Papers by Georg Stanitzek
transcript Verlag eBooks, Dec 31, 2005

Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik
Die folgende Untersuchung kultureller Diskurse über das Filmische ist aus dem Problemzusammenhang... more Die folgende Untersuchung kultureller Diskurse über das Filmische ist aus dem Problemzusammenhang von Forschungen über den Filmvorspann erwachsen, die dessen Formen und Funktionen im Kontext der großen »Medienumbrüche« des 20. Jahrhunderts untersuchen. 1 Die Hypothese, auf der dieses Forschungsprogramm aufsetzt, und der mit dieser Hypothese gegebene Gegenstandsbereich lassen sich folgendermaßen umreißen: Es gibt zwei große Medienumbrüche der Moderne: ›um 1900‹ und ›um 2000‹. Der erste dieser Medienumbrüche ist maßgeblich durch Ankunft und Erfolg des Mediums Film charakterisiert (anders gesagt, durch eine Kopplung von fi lmischer und Massenmedialität). Der zweite Medienumbruch wäre der uns zeitgenössische, um 2000, und sein Hauptcharakteristikum ist im rasanten Erfolg des Digitalmediums Computer zu sehen (anders gesagt, in der Kombinierbarkeit bis dato heterogener Medien auf der Computer-Plattform zu Arbeits-und kommunikativen Zwecken unterschiedlichster Provenienz). Das begriffl iche Design dieses epochentypologischen Medienumbrüche-Ansatzes ist erkennbar an Vorgaben orientiert, die auf die Arbeiten Friedrich Kittlers zurückgehen. Es ist aber mit einigen Problemen verbunden, wenn man nicht umstandslos dessen weiterer Vorgabe folgen will, den Charakter der jeweiligen Epoche in der Referenz auf die jeweilige als Maschinenpark verstandene Technik gesichert zu sehen. Gesetzt also, es sei von den genannten Medienumbrüchen -um 1900, um 2000 -auszugehen; gesetzt des Weiteren, dass sie grob mit den Stichworten Analog-bzw. Digitalmedialität zu charakterisieren wären, stellen sich gleichwohl die Fragen: Wo fi ndet ein solcher Umbruch statt? Worin besteht er; und wie ist er zu identifi zieren? Wo -und wie weit -kann er stattfi nden? Was sind Indikatoren für sein Statthaben, für seine Reichweite, für seine Grenzen? Und diese Frage nach der ›Grenze‹ wird im Folgenden am exemplarischen Fall des Films speziell interessieren. Der Begriff des Medienumbruchs lässt sich plausibel als der einer Situation fassen, in welchererste Bedingung -im Sinne Marshall McLuhans ein neues Medium zu einem bestehenden Medienensemble hinzutritt in einem Prozess, in
»Madame Bovary, c'est nous!« - Lektüren eines Jahrhundertromans, 2021
Der Beitrag von Georg Stanitzek stellt die Zeitschrift »Die Republik« von Petra und Uwe Nettelbec... more Der Beitrag von Georg Stanitzek stellt die Zeitschrift »Die Republik« von Petra und Uwe Nettelbeck vor - und insbesondere den Gustave Flaubert gewidmeten Beitrag vom 8. Mai 1980.
Sprache und Literatur, 2020
Recent developments in digital network communication suggest that the distinction between public ... more Recent developments in digital network communication suggest that the distinction between public and private has become precarious. This situation warrants a closer look at the infrastructures and practices of making things public. What can we learn about the public sphere by studying how, exactly, it is being produced? What constitutes the threshold between public and private, and how does one pass it? Which medial, social, rhetorical, and political practices and semantics, which modes of cooperation are involved in acts of publishing? The introduction critically re-examines 20th-century theories of the public sphere in light of these questions.
Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung, 2012
Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, 2010
This text documents a debate about the essay held in the course of the Kritikertreffen in 1991 in... more This text documents a debate about the essay held in the course of the Kritikertreffen in 1991 in Baden-Baden and was subsequently televised. The primary reason for the debate is the German translation of George Steiner’s Real Presences. In addition, works of the essayist Ivan Nagel are taken into consideration, especially his Gedankengänge als Lebensläufe: Versuche über das 18. Jahrhundert. This documentation is of value to essay studies. Even though there are inconsistencies, controversies and contradictions, the arguments brought forward here represent the current state of literary theory discussion from the perspective of a group of prominent German literary critics.

Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, 1988
ZusammenfassungZwei Traditionen des 18. Jahrhunderts werden vorgestellt, welche man im 19. Jahrhu... more ZusammenfassungZwei Traditionen des 18. Jahrhunderts werden vorgestellt, welche man im 19. Jahrhundert unter der Kategorie des “Bildungsromans” zusammenführen wird. Einerseits thematisieren Romane im Anschluß an Rousseaus “perfectibilité”-Theorem problematische Lebens- und Bildungswege von Individuen. In diesem Zusammenhang wird auf eine Reihe von in der Gattungsgeschichtsschreibung bislang weitgehend ignorierten Texten hingewiesen. Andererseits gelten der Roman und dessen “Charakteristik” als vorzüglicher Maßstab, anhand dessen man die Bildung von Individuen beurteilen kann.AbstractTwo eighteenth century traditions, which in the nineteenth century will be assembled under the category “Bildungsroman,” are presented. On the one hand, answering to Rousseau’s theorem of “perfectibilité,” novels thematize problematical courses of life and formation of individuals. In this regard some texts are discussed that have been hitherto rather ignored by the historiography of the genre. On the other hand, novels, and modes of characterizing them, serve as a measure with which to judge the cultivation of individuals.

