Papers by Volker Schneider
VorSchein 39, Naturallianz und Allianztechnik- Zur Aktualität des Leipziger Philosophen Ernst Bloch. Jahrbuch 2022 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg 2023, S.179-193, 2023
Die Naturphilosophie von Ernst Bloch integriert die menschliche Gesellschaft und deren Formatione... more Die Naturphilosophie von Ernst Bloch integriert die menschliche Gesellschaft und deren Formationen in den Gesamtzusammenhang von Materie. Bloch fokussiert dabei auf die subjektive Kompetenz und deren natürliche physiologische Basis beim Menschen. Als Mitbestandteil der Materie, also subjektive Natur, sind wir aufgerufen unser Naturverhältnis, das bislang extraktiv und destruktiv ist, auf eine andere Basis zu stellen. Die in der Auseinandersetzung mit unserer Umwelt entstandenen aktuellen Technologien sollen einer konstruktiveren und kooperativen Form weichen, die anstelle der Ausbeutung eine Allianz mit den Naturstoffen und Umwelten eingeht. Erst durch eine »Allianztechnik« wird die anzustrebende »Naturallianz« als ganzheitliche, nachhaltige und zukunftsweisende Möglichkeit realisiert. Blochs Kategorienlehre und sein offenes System geben die Axiome für das erforderliche Umdenken und die dazu notwendige Theorie-Praxis.
Abstract
Ernst Bloch's philosophy of nature integrates human society and its formations into the overall context of matter. Bloch concentrates on subjective competence and its natural physiological basis in human beings. As part of matter, i.e. subjective nature, we are called upon to put our hitherto extractive and destructive relationship to nature on a different footing. The current technologies that have emerged in the confrontation with our environment should give way to a more constructive and cooperative form that enters into an alliance with natural substances and environments instead of exploitation. Only through an "alliance technology" can the "natural alliance" we are striving for be realized as a holistic, sustainable and future-oriented possibility. Bloch's category theory and his open system provide the axioms for the necessary rethinking and the theory-practice required for this.
VorSchein 25/26, Ontologie - Epistemologie – Methode. Benjamin-Bloch-Leibniz. Dialektisches Bild und Monadologie. Jahrbuch 2004/2005 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg 2006, S.159-172, 2006
Neurowissenschaften versuchen bislang vergeblich dem Phänomen unseres Bewusstseins adäquate Erklä... more Neurowissenschaften versuchen bislang vergeblich dem Phänomen unseres Bewusstseins adäquate Erklärungen und Bestandteile zuzuweisen. Die Analytik und Systematik scheitert jedoch immer wieder an der extremen Komplexität unserer Physiologie. Das neuronale Netzwerk unseres Gehirns lässt sich auf herkömmliche Weise nicht vollständig aufschlüsseln.
Computer-Analogien und mathematisierte »künstliche Intelligenz« reichen nicht and die wirkliche Gestalt heran. Ernst Bloch bietet mit seiner Philosophie unter dem Begriff einer Allianztechnik eine plausible Verbindung zwischen unserer biologischen Ausstattung und unseren Fähigkeiten zur Transzendenz. Das eröffnet neue Wege unseres Weltzugangs und der Erkenntnis.
ABSTRACT
Neuroscience has so far tried in vain to assign adequate explanations and components to the phenomenon of our consciousness. However, analytics and systematics fail again and again due to the extreme complexity of our physiology. The neuronal network of our brain cannot be completely broken down in a conventional way.
Computer analogies and mathematized "artificial intelligence" do not come close to the real shape. Ernst Bloch offers with his philosophy under the concept of an alliance technique (Allianztechnik) a plausible connection between our biological equipment and our abilities for transcendence. This opens new ways of our world access and cognition.
Doris Zeilinger (Hrsg.) VorSchein – Blätter der Ernst-Bloch-Assoziation Nr.17 , Bodenheim 1999, S.75-95, 1999
Für Bloch ist die Musik ein Instrumentarium des utopischen Geistes. Sie transportiert die Utopie ... more Für Bloch ist die Musik ein Instrumentarium des utopischen Geistes. Sie transportiert die Utopie aus dem Inneren des Menschen in die Öffentlichkeit. Und sie ist gleichzeitig Ausdruck des Vorscheins einer besseren Welt. Als Medium ergreift und berührt sie wesentliche Elemente unseres Bewusstseins, geht über die Möglichkeiten von Sprache hinaus. Als Träger für Impulse zur Veränderung ist auch ihre kolportagehafte Version der Gebrauchsmusik ein wichtiger Faktor, Brechts Zugriff auf das Publikum wird von Bloch goutiert. Seine Gebrauchsmusik ist ein Organ der Möglichkeit, ein »tönender Wunschtraum«, beseelt von knisternder »Faust-Energie«. Brecht ist für Bloch ein »Freibeuter im bürgerlichen Feld«.
For Bloch, music is an instrument of the utopian spirit. It transports utopia from within the human being to the public. At the same time, it is an expression of the vision of a better world. As a medium, it grasps and touches essential elements of our consciousness that go beyond the possibilities of language. As a carrier of impulses for change, his colportage-like Gebrauchsmusik is also an important factor; Brecht's approach to the audience is appreciated by Bloch. His Gebrauchsmusik is an organ of possibility, a "sounding pipe dream", animated by crackling "Faust energy". For Bloch, Brecht is a "freebooter in the bourgeois field".
: VorSchein 25/26, Ontologie - Epistemologie – Methode. Benjamin-Bloch-Leibniz. Dialektisches Bild und Monadologie. Jahrbuch 2004/2005 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg 2006, S.65-84, 2006
D.Zeilinger (Hrsg.) »Der Mensch ist nicht dicht« (Ernst Bloch) - Die anthropologische Dimension der Technik 4.0, Nürnberg 2021, S.113-143, 2021
Ernst Bloch und Gotthard Günther diskutieren 1944ff in Cambridge (USA) über Hegels Logik und entw... more Ernst Bloch und Gotthard Günther diskutieren 1944ff in Cambridge (USA) über Hegels Logik und entwickeln dabei zwei neuartige Versionen einer »polyphonen« Logik. Die Unzulänglichkeiten der üblichen Logiken produzieren in der Regel starre Lösungen, die der beweglichen Wirklichkeit nicht habhaft werden können. Die geschlossenen Systeme sollen geöffnet werden. Günther entwickelt eine Mehrwertlogik, die mittels Leerstellen arbeiten soll, es geht ihm um die Formalisierung einer transzendental-dialektischen Logik. In der Intelligenzübertragung an die Maschine entsteht eine biointelligente Humanisierung der Natur, mit Geist als Information. Bloch geht darüber hinaus. Sein Konzept eines »offenen Systems« formuliert eine Invariante der Richtung als Aufgabenstellung für die Einordnung konkreter Gegebenheiten sowie für die zu entwickelnden und umzusetzenden Handlungen zur Vermeidung eines weiterhin möglichen Untergangs und Scheiterns.
Eine »neue Mathesis« sorgt für die umgestaltete und wirkungsvollere Theorie-Praxis. Eine Weiterentwicklung der Ideen von Marx und Engels, die modernste Erkenntnisse der Wissenschaften mit einfasst. Darüber hinaus finden sich darin anschlussfähige Aspekte für eine ethisch und praktisch sinnvolle Gestaltung künstlicher Intelligenz. Günther und Bloch diskutieren die Basis dessen, auf dem sich neuronale Netze heute befinden.
Abstract:
Ernst Bloch and Gotthard Günther discuss Hegel's logic in Cambridge (USA) in 1944ff and develop two novel versions of a »polyphonic« logic. The inadequacies of the usual logics usually produce rigid solutions, which cannot get hold of the moving reality. The closed systems are to be opened. Günther develops a multi-valued logic, which is to work by means of voids, he is concerned with the formalization of a transcendental-dialectical logic. In the transfer of intelligence to the machine, a biointelligent humanization of nature emerges, with mind as information. Bloch goes beyond this. His concept of an »open system« formulates an invariant of direction as a task for the classification of concrete circumstances as well as for the actions to be developed and implemented in order to avoid a continued possible demise and failure.
