Books by Matthias Ebenau

New Directions in Comparative Capitalisms Research. Critical and Global Perspectives
For at least a decade, scholarship on capitalist diversity was inextricably associated with the e... more For at least a decade, scholarship on capitalist diversity was inextricably associated with the emblematic 'Varieties of Capitalism' perspective. However, the subsequent debate has exposed the manifold flaws of this approach, flaws that the global economic crisis after 2008 has made ever more obvious. Comparative political economists are therefore searching for new directions in Comparative Capitalisms research in order to come to terms with the multi-faceted reality of contemporary capitalism. While some do so through a renewal of institutionalist theory, others seek to (re-)introduce critical – including neo-Marxist, feminist and post/decolonial – perspectives. This collection presents the first sustained dialogue between these post-VoC and critical approaches, one that engages both long-standing protagonists in debates on capitalist diversity and a younger generation of scholars, from Europe and the Americas. Its main objective is that of contributing to the development of a new generation of Comparative Capitalisms scholarship.

Stefan Schmalz und matthias ebenau auf dem Sprung -brasilien, indien und china zur gesellschaftli... more Stefan Schmalz und matthias ebenau auf dem Sprung -brasilien, indien und china zur gesellschaftlichen transformation in der Krise Reihe: einundzwanzig. hg. dieter Klein / Rosa luxemburg Stiftung, bd. 4 berlin: Karl dietz Verlag berlin 2011 iSbn 978-3-320-02255-6 VoRWoRt stoffen in aller Welt. Massiv wird auch in (semi)peripheren Ländern investiert, z. B. in Südafrika. Die Struktur dieser sogenannten Süd-Süd-Kooperationen ändert allerdings wenig an den Mechanismen des Weltmarktes: China exportiert Fertigprodukte und importiert Rohstoffe und realisiert dabei Handelsbilanzüberschüsse. Damit werden Zentrum-Peripherie-Verhältnisse mit hierarchischen (imperialen) Abhängigkeiten reproduziert. Insbesondere das »Landgrabbing«, der Ankauf von Territorien im Ausland (zur Sicherung von Rohstoffen oder von Flächen für die Agroindustrie), trägt für viele neokoloniale Züge. Von einem Modell kann mit Blick auf die unterschiedlichen Länder sicher nicht gesprochen werden, eher von kapitalistischen Varieties of Postneoliberalism. Progressive Initiativen oder Varianten stehen neben autoritären bis reaktionären Formen, sind häufig widersprüchlich verwoben. Doch die Krise der Weltwirtschaft und des Neoliberalismus befördert die Abwendung von blinder Liberalisierung, Privatisierung und extremer Exportorientierung sowie die Suche nach alternativen Entwicklungsweisen. Wie allen stark exportorientierten Ökonomien setzt die Krise auch den genannten Ländern massiv zu: erst durch Rückgang der globalen Nachfrage, Verfall von Rohstoff-und Ölpreisen, Abzug von Kapital aus den alten kapitalistischen Zentren, dann durch Kapitalschwemme, Aufwertungsdruck und der Gefahr erneuten schnellen Abzuges des scheuen Rehs, sofern die übertriebenen Erwartungen der Anleger nicht erfüllt werden. Umso mehr wird entscheidend sein, ob es den BIC-Staaten gelingt, den sozialen Ausgleich mit einer Reorientierung auf die Binnenwirtschaft voranzutreiben, deren produktive Potentiale zu entfalten, sie zu einem selbsttragenden ökonomischen Faktor zu entwickeln und dafür -sofern vorhanden -ihren Ressourcen-und Ölreichtum für eine »postneoliberale« Transformation zu nutzen. Dafür bedarf es -insbesondere