Papers by Wolfgang Braungart

George-Jahrbuch, 2010
Hier handelt es sich um die erste umfassende Gothein-Biographie, geschrieben von einem wirklichen... more Hier handelt es sich um die erste umfassende Gothein-Biographie, geschrieben von einem wirklichen Kenner: Der Jenaer Kulturhistoriker Michael Maurer hat schon 2006 zusammen mit Johanna Sänger und Editha Ulrich den Briefwechsel zwischen Eberhard und Marie Luise Gothein vorgelegt. Gothein, der Lehrer Edgar Salins, war Stefan George und seinem Kreis in vielfacher Hinsicht verbunden: über die ‚Heidelberger Geselligkeit‘, die seine Frau Marie Luise pflegte, über Percy Gothein, seinen Sohn, eine schillernde Existenz, über eigene Beziehungen und Kontakte. Und doch war Gothein kein Georgeaner. Er, der 1904 auf den Lehrstuhl Max Webers nach Heidelberg berufen wurde und den Gundolf spöttisch als ‚Spezialisten für Universalität‘ bezeichnete, hatte in Goethe und vor allem in Jacob Burckhardt seine großen Vorbilder. Das sorgte auch für Abstand zu George und dem Kreis. Für George lebte Gothein zu sehr aus dem Geist des Bildungsbürgertums des 19. Jahrhunderts, das er in seinen Jüngern doch erst einmal ‚totschlagen‘ zu müssen glaubte, bevor er etwas Neues aufbauen könne. Michael Maurers Biographie lässt Gothein selbst intensiv zu Wort kommen; sie rekonstruiert den Lebensweg eines Wissenschaftlers, der beides war: Kulturhistoriker und Nationalökonom, und der dies bis zum Lebensende blieb (vgl. S. 184). Die wissenschaftlichen Arbeiten und die wissenschaftliche Entwicklung Gotheins werden detailliert dargestellt. Diese wissenschaftsgeschichtliche Ausrichtung der Biographie macht sie besonders lesenswert; aus ihr ergeben sich viele Reflexionsimpulse für das, was eine moderne Wissenschaftsgeschichte heute sein könnte.
Idealismus Und Aufklarung Kontinuitat Und Kritik Der Aufklarung in Philosophie Und Poesie Um 1800, 1988
Beim Zitieren empfehlen wir hinter den Titel das Datum der Einstellung oder des letzten Updates u... more Beim Zitieren empfehlen wir hinter den Titel das Datum der Einstellung oder des letzten Updates und nach der URL-Angabe das Datum Ihres letzten Besuchs dieser Online-Adresse anzugeben: Wolfgang Braungart: Natur-verhältnisse. Zur poetischen Reflexion eines Aufklärungsproblems beim jungen Goethe (19.07.2005
Literatur Fur Leser, 1997
Beim Zitieren empfehlen wir hinter den Titel das Datum der Einstellung oder des letzten Updates u... more Beim Zitieren empfehlen wir hinter den Titel das Datum der Einstellung oder des letzten Updates und nach der URL-Angabe das Datum Ihres letzten Besuchs dieser Online-Adresse anzugeben: Wolfgang Braungart: Das Ur-Ei. Einige mediengeschichtliche und literaturanthropologische Anmerkungen zu Goethes Balladenkonzeption (18.07.2005

Melancholie und Geselligkeit, 2021
Muss man, wenn man von Kunst sprechen will, sie vom Leben unterscheiden? Begreift sie sich selbst... more Muss man, wenn man von Kunst sprechen will, sie vom Leben unterscheiden? Begreift sie sich selbst als eine vom Leben unterschiedene, kommt sie unvermeidlich in die Position, sich selbst und das Leben zu beobachten und zu kommentieren. Es gibt Versuche, dieses Verständnis von Kunst als Kunst und im Unterschied zum Leben schon in der Antike begründet zu sehen. 1 Dann, wenn diese Trennung programmatisch vollzogen ist, kann sich die Kunst wieder auf das Leben zubewegen, sich wieder mit ihm verbinden wollen-im Bewusstsein der Kunst. Das geschieht bei Mörike. Mörike war sicher kein Avantgardist, auch keiner ‚avant la lettre'. Das scheint mir keine Frage. Aber vielleicht haben sich nicht nur die Avantgarden erschöpft, sondern auch die wissenschaftliche Fixierung auf das Avantgardemodell. Bleiben sollte davon jedoch die kritische Aufmerksamkeit auf das Verhältnis der Kunst zur Kulturindustrie, deren Kritik die ästhetischen Debatten und Entwürfe im Kontext der Frankfurter Schule so stark angetrieben hat. Stellt man seinen Blick von dieser Kritik der Kulturindustrie her auch historisch scharf, dann verdient es besonderes Interesse, wie Mörike sich poetisch dem sozialen Leben zuwendet und gleichzeitig Abstand zum aufkommenden Kulturbetrieb hält.
Literatur Fur Leser, 1998
brought to you by CORE View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk provided by Hochs... more brought to you by CORE View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk provided by Hochschulschriftenserver -Universität Frankfurt am Main * Etwas überarbeiteter Text eines Vortrags, den ich am 9.2.1998 an der Universität Halle gehalten habe; Bernhard Spies und den Zuhörern des Vortrags danke ich für Anregungen und Kritik.

