
Janina Ludwig
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Humboldt Universität zu Berlin
Felix Biermann
University of Szczecin, Poland
Jens Greif
Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
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Humboldt Universität zu Berlin
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Papers by Janina Ludwig
Leider konnte nur vereinzelt unter einem neuzeitlichen A-Horizont ein Übergangshorizont festgestellt werden, aus dem ur- und vorgeschichtliche Scherben stammen, die sowohl metallzeitlich als auch slawisch datieren. Die urgeschichtlichen Schichten wurden durch die Bestattungen des neuzeitlichen Friedhofes regelrecht durchpflügt.
Insgesamt konnten 133 Grablegen, teilweise in mehreren Lagen, aufgedeckt werden, die in mindestens drei Belegungsordnungen eingebracht wurden. Das deutet daraufhin, dass der Friedhof nicht durchgehend benutzt wurde.
Zur Überraschung aller Beteiligten wies jede vierte Grablege Reste von Totenschmuck oder Totenkleidung auf. Die Art und Zusammensetzung des Totenschmuckes ermöglichte eine ungefähre zeitliche Einordnung der Gräber, die zwischen dem 18. und der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts liegt, es gibt aber auch ältere Grablegen.
Die bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass der außerstädtische Friedhof erstmalig im 17. Jahrhundert genutzt wurde, als durch die Pest und den 30-jährigen Krieg vermehrt Tote unter die Erde zu bringen waren. Jüngere Grablegen stammen aus dem 18. Jahrhundert. Nach Schließung des Kirchhofes wurde der Bestattungsplatz schließlich ab Anfang des 19. Jahrhunderts als neuer städtischer Friedhof eingerichtet und bis kurz vor dem 2. Weltkrieg durchgehend genutzt. Dieser Bericht offenbart neue Karten und Quellen, die die Ausdehnung des Friedhofes, der spätestens im 19. Jahrhundert eine Kapelle bekam, präzisieren.
Bei den folgenden Bodeneingriffen, insbesondere des unterkellerten Kitagebäudes, sind neben weiteren Grablegen auch Grabgewölbe die Fundamentreste der Friedhofskapelle sowie Reste der Friedhofsmauer zu erwarten.
Dabei wurden Befunde und Funde vom Neolithikum bis ins Barock aufgedeckt, darunter Siedlungs- und Hausgruben, Keller und Mauern, technische Anlagen und eine große Brunnenbaugrube. In die Zeit der Stadtgründung um 1200 n. Chr. datieren eine Reihe von Pfosten, die die ehemaligen Grundstücksgrenzen markierten und die erste mittelalterliche Nutzung des Areals anzeigten.
Auch wenn nicht alle Bestattungen untersucht werden konnten und die Ergebnisse nicht repräsentativ sind, ermöglichen sie dennoch einen kleinen Einblick in das Leben und Sterben der Gollwitzer Dorfbevölkerung aus der Zeit vom Spätmittelalter bis ins 20. Jahrhundert.
as working as a fisherman and innkeeper. The challenges of these economic constraints are covered in the article about the Großkoschen Watermills in its scenic and social context, accessible through archaeological and archival sources.
Erstaunlicherweise war unter den mittelalterlichen Schichten noch eine urgeschichtlche Kulturschicht mit verschiedenen Gruben erhalten.
Dazu wurden etwa 50 cm breite und bis zu 90 cm tiefe Trassen angelegt. Unter dem humosen Oberboden fand sich zunächst eine Planierschicht mit neuzeitlicher Keramik und darunter ein bis zu 40 cm starker urgeschichtlicher Kulturhorizont, aus dem mehrere Gruben abtieften, deren Sohle nicht erreicht wurde. Bei den meisten davon scheint es sich um natürliche Mulden zu handeln. Eine steilwandige, etwa 40 cm breite Grube wies im Gegensatz zu den anderen Eingrabungen einen hohen Anteil urgeschichtlicher Keramik auf. Aufgrund von Farbe und Beschaffenheit könnte es sich um neolithisches Fundmaterial handeln.
