (2010): »Es war mega-cool! Man dachte, die Welt wächst in den Himmel.«, in: Claudia Honegger/Sighard Neckel/Chantal Magnin (Hg.): Strukturierte Verantwortungslosigkeit – Berichte aus der Bankenwelt. Berlin: Suhrkamp, 134-139.
Streckeisen, Ursula/Denis Hänzi/Andrea Hungerbühler (2009): Fördern, Selektion und der Umgang mit »Heterogenität«. Deutungsmuster von Lehrpersonen in soziologischer Sicht, in: Hans-Ulrich Grunder/Adolf Gut (Hg.): Zum Umgang mit Heterogenität in der Schule. Baltmannsweiler: Schneider, 128-147.
Streckeisen, Ursula/Denis Hänzi/Andrea Hungerbühler (2009): Zur Binnendifferenzierung des Volksschullehrberufs: Deutungsmuster von Lehrpersonen zum Dilemma von Fördern und Auslesen, in: Michaela Pfadenhauer/Thomas Scheffer (Hg.): Profession, Habitus und Wandel. Frankfurt/M.: Peter Lang, 67-94.
Streckeisen, Ursula/Denis Hänzi/Andrea Hungerbühler (2009): Die Lehrperson als Agentin des schulischen Berechtigungswesens: Deutungsmuster zum Verhältnis von Fördern und Auslesen, in: Jörg Ramseger/Matthea Wagener (Hg.): Chancengleichheit in der Grundschule. Wiesbaden: VS, 263-266.
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