Klassik im Vergleich Normativität und Historizität europäischer Klassiken, 1993
Das es aufwendiger sei, die Auslegung auszulegen als die Sache, der die Auslegung gilt, und das d... more Das es aufwendiger sei, die Auslegung auszulegen als die Sache, der die Auslegung gilt, und das die wichtigste und angesehenste Wissenschaft unserer Zeit anscheinend darin bestehe, Wissenschaftler zu verstehen, so lautet die kritische Diagnose des Autors, auf den der Begriff des Essays — und moglicherweise das Genre selber — zuruckgeht. »Tout fourmille de commentaires; d’auteurs, il en est grand cherte.« [1] So sympathisch nun selbst dem Philologen die Devise ›Zu den Sachen!‹ sein mag — zumal wenn er sie sich mit ›Zu den Texten!‹ ubersetzen darf —, so wenig last sie sich befolgen, wenn es um das hier zu erorternde Verhaltnis des Genres Essay zu Phanomenen des Klassischen geht. Denn was die Kategorie des Klassischen furs Genre besagt, was klassische Essays sind und wie sich deren Klassizitat bestimmen last, diese Fragen sind offenbar alles andere als leicht zu beantworten. So wird beispielsweise der Versuch, eine Epoche als klassische auszuweisen, im Fall des Essays schlieslich allenfalls zu einem Begriff der Moderne fuhren, der dann freilich kaum mehr ware als eine fragwurdige Floskel. [2] Auch die Bestimmung einer nationalen Klassik durfte in Anbetracht einer Gattung wenig sinnvoll sein, in welcher internationale Bezuge hin- und hergehen wie in kaum einer anderen. [3] Und selbst wenn man versucht sein sollte zu definieren, ein klassischer Essay sei eben ein solcher, welcher einer gewissermasen ›anerkannten‹ Klassik zuzuordnen ist, bleibt diese Losung doch in bezug aufs Genre unbefriedigend; am Beispiel der deutschen Klassik formuliert: Als Essays wird man doch eher Friedrich Schlegels »Fragment zur Charakteristik der deutschen Klassiker« oder seine provokant-paradoxe Reflexion »Uber die Unverstandlichkeit« fur klassische Texte halten; eher als zum Beispiel Goethes Aufsatz »Literarischer Sansculottismus« oder Schillers asthetische Schriften.[4]
Der Essay als Universalgattung des Zeitalters, 2016
Analog/Digital - Opposition oder Kontinuum?, 2004
Nach der Sozialgeschichte

Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur (IASL), 1991
Arztbildungsromane. Über >bildungsbürgerlichen< Umgang mit Literatur zu Beginn des 19. Jahrhunder... more Arztbildungsromane. Über >bildungsbürgerlichen< Umgang mit Literatur zu Beginn des 19. Jahrhunderts Die >Bürgerlichkeit< des Bildungsromans ist ein Topos der sozialhistorisch interessierten Literaturgeschichte, ja geradezu Lehrbuchwissen. 1 Das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, daß die im Topos versammelten Grundbegriffe keineswegs einfach auf gesichertes Wissen verweisen, sondern ihrerseits in der Forschung als problematisch verstanden und kontrovers diskutiert werden. Wenn im folgenden anhand einiger Fallbeispiele vom Anfang des 19. Jahrhunderts die Frage nach der Relation von Bildungsroman und Bürgerlichkeit erneut aufgeworfen wird, gilt es daher zunächst, den prekären Status dieser Grundbegriffe zu berücksichtigen. Das soll unter Voraussetzung der Annahme geschehen, daß es sich bei schwierigen Begriffen empfiehlt, den Beobachter zu beobachten, der mit ihnen operiert. Die Frage nach dem Beobachter ist die Frage nach den Unterscheidungen, die er verwendet. Stellen wir sie zunächst in Hinsicht auf Bürgerlichkeit, unterscheiden wir also, im Rahmen welcher Unterscheidungen das Prädikat »bürgerlich« fungiert und damit seinen Informationsgehalt gewinnt. 2 Zwei Fälle scheinen besonders prägnant und für unsere Problemstellung von erheblicher Bedeutung; beide finden sich in Christian Garves 1792 erschienenem Aufsatz Ueber die Maxime Rochefaucaults .. , 3 Garve verwendet einerseits die Unterscheidung (a) >bürgerlich/adlig<. Der Gesichtspunkt, nach welchem so unterschieden wird, also: die Einheit der Unterscheidung, ist die ständisch-hierarchische, geschichtete Gesellschaft. Von der Handhabung dieser Unterscheidung wird das Bürgertum als ein Faktor innerhalb der >Stratifikationssynchronie< erfaßt, der sich dann weiter nach Berufsständen und anderen Personengruppen differenzieren läßt. Man kann den Unterschied auch notieren als: >5«rgerstand/A</e/sstand<,
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