Papers by Gisela Huerlimann

Der von Marietta Meier, Gisela Hürlimann und Brigitta Bernet verfasste Bericht untersucht die 199... more Der von Marietta Meier, Gisela Hürlimann und Brigitta Bernet verfasste Bericht untersucht die 1999/2000 politisch diskutierte Frage, inwiefern und in welchem Ausmass in den psychiatrischen Anstalten Burghölzli (heute PUK) und Rheinau zwischen 1870 und 1970 Zwangssterilisationen und andere Zwangsmassnahmen vorgenommen wurden. Zu diesem Zweck reflektiert die Studie die Geschichte der Psychiatrie und ihrer Reformen (u.a. No Restraint), erarbeitet ein analytisches Instrumentarium, um Zwang, Gewalt und Agency in Institutionen und Gesellschaft zu fassen (informed consent, wie kommen Einwilligungen zustande), verschränkt diese Analyse mit den Kategorien Geschlecht und Schicht wertet ihr Sample aus 1330 Krankenakten nach einem umfassenden Katalog aus disziplinarischen und medizinischen Massnahmen (darunter Kuren, Elektroschockbehandlung, chirurgisches Eingriffe) aus, die intentional oder als Nebeneffekt Zwangselemente aufweisen. Die Studie wurde 2004 mit dem Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für die Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik e.V. (DGGMNT) ausgezeichnet.

"With their Shinkansen trains, the Japanese once inaugurated a renaissance of the railway. Now, t... more "With their Shinkansen trains, the Japanese once inaugurated a renaissance of the railway. Now, the Swiss Federal Railways are the first railway to upgrade an entire rail network at one swoop” (Benedikt Weibel, NZZ, 19.10.2004). With these words, Benedikt Weibel, then the CEO of the Swiss Federal Railways, summed up a forty-year history of modern railway development: The beginning of the railway highspeed era in 1964 thanks to Shinkansen, and the opening of Rail 2000, the biggest railway enhancement project in Switzerland up to the 1990s. This paper is about a three-fold story: 1st about the international transfer of ideas, 2nd about the Swiss way of dealing with high speed, and 3rd about institutional change. In the sum, it is the story of the Swiss Federal Railways path to the “Railway of the Future”, as it was internationally planned and realized since the 1950s/1960s.
This is the English version of a paper that was translated into Japanese by my dear colleague Ayumu Banzawa, Osaka University, who had it published in: TETSUDO SHIGAKU (“Japan Railway History Review”), No. 31, October 2013, p. 33-40.
You will find this paper in Japanese within my uploads: Go for: Gendai-ka Saretsutsu Togo wo Tamotte - Mirai wo Mezasu Suisu-Kokutetsu

"With their Shinkansen trains, the Japanese once inaugurated a renaissance of the railway. Now, t... more "With their Shinkansen trains, the Japanese once inaugurated a renaissance of the railway. Now, the Swiss Federal Railways are the first railway to upgrade an entire rail network at one swoop” (Benedikt Weibel, NZZ, 19.10.2004). With these words, Benedikt Weibel, then the CEO of the Swiss Federal Railways, summed up a forty-year history of modern railway development: The beginning of the railway highspeed era in 1964 thanks to Shinkansen, and the opening of Rail 2000, the biggest railway enhancement project in Switzerland up to the 1990s. This paper is about a three-fold story: 1st about the international transfer of ideas, 2nd about the Swiss way of dealing with high speed, and 3rd about institutional change. In the sum, it is the story of the Swiss Federal Railways path to the “Railway of the Future”, as it was internationally planned and realized since the 1950s/1960s.
The paper was translated from English into Japanese by my dear colleague Ayumu Banzawa, Osaka University, who had it published in: TETSUDO SHIGAKU (“Japan Railway History Review”), No. 31, October 2013, p. 33-40.