A »new Mathesis ( Neue Mathesis)« provides for the reshaped and more effective theory-practice. A further development of the ideas of Marx and Engels, which includes the most modern realizations of the sciences. Furthermore, it contains aspects that can be connected to an ethically and practically meaningful design of artificial intelligence. Günther and Bloch discuss the basis on which neural networks find themselves today.
VorSchein 20/21 Jahrbuch der Ernst-Bloch-Assoziation Berlin/Wien 2001 Bruno-Schelling-Bloch. Elemente einer Philosophie; Der Staat als Retter der Utopie? Zur Kritik des Politischen im Zeitalter der »Globalisierung«, 2001
In: VorSchein 20/21 Jahrbuch der Ernst-Bloch-Assoziation Berlin/Wien 2001
Bruno-Schelling-Bloch. ... more In: VorSchein 20/21 Jahrbuch der Ernst-Bloch-Assoziation Berlin/Wien 2001
Bruno-Schelling-Bloch. Elemente einer Philosophie; Der Staat als Retter der Utopie? Zur Kritik des Politischen im Zeitalter der »Globalisierung«
S.215-227
Geld bestimmt globale Zusammenhänge und strukturiert soziale Verhältnisse, Denken in Geld ist die Basis unserer kaufmännisch-bilanzierend getroffenen Entscheidungen. Entscheidungen nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch sozialer Art. Werte werden in Preisen ausgedrückt, Relationen quantifiziert. Dabei gibt es bislang keine hinreichende Theorie und Wertbestimmung des Geldes. Seine Funktionen werden zu Inhalten deklariert, die Geldabstraktion allerdings ist eine immaterielle Fiktion. Mit realer Wirkmacht. Ohne staatliche Garantie ist der Geld-Wert nichts wert.
Ein fiktionales Konstrukt erhält eine Realitätsabsolution. Alles wird so zur Ware.
ABSTRACT
Money determines global interrelationships and structures social relationships; thinking in terms of money is the basis of our commercial and accounting decisions. Decisions not only of an economic nature, but also of a social nature. Values are expressed in prices, relations are quantified. There is no adequate theory and value determination of money yet. Its functions are declared to be contents, but the money abstraction is an immaterial fiction. With real effective power. Without a state guarantee, the value of money is worth nothing.
A fictional construct receives reality absolution. Everything thus becomes a commodity.
VorSchein 25/26, Ontologie - Epistemologie – Methode. Benjamin-Bloch-Leibniz. Dialektisches Bild und Monadologie. Jahrbuch 2004/2005 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg , 2006
In: VorSchein 25/26, Ontologie - Epistemologie – Methode. Benjamin-Bloch-Leibniz. Dialektisches B... more In: VorSchein 25/26, Ontologie - Epistemologie – Methode. Benjamin-Bloch-Leibniz. Dialektisches Bild und Monadologie. Jahrbuch 2004/2005 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg 2006, S.205-219
Der »Angelus Novus« von Klee ist in Benjamins »Geschichtsphilosophischen Thesen« beispielhaft für seine Theorie des dialektischen Bildes. Eine Bild-Monade als Prototyp der Dialektik im Stillstand. Das Sprach-Bild als Wahrheits- und Objektivitätsträger. Ein statischer Begriff der Monade, die Wahrheit erscheint im Eingedenken, durch Stillstellung. Leibniz hingegen schreibt von Unruhe Bewegung und Richtung. Die Monade befindet sich in permanentem Zusammenhang mit den anderen und verfügt über eine Impuls- und Richtungsgebende Kraft.Leibniz spricht von einer tendence.
Bloch nimmt dies auf und in Bezug auf den Angelus Novus ergeben sich definitiv andere Parameter für eine Beurteilung und Erkenntnis, als die von Benjamin.
ABSTRACT
Klee's "Angelus Novus" is exemplary for his theory of the dialectical image in Benjamin's "Theses on the Philosophy of History". A picture-monad as a prototype of dialectics at a standstill. The language-image as a bearer of truth and objectivity. A static concept of the monad, truth appears in thinking, through stillness. Leibniz, on the other hand, writes of restlessness movement and direction. The monad is in permanent connection with the others and has an impulse and direction-giving force. Leibniz speaks of a tendence.
Bloch takes this up and in relation to the Angelus Novus, definitely other parameters for an judgement and cognition arise than those of Benjamin.
VorSchein 27/28, Prinzip Hoffnung als Perspektive?-Ungleichzeitigkeit und Erbschaft unserer Zeit.- Produktion-Kommunikation-Religion Jahrbuch 2006 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg , 2006
In: VorSchein 27/28, Prinzip Hoffnung als Perspektive?-Ungleichzeitigkeit und Erbschaft unserer Z... more In: VorSchein 27/28, Prinzip Hoffnung als Perspektive?-Ungleichzeitigkeit und Erbschaft unserer Zeit.- Produktion-Kommunikation-Religion Jahrbuch 2006 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg 2006, S.89-98
Immer wieder verpufft Protest ohne Richtung und ohne langfristiges Ziel. Ernst Blochs Philosophie formuliert die Notwendigkeit und die Wirkung von Utopie. Hoffnung, als zutiefst menschlicher Impuls lebt von und für die Utopie eines besseren Lebens und einer besseren Welt. Das Summum Bonum ist der Leuchtturm, auf den wir uns zubewegen. Maßstab und Orientierung, die in uns als Menschen auch materiell fundiert ist. Ohne Ziel gibt es kein Ankommen.
ABSTRACT
Again and again, protest fizzles out without direction or a long-term goal. Ernst Bloch's philosophy formulates the necessity and the effect of utopias. Hope, as a deeply human impulse, lives from and for the utopia of a better life and a better world. The Summum Bonum is the lighthouse toward which we are moving. A standard and orientation that is also materially grounded in us as human beings. Without a goal, there is no arrival.
VorSchein 29, Raumkonstruktion und Erfahrung, Jahrbuch 2007 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg 2007, 2007
In: VorSchein 29, Raumkonstruktion und Erfahrung, Jahrbuch 2007 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.... more In: VorSchein 29, Raumkonstruktion und Erfahrung, Jahrbuch 2007 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg 2007, S.160-174
Unser Begreifen der Welt beginnt mit der Erfahrung des Raumes. Auch unser Verständnis von Zeit verräumlicht diese.
Neben dem konkret greifbaren und sichtbaren Raum, dessen Vorstellung wir anhand physischer Begegnungen mit Objekten und Umwelt entwickeln, gibt es für Bloch eine weitere Zone, die sich aus unserem Inneren und unserer Gefühlswelt konstituiert. Diese »Räumlichkeit« hat eine andere Dichte und eine andere Form der Konkretion. Es ist eine Zone, in welcher der Raum »mitarbeitet«, eine Zone, die und in der wir selbst sind. Unser Ich fungiert dabei als Membrane zwischen Innen und Außen.
ABSTRACT:
Our comprehension of the world begins with the experience of space. Our understanding of time also spatializes it.
In addition to the concretely tangible and visible space, whose conception we develop on the basis of physical encounters with objects and the environment, there is, for Bloch, another zone that is constituted by our inner being and our emotional world. This "spatiality" has a different density and a different form of concretion. It is a zone in which space "cooperates," a zone that and in which we are ourselves. Our ego functions as a membrane between inside and outside.
VorSchein 32, Unvernünftige Vernunft oder vernünftige Unvernunft? Jahrbuch 2012/2013 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg , 2014
In: VorSchein 32, Unvernünftige Vernunft oder vernünftige Unvernunft? Jahrbuch 2012/2013 der Erns... more In: VorSchein 32, Unvernünftige Vernunft oder vernünftige Unvernunft? Jahrbuch 2012/2013 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg 2014, S.129-143
Bloch versteht die Alchemie als alte Kulturtechnik und Schnittstelle zwischen qualitativer und quantitativer Naturwissenschaft. Maßgeblich ist der ganzheitlich orientierte Zugang zur Natur. Viele Grundverfahren der Chemie finden hier bereits Anwendung. Bloch beleuchtet die Grenzgebiete der Naturerfahrung, die aus dem unbedingten Einbezug des menschlichen Akteurs in den alchimischen Prozess resultieren. Der Versuch des Einbaus des Menschen in die Natur zeigt erste Spuren einer möglichen Allianz-Technik, zwar unbeholfen und unpräzise, aber ein sichtbarer Vorschein eines Anderen.