Inhalt: Funktion und geschichtlicher Kontext; Der Böhmische Altar-Einführung; Der Mittelschrein; Der Böhmische Altar-seine Flügel; Der Böhmische Altar-die Problematik der Rekonstruktion
Drafts by Janina Ludwig
Die Grabungen zeigten auch, dass die untersuchte Fläche am Schiffwasser nur bedingt besiedelbar war. Lediglich im äußersten östlichen Teil zeigten sich gelbe Sande, die einen einstigen Uferbereich markierten, hier fanden sich auch die beiden Feuersteinklingen. Der gesamte restliche Teil der Halbinsel war von einem Paket aus Schwemmsandschichten überprägt, das bis zu 1,50 m stark war.
Bereits in den Schwemmsanden fanden sich Keramikfragmente des 18. Jahrhunderts. Sie wurden wohl zumindest teilweise von den Bergedorfer Bürgern direkt in die vor der Haustür vorbeifließende Bille entsorgt und später durch Überschwemmungen auf der Holzhude abgelagert. Anhand des Fundmaterials kann belegt werden, dass diese Aufschüttungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten eingebracht wurden. Die im östlichen und mittleren Bereich der Fläche geborgenen Scherben von Majolika, Fayence, Irdenware und englischem Steinzeug, frühem Porzellan sowie Tonpfeifenfragmente und Reliefkacheln datieren vom ausgehenden 17. bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Einige Befunde weisen darauf hin, dass ganze Wagenladungen an Haushaltsmüll auf der Hude abgeladen wurden. Die darin enthaltenen Funde deuten auf einen relativen Wohlstand der Bergedorfer Bürger und auf weitreichende Handelsbeziehungen bis nach Jütland, Holland, England und Böhmen hin. Neben Gefäßkeramik aus der zweiten Hälfte des 18. bis ins beginnende 19. Jahrhundert, fanden sich reich verzierte Ofenkacheln und Delfter Wandfliesen. Zu den Ausnahmefunden zählten das metallene Oberteil einer Gabel und ein Lederschuh, der zu einer Vierländer Tracht des 18./19. Jahrhunderts gehörte.
Im Bereich der heutigen westlichen Uferzone wurden mehrere Phasen einer Uferbefestigung des späten 19. Jahrhunderts festgestellt. Sie wurden aus Rammpfählen und Faschinen errich-tet, wovon mehr als einhundert geschmiedete Nägel zeugen. Zu den jüngsten Funden gehö-ren gesägte Holzbohlen, Reste von Ankerketten, Steinzeugflaschen und ein Nietwerkzeug (Döbber). Sie belegen eine Nutzung des Geländes als Hafen- bzw. Werft, vom ausgehenden 19. bis ins 20. Jahrhundert wurden hier auch Ausbesserungsarbeiten an maroden Booten durchgeführt. Die steinerne Kaimauer aus dieser Zeit wurde ebenfalls aufgedeckt.
Im Rahmen der aktuellen Maßnahme wurden im gesamten Angerbereich weitere Spuren des bereits bekannten, ausgedehnten Siedlungsareals der Jungbronze- bis Früheisenzeit dokumentiert. Im östlichen Angerbereich gelang der Nachweis eines in Teilen bereits abgetragenen jung- bis jüngstbronzezeitlichen Speichergrubenareals, wie sie für Fundplätze der Lausitzer Kultur Südbrandenburgs charakteristisch sind. Das aus diesen und als Lesefunde geborgene Keramikmaterial enthielt unter anderem Wandscherben verzierter und unverzierter Doppelkoni, die Fragmente von Zylinderhalsterrinen sowie die Reste einer Terrine bzw. Kanne mit Randzipfeln und bietet somit einen guten Querschnitt durch das gängige Gefäßspektrum der ausgehenden Lausitzer Kultur.
Darüber hinaus konnten auf dem gesamten Dorfanger verteilt und besonders konzentriert vor Haus Nummer 17, am östlichen Ausgang des Angers, Befunde mit Material der Billendorfer Gruppe dokumentiert werden. Der Großteil der Funde bestand aus unverzierten, nur wenig diagnostischen Wandscherben. Das zuweisbare Keramikmaterial setzt sich aus Fragmenten von Wulstleistentöpfen und Schalen mit einbiegenden Rändern zusammen.