Der Steuerexperte – mehrheitlich männlich – ist in der Postmoderne eine ambivalente Figur. Den ve... more Der Steuerexperte – mehrheitlich männlich – ist in der Postmoderne eine ambivalente Figur. Den verschiedenen Facetten seiner persona gemeinsam ist, dass sie um Steuerplanung und -optimierung bzw. weniger euphemistisch um Steuerevasion, -hinterziehung/-betrug sowie um Prävention und Sanktionierung solcher alter, aber seit den 1960er-Jahren signifikant elaborier-ter Praktiken kreisen. Der Steuerexperte, wie er im geplanten Beitrag behandelt werden soll, ist erstens ein Konzernangestellter der Teppichetage, der sich in Buchhaltung und Unterneh-menssteuerrecht auskennt und weiss, wie und wo Gewinne – z.B. mittels Transfer Pricing – ver-bucht, in Stiftungen verpackt oder in Fonds angelegt werden müssen und welche betrieblichen Umstrukturierungen nötig sind, um Steuern zu sparen und zu vermeiden. Er ist zweitens bei einem Finanzdienstleister (Bank, Treuhand, Wealth Management) oder in einer auf Wirt-schafts- und Steuerrecht spezialisierten Kanzlei tätig und optimiert die Steuern von Unterneh-men und vermögenden Privaten. Wenngleich diese Rolle nicht neu ist (Bankgeheimnis), hat sie doch seit den 1960er-Jahren durch die Professionalisierung des Offshore-Banking als „pervasive investment strategy“ im Schatten des Finanzregulationssystems von Bretton Woods und seines Untergangs – Eurodollar-Markt, Währungs- und Finanzmarktliberalisierung – deutlich an Profil gewonnen.
Eng damit verbunden ist drittens der staatliche Steuerexperte in seiner Funktion als Wirt-schaftsförderer, der im Verbund mit den politischen Behörden dafür sorgt, dass sein Bezirk, Kanton, Land im Steuer- und Standortwettbewerb möglichst kompetitiv wird (und bleibt). Gleichsam die Doctor-Jekyll-Seite des staatlichen tax-haven-builders ist viertens der Steuerbe-amte, der die pflichtgemässe Deklarierung und Bezahlung der Steuerschuld durch natürliche wie juristische Personen operativ überwacht. Er wird innerhalb der Verwaltung sekundiert von Experten, die auf der strategisch-gesetzgeberischen Ebene gegen Steuerschlupflöcher und ihre Lobbyisten ankämpfen und versuchen, mithilfe von Steuerstatistiken, ökonometrischem Kalkül und fortgeschrittener Datenverarbeitung sowohl die Steuerinzidenz und Wohlstandsverteilung wie auch das Ausmass der Steuerevasion zu evaluieren. Dabei stellen sie auch auf den interna-tionalen Transfer von Ideen, Techniken und Politiken ab, bei welchem Akteure supra- und zwi-schenstaatlicher Organisationen wie der EG/EU oder der 1961 gegründeten OECD eine zentrale Rolle spielen - eine fünfte Figuration des Steuerexperten. Gesellen wir dazu sechstens noch kritische Rechercheure und Reformerinnen aus Wissenschaft, Medien und Zivilgesellschaft – NGOs wie das Tax Justice Network, das auch auf Renegaten von Figurationen 1 und 2 zählen kann – , dann haben wir die Assemblage des postmodernen Steuerexperten ungefähr beisam-men. Ob im Zug der modernen Selbst- und Online-Techniken nicht generell die mittelständi-sche, gebildete (sub)urbane Bürgerin zur Steuerexpertin geworden ist, wäre weiter zu überle-gen.
Der Steuerexperte ist also so polysemantisch wie die Postmoderne selber. Seine verschiedenen Figurationen sind auf eine Weise miteinander verflochten, wie es für die entangled history von ökonomischer Globalisierung und Wandel von Staatlichkeit im Kontext einer transnationalen Wissens-, High-Tech und Dienstleistungsgesellschaft kennzeichnend ist. Die weiteren Ingredien-zen dieser Geschichte sind seit den 1970er-Jahren wieder wachsende interpersonelle Wohl-standsunterschiede, das Spannungsverhältnis zwischen Steuergerechtigkeit, fiskalischer Re-distribution und dem postkeynesianischen Effizienz- und Supply-Side-Konter sowie die Interde-pendenzen zwischen privater, betrieblicher und öffentlicher Steuer-(Un-)Moral. Ein Vexierbild für letzteres liefern derzeit französische Minister: Während die sozialistische Regierung die Reichen stärker zur Kasse bitten und die Steuerflucht eindämmen will, mach(t)en einige ihrer Mitglieder Schlagzeilen mit Steuerhinterziehung auf Schweizer Bankkonten (Jérome Cahuzac) oder nicht bezahlten Steuerschulden (Thomas Thévenoud). Die Dompteure der Steueroptimie-rer domestizieren damit ihr eigenes Steuersystem.
