Papers by Anja Oesterhelt
Die Arbeit gliedert sich in drei Teile, die auch unabhängig voneinander gelesen werden können. Ei... more Die Arbeit gliedert sich in drei Teile, die auch unabhängig voneinander gelesen werden können. Ein erster Teil (Kapitel 1 - 4) führt in die Geschichte des Kulturbegriffs und die Kulturtheorien unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen ein und richtet sich damit an ein fächerübergreifendes Publikum. Ein zweiter und dritter Teil dürfte vor allem Literaturwissenschaftler interessieren: Hier werden Christoph Martin Wielands Aristipp (Kapitel 5) und Johann Wolfgang von Goethes Wanderjahre (Kapitel 6) unter verschiedenen kulturtheoretischen Perspektiven interpretiert. Ein abschließender Teil (Kapitel 7) resümiert wichtige Ergebnisse.
Wissen - Erzählen - Tradition, 2010

Wirgehen dir,Heimat,ins Garn.¹ Über Heimat zu schreiben, gleicht dem Versuch, ein Netz zu entwirr... more Wirgehen dir,Heimat,ins Garn.¹ Über Heimat zu schreiben, gleicht dem Versuch, ein Netz zu entwirren, in das man sich währenddessen immer weiter verstrickt.D as verbindet Heimat mit anderen Großbegriffen wie Freiheit oder Nation, über die zu schreibenn ichtm inder maßlos ist.Sie gehören zum ideellen Setting moderner westlicher Gesellschaften. Ihre Polyvalenz und ihre Funktionalisierbarkeit erschwert ihre Bestimmung in dem Maße, in dem sie affektivaufgeladen sind.Während aber Nation und Freiheit politische und philosophische Vorstellungenu nd daher als Geschichte ihres Denkens und teils auch als Geschichte ihrer Realisierung erzählbar sind,scheint das Wort Heimat zunächsts ehr viel niederschwelligere Lebens-u nd Erfahrungsbezüge auszudrücken: den väterlichen Hof, die mütterliche Erde, den Ort, an dem man sich zu Hause fühlt,und so fort.H eimat wird daher immer wieder auch als phänomenologische, anthropologische oder ontologische Kategorie verstanden. Sie ist aber zugleich sehr viel unkonkreter:H eimat konstituiert sich geradezu darüber,k ein Programm zu haben. Sie ist keine systematisierbare politisch-philosophische Idee wie die Freiheit und kein staatstragendes Konzept wie die Nation. Heimat beansprucht,subjektiv, unpolitisch und nicht rationalisierbar zu sein und verbindetsich wahlweise mitdem Gemüt,der Seele,dem Gefühl oder schlicht einer subjektivenE ntscheidung. Heimat ist nicht ohne Ideengeschichte denkbar, denn sie hat Anteil an der Herausbildung vonIdeenwie der Nation, aber allein als Idee ist sie auch nicht zu begreifen. Wenn man die Geschichte der Heimat nicht entlang vong roßen Ideen schreiben kann und auch keine Naturalisierung vonH eimat betreiben will, die nach historischen Realisierungsformen eines anthropologischen Faktums sucht, ist man aufdie schlichte Fragezurückgeworfen, was der Begriff Heimat in seinen jeweiligenR edezusammenhängen bedeutet,u nd dabei wird manz uB efunden kommen, die in ihrer Widersprüchlichkeit den Begriff zu sprengend rohen. Heimat kann sich, muss sich aber nicht räumlich konkretisieren, statti nH ausu nd Hof kann Heimat auch in der Kunst gefunden werden und statt in der Landschaft auch in der Sprache und in der Religion. Heimat kann ideell oder materiell, metaphysisch oder physisch verstandenwerden, oft -aber nicht zwingend -als Anmerkung: Die Fußnoten in dieser Arbeit bringen Nachweise stets nuri nd er Kurzfassung: Name -Jahr -Seite. Falls ein Autor oder eine Autorin in einem Jahr mehrere Titel veröffentlicht hat,wirdumeinen Kurztitel ergänzt, dann: Name -Kurztitel -Jahr -Seite. Hervorhebungen in zitierten Texten werden hier stets kursiviert wiedergegeben; eigene Hervorhebungen der Autorin stets mit Fettdruck.
Heimat gestern und heute, 2016
The Germanic Review: Literature, Culture, Theory, 2021
Abstract This contribution analyzes authentic and fictional letters from 19th-century emigrants a... more Abstract This contribution analyzes authentic and fictional letters from 19th-century emigrants and their semantics of Heimat. Under the conditions of migration, letters in particular become the central medium for everyday reflection on homeland. This article shows that the use of the term Heimat encompassed a very large semantic spectrum, which takes up various connotations of Heimat in German-speaking countries, while at the same time shaping this discourse through the experience of migration. This mutual influence can be traced in German Realism, in which fictitious letters from emigrants played a crucial role. The literary discourse on Heimat, the second part of this article shows, echoes the massive migration experiences of the time.
Perspektive und Totaleindruck, 2011
Perspektive und Totaleindruck, 2011
Perspektive und Totaleindruck, 2011
Perspektive und Totaleindruck, 2011