Mit dem Ende der Billendorfer Funde bricht das Siedlungsgeschehen auf dem Dorfanger ab und es entsteht eine Besiedlungslücke von etwa 650 Jahren, genau wie es für die gesamte Lausitz bekannt ist (Meyer/Lehmphul 2008, 268-269). In dieser Zeit wurde der Dorfanger komplett überweht bzw. überdünt. Aus der Überwehungsschicht wurde mit der Wiederbesiedlung in der römischen Kaiserzeit und der anschließenden Völkerwanderungszeit eine Kulturschicht, in der sich Funde dieser beiden und der vorangegangenen Epochen überlagern.
Ab der Mitte des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts wurde das Gebiet in und um Großkoschen erneut aufgesiedelt - drei AMS-Daten belegen eine Besiedlung, die bis ins 5. Jahrhundert andau-erte und danach wohl erneut aufgegeben wurde. Das aus den Befunden geborgene keramische Material war wenig aussagekräftig und zudem stark von billendorfzeitlichen Scherben durchsetzt.
Ein slawischer Besiedlungshorizont fehlt gänzlich, wahrscheinlich war das Gebiet rund um die Schwarze Elster aus klimatischen Gründen in der slawischen Zeit nicht besiedelt. Das erste Siedlungsmaterial ist für das beginnende 12. Jh. zu verzeichnen, sowohl bei der ersten archäologischen Maßnahme 2007 auf dem Parkplatz (Fragment einer Bügelhenkelkanne aus der Zeit um 1200) als auch bei der aktuellen Grabung innerhalb des Befundes einer mittelalterlichen Wassermühle. Dort wurde durch die Verlegung von Medien am Standort eines heute noch vorhandenen Mühlengebäudes Reste von mindestens vier weiteren Mühlphasen archäologisch und durch ein Studium der schriftlichen Quellen nachgewiesen, die bis in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts zurückreichen und eine 800-jährige Mühltradition an diesem Ort bezeugen.
Die Neuzeit ist durch die Vorstellung einiger Sand- bzw. Lehmentnahmegruben auf dem Anger und die Besprechung einiger Tonflaschen mit personalisierter Gravur vertreten.
Leider konnte nur vereinzelt unter einem neuzeitlichen A-Horizont ein Übergangshorizont festgestellt werden, aus dem ur- und vorgeschichtliche Scherben stammen, die sowohl metallzeitlich als auch slawisch datieren. Die urgeschichtlichen Schichten wurden durch die Bestattungen des neuzeitlichen Friedhofes regelrecht durchpflügt.
Insgesamt konnten 133 Grablegen, teilweise in mehreren Lagen, aufgedeckt werden, die in mindestens drei Belegungsordnungen eingebracht wurden. Das deutet daraufhin, dass der Friedhof nicht durchgehend benutzt wurde.
Zur Überraschung aller Beteiligten wies jede vierte Grablege Reste von Totenschmuck oder Totenkleidung auf. Die Art und Zusammensetzung des Totenschmuckes ermöglichte eine ungefähre zeitliche Einordnung der Gräber, die zwischen dem 18. und der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts liegt, es gibt aber auch ältere Grablegen.
Die bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass der außerstädtische Friedhof erstmalig im 17. Jahrhundert genutzt wurde, als durch die Pest und den 30-jährigen Krieg vermehrt Tote unter die Erde zu bringen waren. Jüngere Grablegen stammen aus dem 18. Jahrhundert. Nach Schließung des Kirchhofes wurde der Bestattungsplatz schließlich ab Anfang des 19. Jahrhunderts als neuer städtischer Friedhof eingerichtet und bis kurz vor dem 2. Weltkrieg durchgehend genutzt. Dieser Bericht offenbart neue Karten und Quellen, die die Ausdehnung des Friedhofes, der spätestens im 19. Jahrhundert eine Kapelle bekam, präzisieren.
Bei den folgenden Bodeneingriffen, insbesondere des unterkellerten Kitagebäudes, sind neben weiteren Grablegen auch Grabgewölbe die Fundamentreste der Friedhofskapelle sowie Reste der Friedhofsmauer zu erwarten.