Abstract
Bloch understands alchemy as an ancient cultural technique and interface between qualitative and quantitative natural science. The holistic approach to nature is decisive. Many basic methods of chemistry are already applied here. Bloch illuminates the border areas of the experience of nature that result from the unconditional inclusion of the human actor in the alchemical process. The attempt to incorporate man into nature shows the first traces of a possible alliance technique, awkward and imprecise though it may be, but a visible appearance of an Other.
VorSchein 31, Fragen der Substanz heute, Jahrbuch 2009/2010 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg , 2011
In: VorSchein 31, Fragen der Substanz heute, Jahrbuch 2009/2010 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.... more In: VorSchein 31, Fragen der Substanz heute, Jahrbuch 2009/2010 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg 2011, S.55-68
Substanz ist für Ernst Bloch etwas noch zu Schaffendes. Die bislang vorhandene Welt erscheint uns nur als Substrat, die Aufgabe des Hervorbringens obliegt uns.
Zur Orientierung dient dafür nicht nur das offensichtliche, sondern gerade auch das im »Nebenbei« Auftauchende.
Auch wir selbst und unsere Rolle im Gesamtprozess befinden sich noch im Stadium einer Unentschiedenheit. Aber: es gibt Vorscheinendes, auch im scheinbar Irrationalen Sichtbares.
For Ernst Bloch, substance is something yet to be created. The world that has existed up to now appears to us only as a substrate; the task of producing it is incumbent upon us.
For this purpose, not only the obvious serves as orientation, but also precisely that which emerges in the "incidental".
We ourselves and our role in the overall process are still in a state of indecision. But: there is what appears, what is visible even in the seemingly irrational.
In: VorSchein30, Polyphone Dialektik, Jahrbuch 2008 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg 2008,, 2008
In: VorSchein30, Polyphone Dialektik, Jahrbuch 2008 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeil... more In: VorSchein30, Polyphone Dialektik, Jahrbuch 2008 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg 2008, S.153-168
Vertrauen ist nach herkömmlicher Auffassung die Basis für modernes Wirtschaften, denn verbindliche Regelungen und Absprachen sorgen für die erforderliche Funktionalität.
Bei genauer Durchsicht ergibt sich allerdings ein anderes Bild: polyphones Misstrauen, angetrieben durch den Klang des Geldes erweist sich als dialektisches Prinzip unseres Wirtschaftslebens.
Ernst Bloch ist einer der wenigen, der Marx‘ offene Dialektikauffassung aufnimmt und weiter treibt.
According to conventional wisdom, trust is the basis for modern economic activity, because binding regulations and agreements provide the necessary functionality.
A closer look, however, reveals a different picture: polyphonic mistrust, driven by the sound of money, turns out to be the dialectical principle of our economic life.
Ernst Bloch is one of the few who takes up Marx's open conception of dialectics and pushes it further
In: VorSchein 38. »Dialektik der Natur« revisited. Jahrbuch der Ernst-Bloch Assoziation 2020/20... more In: VorSchein 38. »Dialektik der Natur« revisited. Jahrbuch der Ernst-Bloch Assoziation 2020/2021. Nürnberg 2022
Marx's "Inorganic Ashes." Engels and Bloch on the Residuum of the "False Abstraction”.
The use of money implements a generally valid abstraction and thus shapes all action through a kind of commercial-balancing thinking. All relations are directly or indirectly subjected to monetarization. Money producing more money »Geld heckendes Geld «(Marx) becomes capital, which determines society and the relationship to nature as an ever increasing process of multiplication. Technology, science and social fabric are subject to the dictates of the interest of exploitation. Money rules the world. The abstraction postulate of equivalence is false. Engels and Bloch search for an appropriate objectification.
Marx‘ »unorganische Asche«. Engels und Bloch zum Residuum der »falschen Abstraktion«.
Die Geldverwendung implementiert eine allgemein gültige Abstraktion und prägt so alles Handeln durch kaufmännisch-bilanzierendes Denken. Alle Beziehungen werden direkt oder indirekt der Monetarisierung unterworfen. Geld heckendes Geld (Marx) wird zum Kapital, das als immer weiter gehender Prozess der Vermehrung Gesellschaft und Naturverhältnis bestimmt. Technik, Wissenschaft und soziales Gefüge unterliegen dem Diktat des Verwertungsinteresses. Geld regiert die Welt. Das Abstraktionspostulat der Äquivalenz ist falsch. Engels und Bloch suchen nach einer angemessenen Objektivierung.
In: VorSchein 38. »Dialektik der Natur« revisited. Jahrbuch der Ernst-Bloch Assoziation 2020/2021. Nürnberg 2022, 2022
Marx‘ »unorganische Asche«. Engels und Bloch zum Residuum der »falschen Abstraktion«.
Die Geldve... more Marx‘ »unorganische Asche«. Engels und Bloch zum Residuum der »falschen Abstraktion«.
Die Geldverwendung implementiert eine allgemein gültige Abstraktion und prägt so alles Handeln durch kaufmännisch-bilanzierendes Denken. Alle Beziehungen werden direkt oder indirekt der Monetarisierung unterworfen. Geld heckendes Geld (Marx) wird zum Kapital, das als immer weiter gehender Prozess der Vermehrung Gesellschaft und Naturverhältnis bestimmt. Technik, Wissenschaft und soziales Gefüge unterliegen dem Diktat des Verwertungsinteresses. Geld regiert die Welt. Das Abstraktionspostulat der Äquivalenz ist falsch. Engels und Bloch suchen nach einer angemessenen Objektivierung.
Marx's "Inorganic Ashes." Engels and Bloch on the Residuum of the "False Abstraction”.
The use of money implements a generally valid abstraction and thus shapes all action through a kind of commercial-balancing thinking. All relations are directly or indirectly subjected to monetarization. Money producing more money »Geld heckendes Geld «(Marx) becomes capital, which determines society and the relationship to nature as an ever increasing process of multiplication. Technology, science and social fabric are subject to the dictates of the interest of exploitation. Money rules the world. The abstraction postulate of equivalence is false. Engels and Bloch search for an appropriate objectification.
VorSchein, 2004
Die mathematische Wunde
Die modernen Naturwissenschaften begannen mit Newtons »Mathematische(n)... more Die mathematische Wunde
Die modernen Naturwissenschaften begannen mit Newtons »Mathematische(n) Prinzipien der Naturphilosophie«, einer Experimentalphilosophie, die konträr zur Position Descartes‘ entwickelt wurde. Leibniz dagegen versuchte die Welt basierend auf rein logischen Prinzipien holistisch zu erfassen. Das Denken in Größen und die Form und Formierung der notwendigen Messung ergeben eine dauerhaft virulente Zone: die Bestimmung der Quantitäten.
Die Essenz der dabei entwickelten Mathesis und das offen bleibende Problem bleibt die »Zurückführung des Quantums auf das Quale« (Ernst Bloch)
The mathematical wound
The modern natural sciences began with Newton's "Mathematical Principles of Natural Philosophy", an experimental philosophy developed contrary to Descartes' position. Leibniz, on the other hand, tried to grasp the world holistically based on purely logical principles. The thinking in magnitudes and the form and formation of the necessary measurement result in a permanently virulent zone: the determination of the quantities.
The essence of the thereby developed Mathesis and the open problem remains the "tracing back of the quantum to the quale" (Ernst Bloch).
