
Timo Soini
Kiinnostunut Carl Gustav Jungin arkkityyppiteorian käyttämisestä kirjallisuudentutkimuksen metodina.
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Papers by Timo Soini
Drafts by Timo Soini
Stil”. In einem Bild kann man gleichzeitig sowohl ”Lüge” als auch ”Wahrheit” wahrnehmen. In dem
Kunstmärchen Liebeszauber (1811) von Ludwig Tieck werden Eigenschaften des zweidimensionalen Stils
deutlich hervorgehoben. Der Held des Kunstmärchens, der tiefsinnige und melancholische Emil, hat eine
Reise nach dem Tod seiner Eltern angetreten, um sich auszubilden. Der Ausgangpunkt des Kunstmärchens
ähnelt dem Ausgangpunkt vieler Volksmärchen, in denen der Held gezwungen ist, sich auf eine Reise zu
begeben, um sich sowohl physisch als auch psychisch zu entwickeln. Beim Lesen des Tieckschen
Kunstmärchens entsteht beim Leser ein Gefühl, dass der Schriftsteller in diesem Werk den geistigen
Reifungsprozess des Helden auf eine Weise darstellt, dass der Prozess an Hand der Methoden der
analytischen Psychologie von C. G. Jung geschildert werden kann. Auf der Reise trifft Emil „aus ironischer
Laune des Schicksals“ einen jungen Mann, namens Roderich, der als unstet und impulsiv und als Gegensatz
und Gegenpol von Emil dargestellt wird, wobei anzunehmen ist, dass Emil und Roderich ein archetypisches
Schattenpaar manifestieren. Die Helden des Kunstmärchens befinden sich in einer Karnevalsstadt, wo sie
mit schauerlichen und mystischen Ereignissen konfrontiert werden. Die Stadt und die Ereignissen gleichen
in der Tat einem Schauspiel, wo der Zuschauer gar nicht weiß, was Lüge und was Wahrheit ist. In der
vorliegenden Arbeit wird ein Versuch unternommen, den psychischen Individuationsprozess Emils und den
Charakter der Schattenbeziehung der Gestalten, Emil und Roderich, zu erläutern.
Stil”. In einem Bild kann man gleichzeitig sowohl ”Lüge” als auch ”Wahrheit” wahrnehmen. In dem
Kunstmärchen Liebeszauber (1811) von Ludwig Tieck werden Eigenschaften des zweidimensionalen Stils
deutlich hervorgehoben. Der Held des Kunstmärchens, der tiefsinnige und melancholische Emil, hat eine
Reise nach dem Tod seiner Eltern angetreten, um sich auszubilden. Der Ausgangpunkt des Kunstmärchens
ähnelt dem Ausgangpunkt vieler Volksmärchen, in denen der Held gezwungen ist, sich auf eine Reise zu
begeben, um sich sowohl physisch als auch psychisch zu entwickeln. Beim Lesen des Tieckschen
Kunstmärchens entsteht beim Leser ein Gefühl, dass der Schriftsteller in diesem Werk den geistigen
Reifungsprozess des Helden auf eine Weise darstellt, dass der Prozess an Hand der Methoden der
analytischen Psychologie von C. G. Jung geschildert werden kann. Auf der Reise trifft Emil „aus ironischer
Laune des Schicksals“ einen jungen Mann, namens Roderich, der als unstet und impulsiv und als Gegensatz
und Gegenpol von Emil dargestellt wird, wobei anzunehmen ist, dass Emil und Roderich ein archetypisches
Schattenpaar manifestieren. Die Helden des Kunstmärchens befinden sich in einer Karnevalsstadt, wo sie
mit schauerlichen und mystischen Ereignissen konfrontiert werden. Die Stadt und die Ereignissen gleichen
in der Tat einem Schauspiel, wo der Zuschauer gar nicht weiß, was Lüge und was Wahrheit ist. In der
vorliegenden Arbeit wird ein Versuch unternommen, den psychischen Individuationsprozess Emils und den
Charakter der Schattenbeziehung der Gestalten, Emil und Roderich, zu erläutern.