Papers by Thomas Gutschker

Einleitung "Die Moderne kann und will ihre orientierenden Maßstäbe nicht mehr Vorbildern einer an... more Einleitung "Die Moderne kann und will ihre orientierenden Maßstäbe nicht mehr Vorbildern einer anderen Epoche entlehnen, sie muß ihre Normativität aus sich selber schöpfen. Die Moderne sieht sich, ohne Möglichkeit der Ausflucht, an sich selbst verwiesen."1 Wenn es stimmt, was Jürgen Habermas hier behauptet, dann wäre das Interesse an der Antike nur mehr antiquarisch zu rechtfertigen, was dem gängigen Vorwurf an den Humanismus entspricht: Bildungsbürgerliche Nostalgie sei das, Verklärung der fernen Vergangenheit. Dieser Vorwurf ist im einzelnen sicher nicht ganz falsch, davon wird noch die Rede sein. Ebenso ist Habermas' Diktum nicht ganz falsch: wenn man es nämlich nimmt als Dokument moderner Selbstbeschreibung. Die Moderne -hier weit verstanden als Neuzeit -schöpft ihr Selbstbewusstsein aus der Abgrenzung gegen das Mittelalter, also: gegen die Scholastik, mithin auch gegen jenen Philosophen, den Thomas von Aquin schlicht den Philosophen nennt, nämlich Aristoteles. Zum Beleg nur ein Zitat von Thomas Hobbes. Der schreibt im "Leviathan" -jenem Werk, das die moderne Staatsphilosophie begründet, "daß in der Naturphilosophie kaum etwas gesagt worden ist, das so absurd wäre wie das, was nunmehr ,aristotelische Metaphysik' genannt wird, oder etwas, das mit der Regierungsgewalt unverträglicher wäre als vieles von dem, was Aristoteles in seiner ,Politik' gesagt hat, oder etwas, das weniger Kenntnisse verriete als ein großer Teil seiner ,Ethik'".2 Vernichtender lässt sich ein Erbe nicht ausschlagen. Bei Hegel findet sich gut 200 Jahre später in den "Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie" ein Reflex auf dieses (beinahe) verlorene Erbe, und dieser Reflex ist kritisch: "Ein Grund, von Aristoteles weitläufig zu sein, liegt darin, daß keinem Philosophen soviel Unrecht getan worden ist durch ganz gedankenlose Traditionen, die sich über seine Philosophie erhalten haben und noch an der Tagesordnung sind, obgleich er lange Jahrhunderte der Lehrer aller Philosophen war.

Aristotelische Diskurse, 2002
In der Geschichte der aristotelischen Philosophie hat es viele Bruche gegeben. Genau genommen, be... more In der Geschichte der aristotelischen Philosophie hat es viele Bruche gegeben. Genau genommen, begann sie sogar mit einem Bruch. Neleus von Skepsis, der als letztes Mitglied des Peripatos die Manuskripte des Schulgrunders von Theophrast erbte, brachte diese nach Kleinasien in die Nahe des alten Troja, wo sie 200 Jahre lang in einem Keller gelegen haben sollen. Nachdem man sie wiedergefunden hatte, wurden sie nach Athen geschafft, gelangten dort in die Hande des Konsuls Sulla, der sie seinerseits in Rom von Andronikus edieren lies. Daraufhin kam es im 2. Jahrhundert nach Christus zu einer ersten Aristoteles-Renaissance, die den Neuplatonismus beeinfluste und besonders den arabischen Raum erfaste. Das christliche Europa brach hingegen mit dem Griechen, als Justinian 529 der Akademie von Athen das Studium der Philosophie untersagte. Uber sieben Jahrhunderte hinweg kannte es allein die logischen Schriften des Organon. Erst durch die Ubersetzungen des Robert Grosseteste und Wilhelm von Moerbeke, durch die Kommentare des Albertus Magnus und Thomas von Aquin gelangte die gelehrte Welt des Hochmittelalters wieder zur Kenntnis der Metaphysik, der Nikomachischen Ethik und der Politik. Man kann sich kaum einen radikaleren Bruch vorstellen — und kaum eine enthusiastischere Renaissance. Schon Thomas sprach durchweg von »dem Philosophen«, als hatte es keine anderen Denker gegeben. Den nachsten Einschnitt vollzogen die Denker der Neuzeit, denen Aristoteles Synonym dogmatischer, autoritatshoriger Schulgelehrsamkeit geworden war. Es sollte rund 400 Jahre dauern, bis man sich abermals des Griechen besann, von regionalen Sonderformen (wie dem deutsch-niederlandischen Protestantismus) und einzelnen Denkern (Hegel) einmal abgesehen. Es bedurfte erst der Katastrophe zweier Weltkriege, bis die Moderne bereit war, ihre Frontstellung gegen die Antike aufzugeben. Damit begann jene Aristoteles-Renaissance im Feld der praktisch-politischen Philosophie, die Gegenstand der vorliegenden Untersuchung gewesen ist.

