cave panting & ice age art by Constantin Rauer

In: Rituelle Gewalt -Rituale der Gewalt / Ritual Violence -Rituals of Violence. 12. Mitteldeutscher Archäologentag von 10. bis 12 Oktober 2019 in Halle (Saale). Hrsg. H. Meller, R. Risch, K. W. Alt, F. Bertemes, R. Micó. Halle (Saale), 2020
Der Beitrag untersucht die Gewaltdarstellungen des Jungpaläolithikums und gliedert sich in sechs ... more Der Beitrag untersucht die Gewaltdarstellungen des Jungpaläolithikums und gliedert sich in sechs Teile. Zunächst werden 1. die Mensch-Tier-Gewaltszenen vorgestellt: Die Tiergewalt gegen Tiere und Menschen sowie die Menschengewalt gegen Tiere. Ferner werden 2. die von Menschen getöteten Menschen sowie deren mythische Verklärungen – als Gesichtslose, Kopflose oder Ballköpfige – analysiert. Es werden sodann 3. die Verdrängungsprozesse und Tabuisierungsmechanismen
aufgezeigt, die den pikturalen Verstellungen sowie den Verklärungen von Opfern und Tätern zugrunde liegen. Am Beispiel des Heiligtums der Höhle Les Trois-Frères wird 4. exemplarisch die Darstellung der Kultpraktiken untersucht, die als Reaktion, Substitution und Sublimierung der Gewalt zu verstehen sind. Nicht zuletzt werden 5. die mythischen Gewaltdarstellungen sowie die Darstellung der Gewaltkultpraktiken
theoretisch eingeordnet und als das interpretiert, was Karl Meuli Unschuldskomödie genannt hat. Der Beitrag schließt 6. mit einem Beispiel für den cultural survival der jungpaläolithischen Gewaltkult-praktiken, nämlich mit dem Okipa-BüffelKult der Mandan-Indianer Nordamerikas.
Prähistorische Zeitschrift, Bd. 94, Heft 2, 2019

In: Das Altertum, 2017, Band 62 (4), Seiten 271-310, Oldenburg 2018, 2018
Der Beitrag geht einem der häufigsten Ikonographeme der Höhlenmalerei nach, den Emergenz-Figuren:... more Der Beitrag geht einem der häufigsten Ikonographeme der Höhlenmalerei nach, den Emergenz-Figuren: Tiere und Menschen, die den Felswänden entspringen. Dabei lassen sich zwei Typen unterscheiden: die transitiven Emergenz-Figuren, die nur mit dem Vorder- bzw. Oberkörper gezeichnet sind und hierdurch den Eindruck erwecken, als würden sie aus den Wänden herauskommen, und die intransitiven Emergenz-Figuren, das sind solche, deren Heraustreten aus der Felswand von den Felswänden selbst geformt wurde. Die Verwendung dieser Figuren zeigt, dass die Emergenzen mit Fruchtbarkeitsmythen in Zusammenhang stehen: Felswandvulven, Felswandschwangerschaften und Felswandgeburten, die Bestandteile eines animistischen Glaubenssystems sind. Durch raffinierte Simulationstechniken von Trompe-l’Œils und kinematographischen Beleuchtungseffekten werden die Felswände zu Projektionsflächen, die tatsächlich lebendig erscheinen.

Praehistorische Zeitschrift, 2017
Zusammenfassung: Lascaux gehört zu den ältesten Kultstätten der Menschheit und ist zugleich auch ... more Zusammenfassung: Lascaux gehört zu den ältesten Kultstätten der Menschheit und ist zugleich auch die Steinzeithöhle mit den meisten und sicherlich auch schönsten Malereien. Unter den etwa 2.000 Darstellungen befinden sich Bildgeschichten von mythischen Glaubensvorstellungen, Beschreibungen von Kulthandlungen sowie Bilder von ethischen Grundsätzen, die in diesem Beitrag analysiert werden sollen. Alsdann wird versucht, vermittels einer ikonografischen Entschlüsselung der mythischen, kultischen und ethischen Darstellungen die Urreligion der Steinzeit zu rekonstruieren. Dabei wird deutlich, dass Lascaux nach einem präzisen Plan gestaltet wurde, der das Leben im Ost-West-Gang und den Tod im Nord-Süd-Gang bipolar gegenüberstellt. Im Todesgang befinden sich auch die drei einzigen Menschen-Darstellungen der Höhle: zwei Magier (Steinzeitpriester) in der Apsis und im Schacht ein Jäger, der von einer Bisonkuh getötet wird. Die Magier inszenieren eine Magie der Wiedergeburt, die Menschen und Tiere zu einer Wiederauferstehung verhelfen soll. Einige blieben von dieser Magie allerdings ausgeschlossen: jene Jäger nämlich, die sich bei der Jagd falsch verhalten haben und dafür im Schacht, dem wohl ältesten Gefängnis der Menschheit, büßen mussten. Dort saßen sie vor der berühmten Schachtszene mit dem sterbenden Jäger, einem Gemälde, das ihnen die ethischen Grundsätze der Jagd eindringlich vor Augen führte.