(Es handelt sich bei dem Beitrag um die letzte GzD-Fassung vor der Drucklegung des von Alban Fei und Hannes Mangold 2015 bei transcript herausgegebenen Bandes)
Zentralschweizer Tourismusmetropole mit Alpenpanorama seit dem 19. Jahrhundert, verspätete und sc... more Zentralschweizer Tourismusmetropole mit Alpenpanorama seit dem 19. Jahrhundert, verspätete und schwächere Industrialisierung, heute Heimat eines Viertels aller Schweizer Mastschweine und gleichzeitig verstärkte Hinwendung zu Einrichtungen der höheren Bildung und der spezialisierten Gesundheitspflege: Der im Ancien Régime wie in der schweizerischen Nations- und Staatsbildung des 19. Jahrhunderts so wichtige Kanton Luzern hat eine Wirtschaftsgeschichte, die in manchem von den bekannteren Beispielen Zürichs, Basels, aber auch der Industrieregionen der Ostschweiz oder der Nordwestschweiz und des Arc Jurassien abweicht. Der Beitrag leitet in die wirtschaftshistorischen Kapitel der neuen Luzerner Kantonsgeschichte des 20. Jahrhunderts ein, indem er die Entwicklung der regionalen Konjunktur/Wertschöpfung, der Sektoren und Branchen sowie der Beschäftigung im 20. Jahrhunderts nachzeichnet.
Der Beitrag reflektiert ausgehend von Max Imbodens Schrift "Helvetisches Malaise" (1964), wie der... more Der Beitrag reflektiert ausgehend von Max Imbodens Schrift "Helvetisches Malaise" (1964), wie der Fortschrittsoptimismus der Boomjahre in die Sorge um die Grenzen des Wachstums kippte und wie die in den 1980ern entstehenden Umweltnaturwissenschaften als neuer Denkstil die Wende hin zu innovations- und technikaffinen Nachhaltigkeitsstrategien - darunter die 2000-Watt-Gesellschaft - beförderten.
Lizentiatsarbeit / Master thesis, Historisches Seminar, Universität Zürich
Preface Zeitschrift: Traverse : Zeitschrift für Geschichte = Revue d'histoire Band (Jahr): 22 (20... more Preface Zeitschrift: Traverse : Zeitschrift für Geschichte = Revue d'histoire Band (Jahr): 22 (2015) Heft 1: Umverteilen = Redistribuer
"Aporias of democracy" investigates into the thorny question of how a "communitarian" society wit... more "Aporias of democracy" investigates into the thorny question of how a "communitarian" society with highly developed democratic rights like the Swiss society copes with the political integration of immigrants. By analyzing sources and discources by government bodies, political parties, trade unions and the "new right" anti-migrant movements from the 1950s to the 2000s, it can be shown that an increase in political citizenship rights (Marshall) for the already-citizens often came at the cost of restricting the access and participation rights for immigrants.
Automation was one of the ways the international, European and Swiss Railways tried to cope with ... more Automation was one of the ways the international, European and Swiss Railways tried to cope with the challenge of budget deficits and the need to rationalize, with the competition by car and air traffic, the lack of interoperability and the need to guarantee safety at higher speed. This paper analyzes the international railway cybernetics discourse in the 1960s and 1970s and the projects for an automatic train control system.
This paper analyzes how the Swiss Federal Railways as a state-owned public service enterprise cop... more This paper analyzes how the Swiss Federal Railways as a state-owned public service enterprise coped with car competition and increasing deficits, and the pressure for - also EU-driven - market reforms between the 1960s and the 1990s.
This text, written for an edited volume on fundamental concepts in economic history, analyzes cla... more This text, written for an edited volume on fundamental concepts in economic history, analyzes classical theories on the governments right to tax between coercion and consent (in democratic societies), on taxation as social contract, tax justice and redistribution.
Among others, the following authors and concepts are mentioned: Jean Bodin, Adam Smith, William Petty, Montesquieu, J.J. Rousseau, Joseph Schumpeter, Rudolf Goldscheid, Amilcare Puviani, Thomas H. Marshall, Simon Kuznets, Fritz Neumark, James M. Buchanan, Charles Tilly, Theda Skopcol, New Fiscal Sociology

Cette contribution à l’histoire économique et à la sociologie de la finance analyse l’évolution d... more Cette contribution à l’histoire économique et à la sociologie de la finance analyse l’évolution de la fiscalité fédérale en focalisant sur la genèse de l’impôt fédéral direct (IFD) et de l’impôt sur le chiffre d’affaire (ICHA, depuis 1993 : TVA) pendant le régime fiscal « d’urgence » qui fut provoqué par les deux guerres mondiales et la crise économique des années trente et qui débouchera en 1958 sur les nouvelles dispositions constitutionnelles relatives au régime financier de la Confédération jusqú à récemment. La première partie du texte offre une brève synthèse de la situation à partir de 1848 avant l’avènement des impôts fédérales
modernes, tandis que la deuxieène partie aborde la phase allant de 1915 à 1958. La derniére partie présente une ébauche du développement entre 1959 et 2015 tout en proposant une
périodisation en cinq phases : une phase de « stabilisation » et de « plafonnement » de 1959 à 1965, une période d’intenses débats sur l’équité fiscale et l’harmonisation des impôts de 1966 à 1978, suivie depuis 1979 par un certain éloignement des projets antérieurs
de redistribution qui seront remplacés par un discours orienté vers la classe moyenne et la famille ; période achevée par le passage à la TVA en 1993/1995. L’avant-dernière phase aux environs de 1995 à 2008 est marquée par une généralisation de la concurrence globale due à la mondialisation et sera suivie par une réorientation caractérisée par l’effort de s’adapter aux notions courantes de conformité fiscale internationale despuis 2009.