Dabei wurden Befunde und Funde vom Neolithikum bis ins Barock aufgedeckt, darunter Siedlungs- und Hausgruben, Keller und Mauern, technische Anlagen und eine große Brunnenbaugrube. In die Zeit der Stadtgründung um 1200 n. Chr. datieren eine Reihe von Pfosten, die die ehemaligen Grundstücksgrenzen markierten und die erste mittelalterliche Nutzung des Areals anzeigten.
Auch wenn nicht alle Bestattungen untersucht werden konnten und die Ergebnisse nicht repräsentativ sind, ermöglichen sie dennoch einen kleinen Einblick in das Leben und Sterben der Gollwitzer Dorfbevölkerung aus der Zeit vom Spätmittelalter bis ins 20. Jahrhundert.
as working as a fisherman and innkeeper. The challenges of these economic constraints are covered in the article about the Großkoschen Watermills in its scenic and social context, accessible through archaeological and archival sources.
Erstaunlicherweise war unter den mittelalterlichen Schichten noch eine urgeschichtlche Kulturschicht mit verschiedenen Gruben erhalten.
Dazu wurden etwa 50 cm breite und bis zu 90 cm tiefe Trassen angelegt. Unter dem humosen Oberboden fand sich zunächst eine Planierschicht mit neuzeitlicher Keramik und darunter ein bis zu 40 cm starker urgeschichtlicher Kulturhorizont, aus dem mehrere Gruben abtieften, deren Sohle nicht erreicht wurde. Bei den meisten davon scheint es sich um natürliche Mulden zu handeln. Eine steilwandige, etwa 40 cm breite Grube wies im Gegensatz zu den anderen Eingrabungen einen hohen Anteil urgeschichtlicher Keramik auf. Aufgrund von Farbe und Beschaffenheit könnte es sich um neolithisches Fundmaterial handeln.
Inhalt: Funktion und geschichtlicher Kontext; Der Böhmische Altar-Einführung; Der Mittelschrein; Der Böhmische Altar-seine Flügel; Der Böhmische Altar-die Problematik der Rekonstruktion
Die Grabungen zeigten auch, dass die untersuchte Fläche am Schiffwasser nur bedingt besiedelbar war. Lediglich im äußersten östlichen Teil zeigten sich gelbe Sande, die einen einstigen Uferbereich markierten, hier fanden sich auch die beiden Feuersteinklingen. Der gesamte restliche Teil der Halbinsel war von einem Paket aus Schwemmsandschichten überprägt, das bis zu 1,50 m stark war.
Bereits in den Schwemmsanden fanden sich Keramikfragmente des 18. Jahrhunderts. Sie wurden wohl zumindest teilweise von den Bergedorfer Bürgern direkt in die vor der Haustür vorbeifließende Bille entsorgt und später durch Überschwemmungen auf der Holzhude abgelagert. Anhand des Fundmaterials kann belegt werden, dass diese Aufschüttungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten eingebracht wurden. Die im östlichen und mittleren Bereich der Fläche geborgenen Scherben von Majolika, Fayence, Irdenware und englischem Steinzeug, frühem Porzellan sowie Tonpfeifenfragmente und Reliefkacheln datieren vom ausgehenden 17. bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Einige Befunde weisen darauf hin, dass ganze Wagenladungen an Haushaltsmüll auf der Hude abgeladen wurden. Die darin enthaltenen Funde deuten auf einen relativen Wohlstand der Bergedorfer Bürger und auf weitreichende Handelsbeziehungen bis nach Jütland, Holland, England und Böhmen hin. Neben Gefäßkeramik aus der zweiten Hälfte des 18. bis ins beginnende 19. Jahrhundert, fanden sich reich verzierte Ofenkacheln und Delfter Wandfliesen. Zu den Ausnahmefunden zählten das metallene Oberteil einer Gabel und ein Lederschuh, der zu einer Vierländer Tracht des 18./19. Jahrhunderts gehörte.