in China (aber auch Indien, Brasilien oder in Ländern wie Venezuela und den Golfstaaten) -auch einer Stärkung der Elemente der Selbstorganisation, der Zivilgesellschaft und Demokratie. Die BIC-Staaten (und Länder der Peripherien) müssen dies mit Politiken der Gewährleistung von Ernährungssicherheit, konsequenten Landreformen und ökologischer Umorientierung verbinden. Andernfalls drohen ohnehin scharfe gesellschaftliche Spannungen zu eskalieren: ethnifizierte regionale Konflikte, gewaltsame Arbeitskonflikte und Preisrevolten in China, Landkonflikte, Selbstmordwellen unter Bauern, »maoistische« Aufstände, religiös und ethnisch überformte soziale und 16 nach dem neolibeRaliSmuS? -KontuRen eineR diSKuSSion 1. Die Instabilität hat sich mit der globalen Finanz-und Wirtschaftskrise 2008 ff. verschärft und ist nun auch in den etablierten Zentren der Weltwirtschaft spürbar. Dass sich der Neoliberalismus seither vielerorts in der Defense befindet, ist ein offenes Geheimnis. In kurzer Zeit wurden zentrale »neoliberale Doxa« (Altvater 2008, 59), wie die Lehrformeln von Deregulierung, Liberalisierung, Privatisierung, Flexibilisierung und freien Märkten, über Bord geworfen, milliarden-und billionenschwere Konjunkturpakete geschnürt sowie der Staat als wirtschaftspolitischer Akteur rehabilitiert. Allerdings variieren die Motive der staatlichen Interventionen. So überwiegt unter den europäischen Regierungen heute »die Haltung, dass der Staat einmalig helfen soll, ähnlich wie eine Medizin während der Krankheit verabreicht wird« (Demirović 2009b, 47). Zwar wurde ein Rettungsschirm im Umfang von 750 Mrd. Euro aufgespannt, um ei-finAnZ-und wirtSChAftSKriSe Bringt neoliBerAliSmuS in die defenSive Darüber hinaus ist absehbar, dass sich in näherer Zukunft kein kohärenter Regulierungszusammenhang zur Durchsetzung einer veränderten Kapitalismusformation durchsetzen wird. KriSe deS finAnZmArKt-KApitAliSmuS iSt noCh niCht vorüBer Kein Kohärenter regu-lierungSZuSAmmenhAng rolle deS gloBAlen SüdenS Bei einer mögliChen neuen weltordnung 22 Der Einflussgewinn einiger Länder des globalen Südens, insbesondere der sogenannten BRIC-Staaten, Brasilien, Russland, Indien und China, und der OPEC-Länder unterstreicht zudem ihre Bedeutung für die zukünftigen Kämpfe um die Regulierung der internationalen politischen Ökonomie. Die neue ökonomische Macht der BRIC-Länder -nach dem Zweiten Weltkrieg erwirtschafteten Westeuropa und die USA 53,5 %, kurz vor der Krise nur noch 41,7 % des weltweiten BIP in Kaufkraftparitäten (Maddison 2006, 641) -und der wachsende politische Einfluss dieser Staaten in den internationalen Organisationen sind Hinweise darauf, dass die Konflikte um eine Neuorganisation des Kapitalismus nicht mehr ausschließlich -vielleicht sogar nicht mehr hauptsächlich -in den Ländern der nördlichen Zentren ausgefochten werden. Mit Brasilien, Indien und China haben wir drei der BRIC-Staaten ausgewählt, deren Volkswirtschaften, so eine oftmals zitierte Prognose, »bis 2039 zusammen größer als die G-6 sein könnten« (Wilson/Purushothaman 2003, 3). In diesen Ländern leben derzeit rund 40 % der Weltbevölkerung (vgl. Tab 1). Faktoren wie soziale Auseinandersetzungen, Produktionsbeziehungen und Machtkonstellationen in Brasilien, Indien und China werden für die Fortentwicklung des Kapitalismus von besonderer Bedeutung sein. Auch waren sie bisher in entscheidenden Institutionen wie der G-8 oder dem IWF unterrepräsentiert oder gar nicht vertreten und drängen nunmehr verstärkt auf eine Reform globaler Regulierungszusammenhänge.