Es drangt sich formlich auf, die Untersuchung des dritten aristotelischen Diskurses im 20. Jahrhu... more Es drangt sich formlich auf, die Untersuchung des dritten aristotelischen Diskurses im 20. Jahrhundert mit Hans-Georg Gadamer zu beginnen. Zunachst ist er derjenige Denker, der sich, nicht zuletzt aufgrund seines hohen Lebensalters, am langsten mit Aristoteles beschaftigt hat. Im Alter von 28 Jahren veroffentlichte er 1928 als erste Probe eine Kritik von Werner Jagers entwicklungsgeschichtlicher Interpretation der aristotelischen Ethik. 1998 erschien als vorerst letztes Werk eine kommentierte und neu ubersetzte Ausgabe des sechsten Buchs der Nikomachischen Ethik. Dazwischen liegen sieben Jahrzehnte des kontinuierlichen, jedoch keineswegs gleichformigen Dialogs mit dem Griechen. Sodann last sich gerade an der Person Gadamers zeigen, wie weit die Anfange der »Rehabilitierungs«-Debatte zuruckreichen. Er geriet fruh in den engsten Kreis um Heidegger, blieb ihm ein Leben lang verbunden und dachte dessen Denkanstose auf eigenstandige Weise im Feld der Hermeneutik und der praktischen Philo...
Philosophie für die Polis, 2019

Hannah Arendt studierte von 1924–28 Philosophie, protestantische Theologie und griechische Philol... more Hannah Arendt studierte von 1924–28 Philosophie, protestantische Theologie und griechische Philologie. Sie promovierte mit einer Arbeit uber den Liebesbegriff bei Augustinus und arbeitete danach an einer Biographie der deutschen Judin Rahel Varnhagen, die sie als Habilitationsschrift einreichen wollte. Im Ruckblick sagte sie uber diese Zeit wie uber ihre gesamte Jugend, sie habe sich »weder fur Politik noch fur Geschichte interessiert« (SA 29). Das anderte sich schlagartig, als sie im Juli 1933 in Berlin verhaftet wurde, wieder frei kam und anschliesend sofort nach Paris fluchtete (SA 48–49). Arendt nutzte die Emigrationszeit, um sich systematisch mit Politik und politischer Philosophie zu beschaftigen (SA 47).95 Die wohl wichtigste ›Hilfestellung‹ war dabei jener Mann, den sie einst geliebt hatte und dessen personliches Engagement im Nationalsozialismus sie zutiefst verabscheute, Martin Heidegger. Sie ubernahm Heideggers Ansatz einer Dekonstruktion der philosophischen Tradition ebe...
Page 1. Annäherungen an Europa Beiträge zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007 Zentrum für Eur... more Page 1. Annäherungen an Europa Beiträge zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007 Zentrum für Europäische Integrationsforschung Center for European Integration Studies Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Andreas Marchetti Martin Zimmek (Hrsg.) C175 ...

