Book Chapters by Holger Marcks
Robert Wolff (Hg.): Verborgene Pfade? Online-Dossier zum Thema Einzelradikalisierung, Wiesbaden: Hessische Landeszentrale für politische Bildung, 2024
Handlungen lassen sich nie ohne Einstellungen erklären. Das gilt für den Blick auf Prozesse sowoh... more Handlungen lassen sich nie ohne Einstellungen erklären. Das gilt für den Blick auf Prozesse sowohl der Radikalisierung (wo ja auch nicht-gewaltsame Handlungen etwa für die Protestforschung von Interesse sind) als auch der Militantisierung. Entsprechend wäre unter letzterem Prozess zu verstehen: Die Rationalisierung und/oder Anwendung von politischer Gewalt auf Grundlage einer politischen Einstellungsform. Ein solcher Begriff der Militantisierung zielt also darauf, die militanten Momente in den Ideen und Handlungen eines Akteurs bzw. einer Akteursgruppe zu extrahieren, um die Frage zu bearbeiten, wie speziell die Gewaltfrage im jeweiligen Falle rationalisiert wird und wie sich militante Ideen in militante Handlungen übersetzen.

Ursula Birsl et al. (Hg.): Inszenieren und Mobilisieren. Rechte und islamistische Akteure digital und analog, Opladen u.a.: Budrich, 2022
Warum ist rechtsextreme Rhetorik so gefährlich? In den letzten Jahren haben sich Wissenschaftler ... more Warum ist rechtsextreme Rhetorik so gefährlich? In den letzten Jahren haben sich Wissenschaftler wie auch politische Entscheidungsträger darum bemüht, den Zusammenhang von extremistischer Online-Kommunikation und dem Anstieg rechtsextremer Gewalt aufzudecken. Insbesondere die Frage, welche Rolle die sozialen Medien bei der Verbreitung von Hassrede und in Radikalisierungsprozessen spielen, hat dabei viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Allerdings ohne die Triebkräfte der Gewalt wirklich identifizieren zu können. Indem wir uns dem Konzept der „gefährlichen Rede“ zuwenden, gehen wir einen Schritt zurück von dieser Frage nach den Effekten rechtsextremer Online-Kommunikation. Stattdessen untersuchen wir deren logische Funktionsweise, um die vorgelagerten Prozesse zu beleuchten, die Hass konstituieren und Gewalt legitimieren. Konkret untersuchen wir, wie in den sozialen Medien eingesetzte rechtsextreme Narrative Emotionen mobilisieren, welche die Akzeptanz oder gar Anwendung von Gewalt vorbereiten. Die argumentativen Strukturen zweier Anti-Einwanderungskampagnen in Deutschland analysierend, arbeiten wir ein Netzwerk von Narrativen heraus, in denen Erzählungen der Bedrohung – unterstützt von Erzählungen der Verschwörung und Ungleichheit – zu einer größeren Geschichte von nationalem Untergang und Erwachen konvergieren. Durch die Konstruktion einer Situation kollektiver Selbstverteidigung wird Gewalt zu einer logischen Option, auch wenn gewaltsames Handeln nicht explizit vorgeschlagen wird. Gegennarrative Bemühungen sollten sich daher nicht nur auf Hassrede konzentrieren, sondern auch die Opfermythen in den Blick nehmen, die konstitutiv für (gewalttätige) palingenetische Fantasien sind.
Philipp W. Hildmann & Maximilian Th. L. Rückert (Hg.): Agitation von Rechts. QAnon als antisemitische Querfront (= Aktuelle Analysen, Nr. 85), München: HSS , 2021
Mit der Konjunktur des Postfaktischen erweitert sich nicht nur das Potenzial von Verschwörungside... more Mit der Konjunktur des Postfaktischen erweitert sich nicht nur das Potenzial von Verschwörungsideologien, sondern auch der politischen Polarisierung. Denn es erschwert die demokratische Verständigung, wenn sich geteilte Wahrheiten auflösen. Befördert wird dieser Prozess durch das postredaktionelle Prinzip der sozialen Medien, die Wahrheit noch mehr zu einer Frage der Identität machen. Spätestens mit dem Sturm auf das amerikanische Parlament hat sich die politische Gefahr gezeigt, die von Verschwörungsideologien ausgeht.