Unvernünftige Vernunft oder vernünftige Unvernunft? VorSchein 32, 2014
Ernst Blochs Berücksichtigung und Analyse der Ökonomie ist weitgehend unbekannt. Obwohl er spätes... more Ernst Blochs Berücksichtigung und Analyse der Ökonomie ist weitgehend unbekannt. Obwohl er spätestens seit dem Geist der Utopie explizit Bezug darauf nimmt. Seine in einem Brief an Lukacs angekündigte »philosophische Ökonomie« als Weiterführung und im Anschluss an Marx hat er leider nicht verwirklicht.
conflict & communication online, Vol.20, No.2, 2021 www.cco.regener-online.de, 2021
Resistance and commitment need orientation, because a rather common, heterogeneous discomfort doe... more Resistance and commitment need orientation, because a rather common, heterogeneous discomfort does not suffice for the necessary fundamental change. The planetary boundaries are obvious, the perseverance of the "negative forces" permanently prevents a "real and relevant" reflection and action. Commercial-accounting thinking and the technology, based on it, has the world under control. The enrolments in the brains transfer binary coding into unconscious thinking. Ernst Bloch developed the concept of an open, unfinished matter within the framework of his "Ontology of Not-Yet" (Noch-Nicht-Sein). Our metabolism with nature on this planet and our social and economic orders have glaring flaws that create an urgent need for change and resistance. Bloch´s "New mathesis" provides the basis for the fundamentally new thinking required, which makes it possible to stop the existing destruction and to permanently guide the rebellious activities of an individual. It accompanies self-empowerment and binds theory inseparably to practice as an dialectical partner for resistant activity. Kurzfassung: Widerstand und Engagement benötigen Orientierung, denn ein eher allgemeines, heterogenes Unbehagen reicht zur notwendig fundamentalen Änderung nicht hin. Die planetaren Grenzen sind offensichtlich, das Beharrungsvermögen der "negativen Kräfte" verhindert dauerhaft ein "echtes und relevantes" Nachdenken und Tun. Kaufmännisch-bilanzierendes Denken und die darauf basierende Technologie hat diese Welt im Griff. Die Einschreibungen in die Gehirne übertragen die binäre Codierung ins unbewusste Denken. Ernst Bloch entwickelte im Rahmen seiner Ontologie des Noch-Nicht-Seins den Begriff einer offenen, unabgeschlossenen Materie. Unser Stoffwechsel mit der Natur auf diesem Planeten und unsere Gesellschafts-und Wirtschaftsordnungen haben eklatante Mängel, die ein dringendes Bedürfnis nach Veränderung und Widerstand hervorrufen. Blochs "Neue Mathesis" liefert die Grundlage für das erforderliche, fundamental neue Denken, das es ermöglicht, die bestehende Destruktion zu stoppen und widerständische Aktivitäten eines Individuums dauerhaft anzuleiten. Es begleitet die Selbstermächtigung und bindet Theorie untrennbar an Praxis als dialektischer Partner für widerständische Aktivität.
VorSchein 35, »Der Zukunft auf der Spur«- Transformation aus der Perspektive Ernst Blochs, Jahrbuch 2017 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg 2018, S.89-104, 2018
In: VorSchein 35, »Der Zukunft auf der Spur«- Transformation aus der Perspektive Ernst Blochs, Ja... more In: VorSchein 35, »Der Zukunft auf der Spur«- Transformation aus der Perspektive Ernst Blochs, Jahrbuch 2017 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg 2018, S.89-104
Ernst Bloch identifiziert den neuralgischen Punkt in uns, der eine tiefgreifende Transformation unseres Wirtschaftens behindert. Es ist das über die Geldverwendung internalisierte Pendant zum »automatischen Subjekt«, das Marx im kapital verortete.
Das kaufmännisch-kalkulierende Denken formt unser Handeln. Unbewusst und unerkannt regiert das »Geldsubjekt« in uns unsere Persönlichkeit und unsere sozialen Aktivitäten.
Die gebotene Transformation unserer Ökonomie und Gesellschaft muss das berücksichtigen, denn dieses Geldsubjekt ist Statthalter des abstrakten Verhältnisses der Menschen zueinander genauso wie zur umgebenden Natur. Blochs Kategorienlehre bietet die Basis eines neuen Transformationsparadigmas.
VorSchein 33, Ernst Bloch - »Ein marxistischer Schelling«?, Jahrbuch 2014 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg 2015, S.95-119, 2015
In: VorSchein 33, Ernst Bloch - »Ein marxistischer Schelling«?, Jahrbuch 2014 der Ernst-Bloch-Ass... more In: VorSchein 33, Ernst Bloch - »Ein marxistischer Schelling«?, Jahrbuch 2014 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg 2015, S.95-119
Bloch zielt auf eine neue Metaphysik, die »nicht nur das Fragengebiet einer allgemeinen Weltanschauung ausmacht, sondern die gelebte Gegenwart selbst zu einem totalen Wissen vertieft, das ebenso sehr die Dunkelheit des ersten Anfangs,« wie auch die Perspektive einer möglichen Zukunft enthält. Das nach Bloch »innere Begehen des kosmischen Weges« soll dabei zu einer »problemtheoretischen Methode« entwickelt werden. Es geht um ein fundamental neues Denken im Sinne der Ausarbeitung einer objektiven Phantasie. Bloch befragt hierzu Schellings Ökonomie Gottes und die Offenbarung in Bezug auf ambivalente Fermente von dessen Philosophie.
The Crisis of the Human Sciences. False Objectivity and the Decline of Creativity , 2011
Rationality seems to be a self-evident issue of the modern world. Driven by such means, we take i... more Rationality seems to be a self-evident issue of the modern world. Driven by such means, we take it for granted that everything is correct. Our technical acts against nature bring dangerous problems. An inappropriate organisation of social life destroys our societies. Our way to shape the world makes sustainability suffer. Poverty, oppression, exploitation of humans and nature, dangerous developments in climate change... The range of the Negative in our 'rational' world is not limited. Our management of technologies is confronted with severe problems. Critique mainly focuses on these negative aspects. Rationality enables us, on the other hand, to use matter in forms, that make life easier and that help us to survive. 'Rational' Technology gives us more comfort and, we accept all those 'little helpers', although they have often severe deficiencies. They give a lot, but what do they take instead? The modern world is digital. Mathematics guides us to knowledge and leads to an adequate use of natural ressources. We are able to redesign nature and to create a new world. Information is the key to this world. The huge and permanently increasing flood of data overwhelms us nowadays. Confronted with the disqualification of our own knowledge, storing of these vast amounts of information is our obligation. Due to our natural limitations we succumb to these accelerations. Driven by economic forces, in nature this movement is endless. The force majeure behind all those processes is growth. The existing means to measure and to judge all these developments do not stand up to this permanent pressure. The flood of information to be taken care of, is quite too much, so technology substitutes more and more of this collections and of our natural world. By this, and day by day, we seem to lose control over our own natural life and experience. Our natural abilities, the biological
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Papers by Volker Schneider
Abstract
Ernst Bloch's philosophy of nature integrates human society and its formations into the overall context of matter. Bloch concentrates on subjective competence and its natural physiological basis in human beings. As part of matter, i.e. subjective nature, we are called upon to put our hitherto extractive and destructive relationship to nature on a different footing. The current technologies that have emerged in the confrontation with our environment should give way to a more constructive and cooperative form that enters into an alliance with natural substances and environments instead of exploitation. Only through an "alliance technology" can the "natural alliance" we are striving for be realized as a holistic, sustainable and future-oriented possibility. Bloch's category theory and his open system provide the axioms for the necessary rethinking and the theory-practice required for this.
Computer-Analogien und mathematisierte »künstliche Intelligenz« reichen nicht and die wirkliche Gestalt heran. Ernst Bloch bietet mit seiner Philosophie unter dem Begriff einer Allianztechnik eine plausible Verbindung zwischen unserer biologischen Ausstattung und unseren Fähigkeiten zur Transzendenz. Das eröffnet neue Wege unseres Weltzugangs und der Erkenntnis.
