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Papers by Johanna Warda
Die Anschläge vom 11. September stellen nicht nur eine historische Zäsur dar, sie fanden auch zu einer mediengeschichtlichen Umbruchszeit statt. Sie markieren das erste globale Mediendesaster. Die Bilder des Terrors gingen in Echtzeit um die ganze Welt. Dass sie dabei zwischen Werbe- und Entertainmentaspekten platziert wurden, allgemein an einen Hollywood-Blockbuster erinnerten und so montiert wurden, dass bestimmte Emotionen der Trauer hervorgerufen werden sollten, sorgte für ein Ambivalenzgefühl bei den Rezipienten. Welche Rolle spielt diese Ambivalenz beim humoristischen Umgang mit 9/11?
9/11 markiert außerdem die erste globale Katastrophe im Internetzeitalter. Die Anschläge kennzeichnen die erste Tragödie, bei der der offiziellen Berichterstattung in den Massenmedien eine Gegenöffentlichkeit entgegengesetzt werden konnte, die keiner Montage und keiner Zensur ausgesetzt war: Die Internet-Community. Zum ersten Mal in der Geschichte gab es die Möglichkeit einer Echtzeitreaktion auf eine Tragödie in einem virtuellen, global vernetzten Raum. Heute sind Reaktionen auf öffentliche Katastrophen im Internet ganz normal – 9/11 jedoch war die Premiere. Gelten für den virtuellen Raum dieselben Regeln der Reaktion auf Tragödien wie für den realen? Welche Rolle spielt die Anonymität im Netz?
Die virtuelle Gegenöffentlichkeit ermöglichte neue Kommunikationsformen und damit auch neue Witze-Genres. Mit Internet-Memes – humoristischen Inhalten in Text-, Bild- oder Videoform – entstand ein neues Genre, dessen Relevanz bis zum heutigen Tag weiter zunimmt. Was ist ein Meme und wie funktioniert es? Was macht ein erfolgreiches Meme aus?
Der Einzug von Disaster Jokes in die virtuelle Sphäre war eine logische Folge der neuen Umstände. Der analoge, verbal vermittelte Disaster Joke durchlief beim Einzug in den virtuellen Raum eine Transformation: Er wurde zum Disaster Meme und damit vor allem visuell. Nach 9/11 bildete sich im Internet ein ganzer Witzekomplex rund um die Anschläge, der in verschiedenen Wellen auftrat und Rückschlüsse auf die Art und Weise zulässt, wie Desaster-Humor im Internet funktioniert. Kann man den digitalen Witzezyklus rund um 9/11 als humoristische Zäsur in der Mediengeschichte verstehen? War er der Beginn einer seither üblichen, humoristischen Umgangsweise mit Tragödien im virtuellen Raum, die ein durch die Massenmedien entstehendes emotionales Vakuum adressieren kann? Und wie entwickelte sich das Genre Disaster Meme seither weiter?
Für die daheimgebliebenen Frauen als auch die Frauen an der Front bot der Erste Weltkrieg ebenso eine Neuinterpretation der eigenen Geschlechteridentität. An der Heimatfront erlebten viele Frauen eine vorher nie dagewesene Selbstständigkeit, die zwar nur ein Kriegsprovisorium war, aber im Bewusstsein der Frauen ihre Spuren hinterließ. Einige maskuline Frauen zogen als Männer verkleidet in den Krieg, um in diesem Kontext der eigenen Maskulinität Ausdruck zu verschaffen, ihren „Mann zu stehen“ und trotz und wegen ihrer Maskulinität Ansehen zu bekommen. Einige wurden erst nach ihrem Tod als biologisch weiblich enttarnt.
Meine in dieser Hausarbeit untersuchte These besagt, dass von der weitläufgen Krise der Männlichkeit nach dem Ersten Weltkrieg die Weiblichkeit nicht unangetastet blieb. Letztlich löste die Abwesenheit des jeweils anderen Geschlechts auf beiden Seiten Prozesse aus, die in der Nachkriegskultur in Deutschland und in der ganzen Welt neue Geschlechterkonstitutionen nach sich zog. Man kann daher auf Seite der Frauen von einer Art Simultanphänomen sprechen: Während das heroische und dominante Bild des Mannes durch die Kriegserfahrung nicht mehr gültig bleiben konnte, drängte diese Veränderung das weibliche Geschlechtes weg vom bloßen Femininen, und Frauen experimentierten in
höherem Maße mit Maskulinität. Sehr deutlich zeigt sich das in der Modeerscheinung der „Neuen Frau“ und der „Vermännlichten Frau“, die vor allem in Berlin der Zwanziger Jahre im Zentrum gesellschaftlicher Diskussion stand. Ich sehe diese Modeerscheinung in der Weimarer Republik in einer Linie mit der Erfahrung des Ersten Weltkrieges sowohl auf männlicher als auch auf weiblicher Seite und werde versuchen aufzuzeigen, dass die „Neue Frau“ ein zentraler Indikator für den Zusammenbruch alter Geschlechterrollen in dieser Zeit ist und wie der Krieg die „alte Ordnung“ auch im Sinne der Geschlechterverhältnisse zum Einsturz brachte.