Friedensgutachten 2020. Im Schatten der Pandemie: Letzte Chance für Europa, hgg. v. BICC, HSFK, IFSH & INEF, Bielefeld: Transcript, 2020
Weltweit nehmen Terroranschläge und die Zahl ihrer Opfer ab. Allerdings hat sich ein umgekehrter ... more Weltweit nehmen Terroranschläge und die Zahl ihrer Opfer ab. Allerdings hat sich ein umgekehrter Trend im rechtsterroristischen Spektrum entwickelt. In den vergangenen Jahren hat im Westen die Zahl opferreicher terroristischer Anschläge durch rechtsextreme Täter deutlich zugenommen. Erkennbar sind neue Formen von Anschlägen, neue Tätertypen, neue Mediennutzungen und neue transnationale Vernetzungen. Der Beitrag erfasst empirisch ihre Genese und ihre Ausprägungen und analysiert ihre Hintergründe.

Felix Anderl et al. (Hg.): Rule and Resistance Beyond the Nation State. Contestation, Escalation, Exit. Lanham: Rowman & Littlefield International, 2019
The interaction between rule and resistance is usually analysed with a focus on the strategic int... more The interaction between rule and resistance is usually analysed with a focus on the strategic interplay between resisters, their antagonist (such as the state), and the audiences both are competing for. However, conflict actors are also embedded in relations that reach beyond this (domestic) triad. As states interact with other states, resisters also relate to foreign actors, nonstatist, and statist. These international and transnational relations, as in forms of cooperation, cause dynamics of their own that influence the interaction between rule and resistance. From this perspective, conflict interaction can also be analysed with a focus on cooperative interaction across borders. In this chapter, we examine how transnational dimensions of resistance influence escalation: a mode of resistance that violently negates orders of rule. In particular, we are interested in mechanisms that can lead, in the context of cooperation, to an intensification or broadening of resisters’ violence. The study draws on three empirical cases covering most of the phenomena known as the ‘four waves of modern terrorism’. Concretely, we will have a look at (1) anarchist violence in the late nineteenth and early twentieth centuries, (2) national liberation in Mozambique from 1964 to 1974, and (3) jihadism in Northern Africa since the late 1990s.
Friedensgutachten 2019. Vorwärts in die Vergangenheit? Frieden braucht Partner, hgg. v. BICC, HSFK, IFSH & INET, Berlin: LIT, 2019
Flucht und Migration, Klimawandel, der internationale Terrorismus oder externe Versuche von Wahlm... more Flucht und Migration, Klimawandel, der internationale Terrorismus oder externe Versuche von Wahlmanipulation sind Themenfelder genuin transnationalen Charakters. Meinungen über Bedrohungslagen gehen auseinander und stehen oft im Widerspruch zu verfügbaren Daten. Technologische Innovationen, die Kommunikationsverhalten grundlegend verändern, verschärfen diesen Befund. Dies ist eine zentrale Herausforderung für die innere Friedensfähigkeit liberaler Demokratien und für die globale Politik.
Karl Härter, Tina Hannappel & Jean Conrad Tyrichter (Hg.): The Transnationalisation of Criminal Law in the Nineteenth and Twentieth Century. Political Crime, Police Cooperation, Security Regimes and Normative Orders, Frankfurt a.M.: Klostermann, 2019
"Taking a critical approach, Holger Marcks deconstructs the threat of ‘international anarchist te... more "Taking a critical approach, Holger Marcks deconstructs the threat of ‘international anarchist terrorism’ as a justification narrative that was used to generally blame anarchist ideology for politically motivated assassinations, to criminalise political dissent and to shape the norms and practices of the respective transnational criminal law regimes." (Karl Härter, Introduction)

Beatrix Bouvier & Rainer Auts (Hg.): Karl Marx 1818–1883. Leben. Werk. Zeit (Begleitband zur Großen Landesausstellung 2018 in Trier), Darmstadt: Theiss, 2018
Vielen gilt Karl Marx als Kopf der internationalen Arbeiterbewegung. „Proletarier aller Länder, v... more Vielen gilt Karl Marx als Kopf der internationalen Arbeiterbewegung. „Proletarier aller Länder, vereinigt euch“, forderte er bereits 1848 mit Friedrich Engels im Kommunistischen Manifest. 1864 nahm dieses Postulat dann organisatorische Formen an, als sich auf einer Konferenz in London die Internationale Arbeiterassoziation (IAA) gründete. Sie war der erste internationale Verbund von Arbeiterorganisationen, vereint in dem Ziel, „die vollständige Emanzipation der Arbeiterklasse“ zu verwirklichen, wie es in den Statuten hieß. Auf ihrem Höhepunkt soll sie mehrere Millionen Mitglieder gehabt haben, damit die Autoritäten Europas in Alarmstimmung versetzend. Obwohl sie bereits in den 1870er-Jahren wieder auseinanderbrach, wurde die Erste Internationale zum Leitbild des Internationalismus, dem es Generationen von Arbeiteraktivisten nachzumachen versuchten.