Papers by Matthias Ebenau
Capital & Class, Feb 2014
This article engages critically with an emerging Brazilian research programme, ‘Varieties of Capi... more This article engages critically with an emerging Brazilian research programme, ‘Varieties of Capitalism and Development in Latin America’, a perspective which seeks to ascertain the institutional chances of, and limits to, implementing state-led ‘national development strategies’. Adopting a critical political economy viewpoint, the text discusses the deficiencies inherent to this perspective and its neoinstitutionalist and neodevelopmentalist fundamentals. In particular, it questions the vision of the world economy as an arena of free competition and that of the nation-state as a ‘collective actor’, both of which are politically and analytically problematic. These criticisms are substantiated through evidence drawn from a case analysis of the recent trajectory of the Argentine neodevelopmentalist project.

This article (in German language) presents an alternative framework for studying the relational d... more This article (in German language) presents an alternative framework for studying the relational dimension of capitalist diversity, particularly in Latin America and other contexts of the global (semi-)periphery. It is based on the notion of „variegated capitalism“ (Jessop), which is theoretically and conceptually specified with recourse to classical dependency perspectives, in particular the methodology of analysing „concrete situations of dependency” (Cardoso & Faletto). Dominance and dependence are specified as two ideal-typical poles on a continuum which characterises the predominant nature of relations between actors rooted in distinct socio-economic spaces. On this basis, a seven dimensional analytical scheme is developed which serves to analyse the positioning of specific territories in relations of dominance-dependence. The empirical utility of this scheme is subsequently illustrated through a brief study of the political economy of Argentina over the last decade.
Dieser Artikel präsentiert einen alternativen Ansatz für die Untersuchung der relationalen Dimension kapitalistischer Diversität, vor allem bezogen auf den lateinamerikanischen und andere (semi-)periphere Kontexte vor. Er gründet sich auf das Konzept des „vielgestaltigen Kapitalismus“ (Jessop), das theoretisch und konzeptuell unter Bezug auf klassische Dependenzansätze, insbesondere die Methodologie der Analyse „konkreter Situationen der Abhängigkeit“ (Cardoso & Faletto) spezifiziert wird. Dominanz und Abhängigkeit werden als zwei idealtypische Pole eines Kontinuums, das die vorherrschende Art der Beziehungen zwischen in unterschiedlichen sozio-ökonomischen Räumen verankerten Akteuren charakterisiert, bestimmt. Auf dieser Grundlage wird ein siebendimensionales analytisches Schema entwickelt, das zur Untersuchung der Positionierung bestimmter Territorien in Dominanz-Abhängigkeits-Beziehungen dient. Der empirische Nutzen dieses Schemas wird in der Folge durch eine kurze Analyse der politischen Ökonomie Argentiniens im letzten Jahrzehnt demonstriert.
Este artículo (en lengua alemana) presenta un abordaje alternativo de las dimensiones relacionales de la diversidad capitalista, haciendo particular referencia al contexto latinoamericano y la (semi)periferia global. Se basa en la concepción de un “capitalismo abigarrado” (Jessop), especificando el mismo en términos teóricos y conceptuales mediante el recurso a perspectivas dependentistas clásicas, específicamente la metodología de análisis de “situaciones concretas de dependencia” (Cardoso y Faletto). Se conceptualiza a dominación y dependencia como dos polos ideal-típicos de un continuo, el cual caracteriza a la forma predominante de relaciones entre actores anclados en distintos espacios socio-económicos. En esta base se desarrolla un esquema analítico de siete dimensiones que puede servir para estudiar el posicionamiento de territorios determinados en relaciones de dominación y dependencia. Por consiguiente, la utilidad empírica de este esquema es ilustrada tras un breve análisis de la economía política argentina de la última década.
For some decades now, it has been possible to observe the ascendancy of a group of ‘emerging’ cou... more For some decades now, it has been possible to observe the ascendancy of a group of ‘emerging’ countries, among them Argentina. Nevertheless, in this paper we sustain a cautious position regarding the possibilities of attaining sustained improvements in the international insertion of local producers and the development of the productive structure. On the basis of a dependency-inspired analytical framework, we examine aspects of the Argentine insertion into the global economic system. The analysis draws principally on quantitative data on trade, investments and the structure of the big business sector. The paper represents a preliminary approximation to the topic.