Schlüsselworte: Lascaux; Ikonografie der Höhlenmalerei; Religion des Jungpaläolithikums; Magier; Schachtszene; Ursprung der Ethik
Résumé: Lascaux fait partie des lieux de culte les plus anciens de l’humanité. Elle est la grotte ornée avec les plus nombreuses et les plus belles figurations. Parmi les 2.000 représentations on trouve des narrations picturales des croyances mythiques, des descriptions des cultes et des images avec des contenus éthiques lesquelles dans cette étude vont être analysés. De par là je tente une reconstitution de la religion du paléolithique supérieur. En l’occurrence il s’avère que Lascaux a été conçu par un plan précis qui oppose la vie (représentée dans l’axe est-ouest) à la mort (représentée dans l’axe nord-sud). Dans l’axe de la mort sont localisées les trois uniques représentations humaines de la grotte: les deux sorciers qui se trouvent dans l’apside et le chasseur tué par la bisonne qui se trouve dans le puits. Les sorciers pratiquent un culte de la réincarnation. Exclut de celui-ci sont les chasseurs qui ont commit des bavures au moment de la chasse et qui de fait devaient expier dans le puits qui certes était la plus ancienne prison de l’humanité. Là ils avaient l’occasion de gamberger sur la scène du puits qui leurs démontrait l’éthique de la chasse.
Mots clef: Lascaux; Iconographie de l’art rupestre; Religion du paléolithique supérieur; Sorciers; Scène du puits; Origine de l’éthique
Abstract: Lascaux is one of humanity’s oldest cultic sites. Moreover, the Stone Age cave boasts the largest number of paintings, and certainly the most beautiful ones. Among its 2.000 representations, there are pictorial narratives of myths, descriptions of rituals as well as pictorial representations of ethical principles, which will be analysed in this essay. Consequently, we shall attempt to reconstruct the original religion of the Stone Age through mythical, cultic and ethical representations. As we shall see, Lascaux appears to follow a specific architectural lay-out juxtaposing with life depictions on the West-East corridor and death depictions on the North-South corridor. In the death corridor, there are three depictions of human beings – the only ones in the entire cave: the apsis displays two magi (Stone Age priests), whereas the shaft shows a hunter being killed by a bison cow. The magi perform a magical rebirth ceremony intended to resurrect humans and animals. However, the magical ritual was not for everyone: hunters who had disobeyed the rules were excluded and punished in the shaft, which might well be the oldest prison of mankind. Here, they were forced to confront the famous shaft scene which displays the dying hunter.
Keywords: Lascaux; iconography of cave painting; religion of the upper paleolithic; magi; shaft scene; origin of ethics
In: Rot – Die Archäologie bekennt Farbe. 5. Mitteldeutscher Archäologentag vom o4. bis o6. Oktober 2o12 in Halle (Saale). Hrsg. von H. Meller, Chr.-H. Wunderlich u. F. Knoll, 2013
This essay examines the iconographic significance of the colour red in Upper Palaeolithic art.
In: Masken der Vorzeit in Europa (I), Kongressband der internationalen Tagung in Halle (Saale) vom 20.-22.11.2009, Hrsg. von H. Meller und R. Maraszek, 2010
Filosofia - Reflexiones Contemporneas, hrsg. M. A. Spica, E. Bilibia, 2010
Bild - Anthropology by Constantin Rauer
In: Menschenbild(n)er - Bildung oder Schöpfung. Hg. S. Almann, K. Berner, A. Grohmann. Lit Verlag... more In: Menschenbild(n)er - Bildung oder Schöpfung. Hg. S. Almann, K. Berner, A. Grohmann. Lit Verlag Berlin 2015, S. 41-61.
In: IMAGE 14 (Ausgabe Juli 2011), Zeitschrift für interdisziplinäre Bildwissenschaft, Hg. K. Sachs- Hombach, J. Schirra, S. Schwan und H. J. Wulff., 2011
Kulturwissenschaft by Constantin Rauer
Tagungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle, Bd. 24, 2021
In: Zeit ist Macht. Wer macht die Zeit. Time is power. Who makes time? Hrsg. H. Meller, R. Risch,... more In: Zeit ist Macht. Wer macht die Zeit. Time is power. Who makes time? Hrsg. H. Meller, R. Risch, A. Reichenberger. 13. Mitteldeutscher Archäologentag.
