Papers by Heike Kanter
Bilder, soziale Medien und das Politische

Qualitative Online-Forschung. Methodische und methodologische Herausforderungen
In der Angewandten Hochschulforschung wird die Praxis von Lehrenden vorwiegend über verschiedene ... more In der Angewandten Hochschulforschung wird die Praxis von Lehrenden vorwiegend über verschiedene Interviewverfahren untersucht, womit das Lehren in seiner konkreten Ausführung weniger in den Blick gerät. Daher erprobt der Beitrag zur Rekonstruktion von Lehrpraktiken eine andere qualitative Erhebungsmethode, nämlich die des Lehrtagebuchs. Wird diese spezifische Form des Schreibens über die (eigene) Lehre bisher vor allem zur evaluativen Reflexion von Lehrhandeln eingesetzt, so dient sie hier der Datengenerierung. Die Tagebucheinträge der Autorin werden mit den Mitteln der dokumentarischen Methode interpretiert, womit sich die explorative Studie im Rahmen einer praxeologischen Erforschung von Lehre verortet. Als ein beispielhaftes Ergebnis werden diskrepante Lehr- und Lernorientierungen der Lehrperson herausgearbeitet. Nicht nur dies, sondern auch die Anschlussfähigkeit des erprobten Erhebungsverfahrens an bisherige Forschungen zur hochschulischen Lehrpraxis, aber auch zur Konzeption ...
Herbrik, R., & Kanter, H. (2016). Nachhaltigkeit - eine mächtige, normative, soziale Fiktion. swi... more Herbrik, R., & Kanter, H. (2016). Nachhaltigkeit - eine mächtige, normative, soziale Fiktion. swissfuture, (01/16), 12-13.
Forum Qualitative Sozialforschung Forum Qualitative Social Research, Nov 24, 2014

Untersucht wird die Rolle von Pressefotografien im Spannungsfeld von Presse, Politik und Öffentli... more Untersucht wird die Rolle von Pressefotografien im Spannungsfeld von Presse, Politik und Öffentlichkeit. Ausgangsbasis sind unterschiedliche Fassungen einer Fotografie, die in mehreren Tageszeitungen veröffentlicht wurden. Mit der Dokumentarischen Bildinterpretation (Bohnsack) wird die soziale Gestaltung der Bilder analysiert. Dafür werden die Gestaltungsweisen der Tageszeitungen in Auswahl, Zuschnitt und Modulation nachgezeichnet. Sie sind Teil eines ästhetischen Agierens und verweisen auf einen jeweiligen redaktionellen Habitus. Der Beitrag zeichnet nach, wie ein politisches Ereignis als Bild konstruiert wird. Durch den Mythos des fotografischen Abbilds bleibt die Selektivität in der Ge-
staltung verdeckt, bzw. die Zeitungen markieren, was ihnen zeigenswert ist. Darin manifestiert sich ikonische Macht. Ikonische Macht kann als ein latent bleibendes Bestreben gefasst werden, mit dem publizierten Bild die eigene Weltauslegung durchzusetzen.
Im Beitrag werden Pressefotografien von Politiker*innen vergleichend in den Blick genommen, die i... more Im Beitrag werden Pressefotografien von Politiker*innen vergleichend in den Blick genommen, die in deutschsprachigen Tageszeitungen veröffentlicht worden sind. Der Schwerpunkt der rekonstruktiven Bildanalyse liegt auf der Gestaltung der Bilder durch die Medien. Mit den Mitteln der Dokumentarischen Methode wird darauf geschaut, wie die Tageszeitungen durch Auswahl, Zuschnitt und Montage die je fotografierten Körper zu einem veröffentlichten Bild gestalten. Diese Gestaltungsweisen verweisen unmittelbar auf die Perspektiven bzw. Orientierungsrahmen der Tageszeitungen, die abschließend beleuchtet werden. Es zeigt sich, dass durch Bilder nicht nur Politik gemacht wird, sondern Gesellschaft konstruiert wird.
iz3w, Sep 2014
Die Darstellung des »Schwarzen Frauenkörpers« ist ein oft verwendeter Topos in der Kolonialfotogr... more Die Darstellung des »Schwarzen Frauenkörpers« ist ein oft verwendeter Topos in der Kolonialfotografie. Eines dieser Motive hat es auch auf das Cover eines kritischen Bandes über den visuellen Kolonialismus geschafft. Dieses Bild hat im Vergleich zur ursprünglichen Fotografie viele Veränderungen durchlaufen, die im Text rekonstruiert werden. Teil der Analyse sind auch weiterführende Fragen nach dem Umgang mit kolonialem Bildmaterial.