dms - der moderne staat, 2013
This article critically analyses the recent reinvigoration of state capitalist economic strategie... more This article critically analyses the recent reinvigoration of state capitalist economic strategies, guided by neodevelopmentalist political thought, in Brazil and Argentina. It makes use of analytical tools drawn from materialist state theory and dependency perspectives to show how the chances, limits and contradictions of these projects are shaped by the basic dynamics of peripheral capitalism. Thus, while both Brazilian and Argentine state capitalism have been relatively successful on many counts, especially compared to the previously dominant neoliberal paradigm, their social and economic balance has remained ambiguous overall. While in the Brazilian case there has been no fundamental break with the historical pattern of exclusionary growth, Argentina has achieved better social results, but at the price of heightened political instability. Neither country has managed to overcome classical problems of dependent development, such as a dependence on primary goods exports.
Dieser Artikel untersucht kritisch das jüngste, durch neodesarrollistisches politisches Denken angeleitete Wiedererstarken staatskapitalistischer Wirtschaftsstrategien in Brasilien und Argentinien. Unter Verwendung analytischer Werkzeuge aus materialistischer Staatstheorie und Dependenzperspektiven zeigt er, inwiefern die Chancen, Grenzen und Widersprüche dieser Projekte durch die grundlegenden Dynamiken des peripheren Kapitalismus beeinflusst werden. Obwohl sowohl der brasilianische als auch der argentinische Staatskapitalismus insbesondere im Vergleich zum zuvor dominanten neoliberalen Paradigma in vielen Aspekten relativ erfolgreich waren, blieb ihre soziale und ökonomische Bilanz daher insgesamt widersprüchlich. Während im brasilianischen Fall kein grundlegender Bruch mit dem historischen Muster ausschließenden Wachstums vollzogen wurde, hat Argentinien bessere soziale Ergebnisse erzielt, allerdings um den Preis höherer politischer Instabilität. Keines der beiden Länder hat klassische Probleme abhängiger Entwicklung, etwa die Abhängigkeit von Primärgüterexporten, überwinden können.

Dieser Beitrag beschäftigt sich, aus Perspektive einer kritischen politischen Ökonomie, mit jünge... more Dieser Beitrag beschäftigt sich, aus Perspektive einer kritischen politischen Ökonomie, mit jüngeren Ansätzen zur Erweiterung der Agenda der Vergleichenden Kapitalismusforschung (VKF). Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass die VKF ihren traditionell auf die reichen OECD-Staaten konzentrierten Horizont zuletzt auch auf andere Weltregionen auszuweiten begonnen hat. Theoretisch lassen sich diese Erweiterungsversuche in drei Gruppen unterteilen: VoC-, Post-VoC- und kritisch-materialistische Ansätze. Der Text argumentiert, dass VoC-Erweiterungen die mit dieser Perspektive verbundenen Probleme reproduzieren und zum Teil sogar verschärfen, während die neoinstitutionalistischen Post-VoC-Beiträge in ihrer Abgrenzung nicht weit genug gehen. Am aussichtsreichsten für die Einlösung der Potenziale einer globalen VKF erscheinen daher kritische Ansätze aus der dritten Gruppe. Allerdings stehen diese noch relativ am Anfang; es bleibt daher viel Verständigungs- und Forschungsarbeit zu leisten.

Sin lugar a dudas, el pensamiento neoclásico ortodoxo en las ciencias económicas y las ciencias s... more Sin lugar a dudas, el pensamiento neoclásico ortodoxo en las ciencias económicas y las ciencias sociales adyacentes está en crisis. Aunque la irrupción de la crisis económica global en 2008 fue, seguramente, un momento significativo en cuanto contribuyó a la profundización y a la visibilización de la crisis teórica-intelectual, esta última es de más larga data. Se ha desarrollado paulatinamente desde, al menos, el inicio de la década de los noventa, nutrida por los problemas crecientes en los que incurrieron las estrategias neoliberales promovidas por la ortodoxia. En este marco, dicha crisis se desplegó de manera diferenciada: por un lado, según la diversidad de campos y debates académicos -repercutiendo primero en las ciencias sociales, más atentas, por su enfoque sustancial, a las contradicciones del neoliberalismo, y, luego, en el "núcleo duro" de las ciencias económicas-; y, por el otro, según la heterogeneidad geográfica y temporal con la que los procesos de crisis económica y política se desarrollaron -impactando inicialmente en las regiones de la periferia del capitalismo global y, sólo a partir del estallido de la crisis financiera en EE.UU., en los países centrales y sus academias-.