Atlantis zum Beispiel, Hrsg. D. Kamper und U. Sonnemann, Luchterhand, Darmstadt und Neuwied 1986, S. 91-114, 1986
Philosophiegeschichte des Krieges In: Krieg. Eine archäologische Spurensuche. Begleitband zur Son... more Philosophiegeschichte des Krieges In: Krieg. Eine archäologische Spurensuche. Begleitband zur Sonderausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle-Saale. 6. Nov. 2015 bis 22. Mai 2016. Hrsg. von H. Meller und M. Schefzik, Halle Saale 2015, S. 25-29
In: H. Zeckau und H. Zischler, Der Schmetterlingskoffer. Die Tropischen Expeditionen von Arnold Schultze, 2010
Immanuel Kant by Constantin Rauer
Wahn und Wahrheit. Kants Auseinandersetzung mit dem Irrationalen, 2007
In: Rethinking German Idealism, S.J. McGrath, Joseph Carew Editors, palgave macmillan 2016
In: Kant und Nietzsche im Widerstreit, hrsg. v. B. Himmelmann, 2005
Kant et la France - Kant und Frankreich, hrsg. von J. Ferrari, M. Ruffing, R. Theis u. M. Vollet, 2005
In: Recht und Frieden in der Philosophie Immanuel Kants. Akten des X. Internationalen Kant-Kongresses, hrsg. im Auftrag der Kant-Gesellschaft e.V. von V. Rohden, R.R. Terra, G.A. Almeida, and M. Ruffing, Walter de Gruyter, Berlin 2008, 2008
Les années 1747 – 1781. Kant avant la Critique de la raison pure, Actes du VIIIe Congrès de la Société d’études kantiennes de langue française, hrsg. v. L. Langlois, 2009
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cave panting & ice age art by Constantin Rauer
aufgezeigt, die den pikturalen Verstellungen sowie den Verklärungen von Opfern und Tätern zugrunde liegen. Am Beispiel des Heiligtums der Höhle Les Trois-Frères wird 4. exemplarisch die Darstellung der Kultpraktiken untersucht, die als Reaktion, Substitution und Sublimierung der Gewalt zu verstehen sind. Nicht zuletzt werden 5. die mythischen Gewaltdarstellungen sowie die Darstellung der Gewaltkultpraktiken
theoretisch eingeordnet und als das interpretiert, was Karl Meuli Unschuldskomödie genannt hat. Der Beitrag schließt 6. mit einem Beispiel für den cultural survival der jungpaläolithischen Gewaltkult-praktiken, nämlich mit dem Okipa-BüffelKult der Mandan-Indianer Nordamerikas.
Schlüsselworte: Lascaux; Ikonografie der Höhlenmalerei; Religion des Jungpaläolithikums; Magier; Schachtszene; Ursprung der Ethik
Résumé: Lascaux fait partie des lieux de culte les plus anciens de l’humanité. Elle est la grotte ornée avec les plus nombreuses et les plus belles figurations. Parmi les 2.000 représentations on trouve des narrations picturales des croyances mythiques, des descriptions des cultes et des images avec des contenus éthiques lesquelles dans cette étude vont être analysés. De par là je tente une reconstitution de la religion du paléolithique supérieur. En l’occurrence il s’avère que Lascaux a été conçu par un plan précis qui oppose la vie (représentée dans l’axe est-ouest) à la mort (représentée dans l’axe nord-sud). Dans l’axe de la mort sont localisées les trois uniques représentations humaines de la grotte: les deux sorciers qui se trouvent dans l’apside et le chasseur tué par la bisonne qui se trouve dans le puits. Les sorciers pratiquent un culte de la réincarnation. Exclut de celui-ci sont les chasseurs qui ont commit des bavures au moment de la chasse et qui de fait devaient expier dans le puits qui certes était la plus ancienne prison de l’humanité. Là ils avaient l’occasion de gamberger sur la scène du puits qui leurs démontrait l’éthique de la chasse.
