Papers by Manfred Brocker

Whigs gegen "popery" und "arbitrary government": Zum politischen Hintergrund Als "The A. B. C. of... more Whigs gegen "popery" und "arbitrary government": Zum politischen Hintergrund Als "The A. B. C. of Politicks" 1 galten Lockes (1632-1704 2) Zwei Abhandlungen über die Regierung bereits seinen Zeitgenossen. Tatsächlich beschäftigt sich Locke hier gerade nicht mit einer abstrakten, rechtstheoretischen Begründung legitimer Herrschaft; vielmehr ist es unübersehbar, dass sein Text eine Antwort auf konkrete politische Probleme seiner Epoche bieten soll. Und bei John Locke handelt es sich um einen eminent politischen Denker auch in dem Sinn, dass er nicht von einem philosophischen Elfenbeinturm herab bestimmte politische Entwicklungen als Beobachter kommentiert hätte: Als Protagonist der Whigs 3 hat er sie selbst mit angestoßen und gestaltet. Er war Teil dieser politischen Bewegung, und "Two Treatises of Government was, in effect, the political manifesto of this movement". 4 Mehr noch: Es ist nicht so, dass die Whigs in der politischen Philosophie Lockes die passende Doktrin gefunden und für ihre Zwecke nutzbar gemacht hätten. Diejenigen politischen Ideen, die inzwischen mit dem Namen Lockes verbunden werden, haben sich erst in der Auseinandersetzung mit den politischen Zielen der Whigs herausgebildet. Noch in seinen 1660 und 1662 entstandenen Two Tracts vertritt Locke Thesen, die seiner späteren Theorie geradewegs entgegen
Häufig als Reflex auf die „Krise der Moderne“ gedeutet, lässt sich gegenwärtig eine verstärkte Hi... more Häufig als Reflex auf die „Krise der Moderne“ gedeutet, lässt sich gegenwärtig eine verstärkte Hinwendung der Menschen zur Religion beobachten, verspricht sie doch ein verlässliches Maß an Sicherheit in Zeiten wirtschaft-licher und sozialer Umbrüche. Diese Entwicklung und das Erstarken fundamentalistischer Bewegungen im Islam, aber auch im Protestantismus, machen deutlich, dass die politische Bildung Religion als Politikum wieder stärker in den Blick nehmen sollte. Eine fachlich solide Analyse der skizzierten Phänomene kann ihr aber nur gelingen, wenn sie sich dabei auf Wissensbestände der Religionswissenschaft und -pädagogik bezieht. Auf den traditionsreichen Beutelsbacher Gesprächen des Jahres 2008 wurde dieser fachliche Dialog aufgenommen. Die spannenden Ergebnisse der Tagung sind im Buch nachzulesen.

Verlag Julius Klinkhardt eBooks, 2024
Universitäten sind nicht nur wissensspeichernde "Tempel der Gelehrsamkeit", sondern auch und zual... more Universitäten sind nicht nur wissensspeichernde "Tempel der Gelehrsamkeit", sondern auch und zuallererst Einrichtungen der Zukunftssicherung und Zukunftsgestaltung. Um diese Aufgaben besser erfüllen zu können, müssen ihre Spielräume erweitert werden. Diese werden von der Politik zu eng begrenzt. Entsprechend müssen die Universitäten selbst politischer werden: als "Lobbyisten des Gemeinwohls" müssen sie sich für deutlich höhere Budgets, für Forschungsfreiheit, Internationalität und institutionelle Autonomie einsetzen, weil nur durch Wissenschaft, Forschung und Technologie unsere Zukunft gesichert werden kann. Universitäten haben des Weiteren die Aufgabe, die Suche nach Wahrheit in der Politik zu unterstützen und den politischen Diskurs zu sublimieren, handelt es sich doch bei der Demokratie um eine wissensbasierte Regimeform. Universitäten und Wissenschaft sind im weitesten Sinne die "Hüter der Wahrheit". Zwar verlangt die Suche nach Wahrheit auch Zweifel, Kritik und Perspektivwechsel. Doch Zweifel müssen methodisch begründet sein und Kritik ist dann berechtigt, wenn sie um der gemeinsamen Wahrheitssuche willen erfolgt. Wir müssen darüber nachdenken, ob nachweisbar falsche Behauptungen im öffentlichen Raum nicht in gravierenden Fällen von den Universitäten gerügt und sanktioniert werden sollten. Und schließlich sind Universitäten globale Einrichtungen und haben eine internationale Orientierung. Aber sie sollten sich hinsichtlich der beschriebenen politischen Aufgaben auch wieder stärker als regionale und lokale Institutionen verstehen. Universitäten müssen demzufolge in beiden Dimensionen gleichermaßen aktiv sein: Forschung und Lehre sind international ausgerichtet, während der Dialog mit Bürger:innen und Politiker:innen vor allem auf der nationalen und subnationalen Ebene geführt werden muss. 2 Zukunft als Gestaltungsraum: existenzielle Herausforderungen und die (politische) Rolle der Universität Die Universität ‚politisch zu betrachten' heißt heute sicher nicht mehr, sie als Akteur in einem ‚universellen Emanzipationsgeschehen' zu begreifen. Die hoch
Königshausen & Neumann eBooks, 1987
... Danken möchten wir ferner auch der Hanns Seidel-Stiftung, München und den Mitarbeitern des Kl... more ... Danken möchten wir ferner auch der Hanns Seidel-Stiftung, München und den Mitarbeitern des Klosters Banz für ihre Unterstützung. Unser Dank gilt schließlich Barbara Matz-ner, Patrizia Rottmann und Sarah Nowak vom Lehrstuhl für Politische Theorie und Philosophie der ...

Springer eBooks, 2011
In this article, I examine matters concerning justice and climate change in light of current work... more In this article, I examine matters concerning justice and climate change in light of current work in global justice. I briefly discuss some of the most important contemporary work by political philosophers and theorist on global justice and relate it to various considerations regarding justice and climate change. After briefly surveying the international treaty context, I critically discuss several issues, including climate change and human rights, responsibility for historical emissions and the polluter-pays principle, the ability to pay principle, grandfathering entitlements to emit greenhouse gasses, equal per capita emissions entitlements, the right to sustainable development, and responsibility for financing adaptation to climate change. This set of issues does not exhaust the list of considerations of global justice and climate change, but it includes some of the most important of those considerations.
Vandenhoeck & Ruprecht eBooks, Apr 29, 2005
Primus Verlag eBooks, 1997
Politische Vierteljahresschrift, Dec 1, 2008
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