After Neoliberalism? Brazil, India, and China in the Global Economic Crisis
Against the backdrop of debates about ‘post-neoliberalism’, we examine the implications of the gl... more Against the backdrop of debates about ‘post-neoliberalism’, we examine the implications of the global economic crisis for three important semi-peripheral states: Brazil, India, and China. Deploying a framework which combines neo-Gramscian theory, radical economic geography, and materialist state theory, we find that all their political-economic models have undergone processes of substantial neoliberalisation, albeit to varying degrees and partly giving way to countervailing trends well before the global turmoil. The crisis has markedly accentuated ongoing developments. In Brazil, it has reinforced a transition to a neo-developmentalist strategy. In contrast, the Indian elites have quickly returned to the path of gradual neoliberalisation. In China, it is still unclear whether a fundamental social-corporatist regime change will be accomplished. Our analysis thus suggests a divergence of trajectories, rather than a general rebound of the state, let alone a full-blown post-neoliberal transformation.

Varieties of Capitalism or Dependency? A Critique of the VoC Approach for Latin America
This article critically discusses the recent enlargement of the ‘Varieties of Capitalism’ (VoC) a... more This article critically discusses the recent enlargement of the ‘Varieties of Capitalism’ (VoC) approach to Latin America as an attempt to come to terms with the persistence of transnational socioeconomic inequalities. It finds that the VoC approach largely fails to deliver a convincing analysis and, by implication, to inform political strategies capable of overcoming them. Through an engagement with the VoC approach’s foundational theoretical body and the new ‘hierarchical market economies’ ideal-type, three main analytical shortcomings are identified: (1) the approach’s functionalist firm-centrism; (2) its methodological nationalism; and (3) its fundamental ahistoricism. By way of conclusion, the article proposes an alternative perspective on transnational inequalities which is centred on classical dependency approaches but also combined with insights from geographical political economy, among others.
Krisenreaktionen in Brasilien, Indien und China

Assuming a critical perspective on "law and development", this article analyses the World Bank’s ... more Assuming a critical perspective on "law and development", this article analyses the World Bank’s contemporary politics in this field. It argues that the better part of its objectives and practices of an "inclusive liberalism" are marked by a fundamental continuity in regards to the economistic, Eurocentric, as well as market- and business-centred beliefs of the neoliberal paradigm. Thus, even though the Bank, as part of its governance agenda, is giving greater attention to institutions, the latter are still mainly judged on the basis of their market-supporting qualities. The strategy articulated by the Bank’s Legal Vice Presidency translates this premise into a focus on reforms to secure property and contract rights, as well as judicial independence which, in effect, largely obscures socio-economic conflicts of interest and relationships of domination. The Bank’s current strategy also reflects on its concrete practice of project financing and, accordingly, writes itself into the political strategies of borrower countries (e.g. in Poverty Reduction Strategy Papers – PRSP). On the level of knowledge production, through their one-sided operationalisation, quantitative indicators (e.g. Worldwide Governance Indicators – WGI – and the Doing Business Index – DBI) exert significant influence over political and economic actors and support the legitimisation of the Bank’s practices. While the new Justice for the Poor Program (J4P) represents some noteworthy progressive innovations compared to the Bank’s mainstream practices, ultimately it remains bound to inclusive liberalism and will, thus, probably contribute to paradigm maintenance rather than to progressive transformation.