Die Geschichte der IAA ist eng verknüpft mit Marx. Die IAA war, nach dem Bund der Kommunisten (BdK), ein letzter Versuch des Theoretikers, revolutionäre Politik zu machen. Und er tat dies mit solch einer Verbissenheit, dass sich an ihm die Geister schieden – und letztlich die Internationale selbst. Diese Spaltung, die den Niedergang der Organisation einleitete, ist wiederum eng verknüpft mit dem Namen Michail Bakunins, eines russischen Anarchisten, der zu Marx’ Widersachern in der Internationale gehörte. Doch auch wenn der Konflikt zwischen Marx und Bakunin fast schon als Chiffre für die Spaltung gilt, wäre es nicht richtig, diese darauf zu reduzieren. Ja, es wäre sogar verkürzt, sie allein als Bruch zwischen Marxisten und Anarchisten zu deuten. Denn tatsächlich hatte die Fraktion um Marx fast die gesamte, ideologisch durchaus heterogene Internationale gegen sich aufgebracht. …

Christopher Daase et al. (Hg.): Herrschaft in den Internationalen Beziehungen, Wiesbaden: Springer VS, 2017
Wie wird Widerstand wirkungsmächtig? Diese Frage interessiert nicht nur Dissidenten und Machthabe... more Wie wird Widerstand wirkungsmächtig? Diese Frage interessiert nicht nur Dissidenten und Machthabende, sie stellt sich auch in der Forschung zu sozialen Bewegungen, die Phänomene des Widerstands einschließt. Dabei dürfte es unstrittig sein, dass Wirkungsmacht dann vorliegt, wenn es dissidenten Akteuren gelingt, gesellschaftliche Unterstützung zu mobilisieren. Doch welche Mechanismen ermöglichen diesen Prozess? Gerade im Fall von gewaltsamem Widerstand mag das schwer nachvollziehbar sein, vor allem wenn er terroristische Gewalt umfasst. Immerhin sind Angriffe auf Zivilisten eine derart verrufene Form politischer Gewalt, dass die Annahme, sie könnten gesellschaftliche Unterstützung erzeugen, alles andere als selbstverständlich erscheint. Im Folgenden gehen wir daher der Frage nach, unter welchen Bedingungen terroristische Gewalt politische Wirkungsmacht entfalten kann.

Alberto Martin Alvarez & Eduardo Rey Tristán (Hg.): Revolutionary Violence and the New Left. Transnational Perspectives, New York: Routledge, 2017
This contribution offers a conceptual approach to better understand how the “third wave” of polit... more This contribution offers a conceptual approach to better understand how the “third wave” of political violence did constitute. Analyzing the evolution of the Weather Underground and the Black Liberation Army in the U.S. after 1968, it argues that left-wing terrorism is genealogically an offshoot of the “New Left” which converged towards “National Liberation” through the diffusion of the latter’s ideas. It was this frame alignment which enabled “First World” radicals to adapt militant strategies from “Third World” struggles and to interrelate with it. Initially driven by domestic issues and ideas of social revolution, radical leftists increasingly adopted the hierarchical dependencies between the "core" and "periphery" of the "world system" as a major issue, thereby re-framing their (violent) acts as an “anti-imperialist” contribution to the ongoing “world revolution”. This way, the socio-structured perception of rule typical for the original “New Left” became replaced by the territorialized perception typical for “National Liberation” movements. Left-wing terrorism can thus be seen as a result of "cross-type diffusion": a process where actors borrow ideas from a contextually different type of movement.