Mots clef: Lascaux; Iconographie de l’art rupestre; Religion du paléolithique supérieur; Sorciers; Scène du puits; Origine de l’éthique
Abstract: Lascaux is one of humanity’s oldest cultic sites. Moreover, the Stone Age cave boasts the largest number of paintings, and certainly the most beautiful ones. Among its 2.000 representations, there are pictorial narratives of myths, descriptions of rituals as well as pictorial representations of ethical principles, which will be analysed in this essay. Consequently, we shall attempt to reconstruct the original religion of the Stone Age through mythical, cultic and ethical representations. As we shall see, Lascaux appears to follow a specific architectural lay-out juxtaposing with life depictions on the West-East corridor and death depictions on the North-South corridor. In the death corridor, there are three depictions of human beings – the only ones in the entire cave: the apsis displays two magi (Stone Age priests), whereas the shaft shows a hunter being killed by a bison cow. The magi perform a magical rebirth ceremony intended to resurrect humans and animals. However, the magical ritual was not for everyone: hunters who had disobeyed the rules were excluded and punished in the shaft, which might well be the oldest prison of mankind. Here, they were forced to confront the famous shaft scene which displays the dying hunter.
Keywords: Lascaux; iconography of cave painting; religion of the upper paleolithic; magi; shaft scene; origin of ethics
Bild - Anthropology by Constantin Rauer
Kulturwissenschaft by Constantin Rauer
Immanuel Kant by Constantin Rauer
aufgezeigt, die den pikturalen Verstellungen sowie den Verklärungen von Opfern und Tätern zugrunde liegen. Am Beispiel des Heiligtums der Höhle Les Trois-Frères wird 4. exemplarisch die Darstellung der Kultpraktiken untersucht, die als Reaktion, Substitution und Sublimierung der Gewalt zu verstehen sind. Nicht zuletzt werden 5. die mythischen Gewaltdarstellungen sowie die Darstellung der Gewaltkultpraktiken
theoretisch eingeordnet und als das interpretiert, was Karl Meuli Unschuldskomödie genannt hat. Der Beitrag schließt 6. mit einem Beispiel für den cultural survival der jungpaläolithischen Gewaltkult-praktiken, nämlich mit dem Okipa-BüffelKult der Mandan-Indianer Nordamerikas.
Schlüsselworte: Lascaux; Ikonografie der Höhlenmalerei; Religion des Jungpaläolithikums; Magier; Schachtszene; Ursprung der Ethik
Résumé: Lascaux fait partie des lieux de culte les plus anciens de l’humanité. Elle est la grotte ornée avec les plus nombreuses et les plus belles figurations. Parmi les 2.000 représentations on trouve des narrations picturales des croyances mythiques, des descriptions des cultes et des images avec des contenus éthiques lesquelles dans cette étude vont être analysés. De par là je tente une reconstitution de la religion du paléolithique supérieur. En l’occurrence il s’avère que Lascaux a été conçu par un plan précis qui oppose la vie (représentée dans l’axe est-ouest) à la mort (représentée dans l’axe nord-sud). Dans l’axe de la mort sont localisées les trois uniques représentations humaines de la grotte: les deux sorciers qui se trouvent dans l’apside et le chasseur tué par la bisonne qui se trouve dans le puits. Les sorciers pratiquent un culte de la réincarnation. Exclut de celui-ci sont les chasseurs qui ont commit des bavures au moment de la chasse et qui de fait devaient expier dans le puits qui certes était la plus ancienne prison de l’humanité. Là ils avaient l’occasion de gamberger sur la scène du puits qui leurs démontrait l’éthique de la chasse.
Mots clef: Lascaux; Iconographie de l’art rupestre; Religion du paléolithique supérieur; Sorciers; Scène du puits; Origine de l’éthique
Abstract: Lascaux is one of humanity’s oldest cultic sites. Moreover, the Stone Age cave boasts the largest number of paintings, and certainly the most beautiful ones. Among its 2.000 representations, there are pictorial narratives of myths, descriptions of rituals as well as pictorial representations of ethical principles, which will be analysed in this essay. Consequently, we shall attempt to reconstruct the original religion of the Stone Age through mythical, cultic and ethical representations. As we shall see, Lascaux appears to follow a specific architectural lay-out juxtaposing with life depictions on the West-East corridor and death depictions on the North-South corridor. In the death corridor, there are three depictions of human beings – the only ones in the entire cave: the apsis displays two magi (Stone Age priests), whereas the shaft shows a hunter being killed by a bison cow. The magi perform a magical rebirth ceremony intended to resurrect humans and animals. However, the magical ritual was not for everyone: hunters who had disobeyed the rules were excluded and punished in the shaft, which might well be the oldest prison of mankind. Here, they were forced to confront the famous shaft scene which displays the dying hunter.
Keywords: Lascaux; iconography of cave painting; religion of the upper paleolithic; magi; shaft scene; origin of ethics
From: Paul Bishop