Im Werk von Leo Strauss gibt es, ahnlich wie bei Eric Voegelin, eine auffallende Bruchstelle. Zwi... more Im Werk von Leo Strauss gibt es, ahnlich wie bei Eric Voegelin, eine auffallende Bruchstelle. Zwischen 1936 und 1948 veroffentlichte er lediglich einige Aufsatze und Rezensionen, jedoch keine Monographie. Vor 1936 waren Arbeiten uber Spinoza, Maimonides und Hobbes erschienen,57 nach 1948 schrieb Strauss, von einer Ausnahme abgese-hen,58 ausschlieslich uber griechische Philosophen.59 Offenbar fand in den zwolf dazwischen liegenden Jahren eine Neuorientierung statt, ein Ubergang von der neuzeitlichen bzw. mittelalterlichen Philosophie zum antiken Denken. Zwar war Strauss durch seine Studien bei Jager in Berlin und bei Heidegger in Freiburg schon fruh in intensiven Kontakt mit klassischer Philosophie gekommen, seinen eigenen Weg zur Tradition fand er jedoch erst in der Auseinandersetzung mit sowohl neuzeitlicher als auch mit judisch-arabischer Philosophie des Mittelalters. In Strauss’ Denken fliesen auf diese Weise mindestens zwei heterogene Stromungen zusammen, einerseits Heideggers D...
Die "Politik" des Aristoteles, 2012
Aristotelische Diskurse, 2002
Zur politischen Philosophie und zu Aristoteles kam Dolf Sternberger eher unfreiwillig. Es bedurft... more Zur politischen Philosophie und zu Aristoteles kam Dolf Sternberger eher unfreiwillig. Es bedurfte erst des Verlustes aller personlichen Freiheit wahrend der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, bis er, der Literat und Feuilletonist, sich mit dem Phanomen des Politischen zu beschaftigen begann. Hitler, so pflegte er spater zu sagen, habe ihn die Politik gelehrt, »ex negativo« (VIII 11, 23)112 — ein ›damonologischer‹ Lehrmeister, dessen Schuler einer der wichtigsten politischen Denker der Bundesrepublik werden sollte.

Aristotelische Diskurse, 2002
Nach Alasdair MacIntyres Selbstauslegung ereignete sich um das Jahr 1971 ein »radical change« in ... more Nach Alasdair MacIntyres Selbstauslegung ereignete sich um das Jahr 1971 ein »radical change« in seinem intellektuellen Leben (MIR 267).39 Bis dahin war der 1929 in Irland geborene Philosoph vor allem als marxistisch gepragter Gesellschaftskritiker in Erscheinung getreten. 1956 hatte er der Kommunistischen Partei Grosbritanniens den Rucken zugekehrt, um die Zeitschrift New Reasonermitzubegrunden, das Hauptorgan der entstehenden, vom Stalinismus Abstand nehmenden »New Left«-Bewegung. Bis 1968 war er Redakteur von International Socialism gewesen und hatte ein vielbeachtetes Erstlingswerk zum Marxismus veroffentlicht.40 Weitere Monographien behandelten Sigmund Freud und Herbert Marcuse, die zusammen mit Marx zum geistigen Rustzeug der Neuen Linken zahlten.41 Im Jahr 1971 erschien ein Sammelband mit kleineren Arbeiten aus jenen Jahren unter dem programmatisch-ideologiekritischen Titel Against the Self-Images of The Age: Essays on Ideology and Philosophy. Diese Veroffentlichung war zwar sehr wirkungsreich, hinterlies jedoch bei ihrem Verfasser ein zweifaches Ungenugen. Zum einen gelang es ihm nicht, uber die kritische Haltung hinaus eine konstruktive Position zu entwickeln. Innerhalb seiner marxistischen Uberzeugungen verwickelte er sich in unlosbare Widerspruche. Daruber hinaus fand er keinen befriedigenden Weg, seine christlichen Pragungen mit dem Marxismus zu verbinden (MIR 267). Zum anderen sah er sich in der analytischen Philosophie angelsachsischer Provenienz gefangen, welche mit ihrem »peacemeal approach« isolierte Probleme Schritt fur Schritt zu losen suchte, ohne jemals uber ihre eigenen Voraussetzungen zu reflektieren (MIR 259).