This paper presents an overview on Swiss historiography in the field of the history of public fin... more This paper presents an overview on Swiss historiography in the field of the history of public finance and taxation until 2010 and was written for a special edition for the journal of history "traverse" on the state of the art of Swiss Economic History
This interdisciplinary paper reflects on the social policy of taxation for redistribution in the ... more This interdisciplinary paper reflects on the social policy of taxation for redistribution in the context of other welfare measures in the 2nd half of the 20th century and is a contribution to the ongoing debate on the inequality of income and wealth redistribution.
Key words: Kuznets, great U-turn, Richard Titmuss, welfare regime research, fiscal sociology
Drafts by Gisela Huerlimann
Es handelt sich um die im Januar 2016 akzeptierte/korrigierte Beitragsfassung für den auf 2018 an... more Es handelt sich um die im Januar 2016 akzeptierte/korrigierte Beitragsfassung für den auf 2018 angekündigten Band:
Günther Schulz (Hg.): Ordnung und Chaos. Trends und Brüche in der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Erträge der 26. Arbeitstagung der Gesellschaft für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte / des 1. Deutschen Kongresses für Wirtschaftsgeschichte in Münster vom 11. bis 14. März 2015. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2018 (im Druck).

The multiple worlds of taxation approach highlights the complex interplay of competition, inequal... more The multiple worlds of taxation approach highlights the complex interplay of competition, inequality, redistribution and harmonisation that arose from Switzerland's federalist tax policy. Fiscal federalism allowed for significant tax autonomy of the Swiss cantons which compete for international capital and companies. Since 1959, the federal state increased its role in mediating tensions arising from different tax rates and revenues with a system of equalisation and redistribution. In the 1960s, international attacks on Swiss tax havens added to domestic tax justice concerns that yielded to demands for harmonization and less competition in the early 1970s. By the early 1980s, the fiscal agenda was set by liberals and their preference for subsidiarity again. Since the mid-1990s, globalisation favoured a generalization of the tax competition paradigm even at the federal state’s level with a series of company tax reforms. The competition paradigm has not excluded an expansion of welfare entitlements and infrastructure spending, partly relying on the value-added tax (VAT) adopted in the early 1990s. Lately, the Swiss worlds of taxation were forced into complying with international tax standards set by the OECD, EU, and the G-20-countries who seek to rule out “harmful” tax practices and to reaffirm market justice.
Book Reviews by Gisela Huerlimann
Gisela Hürlimann: Rezension zu: Leimgruber, Matthieu: Solidarity Without the State?. Business and... more Gisela Hürlimann: Rezension zu: Leimgruber, Matthieu: Solidarity Without the State?. Business and the Shaping of the Swiss Welfare State, 1890-2000. Cambridge 2008 , in: H-Soz-Kult, 11.11.2010, <www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-12631>.
This review on Thomas Piketty's "Capital in the 21st Century" was written for HSozKult
Books by Gisela Huerlimann

Worlds of Taxation. The Political Economy of Taxing, Spending, and Redistribution since 1945, 2018
The “Worlds of Taxation” volume responds to the need for scholarship analyzing the historical bac... more The “Worlds of Taxation” volume responds to the need for scholarship analyzing the historical background of the challenges faced by governments of industrial nations as they attempt to devise fiscal policies that fund welfare states and address the growing inequality of wealth and income. The volume presents case studies of the varieties of fiscal welfarism since 1945, drawing on the framing methodologies developed in fiscal history scholarship since the 1990s. These studies focus on episodes of policy shifts in Denmark, Sweden, France, Greece, Spain, Switzerland, the United States, and Japan, enriched with data on other OECD nations. The studies feature comparative analysis of universalistic welfare states funded primarily by broad-based taxes with the history of less ambitious welfare states funded by more eclectic tax systems.