The Germanic Review: Literature, Culture, Theory, 2021
Abstract In present-day Germany, Heimat is a much-debated concept, particularly in connection wit... more Abstract In present-day Germany, Heimat is a much-debated concept, particularly in connection with controversies over immigration. Taking these contemporary struggles as a starting point, this special issue focuses on their antecedents in the nineteenth century. During much of the era from the end of the Napoleonic Wars to the eve of the First World War, Germans were in a position quite the opposite than the one they occupy today. Millions became emigrants, leaving behind an old, mostly rural home in the uncertain hope of finding a new one, either in rapidly expanding cities or overseas. Experiences of migration were arguably central to the rise of Heimat discourses: “home” evolved into an emphatically evoked place because of its increasing precariousness. After delineating recent trends in the interdisciplinary research on the German concept of Heimat, this introduction outlines the aims and the historical framework of the issue, summarizes the subsequent articles and discusses their findings.
Perspektive und Totaleindruck, 2011
Perspektive und Totaleindruck, 2011

Enzyklopädie der Neuzeit Online
bisher wurde dem Sturm und Drang kein eigenes Themenheft gewidmet, auch wenn historische Aspekte ... more bisher wurde dem Sturm und Drang kein eigenes Themenheft gewidmet, auch wenn historische Aspekte und einzelne Werke dieser literarischen Bewegung diskutiert wurden, z. B. in den Heften „Jugend“ (6/2008), „Schiller“ (6/2004) oder „Goethe“ (1/1999). Dies mag mit der Frage zusammenhangen, ob der Sturm und Drang uberhaupt als eigenstandige Epoche anzusehen ist – oder ob er sich nicht vielmehr als konstitutiver Teil und Korrektur der Aufklarung verstehen lasst. Auf jeden Fall begrundet sich das Interesse des Deutschunterrichts am Sturm und Drang schon aus der Tatsache, dass seine Autoren ausgesprochen jung, fast Jugendliche waren, die sich in kreativer Weise von der Elterngeneration absetzten – insofern ist er vergleichbar mit anderen literarischen ‚Jugendbewegungen‘, etwa der des Expressionismus: In beiden Fallen handelt es sich um einen Innovationsschub, der neue Masstabe setzt und zukunftige Entwicklungen vorweg nimmt. Das Drama des Sturm und Drang (etwa Goethes „Gotz von Berlichingen“) stellt einen Vorgriff auf moderne offene Dramenformen dar, der sich mit Buchner radikalisiert und bereits asthetische Gestaltungsmittel des Films im 20. Jahrhundert sichtbar werden lasst (so z. B. die ‚Parallelmontagen‘ im „Hofmeister“ von Lenz). Fur ein Verstandnis der literarischen Moderne ist die Auseinandersetzung mit dem Sturm und Drang unerlasslich. In diesem Heft sollen bekannte Texte des Sturm und Drang neu gelesen und weniger bekannte ins Gedachtnis gerufen werden – so wird ein oft zitiertes Goethegedicht einem wenig beachteten Gedicht von Lenz kontrastiert, der „Werther“ wird zu einem Film neueren Datums in Beziehung gesetzt. Alle Beitrage wollen dazu anregen, den zum Teil sperrigen Texten des Sturm und Drang wieder eine grosere Bedeutung im Deutschunterricht einzuraumen.
Perspektive und Totaleindruck, 2011
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