Jahrbuch für Volksliedforschung, 1996
Aus denen Kehlen der ältsten Müttergens." Über Kitsch und Trivialität, populäre Kultur und Elitek... more Aus denen Kehlen der ältsten Müttergens." Über Kitsch und Trivialität, populäre Kultur und Elitekultur, Mündlichkeit und Schriftlichkeit der Volksballade, besonders bei Herder und Goethe. * I. Zur Problematik des Kitsch-Begriffes Die Titelformulierung schließt eine doppelte Schwierigkeit ein. Es fragt sich nämlich, ob ,Kitsch' und ,Trivialität' überhaupt analytisch taugliche Kategorien sind. Auch wenn man dies grundsätzlich bejaht, bleibt immer noch zu klären, inwiefern sie für die Beschreibung ästhetisch-semantischer Strukturen der Volkspoesie und insbesondere für Volkslied und Volksballade brauchbar sein könnten, also für Gattungen, denen man gemeinhin doch eher Einfachheit, Mündlichkeit und volksläufige Authentizität zuzuschreiben pflegt. Grundsätzlich aber sind ,Kitsch' und ,Trivialität' ästhetisch-hermeneutische Kategorien wie andere auch (das Groteske, das Komische) und als solche nicht von vornherein weniger legitim. In diesen Kategorien verbinden sich ästhetische und funktionale Merkmale. Das macht sie schwierig, aber nicht unbedingt untauglich. ,Spannend' und ,unterhaltend' bezeichnen ebenfalls ästhetische Strukturen im Hinblick auf die Funktionen, die sie beim Rezipienten übernehmen. Worin liegt aber der Unterschied zu Kitsch und Trivialität? Beide sind bis heute Begriffe in ästhetisch distanzierender Absicht im Rahmen eines dichotomischen Wertungssystems: Kitsch gilt als Gegenbegriff zu Kunst. 1 Kitsch ist nicht Kunst. Was kitschig und trivial ist, gilt als eindeutig und affirmativ. Dem ästhetischen Paradigma der Moderne zufolge, das sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts herausgebildet und das Ästhetische emphatisiert hat, soll Kunst dagegen vieldeutig, subversiv und herausfordernd sein. Fraglich ist, ob dieses Paradigma für den tatsächlichen Umgang mit Kunst und Literatur überhaupt zutrifft. 2 Zudem kann sich auch aus diesen wertenden Aspekten noch kein grundsätzlicher Einwand gegen die Kategorien ,Kitsch' und ,Trivialität' ableiten lassen, weil alle hermeneutischen Akte immer auch -implizit oder explizit -wertende Akte sind.

Literatur / Religion, 2019
Gerade unter den Gesichtspunkten von Freiheit und Subjektivitat zeigen sich in der Moderne grundl... more Gerade unter den Gesichtspunkten von Freiheit und Subjektivitat zeigen sich in der Moderne grundlegende strukturelle Beziehungen zwischen Literatur und Religion. Die Sinn-Erfahrungen, die sich in Literatur und Religion immer nur asthetisch realisieren, asthetisch realisieren mussen, konnen einander sehr nahekommen. Denn auch Religionen sind wesentlich asthetische Systeme. Ihre Reichweite und ihre Wirksamkeit hangen entscheidend von ihrer Asthetik ab. Religiose Erfahrung und asthetische Erfahrung auf dem Gebiet der Kunst sind seit dem 18. Jahrhundert nicht immer leicht zu trennen. Religion wie Kunst sind kulturgeschichtlich grundlegende, ‚gepflegte‘ Artikulationen. Der enge Zusammenhang zwischen Religion und Kunst ist also gar nicht zufallig und muss sich keineswegs immer als Konkurrenzverhaltnis darstellen, auch nicht in der Moderne. Der Aufsatz versucht, diese These vor allem mit theoretischem Bezug auf Hans Joas, Charles Taylor, Martin Riesebrodt und Matthias Jung zu entwickeln und an einem Gedicht Stefan Georges zu veranschaulichen.
Melancholie und Geselligkeit, 2021
Melancholie und Geselligkeit, 2021
Literatur und Religion in der Moderne, 2016