Transnationale Dimensionen sozialer Bewegungen in den Amerikas: Anti-Freihandelsbewegungen von ALCA zur kompetitiven Liberalisierung
What can India learn from Brazil? The financial crisis and Lulaʼs move towards a new development model

Against the backdrop of the global economic crisis India’s neoliberal elites initially argued tha... more Against the backdrop of the global economic crisis India’s neoliberal elites initially argued that its economy was safely insulated or ‘decoupled’ from that of western countries, giving way to the fashionable ‘decoupling theory’. The evolving debate centred on whether or not, and later on how, India would be affected by the global crisis. It failed to recognise, however, that any analysis attempting to grasp the current development fully must not only link the crisis to the economic development preceding it, but also consider effects beyond the economy’s internationalised sectors. We argue that while the economic crisis does affect India’s internationalised economic segments adversely, particularly via the channels of foreign trade, international capital flows and availability of credit, the majority of the Indian population suffers from social crises, rooted in the country’s economic strategy and expressed through agricultural distress combined with precarious employment conditions, which have persisted for much longer than the current global crisis. Nevertheless it has impacts on India’s marginalised masses, the full scope of which have yet to unfold. The majority of the population which suffered from ‘Incredible India’s’ ‘predatory growth’ will have to carry the burden of its economic recovery and continued pursuit of the status of a major economic power.
Der Widerstand der sozialen Bewegungen gegen Freihandelsabkommen in Lateinamerika
Ausnahme Costa Rica: Soziale Bewegungen gegen CAFTA
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Dieser Artikel präsentiert einen alternativen Ansatz für die Untersuchung der relationalen Dimension kapitalistischer Diversität, vor allem bezogen auf den lateinamerikanischen und andere (semi-)periphere Kontexte vor. Er gründet sich auf das Konzept des „vielgestaltigen Kapitalismus“ (Jessop), das theoretisch und konzeptuell unter Bezug auf klassische Dependenzansätze, insbesondere die Methodologie der Analyse „konkreter Situationen der Abhängigkeit“ (Cardoso & Faletto) spezifiziert wird. Dominanz und Abhängigkeit werden als zwei idealtypische Pole eines Kontinuums, das die vorherrschende Art der Beziehungen zwischen in unterschiedlichen sozio-ökonomischen Räumen verankerten Akteuren charakterisiert, bestimmt. Auf dieser Grundlage wird ein siebendimensionales analytisches Schema entwickelt, das zur Untersuchung der Positionierung bestimmter Territorien in Dominanz-Abhängigkeits-Beziehungen dient. Der empirische Nutzen dieses Schemas wird in der Folge durch eine kurze Analyse der politischen Ökonomie Argentiniens im letzten Jahrzehnt demonstriert.
Este artículo (en lengua alemana) presenta un abordaje alternativo de las dimensiones relacionales de la diversidad capitalista, haciendo particular referencia al contexto latinoamericano y la (semi)periferia global. Se basa en la concepción de un “capitalismo abigarrado” (Jessop), especificando el mismo en términos teóricos y conceptuales mediante el recurso a perspectivas dependentistas clásicas, específicamente la metodología de análisis de “situaciones concretas de dependencia” (Cardoso y Faletto). Se conceptualiza a dominación y dependencia como dos polos ideal-típicos de un continuo, el cual caracteriza a la forma predominante de relaciones entre actores anclados en distintos espacios socio-económicos. En esta base se desarrolla un esquema analítico de siete dimensiones que puede servir para estudiar el posicionamiento de territorios determinados en relaciones de dominación y dependencia. Por consiguiente, la utilidad empírica de este esquema es ilustrada tras un breve análisis de la economía política argentina de la última década.