Ich werde im Folgenden zuerst das Phänomen auf männlicher Seite beleuchten: wie der Krieg die Männlichkeit in eine Identitätskrise stürzte und Männer sich in diesem Kontext dem Femininen zuwandten. Danach gebe ich eine Einleitung in die Geschichte weiblichen Cross- Dressings und der maskulinen Frau im Allgemeinen. Es folgt ein Überblick über die verschiedenen neuen Erfahrungen von Frauen im Ersten Weltkrieg, mit besonderem Augenmerk auf die Folge der Abwesenheit der Männer. Zuletzt folgt eine Analyse des Kulturphänomens der „Vermännlichung der Frau“ in der Kultur der Weimarer Republik.
Auch, wenn die Geschichte maskuliner Frauen in der von mir untersuchten Zeitspanne nicht ohne homosexuelle und transsexuelle Partizipation zu denken ist, spreche ich im Folgenden (falls nicht anders gekennzeichnet) von heterosexuellen Frauen, die die Darstellung männlich konnotierter Kleidung und Manier aus von Sexualität weitläufig entkoppelten Gründen genießen. Gerade in den Zwanziger Jahren hat sich gezeigt, dass die Darstellung maskuliner Manier nicht zwingend mit der tatsächlichen, sexuell-körperlichen Identifkation mit dem anderen Geschlecht einher gehen muss, sondern als breites Modephänomen Frauen verschiedenster Sexuualität, Schichten und Hintergründe ansprach. Cross-Dressing zeigt sich als ein Ausdruck sich verschiebender und sich wandelnder Geschlechtergrenzen - eine Folge des Traumas des Ersten Weltkrieges und daraus entstehender gesellschaftlicher Wünsche und Ängste, befeuert von der Erfahrung der Abwesenheit des anderen Geschlechtes während des Krieges.
Im 20. Jahrhundert wurde der Teufel zur zentralen Identifikationsfigur einer neuen Art der Populärmusik: des Hard Rocks und Heavy Metals. Der Zugang dieser inzwischen sehr weit ausgefächerten und differenzierten Genres ist sehr vielfältig, und doch zieht sich der Teufel wie ein roter Faden durch alle Bereiche dieser Subkultur. Teufel ist nicht gleich Teufel: verschiedene Subgenres rekontextualisieren die Teufelsfigur auf verschiedene Arten. Er wird neu kombiniert, bewertet und erfüllt völlig neue Funktionen. Welches diese sind, wie es dazu kam und inwiefern es sich dabei noch um den Teufel aus der Bibel handelt, werde ich in dieser Arbeit skizzenhaft erläutern.
Dafür werde ich zuerst eine kurze Einführung in die Geschichte des Teufels in der Musik allgemein geben. Anschließend werde ich die Fragen klären, wie und wann der Teufel im Heavy Metal und Hard Rock zur zentralen Identifikationsfigur wurde, um dann auf die drei wichtigsten Traditionslinien des Teufels im Heavy Metal und Hard Rock einzugehen: der Teufel als Horrorelement, als Brecher von Konventionen und als nach wie vor religiöse Figur. Außerdem kommt seit jüngster Zeit eine vierte, neue Dimension dazu: der globalisierte Teufel. Anschließend werde ich einen kurzen Ausblick geben.
In dieser Hausarbeit möchte ich mich mit der Frage beschäftigen, ob und wie der Erfolg von „Tinder“ eine neue Entwicklung im kulturellen Verständnis der Liebe in der Nutzergeneration darstellt.
Dafür werde ich zunächst die Transformation der Liebe in der Moderne nach Eva Illouz umreißen, um genauer auf die Bedeutung der Etablierung von Online-Dating in unserer Gesellschaft einzugehen. Danach werde ich die zentralen Unterschiede aufzeigen, die „Tinder“ gegenüber anderen Dating-Portalen vorzuweisen hat. Schließlich versuche ich darzustellen, auf welche Weise die App Rückschlüsse auf die weitere Transformation der Liebe in der Moderne zulässt.
