Community of Practice
New Communism in Austerity? Sharing Survival Tactics & Aesthetics of Community
Die siebte Ausgabe des Claiming Common Spaces Festivals widmet sich Fragestellungen nach dem zu erwartenden »konservativen Turn«, bei dem soviel schon sicher ist: Die diverse und multikulturelle Gesellschaft muss weiterhin und neu verteidigt werden. In der Community of Practice treffen kulturelle Akteur*innen aufeinander, die an der Schnittstelle zwischen Aktivismus, Kunst und Community-Building arbeiten und Erfahrungen damit gesammelt haben, auch mit knappen Ressourcen Berge zu versetzen und in solidarischen Netzwerken miteinander zu arbeiten – trotz, gegen oder wegen der Verhältnisse. Welche innovativen Potentiale stecken in künstlerischen Mikro-Ökonomien, kreativem Wirtschaften und solidarischer Praxis? Wer hat welche erfolgreichen Best-Practice-Formen erfunden und kann die Erfahrungen weitergeben? Jedes Bündnis-Haus entsendet eine*n Resident*in, die am 3-tägigen Programm im Migrantpolitan unter der künstlerischen Leitung von Anas Aboura und Larry Macaulay in einen Praxisaustausch treten. In der abschließenden »public session« öffnet das Migrantpolitan seine Türen, um die frisch gewonnen Erkenntnisse zu teilen! Still claiming solidarity!
Kuration / Moderation
Anas Aboura
Anas Aboura ist ein syrischer Künstler, DJ und Kurator mit Sitz in Hamburg. Als Kurator bei Kampnagel liegt sein Fokus auf Musikprojekten und migrantpolitanischen Aktivitäten. Aboura entwickelt Projekte wie Oriental Karaoke, das die Atmosphäre von Karaoke-Bars aus dem Nahen Osten nach Hamburg bringt, und Revolutionary Souq – A Virtual Bazaar, eine interaktive Plattform für kulturellen Austausch. Mit seiner Arbeit fördert er den Dialog über Identität, Migration und kulturelle Vielfalt.
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Larry Macaulay
Larry Macaulay ist Gründer des Refugee Radio Network (RRN), eines Online-Radios, das Geflüchteten und Migrant*innen eine Stimme gibt und Themen wie Vertreibung und soziale Integration behandelt. Er ist außerdem Mitbegründer des Migrantpolitan und seit zehn Jahren an dessen künstlerischen Projekten beteiligt. Larry arbeitet an der Schnittstelle von neuen Medien, Kunst und Aktivismus.
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Teilnehmende
Alma Wellner Bou
Alma ist in Spanien und Deutschland aufgewachsen und arbeitet als Künstlerin, Projektleiterin und Kuratorin in Berlin. Sie studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, Paris und Beirut. Alma ist Teil des Künstler*innenkollektivs Peira (www.peira.space), leitet die preisgekrönte feministische Hip-Hop-Plattform SISTERQUEENS und kuratiert performative Diskussionsreihen sowie internationale Kooperationen. Neben ihrer freiberuflichen Arbeit gehört sie zum Leitungsteam des Kulturzentrums Ulme35.
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Boye Diallo
Boye Diallo ist Performer und Modedesigner und Teil des Kollektivs Hools of Fashion. Seine künstlerische Kreativität führte zu Kooperationen mit Gruppen wie God’s Entertainment und Sybille Peters. Boye ist aus Gambia geflüchtet und lebt seit acht Jahren in Deutschland.
Gabriel Carneiro (GABS)
GABS arbeitet an der Schnittstelle von Theater und Performance. Mit einem Theaterabschluss aus Brasilien und einem Master in Szenischer Forschung von der Ruhr-Universität Bochum entwickelt GABS seit 2006 interdisziplinäre Projekte zu Migration, antirassistischer Nachhaltigkeit und queeren Ökologien aus einer Global-South-Perspektive. Zwischen dem Ruhrgebiet und Minas Gerais (Brasilien) lebend, co-organisiert GABS die MIGRANTENNALE sowie DESVIO-SÜD, ein Residenzprogramm für lateinamerikanische Künstler*innen in Deutschland.
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Kathrin Ebmeier
Kathrin (K) ist Künstlerin mit Sitz in Köln und dem Ruhrgebiet. Sie arbeitet in verschiedenen Formaten: K steht auf Bühnen, gestaltet Veranstaltungen und Räume und entwickelt Dramaturgien, die Besucherinnen in fiktive Zeiten und Welten eintauchen lassen. K arrangiert Installationen aus Materialien, Texten und Gesprächen, um das gute Leben – oder Wege dorthin – sichtbar zu machen. Ihre Seidenmalerei erforscht feministische und lesbische Idylle. K ist Teil des Theaterkollektivs Anna Kpok, Mitinitiatorin der Queer Oval Office Bar, Gründungsmitglied von KosmoPolis e.V. und Mitorganisator*in des Bonanzafests. Der Übergang zwischen Kunst und Aktivismus ist bei K fließend – aktuell beschäftigt sie sich mit dem Thema Sabotage.
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Katja Cheraneva
Katja ist freischaffende Tänzerin und Choreografin mit Wohnsitz in Frankfurt. Sie hat ein Diplom der HfMDK Frankfurt und einen Masterabschluss vom CuP, ATW Gießen. Ihre künstlerische Praxis beschäftigt sich mit Probenprozessen, (Ver-)Lernen und Erinnerung. Sie war Mitglied der Forsythe Company (2010–2015) und hat mit Choreografinnen wie Fabrice Mazliah sowie mit bildenden Künstlerinnen wie Anne Imhof zusammengearbeitet. Katja ist Mitgründerin des Kollektivs HOOD (Residenz bei PACT Zollverein, 2016–2019) und leitete von 2021–2023 den Projektraum Werkstatt in Frankfurt.
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Zwoisy Mears-Clarke
Zwoisy ist Choreografin der Begegnung – sowohl in der künstlerischen als auch in der community-orientierten Arbeit. Zwoisy initiierte das Projekt Community of Reception, ein Labor am tanzhaus nrw, das seit April 2023 gemeinsam mit Choreografin Sophia/Fia Neises geleitet wird. Das Projekt erforscht Audio-Description im Tanz und Prinzipien der Ästhetik der Zugänglichkeit – gemeinsam mit blinden, sehbehinderten und in NRW tätigen Tanzschaffenden.
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Mike Dele Dittrich Frydetzki
Mike ist in Wilthen und Bautzen aufgewachsen und studierte Kultur- und Theaterwissenschaften in Hildesheim, Gießen und Warschau. Er ist Mitglied der Initiative für Solidarität im Theater und forscht seit 2022 an der UdK Berlin zu (nicht)konsensualer Kommunikation in Probenprozessen. Mike war takecare-/takeheart-Stipendiat und inszenierte IN ZUNGEN: HEXEN HAUFEN KONSENS (2023). Zu seinen Soloarbeiten zählen Tongue Code (Gent) und Weak Resistance (HELLERAU/Warschau). 2024 entwickelte er das Hörspiel Personal Ads – Queere Generationendialoge in Ostdeutschland (Deutschlandfunk Kultur), das aktuell als generationenübergreifende Hörstation tourt. Mike engagiert sich auch für Pride mit einem Soli-Shirt.
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