Metzler Autoren Lexikon, 1997
Sein Pseudonym war sein Programm. Er entlehnte es seinem literarischen Erstling Der Bauernspiegel... more Sein Pseudonym war sein Programm. Er entlehnte es seinem literarischen Erstling Der Bauernspiegel (1837), der fiktiven Autobiographie des Jeremias Gotthelf. Wie der Prophet, warnte und mahnte der Prediger Bitzius vor den »Schweinsblasen des Zeitgeistes«, vor den »brullhaften Naturen und neumodischen Spekulanten«. Und dabei pragte ihn ein tiefes Vertrauen in den festgefugten Ordo eines bisweilen alttestamentlich anmutenden Gottes, wenn er, dieser »vortreffliche Maler des Volkslebens, der Bauerndiplomatik, der Dorfintrigen, des Familienglucks und Familienleids« (Gottfried Keller, 1849), die bauerliche Welt des Berner Landes in ihrem Wechselspiel mit den historisch-politischen Umbruchen der Schweiz des 19.Jahrhunderts in zahlreichen Erzahlungen und voluminosen Romanen schilderte. Der aus einer alten Berner Patrizierfamilie stammende Pfarrerssohn G. wuste, wovon er schrieb: Seine Kindheit verbrachte er seit 1805 in Utzensdorf im unteren Emmental, wo der Vater eine Pfarrstelle ubernommen hatte, zu der auch ein landwirtschaftlicher Betrieb gehorte. Ab 1812 besuchte er zunachst das Gymnasium in Bern, um dann in derselben Stadt Theologie zu studieren. Die Vikariatszeit fuhrte ihn 1820 zuruck zum Vater; er unterbrach sie 1820/21 fur ausgedehnte Studienaufenthalte und Bildungsreisen in Deutschland (Gottingen, Hamburg, Rostock, Weimar, Leipzig, Dresden).
Die Kunst der Utopie, 1989
Zur Debatte, 2007
Braungart W. Ästhetischer Katholizismus. Historisch-systematische Überlegungen im Ausgang von der... more Braungart W. Ästhetischer Katholizismus. Historisch-systematische Überlegungen im Ausgang von der Romantik. zur debatte. 2007;37(3):41-44
Christ in Der Gegenwart, 2001
Braungart W. Ich bin auf der großen Treppe. Transzendenzverlust, kommunikativer Sinn, Gelassenhei... more Braungart W. Ich bin auf der großen Treppe. Transzendenzverlust, kommunikativer Sinn, Gelassenheit: Franz Kafka (1). Christ in der Gegenwart. 2001;53(48/1):405
Geselligkeit Und Bibliothek Lesekultur Im 18 Jahrhundert, 2005
Braungart W. Ungesellige Geselligkeit. Bürger als Epigone seiner selbst. In: Adam W, Fauser M, ed... more Braungart W. Ungesellige Geselligkeit. Bürger als Epigone seiner selbst. In: Adam W, Fauser M, eds. Geselligkeit und Bibliothek. Lesekultur im 18. Jahrhundert. Schriften des Gleimhauses Halberstadt. Vol 4. Göttingen: Wallstein; 2005: 45-58
Katalog Jahrhundertwenden 1000 2000 Ruckblicke in Die Zukunft, 1999
Braungart W. 1800, 1900: Jahrhundertwenden als Übergangsrituale. In: Katalog Jahrhundertwenden 10... more Braungart W. 1800, 1900: Jahrhundertwenden als Übergangsrituale. In: Katalog Jahrhundertwenden 1000-2000. Rückblicke in die Zukunft. Karlsruhe: Badisches Landesmuseum; 1999: 32-34
Fh Special 2001 Mediengestaltung, 2001
Braungart W. Kunst, Kultur, Gestaltung - ein geschichtlicher Rückblick aus aktuellem Anlaß. In: O... more Braungart W. Kunst, Kultur, Gestaltung - ein geschichtlicher Rückblick aus aktuellem Anlaß. In: Ostholt H, Jäger G, eds. FH special 2001: Mediengestaltung. Bielefeld; 2001: I-X
Christ in Der Gegenwart, 2001
Braungart W. Was niemand macht, was ist. Transzendenzverlust, kommunikativer Sinn, Gelassenheit: ... more Braungart W. Was niemand macht, was ist. Transzendenzverlust, kommunikativer Sinn, Gelassenheit: Gotthold Ephraim Lessing und Peter Handke (2). Christ in der Gegenwart. 2001;53(49/1):413-414
Eulenspiegel Jahrbuch, 1982
Braungart W. Eulenspiegel in Wort und Bild: Zu einem Neudruck eines Jahrmarktstextes mit Johann H... more Braungart W. Eulenspiegel in Wort und Bild: Zu einem Neudruck eines Jahrmarktstextes mit Johann Heinrich Rambergs Illustrationen. Eulenspiegel-Jahrbuch. 1982;22:77-97
Zeitschrift Fur Germanistik, 2005
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