Aristotelische Diskurse, 2002
Wenn Martin Heidegger hier am Anfang einer Untersuchung des aristotelischen Diskurses im politisc... more Wenn Martin Heidegger hier am Anfang einer Untersuchung des aristotelischen Diskurses im politischen Denken des 20. Jahrhunderts steht, sind vorweg einige klarende Hinweise angebracht, um Misverstandnisse und fehlgeleitete Erwartungen zu vermeiden. Seit Alexander Schwans Abhandlung von 1965 sind eine Reihe von Studien zu Heideggers politischer bzw. praktischer Philosophie erschienen, die in ihrer Mehrzahl zu sehr kritischen Ergebnissen kommen. Heideggers nationalsozialistisches Engagement last nicht nur die vollzogene »Kehre« in einem zweifelhaften Licht erscheinen,1 sondern wirft auch Schatten zuruck auf Sein und Zeit (SZ).2 Selbst Interpreten, die positive Ansatze in Sein und Zeit3 bzw. im Spatwerk4 herausstellen, sehen sich gehalten, diese mit Blick auf die Rektoratszeit von 1933/34 zu relativieren bzw. sie ausdrucklich davon abzuheben. Gerade durch die Ende der achtziger Jahre neu entflammte Debatte uber Heideggers politischen Irrweg stellt das Rektoratsjahr den Dreh- und Angelpunkt fast aller Analysen dar.5 In der vorliegenden Arbeit konnen die Ergebnisse und Positionen dieser Forschungen nicht weiter behandelt werden. Statt dessen geht es darum, einen Fokuswechsel vorzunehmen und Heideggers Bedeutung fur das politische Denken und die praktische Philosophie im 20. Jahrhundert uber das inzwischen erschienene Fruhwerk zu erschliesen.6

Aristotelische Diskurse, 2002
Im Fruhjahr 1929 kam es wahrend der Davoser Hochschulwoche zum Gipfeltreffen zweier Antipoden der... more Im Fruhjahr 1929 kam es wahrend der Davoser Hochschulwoche zum Gipfeltreffen zweier Antipoden der deutschen Philosophie. Ernst Cassirer, der eine, vertrat den schulmasig fest etablierten Neukantianismus, den er mit seinem gerade abgeschlossenen philosophischen Hauptwerk, der Philosophie der symbolischen Formen (1923–29), auf das gesamte kulturwissenschaftliche Feld ausgedehnt hatte. Martin Heidegger, der andere, stand fur eine dagegen aufbegehrende, den radikalen Neuanfang suchende Philosophie, der seit dem Erscheinen von Sein und Zeit (1927) groses nationales und internationales Interesse zuteil geworden war. Beide hielten zunachst je drei Einzelvortrage, um dann in einem Streitgesprach direkt aufeinander zu treffen. Vordergrundig ging es um Kant, hintergrundig um das Verhaltnis von Geist und Leben. Cassirer argumentierte zugunsten der symbolschaffenden, kulturstiftenden Kraft des menschlichen Geistes, dessen »Objektivitat« und »Absolutheit« jedem einzelnen Leben uberlegen seien.72 Heidegger berief sich dagegen auf die »Geworfenheit« des Daseins, das die »Harte seines Schicksals« nur zu fassen vermoge, wenn es sich von allen kulturellen Vorgaben befreie.73 Zwei junge Teilnehmer hielten die Disputation fur die Nachwelt fest. Mit den Zuhorern teilten sie das »erhebende Gefuhl, einer geschichtlichen Stunde beigewohnt zu haben«.74 Otto Friedrich Bollnow war Student bei Heidegger, Joachim Ritter, der Koautor, Assistent von Cassirer.

