Papers by Jos Stübner
Pop the Nation. Die Nation als Ressource und Argument in Kulturen populärer Unterhaltung und Vergnügung, 2023
Im Rahmen der nationalistischen Mobilisierungswelle des letzten Jahrzehnts in Polen sorgte Red is... more Im Rahmen der nationalistischen Mobilisierungswelle des letzten Jahrzehnts in Polen sorgte Red is Bad für das entsprechende Outfit. Das Modelabel steht für eine Kommodifizierung des Nationalen und eine Normalisierung extrem rechter Geschichtsbilder. Das T-Shirt wurde zum Massenmedium einer rechten Public History auf der Straße. Der Antikommunismus avancierte zum hippen Stilelement im Büro oder im Präsidentenpalast. Im Beitrag wird nicht nur die aktive Rolle eines Modeproduzenten bei der Popularisierung nationaler Heldennarrative besprochen. Auch die Spannung zwischen dem Beharren auf nationaler Eigentlichkeit und der Verwertung des Nationalen für populärkulturelle Fashion- und Konsumartikel ist Gegenstand der Betrachtung.

Studia Litteraria et Historica, 2021
Seit einigen Jahren lässt sich bei der europäischen extremen Rechten ein Trend zum "Zivilisationi... more Seit einigen Jahren lässt sich bei der europäischen extremen Rechten ein Trend zum "Zivilisationismus" beobachten. Zivilisation scheint ein transnationaler Oberbegriff zu sein, der verschiedene Themen wie rassistische, antimuslimische und migrationsfeindliche Haltungen sowie die Verteidigung einer heteronormativ-patriarchalen Moral-und Geschlechterordnung umfasst. Während sich die deutschsprachige Rechte auf das Konzept "Abendland" bezieht, sind in Polen die Begriffe "lateinische Zivilisation" und "Zivilisation des Todes" beliebt. Der Artikel untersucht die ideologischen Wurzeln, Quellen und Semantiken rechtsextremer Zivilisationsvorstellungen in Polen, Deutschland und Österreich. Darauf aufbauend wird gezeigt, wie die Idee des zivilisatorischen Niedergangs als Element einer metapolitischen rechtsextremen Strategie innerhalb einzelner nationaler Diskurse funktioniert und in welcher Weise das Konzept Teil eines transnationalen Ideentransfers ist. Schließlich wird diskutiert, inwieweit das Konzept der (westlichen) Zivilisation als gemeinsames rechtsextremes Paradigma in verschiedenen Ländern dienen kann. Während Versuche konkreter Zusammenarbeit rechter Akteure aus verschiedenen Ländern und gemeinsamer politischer Praktiken leicht an ihre Grenzen stoßen, besteht der transnationale und verschränkte Aspekt des Zivilisationsbegriffs vor allem in einem Ideentransfer, einem gemeinsamen Wahrnehmungshorizont und einer sich gegenseitig ergänzenden affirmativen, aber ambivalenten Ost-West-Vorstellung.
Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 2020

Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung, 2009
The Prague Great Exhibitions of 1891, 1895 and 1908 provide an insight into the building of the C... more The Prague Great Exhibitions of 1891, 1895 and 1908 provide an insight into the building of the Czech nation at the end of the Habsburg Monarchy. At the three exhibitions, two industrial and one agricultural, national activists endeavoured to demonstrate the progressiveness and cultural autonomy of the Czech nation. The way in which the visits were organised and their coverage in the media was particularly significant in the production of a sense of national self-identity. The way in which the nation presented itself varied from visitor group to visitor group. The Czech nation found itself alternately in the role of the protective “mother“ towards its own population, in the role of the progressive “elder brother“ towards its “backward“ Slav brother-nations, and in the role of the up and coming nation towards the large independent Western nations. The visitor records show how the nation was presented in terms of an anthropological model. As with an individual human being, the national entity was only to be established through communication and with reference to other entities. Seen in this light the nation is not a static institution, but the result of a dynamic process of interaction. Thus, visiting the exhibitions was an active step in this process of national selfconstruction through interaction. The much-famed arrival of the exhibition trains, the theatrical mass receptions at the station and the accompanying press coverage, reemphasized national identity again and again, in interchange with other groups. But, at bottom, these experiences of mutual recognition were in fact the calculated invention of transnational networks of nationalist activists.