Maik Fielitz & Laura Lotte Laloire: (Hg.) Trouble on the Far Right. Contemporary Right-Wing Strategies and Practices in Europe, Bielefeld: Transcript, 2016
"Moving beyond the focus on political parties, the next chapters provide analyses that delve into... more "Moving beyond the focus on political parties, the next chapters provide analyses that delve into street-based practices and argumentation strategies of far-right actors that have recently emerged and received much attention from the media. At the beginning, Holger Marcks examines strategies of far-right rhetoric and their reciprocity with mainstream discourse in Germany." (Maik Fielitz & Laura Lotte Laloire, Introductory Remarks)

Martin Schmetz & Janusz Biene (Hg.): Kalifat des Terrors. Interdisziplinäre Perspektiven auf den Islamischen Staat, Frankfurt a.M.: Sicherheitspolitik-Blog Fokus, 2015
"Angesichts des ungebremsten Zulaufs von IS-Rekruten aus Deutschland und Europa einerseits und de... more "Angesichts des ungebremsten Zulaufs von IS-Rekruten aus Deutschland und Europa einerseits und den deutlichen Anzeichen für eine wachsende Islamophobie hierzulande andererseits, ist unser Wissen über das Phänomen des Islamischen Staats zu plakativ und zu wenig fundiert. Dieses Buch beleuchtet, aufbauend auf einem im Frühjahr 2015 veröffentlichten Blogforum des Sicherheitspolitik-Blogs, in gut verdaulichen Beiträgen blinde Flecken im öffentlichen, politischen und wissenschaftlichen Diskurs, vertieft bereits bekannte Aspekte und bricht vermeintliche Gewissheiten auf. Ziel ist, den Diskurs über den Islamischen Staat konstruktiv zu prägen. Dieser Aufgabe haben sich Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen der Wissenschaft, öffentlichen und privaten Sicherheitsinstitutionen, Entwicklungszusammenarbeit und Deradikalisierungspraxis verschrieben." (Abstract zum Band)

Nachwort zu: Lucien van der Walt & Michael Schmidt: Schwarze Flamme. Revolutionäre Klassenpolitik im Anarchismus und Syndikalismus, Hamburg: Nautilus, 2013
Wer austeilt, wird in aller Regel auch einstecken müssen. Vor dem Hintergrund genau dieser Banali... more Wer austeilt, wird in aller Regel auch einstecken müssen. Vor dem Hintergrund genau dieser Banalität scheint sich die Diskussion um Schwarze Flamme zu entwickeln: zu einer verbalen Keilerei. Es dürfte kaum verwundern, dass die ebenso unkonventionelle wie entschieden vorgetragene Anarchismus-Definition von Lucien van der Walt und Michael Schmidt nicht nur auf Gegenliebe bei zeitgenössischen Anarchisten stößt. Dabei werden insbesondere aus der deutschsprachigen Bewegung Bedenken gegen ein allzu »rigides Definieren« formuliert, ja es ist sogar von einem »syndikalistischen Korsett« die Rede. Wenig überraschen können auch die Einwände von marxistischer Seite. Hier verwehren sich vor allem britische Marxisten gegen das von den Autoren gezeichnete Bild des klassischen Marxismus, das »ein als Geschichtsschreibung verkleidetes Vorurteil« sei und »auf einer karikierten Wahrnehmung des Marxismus« gründe. ...