ABSTRACT
Neuroscience has so far tried in vain to assign adequate explanations and components to the phenomenon of our consciousness. However, analytics and systematics fail again and again due to the extreme complexity of our physiology. The neuronal network of our brain cannot be completely broken down in a conventional way.
Computer analogies and mathematized "artificial intelligence" do not come close to the real shape. Ernst Bloch offers with his philosophy under the concept of an alliance technique (Allianztechnik) a plausible connection between our biological equipment and our abilities for transcendence. This opens new ways of our world access and cognition.
For Bloch, music is an instrument of the utopian spirit. It transports utopia from within the human being to the public. At the same time, it is an expression of the vision of a better world. As a medium, it grasps and touches essential elements of our consciousness that go beyond the possibilities of language. As a carrier of impulses for change, his colportage-like Gebrauchsmusik is also an important factor; Brecht's approach to the audience is appreciated by Bloch. His Gebrauchsmusik is an organ of possibility, a "sounding pipe dream", animated by crackling "Faust energy". For Bloch, Brecht is a "freebooter in the bourgeois field".
Eine »neue Mathesis« sorgt für die umgestaltete und wirkungsvollere Theorie-Praxis. Eine Weiterentwicklung der Ideen von Marx und Engels, die modernste Erkenntnisse der Wissenschaften mit einfasst. Darüber hinaus finden sich darin anschlussfähige Aspekte für eine ethisch und praktisch sinnvolle Gestaltung künstlicher Intelligenz. Günther und Bloch diskutieren die Basis dessen, auf dem sich neuronale Netze heute befinden.
Abstract:
Ernst Bloch and Gotthard Günther discuss Hegel's logic in Cambridge (USA) in 1944ff and develop two novel versions of a »polyphonic« logic. The inadequacies of the usual logics usually produce rigid solutions, which cannot get hold of the moving reality. The closed systems are to be opened. Günther develops a multi-valued logic, which is to work by means of voids, he is concerned with the formalization of a transcendental-dialectical logic. In the transfer of intelligence to the machine, a biointelligent humanization of nature emerges, with mind as information. Bloch goes beyond this. His concept of an »open system« formulates an invariant of direction as a task for the classification of concrete circumstances as well as for the actions to be developed and implemented in order to avoid a continued possible demise and failure.
A »new Mathesis ( Neue Mathesis)« provides for the reshaped and more effective theory-practice. A further development of the ideas of Marx and Engels, which includes the most modern realizations of the sciences. Furthermore, it contains aspects that can be connected to an ethically and practically meaningful design of artificial intelligence. Günther and Bloch discuss the basis on which neural networks find themselves today.
Bruno-Schelling-Bloch. Elemente einer Philosophie; Der Staat als Retter der Utopie? Zur Kritik des Politischen im Zeitalter der »Globalisierung«
S.215-227
Geld bestimmt globale Zusammenhänge und strukturiert soziale Verhältnisse, Denken in Geld ist die Basis unserer kaufmännisch-bilanzierend getroffenen Entscheidungen. Entscheidungen nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch sozialer Art. Werte werden in Preisen ausgedrückt, Relationen quantifiziert. Dabei gibt es bislang keine hinreichende Theorie und Wertbestimmung des Geldes. Seine Funktionen werden zu Inhalten deklariert, die Geldabstraktion allerdings ist eine immaterielle Fiktion. Mit realer Wirkmacht. Ohne staatliche Garantie ist der Geld-Wert nichts wert.
Ein fiktionales Konstrukt erhält eine Realitätsabsolution. Alles wird so zur Ware.
ABSTRACT
Money determines global interrelationships and structures social relationships; thinking in terms of money is the basis of our commercial and accounting decisions. Decisions not only of an economic nature, but also of a social nature. Values are expressed in prices, relations are quantified. There is no adequate theory and value determination of money yet. Its functions are declared to be contents, but the money abstraction is an immaterial fiction. With real effective power. Without a state guarantee, the value of money is worth nothing.
A fictional construct receives reality absolution. Everything thus becomes a commodity.
Der »Angelus Novus« von Klee ist in Benjamins »Geschichtsphilosophischen Thesen« beispielhaft für seine Theorie des dialektischen Bildes. Eine Bild-Monade als Prototyp der Dialektik im Stillstand. Das Sprach-Bild als Wahrheits- und Objektivitätsträger. Ein statischer Begriff der Monade, die Wahrheit erscheint im Eingedenken, durch Stillstellung. Leibniz hingegen schreibt von Unruhe Bewegung und Richtung. Die Monade befindet sich in permanentem Zusammenhang mit den anderen und verfügt über eine Impuls- und Richtungsgebende Kraft.Leibniz spricht von einer tendence.
Bloch nimmt dies auf und in Bezug auf den Angelus Novus ergeben sich definitiv andere Parameter für eine Beurteilung und Erkenntnis, als die von Benjamin.
ABSTRACT
Klee's "Angelus Novus" is exemplary for his theory of the dialectical image in Benjamin's "Theses on the Philosophy of History". A picture-monad as a prototype of dialectics at a standstill. The language-image as a bearer of truth and objectivity. A static concept of the monad, truth appears in thinking, through stillness. Leibniz, on the other hand, writes of restlessness movement and direction. The monad is in permanent connection with the others and has an impulse and direction-giving force. Leibniz speaks of a tendence.
Bloch takes this up and in relation to the Angelus Novus, definitely other parameters for an judgement and cognition arise than those of Benjamin.
Immer wieder verpufft Protest ohne Richtung und ohne langfristiges Ziel. Ernst Blochs Philosophie formuliert die Notwendigkeit und die Wirkung von Utopie. Hoffnung, als zutiefst menschlicher Impuls lebt von und für die Utopie eines besseren Lebens und einer besseren Welt. Das Summum Bonum ist der Leuchtturm, auf den wir uns zubewegen. Maßstab und Orientierung, die in uns als Menschen auch materiell fundiert ist. Ohne Ziel gibt es kein Ankommen.
ABSTRACT
Again and again, protest fizzles out without direction or a long-term goal. Ernst Bloch's philosophy formulates the necessity and the effect of utopias. Hope, as a deeply human impulse, lives from and for the utopia of a better life and a better world. The Summum Bonum is the lighthouse toward which we are moving. A standard and orientation that is also materially grounded in us as human beings. Without a goal, there is no arrival.
Unser Begreifen der Welt beginnt mit der Erfahrung des Raumes. Auch unser Verständnis von Zeit verräumlicht diese.
Neben dem konkret greifbaren und sichtbaren Raum, dessen Vorstellung wir anhand physischer Begegnungen mit Objekten und Umwelt entwickeln, gibt es für Bloch eine weitere Zone, die sich aus unserem Inneren und unserer Gefühlswelt konstituiert. Diese »Räumlichkeit« hat eine andere Dichte und eine andere Form der Konkretion. Es ist eine Zone, in welcher der Raum »mitarbeitet«, eine Zone, die und in der wir selbst sind. Unser Ich fungiert dabei als Membrane zwischen Innen und Außen.
ABSTRACT:
Our comprehension of the world begins with the experience of space. Our understanding of time also spatializes it.
In addition to the concretely tangible and visible space, whose conception we develop on the basis of physical encounters with objects and the environment, there is, for Bloch, another zone that is constituted by our inner being and our emotional world. This "spatiality" has a different density and a different form of concretion. It is a zone in which space "cooperates," a zone that and in which we are ourselves. Our ego functions as a membrane between inside and outside.
Bloch versteht die Alchemie als alte Kulturtechnik und Schnittstelle zwischen qualitativer und quantitativer Naturwissenschaft. Maßgeblich ist der ganzheitlich orientierte Zugang zur Natur. Viele Grundverfahren der Chemie finden hier bereits Anwendung. Bloch beleuchtet die Grenzgebiete der Naturerfahrung, die aus dem unbedingten Einbezug des menschlichen Akteurs in den alchimischen Prozess resultieren. Der Versuch des Einbaus des Menschen in die Natur zeigt erste Spuren einer möglichen Allianz-Technik, zwar unbeholfen und unpräzise, aber ein sichtbarer Vorschein eines Anderen.
