Books by Christian Eckmann

Leben dem Horus Pepi, 2005
Gegenstand der vorliegenden Monographie sind die Restaurierung, Konservierung und Erforschung der... more Gegenstand der vorliegenden Monographie sind die Restaurierung, Konservierung und Erforschung der Herstellungstechnik einer lebensgroßen Kupferstatue des Pepi I. sowie einer weiteren, halblebensgroßen Statue seines Sohnes(?), die in einer Tempelanlage der altägyptischen Residenzstadt Nechen in den Jahren 1897/98 von den britischen Archäologen J. E. Quibell und F. W. Green entdeckt wurden.
Aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit, Herstellungstechnik und Größe sind die beiden Skulpturen, die man heute im Ägyptischen Museum in Kairo bewundern kann, einzigartige Zeugnisse pharaonischen Kunsthandwerks der 6. Dynastie. Seit ihrer ersten Restaurierung durch A. Barsanti zu Beginn des letzten Jahrhunderts – sie beschränkte sich im Wesentlichen auf die Rekonstruktion der fragmentarisch erhaltenen Einzelteile – entstanden an den Skulpturen durch fortschreitenden Zerfall gravierende Schäden, die eine erneute Restaurierung notwendig machten.
Der Initiative des Direktors des Deutschen Archäologischen Instituts in Kairo, Prof. Dr. R. Stadelmann, ist es zu verdanken, dass im Frühjahr 1996 ein Kooperationsprojekt des RGZM mit dem Supreme Council of Antiquities zustande kam, dessen Ziel die Erhaltung und technologische Erforschung dieser beiden einmaligen Kunstwerke waren.
Die vorgestellten Ergebnisse der Restaurierung und die daraus hervorgegangenen Erkenntnisse sollen einen bereits vom Autor verfassten und im Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz erschienenen Vorbericht zu diesem Thema ergänzen und u.a. klären, ob die beiden Skulpturen ursprünglich Teile einer Figurengruppe (Dyade) gewesen sein könnten. Dass es sich bei der lebensgroßen Skulptur um eine Darstellung des Pepi I. handelt, war aufgrund des archäologischen Befundes nie strittig – die Zuordnung der kleinen Statue hingegen ließ unterschiedliche Deutungen zu. Hierzu sollen verschiedene Möglichkeiten erörtert werden.
Im Verlauf der Arbeiten an den beiden Statuen wurden darüber hinaus Bestandteile einer Falkenstandarte aus demselben Fundort wiederentdeckt, die bisher als verschollen galten. Durch die Rekonstruktion der zahlreichen aufgefundenen Kupferblechfragmente und anderer zu dem Bildnis gehörenden Komponenten konnte das ursprüngliche Aussehen des ›Kultbildes‹ wiederhergestellt werden. Mit Hilfe der Rekonstruktionszeichnung Quibells gelang es, die aus verschiedenen Sektionen des Museums zusammengetragenen Bruchstücke des Falkenkörpers einander zuzuordnen, die von Korrosionsschichten überwucherte originale Oberfläche freizulegen, die Herstellungstechnik zu erforschen und während der Nutzungsphase vorgenommene Veränderungen zu definieren. Unter besonderer Berücksichtigung technologischer Beobachtungen am Objekt, ein Aspekt, der in der Diskussion um die chronologische Zuordnung bisher weitgehend unbeachtet geblieben ist, soll ein Beitrag zum differenzierteren Verständnis der Falkenskulptur geleistet werden.