Dieser Artikel untersucht kritisch das jüngste, durch neodesarrollistisches politisches Denken angeleitete Wiedererstarken staatskapitalistischer Wirtschaftsstrategien in Brasilien und Argentinien. Unter Verwendung analytischer Werkzeuge aus materialistischer Staatstheorie und Dependenzperspektiven zeigt er, inwiefern die Chancen, Grenzen und Widersprüche dieser Projekte durch die grundlegenden Dynamiken des peripheren Kapitalismus beeinflusst werden. Obwohl sowohl der brasilianische als auch der argentinische Staatskapitalismus insbesondere im Vergleich zum zuvor dominanten neoliberalen Paradigma in vielen Aspekten relativ erfolgreich waren, blieb ihre soziale und ökonomische Bilanz daher insgesamt widersprüchlich. Während im brasilianischen Fall kein grundlegender Bruch mit dem historischen Muster ausschließenden Wachstums vollzogen wurde, hat Argentinien bessere soziale Ergebnisse erzielt, allerdings um den Preis höherer politischer Instabilität. Keines der beiden Länder hat klassische Probleme abhängiger Entwicklung, etwa die Abhängigkeit von Primärgüterexporten, überwinden können.
Dieser Artikel präsentiert einen alternativen Ansatz für die Untersuchung der relationalen Dimension kapitalistischer Diversität, vor allem bezogen auf den lateinamerikanischen und andere (semi-)periphere Kontexte vor. Er gründet sich auf das Konzept des „vielgestaltigen Kapitalismus“ (Jessop), das theoretisch und konzeptuell unter Bezug auf klassische Dependenzansätze, insbesondere die Methodologie der Analyse „konkreter Situationen der Abhängigkeit“ (Cardoso & Faletto) spezifiziert wird. Dominanz und Abhängigkeit werden als zwei idealtypische Pole eines Kontinuums, das die vorherrschende Art der Beziehungen zwischen in unterschiedlichen sozio-ökonomischen Räumen verankerten Akteuren charakterisiert, bestimmt. Auf dieser Grundlage wird ein siebendimensionales analytisches Schema entwickelt, das zur Untersuchung der Positionierung bestimmter Territorien in Dominanz-Abhängigkeits-Beziehungen dient. Der empirische Nutzen dieses Schemas wird in der Folge durch eine kurze Analyse der politischen Ökonomie Argentiniens im letzten Jahrzehnt demonstriert.
Este artículo (en lengua alemana) presenta un abordaje alternativo de las dimensiones relacionales de la diversidad capitalista, haciendo particular referencia al contexto latinoamericano y la (semi)periferia global. Se basa en la concepción de un “capitalismo abigarrado” (Jessop), especificando el mismo en términos teóricos y conceptuales mediante el recurso a perspectivas dependentistas clásicas, específicamente la metodología de análisis de “situaciones concretas de dependencia” (Cardoso y Faletto). Se conceptualiza a dominación y dependencia como dos polos ideal-típicos de un continuo, el cual caracteriza a la forma predominante de relaciones entre actores anclados en distintos espacios socio-económicos. En esta base se desarrolla un esquema analítico de siete dimensiones que puede servir para estudiar el posicionamiento de territorios determinados en relaciones de dominación y dependencia. Por consiguiente, la utilidad empírica de este esquema es ilustrada tras un breve análisis de la economía política argentina de la última década.
Dieser Artikel untersucht kritisch das jüngste, durch neodesarrollistisches politisches Denken angeleitete Wiedererstarken staatskapitalistischer Wirtschaftsstrategien in Brasilien und Argentinien. Unter Verwendung analytischer Werkzeuge aus materialistischer Staatstheorie und Dependenzperspektiven zeigt er, inwiefern die Chancen, Grenzen und Widersprüche dieser Projekte durch die grundlegenden Dynamiken des peripheren Kapitalismus beeinflusst werden. Obwohl sowohl der brasilianische als auch der argentinische Staatskapitalismus insbesondere im Vergleich zum zuvor dominanten neoliberalen Paradigma in vielen Aspekten relativ erfolgreich waren, blieb ihre soziale und ökonomische Bilanz daher insgesamt widersprüchlich. Während im brasilianischen Fall kein grundlegender Bruch mit dem historischen Muster ausschließenden Wachstums vollzogen wurde, hat Argentinien bessere soziale Ergebnisse erzielt, allerdings um den Preis höherer politischer Instabilität. Keines der beiden Länder hat klassische Probleme abhängiger Entwicklung, etwa die Abhängigkeit von Primärgüterexporten, überwinden können.