Books by Holger Marcks

Maik Fielitz & Holger Marcks: Digitálny fašizmus. Sociálne médiá ako motor pravicového extrémizmu, Bratislava: Hadart Publishing, 2022
Stali sa živnou pôdou podkopávania základných hodnôt demokracie, tolerancie a humanizmu. Demokrat... more Stali sa živnou pôdou podkopávania základných hodnôt demokracie, tolerancie a humanizmu. Demokratické štáty a ich inštitúcie s nárastom extrémizmu a krajnej pravice v posledných dekádach vedú zatiaľ neúspešný boj. Brilantná historicko-politologická esej medzinárodne uznávaných nemeckých expertov Maika Fielitza a Holgera Marcksa ponúka zrozumiteľnú a čitateľsky príťažlivo napísanú analýzu toho, čo by sme mohli označiť za „digitálny fašizmus“. Podarilo sa im ukázať, ako techniky zahmlievania a manipulácie korešpondujú s fungovaním sociálnych médií, ktoré zosilňujú obavy, strach a šíria tzv. „post-pravdy“. Kniha Digitálny fašizmus zvažuje možné scenáre budúcnosti a prináša i niekoľko sofistikovaných návrhov, ako proti radikálnym tendenciám a extrémizmu bojovať a chrániť tak demokraciu.

Maik Fielitz & Holger Marcks: Digitaler Faschismus. Die sozialen Medien als Motor des Rechtsextremismus, Berlin: Dudenverlag, 2020
Die sozialen Medien haben sich zu einem Raum des Hasses und der Unwahrheit entwickelt. Ohne diese... more Die sozialen Medien haben sich zu einem Raum des Hasses und der Unwahrheit entwickelt. Ohne diese digitalen Brandbeschleuniger sind die rechtsextremen Wahlerfolge ebenso wenig zu verstehen wie die jüngste Welle rechter Gewalt. Maik Fielitz und Holger Marcks gehen dieser fatalen Entwicklung und ihren Ursachen auf den Grund. Eindrücklich zeigen sie, mit welchen manipulativen Techniken rechtsextreme Akteure in den sozialen Medien versuchen, Ängste zu verstärken, Verwirrung zu stiften und Mehrheitsverhältnisse zu verzerren. Dass ihr Wirken dabei eine solche Dynamik entfalten kann, hat wiederum mit der Funktionsweise der sozialen Medien selbst zu tun. Denn sie begünstigen die Entstehung und Verbreitung von Bedrohungsmythen, die der führungslosen Masse der Wutbürger eine Richtung geben. Wie aber ließe sich dieser »digitale Faschismus« bändigen, ohne die Werte der offenen Gesellschaft in Mitleidenschaft zu ziehen?
Siehe auch: www.digitaler-faschismus.de

Die autoritäre Entwicklung in Ungarn – ideologische, soziale und ökonomische Hintergründe
'Got... more Die autoritäre Entwicklung in Ungarn – ideologische, soziale und ökonomische Hintergründe
'Gott, segne den Magyaren!' Mit diesem Ausruf beginnt das 'Nationale Glaubensbekenntnis' im neuen ungarischen Grundgesetz, mit dem auch ein reaktionäres, antirepublikanisches Symbol, das zugleich für großungarische Ansprüche steht, glorifiziert wird: die 'heilige ungarische Krone'.
Die Änderung der Verfassung in Grundgesetz ist aber nur ein Beispiel für die gewaltigen Umbrüche in Ungarn.
Was der seit 2010 mit einer Zweidrittelmehrheit regierende Fidesz als 'nationale Revolution' bezeichnet, ist Ausdruck einer völkischen Agenda, die alle Bereiche der Gesellschaft erfasst hat. Dazu trägt auch die faschistische Jobbik bei, die als drittstärkste Kraft im Parlament vertreten ist. Mit ihren Garden – eine direkte Reminiszenz an die nationalsozialistischen Pfeilkreuzler – hat sie das gesellschaftliche Klima, aus dem Antiziganismus und Antisemitismus nicht wegzudenken sind, maßgeblich geprägt.
Wie sich die völkische Ideologie sowohl in den politischen Reformen als auch in der Tiefe des gesellschaftlichen Raums abbildet, darüber gibt dieser Band Aufschluss.