Abstract
Bloch understands alchemy as an ancient cultural technique and interface between qualitative and quantitative natural science. The holistic approach to nature is decisive. Many basic methods of chemistry are already applied here. Bloch illuminates the border areas of the experience of nature that result from the unconditional inclusion of the human actor in the alchemical process. The attempt to incorporate man into nature shows the first traces of a possible alliance technique, awkward and imprecise though it may be, but a visible appearance of an Other.
Substanz ist für Ernst Bloch etwas noch zu Schaffendes. Die bislang vorhandene Welt erscheint uns nur als Substrat, die Aufgabe des Hervorbringens obliegt uns.
Zur Orientierung dient dafür nicht nur das offensichtliche, sondern gerade auch das im »Nebenbei« Auftauchende.
Auch wir selbst und unsere Rolle im Gesamtprozess befinden sich noch im Stadium einer Unentschiedenheit. Aber: es gibt Vorscheinendes, auch im scheinbar Irrationalen Sichtbares.
For Ernst Bloch, substance is something yet to be created. The world that has existed up to now appears to us only as a substrate; the task of producing it is incumbent upon us.
For this purpose, not only the obvious serves as orientation, but also precisely that which emerges in the "incidental".
We ourselves and our role in the overall process are still in a state of indecision. But: there is what appears, what is visible even in the seemingly irrational.
Vertrauen ist nach herkömmlicher Auffassung die Basis für modernes Wirtschaften, denn verbindliche Regelungen und Absprachen sorgen für die erforderliche Funktionalität.
Bei genauer Durchsicht ergibt sich allerdings ein anderes Bild: polyphones Misstrauen, angetrieben durch den Klang des Geldes erweist sich als dialektisches Prinzip unseres Wirtschaftslebens.
Ernst Bloch ist einer der wenigen, der Marx‘ offene Dialektikauffassung aufnimmt und weiter treibt.
According to conventional wisdom, trust is the basis for modern economic activity, because binding regulations and agreements provide the necessary functionality.
A closer look, however, reveals a different picture: polyphonic mistrust, driven by the sound of money, turns out to be the dialectical principle of our economic life.
Ernst Bloch is one of the few who takes up Marx's open conception of dialectics and pushes it further
Marx's "Inorganic Ashes." Engels and Bloch on the Residuum of the "False Abstraction”.
The use of money implements a generally valid abstraction and thus shapes all action through a kind of commercial-balancing thinking. All relations are directly or indirectly subjected to monetarization. Money producing more money »Geld heckendes Geld «(Marx) becomes capital, which determines society and the relationship to nature as an ever increasing process of multiplication. Technology, science and social fabric are subject to the dictates of the interest of exploitation. Money rules the world. The abstraction postulate of equivalence is false. Engels and Bloch search for an appropriate objectification.
Marx‘ »unorganische Asche«. Engels und Bloch zum Residuum der »falschen Abstraktion«.
Die Geldverwendung implementiert eine allgemein gültige Abstraktion und prägt so alles Handeln durch kaufmännisch-bilanzierendes Denken. Alle Beziehungen werden direkt oder indirekt der Monetarisierung unterworfen. Geld heckendes Geld (Marx) wird zum Kapital, das als immer weiter gehender Prozess der Vermehrung Gesellschaft und Naturverhältnis bestimmt. Technik, Wissenschaft und soziales Gefüge unterliegen dem Diktat des Verwertungsinteresses. Geld regiert die Welt. Das Abstraktionspostulat der Äquivalenz ist falsch. Engels und Bloch suchen nach einer angemessenen Objektivierung.
Die Geldverwendung implementiert eine allgemein gültige Abstraktion und prägt so alles Handeln durch kaufmännisch-bilanzierendes Denken. Alle Beziehungen werden direkt oder indirekt der Monetarisierung unterworfen. Geld heckendes Geld (Marx) wird zum Kapital, das als immer weiter gehender Prozess der Vermehrung Gesellschaft und Naturverhältnis bestimmt. Technik, Wissenschaft und soziales Gefüge unterliegen dem Diktat des Verwertungsinteresses. Geld regiert die Welt. Das Abstraktionspostulat der Äquivalenz ist falsch. Engels und Bloch suchen nach einer angemessenen Objektivierung.
Marx's "Inorganic Ashes." Engels and Bloch on the Residuum of the "False Abstraction”.
The use of money implements a generally valid abstraction and thus shapes all action through a kind of commercial-balancing thinking. All relations are directly or indirectly subjected to monetarization. Money producing more money »Geld heckendes Geld «(Marx) becomes capital, which determines society and the relationship to nature as an ever increasing process of multiplication. Technology, science and social fabric are subject to the dictates of the interest of exploitation. Money rules the world. The abstraction postulate of equivalence is false. Engels and Bloch search for an appropriate objectification.
Die modernen Naturwissenschaften begannen mit Newtons »Mathematische(n) Prinzipien der Naturphilosophie«, einer Experimentalphilosophie, die konträr zur Position Descartes‘ entwickelt wurde. Leibniz dagegen versuchte die Welt basierend auf rein logischen Prinzipien holistisch zu erfassen. Das Denken in Größen und die Form und Formierung der notwendigen Messung ergeben eine dauerhaft virulente Zone: die Bestimmung der Quantitäten.
Die Essenz der dabei entwickelten Mathesis und das offen bleibende Problem bleibt die »Zurückführung des Quantums auf das Quale« (Ernst Bloch)
The mathematical wound
The modern natural sciences began with Newton's "Mathematical Principles of Natural Philosophy", an experimental philosophy developed contrary to Descartes' position. Leibniz, on the other hand, tried to grasp the world holistically based on purely logical principles. The thinking in magnitudes and the form and formation of the necessary measurement result in a permanently virulent zone: the determination of the quantities.
The essence of the thereby developed Mathesis and the open problem remains the "tracing back of the quantum to the quale" (Ernst Bloch).
Ernst Bloch identifiziert den neuralgischen Punkt in uns, der eine tiefgreifende Transformation unseres Wirtschaftens behindert. Es ist das über die Geldverwendung internalisierte Pendant zum »automatischen Subjekt«, das Marx im kapital verortete.
Das kaufmännisch-kalkulierende Denken formt unser Handeln. Unbewusst und unerkannt regiert das »Geldsubjekt« in uns unsere Persönlichkeit und unsere sozialen Aktivitäten.
Die gebotene Transformation unserer Ökonomie und Gesellschaft muss das berücksichtigen, denn dieses Geldsubjekt ist Statthalter des abstrakten Verhältnisses der Menschen zueinander genauso wie zur umgebenden Natur. Blochs Kategorienlehre bietet die Basis eines neuen Transformationsparadigmas.
Bloch zielt auf eine neue Metaphysik, die »nicht nur das Fragengebiet einer allgemeinen Weltanschauung ausmacht, sondern die gelebte Gegenwart selbst zu einem totalen Wissen vertieft, das ebenso sehr die Dunkelheit des ersten Anfangs,« wie auch die Perspektive einer möglichen Zukunft enthält. Das nach Bloch »innere Begehen des kosmischen Weges« soll dabei zu einer »problemtheoretischen Methode« entwickelt werden. Es geht um ein fundamental neues Denken im Sinne der Ausarbeitung einer objektiven Phantasie. Bloch befragt hierzu Schellings Ökonomie Gottes und die Offenbarung in Bezug auf ambivalente Fermente von dessen Philosophie.
Abstract
Ernst Bloch's philosophy of nature integrates human society and its formations into the overall context of matter. Bloch concentrates on subjective competence and its natural physiological basis in human beings. As part of matter, i.e. subjective nature, we are called upon to put our hitherto extractive and destructive relationship to nature on a different footing. The current technologies that have emerged in the confrontation with our environment should give way to a more constructive and cooperative form that enters into an alliance with natural substances and environments instead of exploitation. Only through an "alliance technology" can the "natural alliance" we are striving for be realized as a holistic, sustainable and future-oriented possibility. Bloch's category theory and his open system provide the axioms for the necessary rethinking and the theory-practice required for this.