Etwa 5400 Objekte begleiteten den jugendlichen Pharao Tutanchamun auf seinem letzten Weg und stel... more Etwa 5400 Objekte begleiteten den jugendlichen Pharao Tutanchamun auf seinem letzten Weg und stellen bis heute die einzige nahezu vollständig erhaltene Grabausstattung eines altägyptischen Königs dar. Unter den zahlreichen Grabbeigaben aus Metall fand sich auch eine kleine Gruppe von 19 Eisenobjekten, die von jeher besonderes Interesse geweckt hat – entstammen sie doch einer Zeit, in der man in Ägypten noch weit davon entfernt war, die Technologie der Eisenverhüttung zu kennen, geschweige denn diese anwenden zu können. Die Objektgruppe beinhaltet insgesamt 16 kleine, in Holz geschäftete Eisenspitzen, ein kleines Amulett in Form eines Udjat (Horusauge), das als Zier eines goldenen Armreifs diente, ein weiteres kleines Amulett in Form einer Miniatur-Kopfstütze sowie einen goldenen, überreich mit Stein-und Glaseinlagen verzierten Dolch mit einer Eisenklinge, der als eine der prominentesten Grabbeigaben Tutanchamuns angesehen wird. Mit Ausnahme der Eisenspitzen, die in der Schatzkammer des Grabes deponiert waren, gehörten alle ande-ren Eisenfunde zur unmittelbaren Ausstattung der königlichen Mumie, was als Zeichen einer besonderen Wertschätzung dieses in der späten Bronzezeit Ägyptens selten vorkommenden Materials zu deuten ist. Die Publikation erläutert den konkreten Fundkontext der Artefakte und stellt die Ergebnisse der naturwissen-schaftlich-technologischen Studie vor. Ergänzend wird auf einen weiteren Dolch aus Tutanchamuns Grab-inventar Bezug genommen, da ihm eine enge stilistische und technologische Verwandtschaft zu dem Dolch mit der eisernen Klinge zugeschrieben wird.
Papers by Christian Eckmann
e-Forschungsberichte des Deutschen Archäologischen Instituts 2017-1, 2017

Ancient West Asian Civilization, 2017
Archaeological objects are made of different materials, most of which are susceptible to deterior... more Archaeological objects are made of different materials, most of which are susceptible to deterioration. These objects represent the past in more than one way. They are material remains that can provide information about past civilisations and cultures , but they also represent the people who made or commissioned them, the people who used them, as well as the environment they were exposed to over hundreds or even thousands of years following their discard or deposition. All this information would be lost if the objects once excavated are not conserved, stored and studied properly. This chapter discusses how archaeological and conservation science can be used to study objects and reveal crucial information about the skills of the ancient craftsmen, information that is often hidden either deliberately by the maker of the object, or because of changes which happen after deposition, such as the formation of corrosion crusts or loss of material. As an example, the conservation and analysis of two statues from Egypt (of Pepi I), which were excavated more than a hundred years before their study and conservation was undertaken, are discussed. Finally, the chapter discusses how science can be a tool in better understanding the past and both the tangible and intangible heritage value these objects carry.
Ancient West Asian Civilization, 2016

Ströbele, F., Eckmann Ch., Broschat, K. (2015) Analysen an Goldblechen und Goldblechfragmenten aus dem Grab des Tutanchamun (Ägypten, 18. Dynastie). Metalla, Sonderheft , 183 - 185, Archäometrie und Denkmalpflege 2015, Mainz
Die Entdeckung des Grabes von Tutanchamun (KV62) durch den englischen Ägyptologen Howard Carter i... more Die Entdeckung des Grabes von Tutanchamun (KV62) durch den englischen Ägyptologen Howard Carter im Jahre 1922 bedeutete für die ägyptische Archäologie einen einmaligen Glücksfall. Trotz mehrmaligen Eindringens von Grabräubern konnte eine nahezu komplette Grabausstattung der 18. Dynastie (14. Jahrhundert v. Chr.) geborgen werden. Carter dokumentierte die mehr als 5300 Objekte gewissenhaft und nahezu alle Fotos und Grabungsdokumente werden heute vom Griffith Institute der Universität Oxford online zur Verfügung gestellt (s.u.). Die wissenschaftliche Auswertung fehlt bisher allerdings für einen Teil der Funde. So auch für eine Gruppe verzierter Goldbleche, die lose auf dem Boden der Vorkammer lagen. Die räumliche Nähe zu einem Teil der pharaonischen Streitwagen legt eine Zusammengehörigkeit nahe, die Bleche könnten aber auch als Verzierungen von Textilien, Jagdausstattung (Köcher, Bogenkasten etc.) oder Pferdegeschirr gedient haben. Sie wurden vermutlich auf einem Trägermaterial aus Leder