Hier eine etwas gekürzte Version des Kapitels: Geschlossene Gesellschaft. Zu den ideologischen Hintergründen der völkischen Entwicklung in Ungarn: http://jungle-world.com/artikel/2013/02/46945.html und hier ein Interview in Ungarisch zum Buch:
https://168ora.hu/itthon/magyarorszag-jobbratolodasa-50736?fbclid=IwAR32aItU9k0V0ITShRdWCQngSNp2HPIzw-o367pgDIoiXQZzICvA6NmJ9rE
Andreas Förster & Holger Marcks: Knecht zweier Herren. Zur Abschaffung der Leiharbeit, Münster: Unrast, 2011
Der Band gibt einen Überblick über die Geschichte und Entwicklung der Leiharbeit in der Bundesrep... more Der Band gibt einen Überblick über die Geschichte und Entwicklung der Leiharbeit in der Bundesrepublik, von den verruchten Anfängen bis hin zur Normalisierung unter sozialdemokratischer Führung. Verschiedene Autoren stellen die Besonderheiten dieser Form der Lohnarbeit dar, ihre individuellen und gesellschaftlichen Auswirkungen sowie deren ökonomische Bedeutung. Eine Einordnung im Kontext der sog. Agenda 2010 wie auch ein Blick in die internationale Landschaft der „Leihbuden“ verstehen sich von selbst. Abschließend wird auf Ansätze und Möglichkeiten des Widerstands und die aktuelle Debatte um „Gleichen Lohn für gleiche Arbeit“ eingegangen.

Holger Marcks & Matthias Seiffert: Die großen Streiks. Episoden aus dem Klassenkampf, Münster: Unrast, 2008
"Die großen Streiks" umfasst eine Reihe von bedeutenden und kämpferischen Streiks des 20. Jahrhun... more "Die großen Streiks" umfasst eine Reihe von bedeutenden und kämpferischen Streiks des 20. Jahrhunderts, die weitgehend in Vergessenheit geraten sind. Vom einfachen Lohnkampf bis zum Generalstreik, vom Erfolg auf ganzer Linie bis zum totalen Fiasko. Erfasst werden dabei die verschiedenen Phasen und Formen des Arbeitskampfes. Es werden die Ereignisse und Entwicklungen dargestellt, die Hintergründe erläutert und durch Porträts der ProtagonistInnen vertieft. Die geschilderten Arbeitskämpfe stehen exemplarisch entweder für bestimmte Streikformen oder die ArbeiterInnenbewegung in einer bestimmten Phase oder Region. Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt dabei auf den Spannungsfeldern von Basis und Gewerkschaftsführung und deren (widersprechenden) Strategien. Ein Glossar und kommentierte Literaturlisten vervollständigen das Lesebuch der internationalen HistorikerInnen.
Journal Articles by Holger Marcks
Machine Against the Rage, 2024
Künstliche Intelligenz der generativen Art wird immer mehr zur Verbreitung politischer Inhalte ei... more Künstliche Intelligenz der generativen Art wird immer mehr zur Verbreitung politischer Inhalte eingesetzt – auch in rechtsalternativen Kontexten. Dank frei zugänglicher Bildgeneratoren schwemmen Motive mit Schwarz-Weiß-Rot-Romantik, bösartige Deepfakes vom Bundeskanzler und visualisierte Abschiebefantasien den digitalen Bildermarkt. Dieser Eindruck kann zumindest entstehen, wenn Berichten über eine KI-Revolution im Politischen geglaubt werden darf. Mit unserer Empirie deckt sich diese Einschätzung allerdings weniger – zumindest nicht mit Blick auf das rechtsalternative Spektrum auf Telegram. Nicht einmal jedes 20. Bild basiert auf generativer KI. Auch zeigt unsere Studie einen differenzierten Gebrauch solcher Bilder. Allein eine Täuschungsabsicht zu unterstellen, greift hierbei zu kurz.
Machine Against the Rage, 2024
Seit der Veröffentlichung eines Partyvideos von der Insel Sylt erhitzt ein Elektro-Track die Gemü... more Seit der Veröffentlichung eines Partyvideos von der Insel Sylt erhitzt ein Elektro-Track die Gemüter: »L’amour toujours« von Gigi d’Agostino. Schon seit Herbst 2023 ist der Millenium-Hit öfters in Online-Videos zu hören – übertönt mit der xenophoben Parole »Deutschland den Deutschen, Ausländer raus«, meist gefolgt von Empörung in digitalen Räumen. Mit dem Sylt-Video erreichte diese eine neue Qualität, so wie auch der Song eine verstärkte Verbreitung fand: als solcher und als ausländerfeindliches Meme. Inwiefern der Umgang mit dem Ohrwurm unter dem Gesichtspunkt einer moralischen Panik betrachtet werden kann, die zur (digitalen) Diffusion jenes Memes potentiell beiträgt, behandeln wir in unserer Blitzanalyse mit dem Kommunikationswissenschaftler Chas Critcher.