Endorsements:
‘Deploying a concept of 'varieties of fiscal welfarism', the authors investigate 20th century tax policy from political, sociological and economic history perspectives. Current debates over fiscal policy and debt will benefit from the case studies, reminding us of the importance of historical research for understanding the endurance of national characteristics in a globalized economy.’
Catherine Schenk, Professor of Economic and Social History at the University of Oxford
‘Both taxation and welfare systems can be more or less redistributive, and the contributors in this excellent collection of essays explain the interrelationships between how revenue was raised and spent in a wide range of countries. The results are of great interest to anyone grappling with major issues of our time.’
Martin Daunton, Emeritus Professor of Economic History, University of Cambridge and author of Trusting Leviathan: The politics of taxation in Britain, 1799-1914 and Just Taxes: The Politics of Taxation in Britain, 1914-1979
‘This excellent collection treats taxation as the truly global phenomenon that it is. With revisionary interpretations, this distinguished team of editors and authors has produced an compelling argument for the centrality of taxation in the shaping of the modern world - a welcomed addition to every library.’
Julia Laura Rischbieter, Junior Professor of Global Economic History, University of Konstanz
‘This timely, well-conceived volume brings together an impressive array of studies on the political and economic forces that have shaped the evolution of fiscal systems across the developed world since 1945. Particularly recommended for its attention to lesser-known cases such as Denmark, Spain, and Switzerland that add significant analytical power.’
Carl-Henry Geschwind, author of A Comparative History of Motor Fuels Taxation, 1909-2009
Disclaimer: The uploaded document contains the volume's front matters and table of contents.
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Papers by Gisela Huerlimann
This is the English version of a paper that was translated into Japanese by my dear colleague Ayumu Banzawa, Osaka University, who had it published in: TETSUDO SHIGAKU (“Japan Railway History Review”), No. 31, October 2013, p. 33-40.
You will find this paper in Japanese within my uploads: Go for: Gendai-ka Saretsutsu Togo wo Tamotte - Mirai wo Mezasu Suisu-Kokutetsu
The paper was translated from English into Japanese by my dear colleague Ayumu Banzawa, Osaka University, who had it published in: TETSUDO SHIGAKU (“Japan Railway History Review”), No. 31, October 2013, p. 33-40.
Eng damit verbunden ist drittens der staatliche Steuerexperte in seiner Funktion als Wirt-schaftsförderer, der im Verbund mit den politischen Behörden dafür sorgt, dass sein Bezirk, Kanton, Land im Steuer- und Standortwettbewerb möglichst kompetitiv wird (und bleibt). Gleichsam die Doctor-Jekyll-Seite des staatlichen tax-haven-builders ist viertens der Steuerbe-amte, der die pflichtgemässe Deklarierung und Bezahlung der Steuerschuld durch natürliche wie juristische Personen operativ überwacht. Er wird innerhalb der Verwaltung sekundiert von Experten, die auf der strategisch-gesetzgeberischen Ebene gegen Steuerschlupflöcher und ihre Lobbyisten ankämpfen und versuchen, mithilfe von Steuerstatistiken, ökonometrischem Kalkül und fortgeschrittener Datenverarbeitung sowohl die Steuerinzidenz und Wohlstandsverteilung wie auch das Ausmass der Steuerevasion zu evaluieren. Dabei stellen sie auch auf den interna-tionalen Transfer von Ideen, Techniken und Politiken ab, bei welchem Akteure supra- und zwi-schenstaatlicher Organisationen wie der EG/EU oder der 1961 gegründeten OECD eine zentrale Rolle spielen - eine fünfte Figuration des Steuerexperten. Gesellen wir dazu sechstens noch kritische Rechercheure und Reformerinnen aus Wissenschaft, Medien und Zivilgesellschaft – NGOs wie das Tax Justice Network, das auch auf Renegaten von Figurationen 1 und 2 zählen kann – , dann haben wir die Assemblage des postmodernen Steuerexperten ungefähr beisam-men. Ob im Zug der modernen Selbst- und Online-Techniken nicht generell die mittelständi-sche, gebildete (sub)urbane Bürgerin zur Steuerexpertin geworden ist, wäre weiter zu überle-gen.