Aristotelische Diskurse, 2002
Im Ruckblick berichtete Eric Voegelin, das er um 1930 die Absicht verfolgt habe, eine »systematis... more Im Ruckblick berichtete Eric Voegelin, das er um 1930 die Absicht verfolgt habe, eine »systematische Theorie der Politik zu schreiben«, was jedoch fehlgeschlagen sei: »Ich hatte die ›Theorie des Rechts‹ und die ›Theorie der Macht‹ abgeschlossen, dann aber fand ich heraus, das ich das Problem der politischen Ideen nicht auf befriedigende Weise behandeln konnte […].«19 Etwa in dieser Zeit beschlos er auch, Griechisch zu lernen, uberzeugt davon, das ein guter Politikwissenschaftler in der Lage sein sollte, Aristoteles und Platon im Original zu verstehen (AB 57). Voegelin nutzte die folgenden Jahre, um ein umfangreiches ideengeschichtliches Wissen zu erwerben. Kurz nach seiner Ankunft in Amerika unterzeichnete er einen Vertrag fur eine als einfuhrendes Lehrbuch gedachte History of Political Ideas. Dieses Projekt sollte ihn ein ganzes Jahrzehnt beschaftigen, ohne jemals zu der geplanten Veroffentlichung zu fuhren. Nachdem er bereits mehr als tausend Seiten geschrieben hatte, ging Voegelin auf, das »der Begriff der Ideen eine ideologische Deformierung der Realitat ist«. »Es gab keine Ideen, wenn es keine Symbole unmittelbarer Erfahrungen gab.« (AB 83). Aus der politischen Ideengeschichte wurde eine Geschichte der Transzendenzerfahrung und ihrer Symbolisierung in politischen Ordnungsformen. Dieser Paradigmenwechsel eroffnete Voegelin neue Perspektiven und bahnte einen ungewohnlichen Weg zu Aristoteles.

Zeitschrift für Politik, 2004
An Monographien, Handbüchern, Sammelwerken und Gemeinschaftsstudien zur politischen Ideengeschich... more An Monographien, Handbüchern, Sammelwerken und Gemeinschaftsstudien zur politischen Ideengeschichte herrscht im deutschen Sprachraum kein Mangel. Ein Werk aus einem Guss, sprich: aus der Feder eines Autors, das den gesamten Horizont westlichen Denkens umspannt, das gab es bislang aber nicht. Der letzte, der sich an einem solchen Mammutvorhaben versuchte, war Eric Voegelin. Mehr als tausend Seiten hatte der Politikwissenschaftler im amerikanischen Exil schon verfasst, über zehn Jahre Arbeit, als er 1951 aufgab -um mit neuem systematischen Ansatz von vorn zu beginnen. Doch gelangte das neue Vorhaben nicht über die Geschichte der ökumenischen Reiche hinaus, weil Voegelin mit fortschreitender Arbeit seine Hypothesen verfeinerte und am liebsten wieder bei Null angefangen hätte. Dieses Scheitern war zwar philosophisch bedeutsam und ruhmvoll, aber es scheint zwei Generationen von Akademikern davon abgehalten zu haben, selbst den großen Wurf zu wagen. Henning Ottmann hat nun als erster einen neuen Anlauf gewagt: zu einer Geschichte des politischen Denkens von Homer bis in die Gegenwart. Von den geplanten sechs Teilbänden liegen die ersten drei vor, tausend stattliche Seiten, die den Leser bis zum Untergang des heidnischen Roms, an die Schwelle zu Augustinus führen. Es ist gewiss kein Zufall, dass dieses Werk in jenem Umfeld entstanden ist, das Eric Voegelin nach seiner Rückkehr in die Heimat maßgeblich geprägt hat: dem Geschwister-Scholl-Institut, an dem Ottmann studiert hat und heute selbst lehrt. Der Verfasser bekennt sich im programmatischen Vorwort zur »neoklassischen Philosophie« und zur »Hochschätzung der Antike und der klassischen Politik«. Gleichwohl schreibt Ottmann anders als Voegelin keine Geschichte der politischen Ideen als Symbole der Transzendenzerfahrung bzw. deren Verlusts. Diese Geschichte musste bei den frühen Hochkulturen einsetzen, bei denen politische und kosmische Ordnung auf kompakte Weise einander entsprachen. Und sie musste den Texten des Alten Testaments einen besonderen Stellenwert zugestehen. Wo Voegelin
Die "Politik" des Aristoteles, 2014
Page 1. Annäherungen an Europa Beiträge zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007 Zentrum für Eur... more Page 1. Annäherungen an Europa Beiträge zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007 Zentrum für Europäische Integrationsforschung Center for European Integration Studies Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Andreas Marchetti Martin Zimmek (Hrsg.) C175 ...
Aristotelische Diskurse, 2002
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