Der Text beschäftigt sich aus sozialwissenschaftlicher Perspektive mit der Mordserie des „Nationa... more Der Text beschäftigt sich aus sozialwissenschaftlicher Perspektive mit der Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU)“. Anhand einer rekonstruktiven Bildanalyse werden soziale Verhältnisse in den Blick genommen, die die Morde rahmten. Einer zentralen Annahme zufolge präsentierten sich die Täter_innen als Angehörige einer mitunterstellten „gesellschaftlichen Mitte“. Ihre entsprechende Unauffälligkeit kann eine der Ursachen dafür sein, dass sie jahrelang unentdeckt blieben, ohne sich mühsam zu verstecken. Der Artikel verweist zudem auf ein in der medialen Darstellung spezifisches Changieren zwischen Privatheit und Öffentlichkeit. Er geht über die bisherigen medialen und juristischen Auseinandersetzungen hinaus.
Book Reviews by Heike Kanter

Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 16(1), Art. 10,
Im Mittelpunkt des Sammelbands steht die zur Ikone gewordene Fotografie, die von der US-Regierun... more Im Mittelpunkt des Sammelbands steht die zur Ikone gewordene Fotografie, die von der US-Regierung nach der Tötung Osama BIN LADENS veröffentlicht wurde. Gerahmt von einer journalistischen Kontextualisierung des militärischen Vorgehens und der Bildpolitik des Weißen Hauses, werden drei sozialwissenschaftliche Bildanalysen vorgestellt. Diese fokussieren insbesondere auf das Vermögen des Bildes, die Gewalt der Militäroperation nicht zu zeigen und dem gleichzeitigen Versuch, die Entscheidung als demokratisch zu legitimieren bzw. menschliche EntscheidungsträgerInnen darzustellen. Außerdem wird die spezifische Rolle CLINTONs diskutiert. Die Macht des Bildes liegt nicht nur in der Visualisierung US-amerikanischer Politik, sondern auch in seiner ikonischen Macht, auf visueller Ebene politische Verhältnisse zu konstruieren. Der Band eignet sich zugleich für EinsteigerInnen und ExpertInnen der Bildanalyse.
Conference Presentations by Heike Kanter
Von einer Marginalisierung des Bildes in der Soziologie kann inzwischen kaum mehr die Rede sein. ... more Von einer Marginalisierung des Bildes in der Soziologie kann inzwischen kaum mehr die Rede sein. Dennoch wird die Besonderheit der Ikonizität - als eigene Sinnebene sozialen Wahrnehmens und Agierens - in ihrer Bedeutung für die Konstitution von Sozialem bisher noch zu wenig in den Blick genommen...
CfP zur Adhoc-Gruppe "Das Bild in der Soziologie – Relevanzen und Relationen von Ikonizität und Sozialität" beim DGS-Kongress 2014: Routinen der Krise, Krise der Routinen, Universität Trier
Abstract for paper 4th International Visual Methods Conference 2015
Der Vortrag widmet sich den Gestaltungsweisen von Pressefotografien in fünf deutschsprachigen Tag... more Der Vortrag widmet sich den Gestaltungsweisen von Pressefotografien in fünf deutschsprachigen Tageszeitungen. Auf Basis einer qualitativ-rekonstruktiven Untersuchung der veröffentlichten Bilder werden Auswahl, Zuschnitt und Modulation als Praktiken herausgearbeitet, in denen ikonische Macht zur Geltung kommt. Mit dem Begriff der ikonischen Macht werden bild- und sozialwissenschaftlichen Perspektiven auf Bilder und ihren Anteil an der Konstitution von Gesellschaft verknüpft.