Book Reviews by Jos Stübner
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Kleinstadt, Klasse und Nation. Stadtkonzepte in Böhmen vor und nach dem Ersten Weltkrieg am Beispiel von Rokycany und Cheb/Eger, 2019
"Arbeiterstadt", "bürgerliche Festung", "Trutzburg des Deutschtums", "hussitische Stadt", "rein t... more "Arbeiterstadt", "bürgerliche Festung", "Trutzburg des Deutschtums", "hussitische Stadt", "rein tschechisches Rokycany", "schwarzes" oder "rotes Eger" – Vorstellungen, Konzepte und Repräsentationen von Städten sind Produkte der historischen Bedingungen, Abbilder des zeitlichen Wandels, zugleich aber auch Ausdruck und Vehikel von politischen Interessen und ökonomischen Hegemonialstellungen.
Anhand der böhmischen Städte Rokycany und Cheb/Eger wird gezeigt, wie von der Jahrhundertwende bis in die Zwischenkriegszeit die Vorstellungen von Gemeinde und Stadt in zwei peripheren Zentren bestimmt und herausgefordert wurden.
Den Rahmen für das Zusammenspiel von lokalen und überlokalen Prozessen bildete zunächst die Habsburgermonarchie, dann der neugegründete Nationalstaat der Ersten Tschechoslowakischen Republik. Untersucht werden die kommunalpolitische diskursive Sphäre, das Feld des Wohnungs- und Städtebaus sowie die kulturelle Repräsentationspraxis.
Es wird ersichtlich, wie sich das Paradigma von Einheit und Eindeutigkeit in der Phase der Hochmoderne funktional mit Klassenherrschaft und Nationalisierung sowie sozialer und ethnischer Exklusion verband, zugleich aber auch immer prekär und von Widersprüchen geprägt war.
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Anhand der böhmischen Städte Rokycany und Cheb/Eger wird gezeigt, wie von der Jahrhundertwende bis in die Zwischenkriegszeit die Vorstellungen von Gemeinde und Stadt in zwei peripheren Zentren bestimmt und herausgefordert wurden.
Den Rahmen für das Zusammenspiel von lokalen und überlokalen Prozessen bildete zunächst die Habsburgermonarchie, dann der neugegründete Nationalstaat der Ersten Tschechoslowakischen Republik. Untersucht werden die kommunalpolitische diskursive Sphäre, das Feld des Wohnungs- und Städtebaus sowie die kulturelle Repräsentationspraxis.
Es wird ersichtlich, wie sich das Paradigma von Einheit und Eindeutigkeit in der Phase der Hochmoderne funktional mit Klassenherrschaft und Nationalisierung sowie sozialer und ethnischer Exklusion verband, zugleich aber auch immer prekär und von Widersprüchen geprägt war.
Anhand der böhmischen Städte Rokycany und Cheb/Eger wird gezeigt, wie von der Jahrhundertwende bis in die Zwischenkriegszeit die Vorstellungen von Gemeinde und Stadt in zwei peripheren Zentren bestimmt und herausgefordert wurden.
Den Rahmen für das Zusammenspiel von lokalen und überlokalen Prozessen bildete zunächst die Habsburgermonarchie, dann der neugegründete Nationalstaat der Ersten Tschechoslowakischen Republik. Untersucht werden die kommunalpolitische diskursive Sphäre, das Feld des Wohnungs- und Städtebaus sowie die kulturelle Repräsentationspraxis.
Es wird ersichtlich, wie sich das Paradigma von Einheit und Eindeutigkeit in der Phase der Hochmoderne funktional mit Klassenherrschaft und Nationalisierung sowie sozialer und ethnischer Exklusion verband, zugleich aber auch immer prekär und von Widersprüchen geprägt war.