Im Bereich der heutigen westlichen Uferzone wurden mehrere Phasen einer Uferbefestigung des späten 19. Jahrhunderts festgestellt. Sie wurden aus Rammpfählen und Faschinen errich-tet, wovon mehr als einhundert geschmiedete Nägel zeugen. Zu den jüngsten Funden gehö-ren gesägte Holzbohlen, Reste von Ankerketten, Steinzeugflaschen und ein Nietwerkzeug (Döbber). Sie belegen eine Nutzung des Geländes als Hafen- bzw. Werft, vom ausgehenden 19. bis ins 20. Jahrhundert wurden hier auch Ausbesserungsarbeiten an maroden Booten durchgeführt. Die steinerne Kaimauer aus dieser Zeit wurde ebenfalls aufgedeckt.
Im Rahmen der aktuellen Maßnahme wurden im gesamten Angerbereich weitere Spuren des bereits bekannten, ausgedehnten Siedlungsareals der Jungbronze- bis Früheisenzeit dokumentiert. Im östlichen Angerbereich gelang der Nachweis eines in Teilen bereits abgetragenen jung- bis jüngstbronzezeitlichen Speichergrubenareals, wie sie für Fundplätze der Lausitzer Kultur Südbrandenburgs charakteristisch sind. Das aus diesen und als Lesefunde geborgene Keramikmaterial enthielt unter anderem Wandscherben verzierter und unverzierter Doppelkoni, die Fragmente von Zylinderhalsterrinen sowie die Reste einer Terrine bzw. Kanne mit Randzipfeln und bietet somit einen guten Querschnitt durch das gängige Gefäßspektrum der ausgehenden Lausitzer Kultur.
Darüber hinaus konnten auf dem gesamten Dorfanger verteilt und besonders konzentriert vor Haus Nummer 17, am östlichen Ausgang des Angers, Befunde mit Material der Billendorfer Gruppe dokumentiert werden. Der Großteil der Funde bestand aus unverzierten, nur wenig diagnostischen Wandscherben. Das zuweisbare Keramikmaterial setzt sich aus Fragmenten von Wulstleistentöpfen und Schalen mit einbiegenden Rändern zusammen.
Mit dem Ende der Billendorfer Funde bricht das Siedlungsgeschehen auf dem Dorfanger ab und es entsteht eine Besiedlungslücke von etwa 650 Jahren, genau wie es für die gesamte Lausitz bekannt ist (Meyer/Lehmphul 2008, 268-269). In dieser Zeit wurde der Dorfanger komplett überweht bzw. überdünt. Aus der Überwehungsschicht wurde mit der Wiederbesiedlung in der römischen Kaiserzeit und der anschließenden Völkerwanderungszeit eine Kulturschicht, in der sich Funde dieser beiden und der vorangegangenen Epochen überlagern.
Ab der Mitte des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts wurde das Gebiet in und um Großkoschen erneut aufgesiedelt - drei AMS-Daten belegen eine Besiedlung, die bis ins 5. Jahrhundert andau-erte und danach wohl erneut aufgegeben wurde. Das aus den Befunden geborgene keramische Material war wenig aussagekräftig und zudem stark von billendorfzeitlichen Scherben durchsetzt.
Ein slawischer Besiedlungshorizont fehlt gänzlich, wahrscheinlich war das Gebiet rund um die Schwarze Elster aus klimatischen Gründen in der slawischen Zeit nicht besiedelt. Das erste Siedlungsmaterial ist für das beginnende 12. Jh. zu verzeichnen, sowohl bei der ersten archäologischen Maßnahme 2007 auf dem Parkplatz (Fragment einer Bügelhenkelkanne aus der Zeit um 1200) als auch bei der aktuellen Grabung innerhalb des Befundes einer mittelalterlichen Wassermühle. Dort wurde durch die Verlegung von Medien am Standort eines heute noch vorhandenen Mühlengebäudes Reste von mindestens vier weiteren Mühlphasen archäologisch und durch ein Studium der schriftlichen Quellen nachgewiesen, die bis in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts zurückreichen und eine 800-jährige Mühltradition an diesem Ort bezeugen.
Die Neuzeit ist durch die Vorstellung einiger Sand- bzw. Lehmentnahmegruben auf dem Anger und die Besprechung einiger Tonflaschen mit personalisierter Gravur vertreten.