und/oder Stoff angebracht. Die Darstellungen beinhalten ägyptische Motive, aber auch Elemente unterschiedlicher Kulturtraditionen des östlichen Mittelmeerraumes. Diese wurden in der jüngeren Forschung wiederholt dem sogenannten "Internationalen Stil" zugeordnet, der sich auch auf anderen Objekten wie z.B. Fayencen findet (Sinclair 2012). In Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut, Abteilung Kairo, dem Institut für Kulturen des Alten Orients der Eberhard Karls Universität Tübingen und dem Ägyptischen Museum in Kairo startete im Mai 2013 das durch die DFG geförderte Projekt »Die Goldbleche des Tutanchamun -Untersuchungen zur kulturellen Kommunikation zwischen Ägypten und Vorderasien«. Im Mittelpunkt des Projektes steht die archäologische, technologische und archäometrische Analyse sowie die vergleichende ikonographisch-kunstgeschichtliche Aufarbeitung der ca. 100 figürlich dekorierten Goldblechbeschläge. Ziel ist es, diese Objektgruppe erstmals archäologisch zu verstehen, in ihren Objekt-und Sachzusammenhängen zu rekonstruieren und in den Kontext ägyptischer Streitwagen und Waffenausstattungen einzuordnen. Ein Schwerpunkt der naturwissenschaftlichen Untersuchungen war die Analyse der Goldlegierungen mittels einer portablen Röntgenfluoreszenzanlage (pRFA). Die Analysen wurden am Ägyptischen Museum in Kairo durchgeführt. Von den Untersuchungsergebnissen versprach man sich, innerhalb des
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Books by Christian Eckmann
Aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit, Herstellungstechnik und Größe sind die beiden Skulpturen, die man heute im Ägyptischen Museum in Kairo bewundern kann, einzigartige Zeugnisse pharaonischen Kunsthandwerks der 6. Dynastie. Seit ihrer ersten Restaurierung durch A. Barsanti zu Beginn des letzten Jahrhunderts – sie beschränkte sich im Wesentlichen auf die Rekonstruktion der fragmentarisch erhaltenen Einzelteile – entstanden an den Skulpturen durch fortschreitenden Zerfall gravierende Schäden, die eine erneute Restaurierung notwendig machten.
Der Initiative des Direktors des Deutschen Archäologischen Instituts in Kairo, Prof. Dr. R. Stadelmann, ist es zu verdanken, dass im Frühjahr 1996 ein Kooperationsprojekt des RGZM mit dem Supreme Council of Antiquities zustande kam, dessen Ziel die Erhaltung und technologische Erforschung dieser beiden einmaligen Kunstwerke waren.
Die vorgestellten Ergebnisse der Restaurierung und die daraus hervorgegangenen Erkenntnisse sollen einen bereits vom Autor verfassten und im Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz erschienenen Vorbericht zu diesem Thema ergänzen und u.a. klären, ob die beiden Skulpturen ursprünglich Teile einer Figurengruppe (Dyade) gewesen sein könnten. Dass es sich bei der lebensgroßen Skulptur um eine Darstellung des Pepi I. handelt, war aufgrund des archäologischen Befundes nie strittig – die Zuordnung der kleinen Statue hingegen ließ unterschiedliche Deutungen zu. Hierzu sollen verschiedene Möglichkeiten erörtert werden.
Im Verlauf der Arbeiten an den beiden Statuen wurden darüber hinaus Bestandteile einer Falkenstandarte aus demselben Fundort wiederentdeckt, die bisher als verschollen galten. Durch die Rekonstruktion der zahlreichen aufgefundenen Kupferblechfragmente und anderer zu dem Bildnis gehörenden Komponenten konnte das ursprüngliche Aussehen des ›Kultbildes‹ wiederhergestellt werden. Mit Hilfe der Rekonstruktionszeichnung Quibells gelang es, die aus verschiedenen Sektionen des Museums zusammengetragenen Bruchstücke des Falkenkörpers einander zuzuordnen, die von Korrosionsschichten überwucherte originale Oberfläche freizulegen, die Herstellungstechnik zu erforschen und während der Nutzungsphase vorgenommene Veränderungen zu definieren. Unter besonderer Berücksichtigung technologischer Beobachtungen am Objekt, ein Aspekt, der in der Diskussion um die chronologische Zuordnung bisher weitgehend unbeachtet geblieben ist, soll ein Beitrag zum differenzierteren Verständnis der Falkenskulptur geleistet werden.
Papers by Christian Eckmann
Aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit, Herstellungstechnik und Größe sind die beiden Skulpturen, die man heute im Ägyptischen Museum in Kairo bewundern kann, einzigartige Zeugnisse pharaonischen Kunsthandwerks der 6. Dynastie. Seit ihrer ersten Restaurierung durch A. Barsanti zu Beginn des letzten Jahrhunderts – sie beschränkte sich im Wesentlichen auf die Rekonstruktion der fragmentarisch erhaltenen Einzelteile – entstanden an den Skulpturen durch fortschreitenden Zerfall gravierende Schäden, die eine erneute Restaurierung notwendig machten.