Computer-Analogien und mathematisierte »künstliche Intelligenz« reichen nicht and die wirkliche Gestalt heran. Ernst Bloch bietet mit seiner Philosophie unter dem Begriff einer Allianztechnik eine plausible Verbindung zwischen unserer biologischen Ausstattung und unseren Fähigkeiten zur Transzendenz. Das eröffnet neue Wege unseres Weltzugangs und der Erkenntnis.
ABSTRACT
Neuroscience has so far tried in vain to assign adequate explanations and components to the phenomenon of our consciousness. However, analytics and systematics fail again and again due to the extreme complexity of our physiology. The neuronal network of our brain cannot be completely broken down in a conventional way.
Computer analogies and mathematized "artificial intelligence" do not come close to the real shape. Ernst Bloch offers with his philosophy under the concept of an alliance technique (Allianztechnik) a plausible connection between our biological equipment and our abilities for transcendence. This opens new ways of our world access and cognition.
For Bloch, music is an instrument of the utopian spirit. It transports utopia from within the human being to the public. At the same time, it is an expression of the vision of a better world. As a medium, it grasps and touches essential elements of our consciousness that go beyond the possibilities of language. As a carrier of impulses for change, his colportage-like Gebrauchsmusik is also an important factor; Brecht's approach to the audience is appreciated by Bloch. His Gebrauchsmusik is an organ of possibility, a "sounding pipe dream", animated by crackling "Faust energy". For Bloch, Brecht is a "freebooter in the bourgeois field".
Eine »neue Mathesis« sorgt für die umgestaltete und wirkungsvollere Theorie-Praxis. Eine Weiterentwicklung der Ideen von Marx und Engels, die modernste Erkenntnisse der Wissenschaften mit einfasst. Darüber hinaus finden sich darin anschlussfähige Aspekte für eine ethisch und praktisch sinnvolle Gestaltung künstlicher Intelligenz. Günther und Bloch diskutieren die Basis dessen, auf dem sich neuronale Netze heute befinden.
Abstract:
Ernst Bloch and Gotthard Günther discuss Hegel's logic in Cambridge (USA) in 1944ff and develop two novel versions of a »polyphonic« logic. The inadequacies of the usual logics usually produce rigid solutions, which cannot get hold of the moving reality. The closed systems are to be opened. Günther develops a multi-valued logic, which is to work by means of voids, he is concerned with the formalization of a transcendental-dialectical logic. In the transfer of intelligence to the machine, a biointelligent humanization of nature emerges, with mind as information. Bloch goes beyond this. His concept of an »open system« formulates an invariant of direction as a task for the classification of concrete circumstances as well as for the actions to be developed and implemented in order to avoid a continued possible demise and failure.
A »new Mathesis ( Neue Mathesis)« provides for the reshaped and more effective theory-practice. A further development of the ideas of Marx and Engels, which includes the most modern realizations of the sciences. Furthermore, it contains aspects that can be connected to an ethically and practically meaningful design of artificial intelligence. Günther and Bloch discuss the basis on which neural networks find themselves today.
Bruno-Schelling-Bloch. Elemente einer Philosophie; Der Staat als Retter der Utopie? Zur Kritik des Politischen im Zeitalter der »Globalisierung«
S.215-227
Geld bestimmt globale Zusammenhänge und strukturiert soziale Verhältnisse, Denken in Geld ist die Basis unserer kaufmännisch-bilanzierend getroffenen Entscheidungen. Entscheidungen nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch sozialer Art. Werte werden in Preisen ausgedrückt, Relationen quantifiziert. Dabei gibt es bislang keine hinreichende Theorie und Wertbestimmung des Geldes. Seine Funktionen werden zu Inhalten deklariert, die Geldabstraktion allerdings ist eine immaterielle Fiktion. Mit realer Wirkmacht. Ohne staatliche Garantie ist der Geld-Wert nichts wert.
Ein fiktionales Konstrukt erhält eine Realitätsabsolution. Alles wird so zur Ware.
ABSTRACT
Money determines global interrelationships and structures social relationships; thinking in terms of money is the basis of our commercial and accounting decisions. Decisions not only of an economic nature, but also of a social nature. Values are expressed in prices, relations are quantified. There is no adequate theory and value determination of money yet. Its functions are declared to be contents, but the money abstraction is an immaterial fiction. With real effective power. Without a state guarantee, the value of money is worth nothing.
A fictional construct receives reality absolution. Everything thus becomes a commodity.
Der »Angelus Novus« von Klee ist in Benjamins »Geschichtsphilosophischen Thesen« beispielhaft für seine Theorie des dialektischen Bildes. Eine Bild-Monade als Prototyp der Dialektik im Stillstand. Das Sprach-Bild als Wahrheits- und Objektivitätsträger. Ein statischer Begriff der Monade, die Wahrheit erscheint im Eingedenken, durch Stillstellung. Leibniz hingegen schreibt von Unruhe Bewegung und Richtung. Die Monade befindet sich in permanentem Zusammenhang mit den anderen und verfügt über eine Impuls- und Richtungsgebende Kraft.Leibniz spricht von einer tendence.
Bloch nimmt dies auf und in Bezug auf den Angelus Novus ergeben sich definitiv andere Parameter für eine Beurteilung und Erkenntnis, als die von Benjamin.
ABSTRACT
Klee's "Angelus Novus" is exemplary for his theory of the dialectical image in Benjamin's "Theses on the Philosophy of History". A picture-monad as a prototype of dialectics at a standstill. The language-image as a bearer of truth and objectivity. A static concept of the monad, truth appears in thinking, through stillness. Leibniz, on the other hand, writes of restlessness movement and direction. The monad is in permanent connection with the others and has an impulse and direction-giving force. Leibniz speaks of a tendence.
Bloch takes this up and in relation to the Angelus Novus, definitely other parameters for an judgement and cognition arise than those of Benjamin.
Immer wieder verpufft Protest ohne Richtung und ohne langfristiges Ziel. Ernst Blochs Philosophie formuliert die Notwendigkeit und die Wirkung von Utopie. Hoffnung, als zutiefst menschlicher Impuls lebt von und für die Utopie eines besseren Lebens und einer besseren Welt. Das Summum Bonum ist der Leuchtturm, auf den wir uns zubewegen. Maßstab und Orientierung, die in uns als Menschen auch materiell fundiert ist. Ohne Ziel gibt es kein Ankommen.
ABSTRACT
Again and again, protest fizzles out without direction or a long-term goal. Ernst Bloch's philosophy formulates the necessity and the effect of utopias. Hope, as a deeply human impulse, lives from and for the utopia of a better life and a better world. The Summum Bonum is the lighthouse toward which we are moving. A standard and orientation that is also materially grounded in us as human beings. Without a goal, there is no arrival.
Unser Begreifen der Welt beginnt mit der Erfahrung des Raumes. Auch unser Verständnis von Zeit verräumlicht diese.
Neben dem konkret greifbaren und sichtbaren Raum, dessen Vorstellung wir anhand physischer Begegnungen mit Objekten und Umwelt entwickeln, gibt es für Bloch eine weitere Zone, die sich aus unserem Inneren und unserer Gefühlswelt konstituiert. Diese »Räumlichkeit« hat eine andere Dichte und eine andere Form der Konkretion. Es ist eine Zone, in welcher der Raum »mitarbeitet«, eine Zone, die und in der wir selbst sind. Unser Ich fungiert dabei als Membrane zwischen Innen und Außen.
ABSTRACT:
Our comprehension of the world begins with the experience of space. Our understanding of time also spatializes it.
In addition to the concretely tangible and visible space, whose conception we develop on the basis of physical encounters with objects and the environment, there is, for Bloch, another zone that is constituted by our inner being and our emotional world. This "spatiality" has a different density and a different form of concretion. It is a zone in which space "cooperates," a zone that and in which we are ourselves. Our ego functions as a membrane between inside and outside.