Die Anschläge vom 11. September stellen nicht nur eine historische Zäsur dar, sie fanden auch zu einer mediengeschichtlichen Umbruchszeit statt. Sie markieren das erste globale Mediendesaster. Die Bilder des Terrors gingen in Echtzeit um die ganze Welt. Dass sie dabei zwischen Werbe- und Entertainmentaspekten platziert wurden, allgemein an einen Hollywood-Blockbuster erinnerten und so montiert wurden, dass bestimmte Emotionen der Trauer hervorgerufen werden sollten, sorgte für ein Ambivalenzgefühl bei den Rezipienten. Welche Rolle spielt diese Ambivalenz beim humoristischen Umgang mit 9/11?
9/11 markiert außerdem die erste globale Katastrophe im Internetzeitalter. Die Anschläge kennzeichnen die erste Tragödie, bei der der offiziellen Berichterstattung in den Massenmedien eine Gegenöffentlichkeit entgegengesetzt werden konnte, die keiner Montage und keiner Zensur ausgesetzt war: Die Internet-Community. Zum ersten Mal in der Geschichte gab es die Möglichkeit einer Echtzeitreaktion auf eine Tragödie in einem virtuellen, global vernetzten Raum. Heute sind Reaktionen auf öffentliche Katastrophen im Internet ganz normal – 9/11 jedoch war die Premiere. Gelten für den virtuellen Raum dieselben Regeln der Reaktion auf Tragödien wie für den realen? Welche Rolle spielt die Anonymität im Netz?
Die virtuelle Gegenöffentlichkeit ermöglichte neue Kommunikationsformen und damit auch neue Witze-Genres. Mit Internet-Memes – humoristischen Inhalten in Text-, Bild- oder Videoform – entstand ein neues Genre, dessen Relevanz bis zum heutigen Tag weiter zunimmt. Was ist ein Meme und wie funktioniert es? Was macht ein erfolgreiches Meme aus?
Der Einzug von Disaster Jokes in die virtuelle Sphäre war eine logische Folge der neuen Umstände. Der analoge, verbal vermittelte Disaster Joke durchlief beim Einzug in den virtuellen Raum eine Transformation: Er wurde zum Disaster Meme und damit vor allem visuell. Nach 9/11 bildete sich im Internet ein ganzer Witzekomplex rund um die Anschläge, der in verschiedenen Wellen auftrat und Rückschlüsse auf die Art und Weise zulässt, wie Desaster-Humor im Internet funktioniert. Kann man den digitalen Witzezyklus rund um 9/11 als humoristische Zäsur in der Mediengeschichte verstehen? War er der Beginn einer seither üblichen, humoristischen Umgangsweise mit Tragödien im virtuellen Raum, die ein durch die Massenmedien entstehendes emotionales Vakuum adressieren kann? Und wie entwickelte sich das Genre Disaster Meme seither weiter?
Für die daheimgebliebenen Frauen als auch die Frauen an der Front bot der Erste Weltkrieg ebenso eine Neuinterpretation der eigenen Geschlechteridentität. An der Heimatfront erlebten viele Frauen eine vorher nie dagewesene Selbstständigkeit, die zwar nur ein Kriegsprovisorium war, aber im Bewusstsein der Frauen ihre Spuren hinterließ. Einige maskuline Frauen zogen als Männer verkleidet in den Krieg, um in diesem Kontext der eigenen Maskulinität Ausdruck zu verschaffen, ihren „Mann zu stehen“ und trotz und wegen ihrer Maskulinität Ansehen zu bekommen. Einige wurden erst nach ihrem Tod als biologisch weiblich enttarnt.
Meine in dieser Hausarbeit untersuchte These besagt, dass von der weitläufgen Krise der Männlichkeit nach dem Ersten Weltkrieg die Weiblichkeit nicht unangetastet blieb. Letztlich löste die Abwesenheit des jeweils anderen Geschlechts auf beiden Seiten Prozesse aus, die in der Nachkriegskultur in Deutschland und in der ganzen Welt neue Geschlechterkonstitutionen nach sich zog. Man kann daher auf Seite der Frauen von einer Art Simultanphänomen sprechen: Während das heroische und dominante Bild des Mannes durch die Kriegserfahrung nicht mehr gültig bleiben konnte, drängte diese Veränderung das weibliche Geschlechtes weg vom bloßen Femininen, und Frauen experimentierten in
höherem Maße mit Maskulinität. Sehr deutlich zeigt sich das in der Modeerscheinung der „Neuen Frau“ und der „Vermännlichten Frau“, die vor allem in Berlin der Zwanziger Jahre im Zentrum gesellschaftlicher Diskussion stand. Ich sehe diese Modeerscheinung in der Weimarer Republik in einer Linie mit der Erfahrung des Ersten Weltkrieges sowohl auf männlicher als auch auf weiblicher Seite und werde versuchen aufzuzeigen, dass die „Neue Frau“ ein zentraler Indikator für den Zusammenbruch alter Geschlechterrollen in dieser Zeit ist und wie der Krieg die „alte Ordnung“ auch im Sinne der Geschlechterverhältnisse zum Einsturz brachte.