Der Steuerexperte ist also so polysemantisch wie die Postmoderne selber. Seine verschiedenen Figurationen sind auf eine Weise miteinander verflochten, wie es für die entangled history von ökonomischer Globalisierung und Wandel von Staatlichkeit im Kontext einer transnationalen Wissens-, High-Tech und Dienstleistungsgesellschaft kennzeichnend ist. Die weiteren Ingredien-zen dieser Geschichte sind seit den 1970er-Jahren wieder wachsende interpersonelle Wohl-standsunterschiede, das Spannungsverhältnis zwischen Steuergerechtigkeit, fiskalischer Re-distribution und dem postkeynesianischen Effizienz- und Supply-Side-Konter sowie die Interde-pendenzen zwischen privater, betrieblicher und öffentlicher Steuer-(Un-)Moral. Ein Vexierbild für letzteres liefern derzeit französische Minister: Während die sozialistische Regierung die Reichen stärker zur Kasse bitten und die Steuerflucht eindämmen will, mach(t)en einige ihrer Mitglieder Schlagzeilen mit Steuerhinterziehung auf Schweizer Bankkonten (Jérome Cahuzac) oder nicht bezahlten Steuerschulden (Thomas Thévenoud). Die Dompteure der Steueroptimie-rer domestizieren damit ihr eigenes Steuersystem.
(Es handelt sich bei dem Beitrag um die letzte GzD-Fassung vor der Drucklegung des von Alban Fei und Hannes Mangold 2015 bei transcript herausgegebenen Bandes)
Among others, the following authors and concepts are mentioned: Jean Bodin, Adam Smith, William Petty, Montesquieu, J.J. Rousseau, Joseph Schumpeter, Rudolf Goldscheid, Amilcare Puviani, Thomas H. Marshall, Simon Kuznets, Fritz Neumark, James M. Buchanan, Charles Tilly, Theda Skopcol, New Fiscal Sociology
modernes, tandis que la deuxieène partie aborde la phase allant de 1915 à 1958. La derniére partie présente une ébauche du développement entre 1959 et 2015 tout en proposant une
périodisation en cinq phases : une phase de « stabilisation » et de « plafonnement » de 1959 à 1965, une période d’intenses débats sur l’équité fiscale et l’harmonisation des impôts de 1966 à 1978, suivie depuis 1979 par un certain éloignement des projets antérieurs
de redistribution qui seront remplacés par un discours orienté vers la classe moyenne et la famille ; période achevée par le passage à la TVA en 1993/1995. L’avant-dernière phase aux environs de 1995 à 2008 est marquée par une généralisation de la concurrence globale due à la mondialisation et sera suivie par une réorientation caractérisée par l’effort de s’adapter aux notions courantes de conformité fiscale internationale despuis 2009.
Key words: Kuznets, great U-turn, Richard Titmuss, welfare regime research, fiscal sociology
Drafts by Gisela Huerlimann
Günther Schulz (Hg.): Ordnung und Chaos. Trends und Brüche in der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Erträge der 26. Arbeitstagung der Gesellschaft für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte / des 1. Deutschen Kongresses für Wirtschaftsgeschichte in Münster vom 11. bis 14. März 2015. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2018 (im Druck).
Book Reviews by Gisela Huerlimann
Books by Gisela Huerlimann
Endorsements:
‘Deploying a concept of 'varieties of fiscal welfarism', the authors investigate 20th century tax policy from political, sociological and economic history perspectives. Current debates over fiscal policy and debt will benefit from the case studies, reminding us of the importance of historical research for understanding the endurance of national characteristics in a globalized economy.’
Catherine Schenk, Professor of Economic and Social History at the University of Oxford
‘Both taxation and welfare systems can be more or less redistributive, and the contributors in this excellent collection of essays explain the interrelationships between how revenue was raised and spent in a wide range of countries. The results are of great interest to anyone grappling with major issues of our time.’
Martin Daunton, Emeritus Professor of Economic History, University of Cambridge and author of Trusting Leviathan: The politics of taxation in Britain, 1799-1914 and Just Taxes: The Politics of Taxation in Britain, 1914-1979
‘This excellent collection treats taxation as the truly global phenomenon that it is. With revisionary interpretations, this distinguished team of editors and authors has produced an compelling argument for the centrality of taxation in the shaping of the modern world - a welcomed addition to every library.’
Julia Laura Rischbieter, Junior Professor of Global Economic History, University of Konstanz
‘This timely, well-conceived volume brings together an impressive array of studies on the political and economic forces that have shaped the evolution of fiscal systems across the developed world since 1945. Particularly recommended for its attention to lesser-known cases such as Denmark, Spain, and Switzerland that add significant analytical power.’
Carl-Henry Geschwind, author of A Comparative History of Motor Fuels Taxation, 1909-2009
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This is the English version of a paper that was translated into Japanese by my dear colleague Ayumu Banzawa, Osaka University, who had it published in: TETSUDO SHIGAKU (“Japan Railway History Review”), No. 31, October 2013, p. 33-40.