Bloch versteht die Alchemie als alte Kulturtechnik und Schnittstelle zwischen qualitativer und quantitativer Naturwissenschaft. Maßgeblich ist der ganzheitlich orientierte Zugang zur Natur. Viele Grundverfahren der Chemie finden hier bereits Anwendung. Bloch beleuchtet die Grenzgebiete der Naturerfahrung, die aus dem unbedingten Einbezug des menschlichen Akteurs in den alchimischen Prozess resultieren. Der Versuch des Einbaus des Menschen in die Natur zeigt erste Spuren einer möglichen Allianz-Technik, zwar unbeholfen und unpräzise, aber ein sichtbarer Vorschein eines Anderen.
Abstract
Bloch understands alchemy as an ancient cultural technique and interface between qualitative and quantitative natural science. The holistic approach to nature is decisive. Many basic methods of chemistry are already applied here. Bloch illuminates the border areas of the experience of nature that result from the unconditional inclusion of the human actor in the alchemical process. The attempt to incorporate man into nature shows the first traces of a possible alliance technique, awkward and imprecise though it may be, but a visible appearance of an Other.
Substanz ist für Ernst Bloch etwas noch zu Schaffendes. Die bislang vorhandene Welt erscheint uns nur als Substrat, die Aufgabe des Hervorbringens obliegt uns.
Zur Orientierung dient dafür nicht nur das offensichtliche, sondern gerade auch das im »Nebenbei« Auftauchende.
Auch wir selbst und unsere Rolle im Gesamtprozess befinden sich noch im Stadium einer Unentschiedenheit. Aber: es gibt Vorscheinendes, auch im scheinbar Irrationalen Sichtbares.
For Ernst Bloch, substance is something yet to be created. The world that has existed up to now appears to us only as a substrate; the task of producing it is incumbent upon us.
For this purpose, not only the obvious serves as orientation, but also precisely that which emerges in the "incidental".
We ourselves and our role in the overall process are still in a state of indecision. But: there is what appears, what is visible even in the seemingly irrational.
Vertrauen ist nach herkömmlicher Auffassung die Basis für modernes Wirtschaften, denn verbindliche Regelungen und Absprachen sorgen für die erforderliche Funktionalität.
Bei genauer Durchsicht ergibt sich allerdings ein anderes Bild: polyphones Misstrauen, angetrieben durch den Klang des Geldes erweist sich als dialektisches Prinzip unseres Wirtschaftslebens.
Ernst Bloch ist einer der wenigen, der Marx‘ offene Dialektikauffassung aufnimmt und weiter treibt.
According to conventional wisdom, trust is the basis for modern economic activity, because binding regulations and agreements provide the necessary functionality.
A closer look, however, reveals a different picture: polyphonic mistrust, driven by the sound of money, turns out to be the dialectical principle of our economic life.
Ernst Bloch is one of the few who takes up Marx's open conception of dialectics and pushes it further
Marx's "Inorganic Ashes." Engels and Bloch on the Residuum of the "False Abstraction”.
The use of money implements a generally valid abstraction and thus shapes all action through a kind of commercial-balancing thinking. All relations are directly or indirectly subjected to monetarization. Money producing more money »Geld heckendes Geld «(Marx) becomes capital, which determines society and the relationship to nature as an ever increasing process of multiplication. Technology, science and social fabric are subject to the dictates of the interest of exploitation. Money rules the world. The abstraction postulate of equivalence is false. Engels and Bloch search for an appropriate objectification.
Marx‘ »unorganische Asche«. Engels und Bloch zum Residuum der »falschen Abstraktion«.
Die Geldverwendung implementiert eine allgemein gültige Abstraktion und prägt so alles Handeln durch kaufmännisch-bilanzierendes Denken. Alle Beziehungen werden direkt oder indirekt der Monetarisierung unterworfen. Geld heckendes Geld (Marx) wird zum Kapital, das als immer weiter gehender Prozess der Vermehrung Gesellschaft und Naturverhältnis bestimmt. Technik, Wissenschaft und soziales Gefüge unterliegen dem Diktat des Verwertungsinteresses. Geld regiert die Welt. Das Abstraktionspostulat der Äquivalenz ist falsch. Engels und Bloch suchen nach einer angemessenen Objektivierung.
Die Geldverwendung implementiert eine allgemein gültige Abstraktion und prägt so alles Handeln durch kaufmännisch-bilanzierendes Denken. Alle Beziehungen werden direkt oder indirekt der Monetarisierung unterworfen. Geld heckendes Geld (Marx) wird zum Kapital, das als immer weiter gehender Prozess der Vermehrung Gesellschaft und Naturverhältnis bestimmt. Technik, Wissenschaft und soziales Gefüge unterliegen dem Diktat des Verwertungsinteresses. Geld regiert die Welt. Das Abstraktionspostulat der Äquivalenz ist falsch. Engels und Bloch suchen nach einer angemessenen Objektivierung.
Marx's "Inorganic Ashes." Engels and Bloch on the Residuum of the "False Abstraction”.
The use of money implements a generally valid abstraction and thus shapes all action through a kind of commercial-balancing thinking. All relations are directly or indirectly subjected to monetarization. Money producing more money »Geld heckendes Geld «(Marx) becomes capital, which determines society and the relationship to nature as an ever increasing process of multiplication. Technology, science and social fabric are subject to the dictates of the interest of exploitation. Money rules the world. The abstraction postulate of equivalence is false. Engels and Bloch search for an appropriate objectification.
Die modernen Naturwissenschaften begannen mit Newtons »Mathematische(n) Prinzipien der Naturphilosophie«, einer Experimentalphilosophie, die konträr zur Position Descartes‘ entwickelt wurde. Leibniz dagegen versuchte die Welt basierend auf rein logischen Prinzipien holistisch zu erfassen. Das Denken in Größen und die Form und Formierung der notwendigen Messung ergeben eine dauerhaft virulente Zone: die Bestimmung der Quantitäten.
Die Essenz der dabei entwickelten Mathesis und das offen bleibende Problem bleibt die »Zurückführung des Quantums auf das Quale« (Ernst Bloch)
The mathematical wound
The modern natural sciences began with Newton's "Mathematical Principles of Natural Philosophy", an experimental philosophy developed contrary to Descartes' position. Leibniz, on the other hand, tried to grasp the world holistically based on purely logical principles. The thinking in magnitudes and the form and formation of the necessary measurement result in a permanently virulent zone: the determination of the quantities.
The essence of the thereby developed Mathesis and the open problem remains the "tracing back of the quantum to the quale" (Ernst Bloch).
Ernst Bloch identifiziert den neuralgischen Punkt in uns, der eine tiefgreifende Transformation unseres Wirtschaftens behindert. Es ist das über die Geldverwendung internalisierte Pendant zum »automatischen Subjekt«, das Marx im kapital verortete.
Das kaufmännisch-kalkulierende Denken formt unser Handeln. Unbewusst und unerkannt regiert das »Geldsubjekt« in uns unsere Persönlichkeit und unsere sozialen Aktivitäten.
Die gebotene Transformation unserer Ökonomie und Gesellschaft muss das berücksichtigen, denn dieses Geldsubjekt ist Statthalter des abstrakten Verhältnisses der Menschen zueinander genauso wie zur umgebenden Natur. Blochs Kategorienlehre bietet die Basis eines neuen Transformationsparadigmas.
Bloch zielt auf eine neue Metaphysik, die »nicht nur das Fragengebiet einer allgemeinen Weltanschauung ausmacht, sondern die gelebte Gegenwart selbst zu einem totalen Wissen vertieft, das ebenso sehr die Dunkelheit des ersten Anfangs,« wie auch die Perspektive einer möglichen Zukunft enthält. Das nach Bloch »innere Begehen des kosmischen Weges« soll dabei zu einer »problemtheoretischen Methode« entwickelt werden. Es geht um ein fundamental neues Denken im Sinne der Ausarbeitung einer objektiven Phantasie. Bloch befragt hierzu Schellings Ökonomie Gottes und die Offenbarung in Bezug auf ambivalente Fermente von dessen Philosophie.