Ich werde im Folgenden zuerst das Phänomen auf männlicher Seite beleuchten: wie der Krieg die Männlichkeit in eine Identitätskrise stürzte und Männer sich in diesem Kontext dem Femininen zuwandten. Danach gebe ich eine Einleitung in die Geschichte weiblichen Cross- Dressings und der maskulinen Frau im Allgemeinen. Es folgt ein Überblick über die verschiedenen neuen Erfahrungen von Frauen im Ersten Weltkrieg, mit besonderem Augenmerk auf die Folge der Abwesenheit der Männer. Zuletzt folgt eine Analyse des Kulturphänomens der „Vermännlichung der Frau“ in der Kultur der Weimarer Republik.
Auch, wenn die Geschichte maskuliner Frauen in der von mir untersuchten Zeitspanne nicht ohne homosexuelle und transsexuelle Partizipation zu denken ist, spreche ich im Folgenden (falls nicht anders gekennzeichnet) von heterosexuellen Frauen, die die Darstellung männlich konnotierter Kleidung und Manier aus von Sexualität weitläufig entkoppelten Gründen genießen. Gerade in den Zwanziger Jahren hat sich gezeigt, dass die Darstellung maskuliner Manier nicht zwingend mit der tatsächlichen, sexuell-körperlichen Identifkation mit dem anderen Geschlecht einher gehen muss, sondern als breites Modephänomen Frauen verschiedenster Sexuualität, Schichten und Hintergründe ansprach. Cross-Dressing zeigt sich als ein Ausdruck sich verschiebender und sich wandelnder Geschlechtergrenzen - eine Folge des Traumas des Ersten Weltkrieges und daraus entstehender gesellschaftlicher Wünsche und Ängste, befeuert von der Erfahrung der Abwesenheit des anderen Geschlechtes während des Krieges.
Im 20. Jahrhundert wurde der Teufel zur zentralen Identifikationsfigur einer neuen Art der Populärmusik: des Hard Rocks und Heavy Metals. Der Zugang dieser inzwischen sehr weit ausgefächerten und differenzierten Genres ist sehr vielfältig, und doch zieht sich der Teufel wie ein roter Faden durch alle Bereiche dieser Subkultur. Teufel ist nicht gleich Teufel: verschiedene Subgenres rekontextualisieren die Teufelsfigur auf verschiedene Arten. Er wird neu kombiniert, bewertet und erfüllt völlig neue Funktionen. Welches diese sind, wie es dazu kam und inwiefern es sich dabei noch um den Teufel aus der Bibel handelt, werde ich in dieser Arbeit skizzenhaft erläutern.
Dafür werde ich zuerst eine kurze Einführung in die Geschichte des Teufels in der Musik allgemein geben. Anschließend werde ich die Fragen klären, wie und wann der Teufel im Heavy Metal und Hard Rock zur zentralen Identifikationsfigur wurde, um dann auf die drei wichtigsten Traditionslinien des Teufels im Heavy Metal und Hard Rock einzugehen: der Teufel als Horrorelement, als Brecher von Konventionen und als nach wie vor religiöse Figur. Außerdem kommt seit jüngster Zeit eine vierte, neue Dimension dazu: der globalisierte Teufel. Anschließend werde ich einen kurzen Ausblick geben.
In dieser Hausarbeit möchte ich mich mit der Frage beschäftigen, ob und wie der Erfolg von „Tinder“ eine neue Entwicklung im kulturellen Verständnis der Liebe in der Nutzergeneration darstellt.
Dafür werde ich zunächst die Transformation der Liebe in der Moderne nach Eva Illouz umreißen, um genauer auf die Bedeutung der Etablierung von Online-Dating in unserer Gesellschaft einzugehen. Danach werde ich die zentralen Unterschiede aufzeigen, die „Tinder“ gegenüber anderen Dating-Portalen vorzuweisen hat. Schließlich versuche ich darzustellen, auf welche Weise die App Rückschlüsse auf die weitere Transformation der Liebe in der Moderne zulässt.