Der Initiative des Direktors des Deutschen Archäologischen Instituts in Kairo, Prof. Dr. R. Stadelmann, ist es zu verdanken, dass im Frühjahr 1996 ein Kooperationsprojekt des RGZM mit dem Supreme Council of Antiquities zustande kam, dessen Ziel die Erhaltung und technologische Erforschung dieser beiden einmaligen Kunstwerke waren.
Die vorgestellten Ergebnisse der Restaurierung und die daraus hervorgegangenen Erkenntnisse sollen einen bereits vom Autor verfassten und im Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz erschienenen Vorbericht zu diesem Thema ergänzen und u.a. klären, ob die beiden Skulpturen ursprünglich Teile einer Figurengruppe (Dyade) gewesen sein könnten. Dass es sich bei der lebensgroßen Skulptur um eine Darstellung des Pepi I. handelt, war aufgrund des archäologischen Befundes nie strittig – die Zuordnung der kleinen Statue hingegen ließ unterschiedliche Deutungen zu. Hierzu sollen verschiedene Möglichkeiten erörtert werden.
Im Verlauf der Arbeiten an den beiden Statuen wurden darüber hinaus Bestandteile einer Falkenstandarte aus demselben Fundort wiederentdeckt, die bisher als verschollen galten. Durch die Rekonstruktion der zahlreichen aufgefundenen Kupferblechfragmente und anderer zu dem Bildnis gehörenden Komponenten konnte das ursprüngliche Aussehen des ›Kultbildes‹ wiederhergestellt werden. Mit Hilfe der Rekonstruktionszeichnung Quibells gelang es, die aus verschiedenen Sektionen des Museums zusammengetragenen Bruchstücke des Falkenkörpers einander zuzuordnen, die von Korrosionsschichten überwucherte originale Oberfläche freizulegen, die Herstellungstechnik zu erforschen und während der Nutzungsphase vorgenommene Veränderungen zu definieren. Unter besonderer Berücksichtigung technologischer Beobachtungen am Objekt, ein Aspekt, der in der Diskussion um die chronologische Zuordnung bisher weitgehend unbeachtet geblieben ist, soll ein Beitrag zum differenzierteren Verständnis der Falkenskulptur geleistet werden.
Among the finds from Tutankhamun’s tomb are several headrests made from a variety of materials including wood, ivory, faience, glass and iron. Here, we present a brief overview of the genre of headrests in general and the collection of such objects in Tutankhamun’s tomb. We present a summary of the likely post-excavation history of one of the two glass headrests before providing detailed visual observations on the two glass headrests, each weighing about 2 kg. The turquoise-coloured headrest consists of two parts, joined in the middle of the central stem or pillar. In many areas its glass is discoloured brown, possibly as a result of corrosion or devitrification. The dark blue transparent headrest is a single block of glass, showing just a few ancient repairs, presumably filling gas bubbles resulting from its manufacture. This observation then leads to a discussion of the likely production process employed to create these unique and spectacular artefacts. We consider it unlikely that they were carved from large solid blocks using lithic technology, or poured as liquid glass into a mould. Instead, we argue that they were cast in the sense of adding finely ground glass powder into a prepared form which was then heated to such a temperature to allow the complete fusion of the glass to consolidate in a nearly-finished shape, requiring only minimal surface finishing.
Following this, we present pXRF analyses of the two headrests and a few smaller glass objects from the tomb, including two blue and one white vessel, and a dark blue statuette. The results indicate that the turquoise headrest is coloured with pure copper oxide and opacified with antimony, while the dark blue headrest and the two blue vessels are coloured with copper oxide derived from bronze. The statuette is made from cobalt-blue glass, while the white vessel is made from colourless glass opacified by countless gas bubbles trapped in the matrix of the glass. Within the inevitable analytical limitations and uncertainty of pXRF data, the glass compositions match what we know about glass from New Kingdom Egypt. The turquoise headrest differs from the other objects in its lower concentrations of some trace elements including tin, strontium and zirconium, which resemble compositions known from Mesopotamia, but also from glass from Lisht in Egypt.