You will find this paper in Japanese within my uploads: Go for: Gendai-ka Saretsutsu Togo wo Tamotte - Mirai wo Mezasu Suisu-Kokutetsu
The paper was translated from English into Japanese by my dear colleague Ayumu Banzawa, Osaka University, who had it published in: TETSUDO SHIGAKU (“Japan Railway History Review”), No. 31, October 2013, p. 33-40.
Eng damit verbunden ist drittens der staatliche Steuerexperte in seiner Funktion als Wirt-schaftsförderer, der im Verbund mit den politischen Behörden dafür sorgt, dass sein Bezirk, Kanton, Land im Steuer- und Standortwettbewerb möglichst kompetitiv wird (und bleibt). Gleichsam die Doctor-Jekyll-Seite des staatlichen tax-haven-builders ist viertens der Steuerbe-amte, der die pflichtgemässe Deklarierung und Bezahlung der Steuerschuld durch natürliche wie juristische Personen operativ überwacht. Er wird innerhalb der Verwaltung sekundiert von Experten, die auf der strategisch-gesetzgeberischen Ebene gegen Steuerschlupflöcher und ihre Lobbyisten ankämpfen und versuchen, mithilfe von Steuerstatistiken, ökonometrischem Kalkül und fortgeschrittener Datenverarbeitung sowohl die Steuerinzidenz und Wohlstandsverteilung wie auch das Ausmass der Steuerevasion zu evaluieren. Dabei stellen sie auch auf den interna-tionalen Transfer von Ideen, Techniken und Politiken ab, bei welchem Akteure supra- und zwi-schenstaatlicher Organisationen wie der EG/EU oder der 1961 gegründeten OECD eine zentrale Rolle spielen - eine fünfte Figuration des Steuerexperten. Gesellen wir dazu sechstens noch kritische Rechercheure und Reformerinnen aus Wissenschaft, Medien und Zivilgesellschaft – NGOs wie das Tax Justice Network, das auch auf Renegaten von Figurationen 1 und 2 zählen kann – , dann haben wir die Assemblage des postmodernen Steuerexperten ungefähr beisam-men. Ob im Zug der modernen Selbst- und Online-Techniken nicht generell die mittelständi-sche, gebildete (sub)urbane Bürgerin zur Steuerexpertin geworden ist, wäre weiter zu überle-gen.
Der Steuerexperte ist also so polysemantisch wie die Postmoderne selber. Seine verschiedenen Figurationen sind auf eine Weise miteinander verflochten, wie es für die entangled history von ökonomischer Globalisierung und Wandel von Staatlichkeit im Kontext einer transnationalen Wissens-, High-Tech und Dienstleistungsgesellschaft kennzeichnend ist. Die weiteren Ingredien-zen dieser Geschichte sind seit den 1970er-Jahren wieder wachsende interpersonelle Wohl-standsunterschiede, das Spannungsverhältnis zwischen Steuergerechtigkeit, fiskalischer Re-distribution und dem postkeynesianischen Effizienz- und Supply-Side-Konter sowie die Interde-pendenzen zwischen privater, betrieblicher und öffentlicher Steuer-(Un-)Moral. Ein Vexierbild für letzteres liefern derzeit französische Minister: Während die sozialistische Regierung die Reichen stärker zur Kasse bitten und die Steuerflucht eindämmen will, mach(t)en einige ihrer Mitglieder Schlagzeilen mit Steuerhinterziehung auf Schweizer Bankkonten (Jérome Cahuzac) oder nicht bezahlten Steuerschulden (Thomas Thévenoud). Die Dompteure der Steueroptimie-rer domestizieren damit ihr eigenes Steuersystem.
(Es handelt sich bei dem Beitrag um die letzte GzD-Fassung vor der Drucklegung des von Alban Fei und Hannes Mangold 2015 bei transcript herausgegebenen Bandes)
Among others, the following authors and concepts are mentioned: Jean Bodin, Adam Smith, William Petty, Montesquieu, J.J. Rousseau, Joseph Schumpeter, Rudolf Goldscheid, Amilcare Puviani, Thomas H. Marshall, Simon Kuznets, Fritz Neumark, James M. Buchanan, Charles Tilly, Theda Skopcol, New Fiscal Sociology
modernes, tandis que la deuxieène partie aborde la phase allant de 1915 à 1958. La derniére partie présente une ébauche du développement entre 1959 et 2015 tout en proposant une
périodisation en cinq phases : une phase de « stabilisation » et de « plafonnement » de 1959 à 1965, une période d’intenses débats sur l’équité fiscale et l’harmonisation des impôts de 1966 à 1978, suivie depuis 1979 par un certain éloignement des projets antérieurs
de redistribution qui seront remplacés par un discours orienté vers la classe moyenne et la famille ; période achevée par le passage à la TVA en 1993/1995. L’avant-dernière phase aux environs de 1995 à 2008 est marquée par une généralisation de la concurrence globale due à la mondialisation et sera suivie par une réorientation caractérisée par l’effort de s’adapter aux notions courantes de conformité fiscale internationale despuis 2009.