Die Ausgangsbasis des Papers bildet die Rekonstruktion der Pressefotografie eines Politikers mit ... more Die Ausgangsbasis des Papers bildet die Rekonstruktion der Pressefotografie eines Politikers mit den Mitteln der dokumentarischen Methode der Bildinterpretation. Dabei wird auf die Frage fokussiert, wie die Gestaltung des Körperbildes vollzogen wird, durch den Abgebildeten selbst sowie durch diejenigen, die ihn abbilden. Dies sind neben der Fotograf*in auch die Akteur*innen in den Zeitungsredaktionen, die das von der Presseagentur angebotene Foto zur Veröffentlichung auswählen. Im Mittelpunkt der folgenden Überlegungen steht diese redaktionelle Selektion, die als eine Form von Bildhandeln verstanden wird, in der ikonische Macht zur Geltung kommt.
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Papers by Heike Kanter
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staltung verdeckt, bzw. die Zeitungen markieren, was ihnen zeigenswert ist. Darin manifestiert sich ikonische Macht. Ikonische Macht kann als ein latent bleibendes Bestreben gefasst werden, mit dem publizierten Bild die eigene Weltauslegung durchzusetzen.
Book Reviews by Heike Kanter
Conference Presentations by Heike Kanter
CfP zur Adhoc-Gruppe "Das Bild in der Soziologie – Relevanzen und Relationen von Ikonizität und Sozialität" beim DGS-Kongress 2014: Routinen der Krise, Krise der Routinen, Universität Trier
https://soziopolis.de/verstehen/was-tut-die-wissenschaft/artikel/soziologische-kurzsichtigkeit/
staltung verdeckt, bzw. die Zeitungen markieren, was ihnen zeigenswert ist. Darin manifestiert sich ikonische Macht. Ikonische Macht kann als ein latent bleibendes Bestreben gefasst werden, mit dem publizierten Bild die eigene Weltauslegung durchzusetzen.
CfP zur Adhoc-Gruppe "Das Bild in der Soziologie – Relevanzen und Relationen von Ikonizität und Sozialität" beim DGS-Kongress 2014: Routinen der Krise, Krise der Routinen, Universität Trier
Indem Tageszeitungen fotografische Bilder verwenden, orientieren sie sich an einem ‚objektiven Abbild‘ von Wirklichkeit und an der Annahme, die Bilder zeigten ‚Realität‘. Das hat weitreichende Folgen. Jedes publizierte Bild zeigt einen Ausschnitt der Welt, eine spezifische Perspektive. Damit werden andere Deutungen ausgeschlossen. Die Gestaltung sowie die Auslegung der Bilder bleiben verdeckt. Hierbei manifestiert sich die ikonische Macht. Sie äußert sich im latenten Bestreben, mit dem publizierten Bild die eigene Weltauslegung durchzusetzen. Ikonische Macht ist nicht etwa Resultat von Strategien sondern von impliziten Gestaltungsweisen. Die Redaktionen gewichten tagtäglich, was ihnen wichtig ist, indem sie die Bilder auswählen, zuschneiden und modulieren. Die Entscheidung, die ‚richtige‘ Fotografie zu veröffentlichen, ist Teil von Routinen. In den publizierten Bildern dokumentiert sich ihr jeweiliger redaktioneller Habitus (Bourdieu).
Die Studie untersucht die Rolle von Pressefotografien im Spannungsfeld von Presse, Politik und Öffentlichkeit. Die Analyse der Pressebilder basiert auf der Dokumentarischen Methode der Bildinterpretation (Bohnsack). Als Ausgangspunkt dient die Rekonstruktion der formalen Strukturen im Bild. Verglichen werden Bilder von politischem Personal in ähnlichen sozialen Situationen, die von den Tageszeitungen auf unterschiedliche Weise publiziert wurden. Darüber hinaus werden die weltanschaulichen Perspektiven der Redaktionen erforscht. Eine innovative Erweiterung erfährt diese Methode durch Vergleiche mit Bildern außerhalb des journalistischen Kontextes.
Die Studie zur sozialen Gestaltung zeigt, dass politisch sehr heterogene Tageszeitungen ähnliche gestalterisch-soziale Orientierungen teilen. Der Fokus auf die Erzeugung von ikonischer Macht ermöglicht es, soziale und ästhetische Prozesse zu relationieren. Das Buch eignet sich insbesondere für Sozial- und GeisteswissenschaftlerInnen sowie für AkteurInnen aus der Bildpraxis, die an der ‚Macht‘ öffentlicher Bilder interessiert sind.