Key words: Kuznets, great U-turn, Richard Titmuss, welfare regime research, fiscal sociology
Günther Schulz (Hg.): Ordnung und Chaos. Trends und Brüche in der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Erträge der 26. Arbeitstagung der Gesellschaft für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte / des 1. Deutschen Kongresses für Wirtschaftsgeschichte in Münster vom 11. bis 14. März 2015. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2018 (im Druck).
Endorsements:
‘Deploying a concept of 'varieties of fiscal welfarism', the authors investigate 20th century tax policy from political, sociological and economic history perspectives. Current debates over fiscal policy and debt will benefit from the case studies, reminding us of the importance of historical research for understanding the endurance of national characteristics in a globalized economy.’
Catherine Schenk, Professor of Economic and Social History at the University of Oxford
‘Both taxation and welfare systems can be more or less redistributive, and the contributors in this excellent collection of essays explain the interrelationships between how revenue was raised and spent in a wide range of countries. The results are of great interest to anyone grappling with major issues of our time.’
Martin Daunton, Emeritus Professor of Economic History, University of Cambridge and author of Trusting Leviathan: The politics of taxation in Britain, 1799-1914 and Just Taxes: The Politics of Taxation in Britain, 1914-1979
‘This excellent collection treats taxation as the truly global phenomenon that it is. With revisionary interpretations, this distinguished team of editors and authors has produced an compelling argument for the centrality of taxation in the shaping of the modern world - a welcomed addition to every library.’
Julia Laura Rischbieter, Junior Professor of Global Economic History, University of Konstanz
‘This timely, well-conceived volume brings together an impressive array of studies on the political and economic forces that have shaped the evolution of fiscal systems across the developed world since 1945. Particularly recommended for its attention to lesser-known cases such as Denmark, Spain, and Switzerland that add significant analytical power.’
Carl-Henry Geschwind, author of A Comparative History of Motor Fuels Taxation, 1909-2009
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Die «langen Sechziger» des 20. Jahrhunderts sahen Reformen und Initiativen, die sich in den 1950er Jahren anbahnten und im Folgejahrzehnt an Fahrt gewannen. Jazzlokale und Bildungsreformen, Verkehrsplanung und Bauboom, die Präsenz ausländischer Arbeitskräfte, die Emanzipation der Frauen oder die Frage der atomaren Bewaffnung, aber auch die Erweiterung der Psychoanalyse rückten in den Mittelpunkt der politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Dieser Umbruch war beeinflusst von weltweit wirksamen Ereignissen und Veränderungen, die sich im lokalen Umfeld niederschlugen. Gelegentlich strahlten diese lokal ausgebildeten Neuerungen wiederum in die weitere Welt hinaus. Fünfzig Jahre nach 1968 stellen die dreizehn Beiträge dieses Bands Menschen und Organisationen vor, die in Stadt und Kanton Zürich in den langen Sechzigern Neues wagten und ihre Kräfte für nachhaltige gesellschaftliche Veränderungen jenseits der Revolte einsetzten. (Erschienen im Chronos-Verlag ,Januar 2018. Es handelt sich beim hier verfügbaren Beitrag um die Druckfahnen vor der Letztkorrektur.)
Der Aufsatz endet mit Überlegungen zur Konjunktur von Verteilungswissen und zum Steuergerechtigkeitsdiskurs seit den 1990er-Jahren.
Dieser Beitrag wurde für das folgende Lehrmittel (Sekundarstufe II) verfasst: Interkantonale Lehrmittelzentrale (Hg.), Geschichte der Neuzeit: recherchieren, analysieren, beurteilen. Zürich: Lehrmittelverlag des Kantons Zürichs 2009, S. 88-89.
Erschienen in: Interkantonale Lehrmittelzentrale (Hg.), Geschichte der Neuzeit: recherchieren, analysieren, beurteilen. Zürich: Lehrmittelverlag des Kantons Zürichs 2009, S. 180-195.
Der Text wurde für das folgende Lehrbuch (Sekundarstufe II) verfasst: Interkantonale Lehrmittelzentrale (Hg.), Geschichte der Neuzeit: recherchieren, analysieren, beurteilen. Zürich 2009: Lehrmittelverlag des Kantons Zürichs, S. 66-67.
Zürich 2012, vdf Hochschulverlag.