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Book Chapters by Holger Marcks
Die Geschichte der IAA ist eng verknüpft mit Marx. Die IAA war, nach dem Bund der Kommunisten (BdK), ein letzter Versuch des Theoretikers, revolutionäre Politik zu machen. Und er tat dies mit solch einer Verbissenheit, dass sich an ihm die Geister schieden – und letztlich die Internationale selbst. Diese Spaltung, die den Niedergang der Organisation einleitete, ist wiederum eng verknüpft mit dem Namen Michail Bakunins, eines russischen Anarchisten, der zu Marx’ Widersachern in der Internationale gehörte. Doch auch wenn der Konflikt zwischen Marx und Bakunin fast schon als Chiffre für die Spaltung gilt, wäre es nicht richtig, diese darauf zu reduzieren. Ja, es wäre sogar verkürzt, sie allein als Bruch zwischen Marxisten und Anarchisten zu deuten. Denn tatsächlich hatte die Fraktion um Marx fast die gesamte, ideologisch durchaus heterogene Internationale gegen sich aufgebracht. …
Books by Holger Marcks
Siehe auch: www.digitaler-faschismus.de
'Gott, segne den Magyaren!' Mit diesem Ausruf beginnt das 'Nationale Glaubensbekenntnis' im neuen ungarischen Grundgesetz, mit dem auch ein reaktionäres, antirepublikanisches Symbol, das zugleich für großungarische Ansprüche steht, glorifiziert wird: die 'heilige ungarische Krone'.
Die Änderung der Verfassung in Grundgesetz ist aber nur ein Beispiel für die gewaltigen Umbrüche in Ungarn.
Was der seit 2010 mit einer Zweidrittelmehrheit regierende Fidesz als 'nationale Revolution' bezeichnet, ist Ausdruck einer völkischen Agenda, die alle Bereiche der Gesellschaft erfasst hat. Dazu trägt auch die faschistische Jobbik bei, die als drittstärkste Kraft im Parlament vertreten ist. Mit ihren Garden – eine direkte Reminiszenz an die nationalsozialistischen Pfeilkreuzler – hat sie das gesellschaftliche Klima, aus dem Antiziganismus und Antisemitismus nicht wegzudenken sind, maßgeblich geprägt.
Wie sich die völkische Ideologie sowohl in den politischen Reformen als auch in der Tiefe des gesellschaftlichen Raums abbildet, darüber gibt dieser Band Aufschluss.
Hier eine etwas gekürzte Version des Kapitels: Geschlossene Gesellschaft. Zu den ideologischen Hintergründen der völkischen Entwicklung in Ungarn: http://jungle-world.com/artikel/2013/02/46945.html und hier ein Interview in Ungarisch zum Buch:
https://168ora.hu/itthon/magyarorszag-jobbratolodasa-50736?fbclid=IwAR32aItU9k0V0ITShRdWCQngSNp2HPIzw-o367pgDIoiXQZzICvA6NmJ9rE
Journal Articles by Holger Marcks
Die Geschichte der IAA ist eng verknüpft mit Marx. Die IAA war, nach dem Bund der Kommunisten (BdK), ein letzter Versuch des Theoretikers, revolutionäre Politik zu machen. Und er tat dies mit solch einer Verbissenheit, dass sich an ihm die Geister schieden – und letztlich die Internationale selbst. Diese Spaltung, die den Niedergang der Organisation einleitete, ist wiederum eng verknüpft mit dem Namen Michail Bakunins, eines russischen Anarchisten, der zu Marx’ Widersachern in der Internationale gehörte. Doch auch wenn der Konflikt zwischen Marx und Bakunin fast schon als Chiffre für die Spaltung gilt, wäre es nicht richtig, diese darauf zu reduzieren. Ja, es wäre sogar verkürzt, sie allein als Bruch zwischen Marxisten und Anarchisten zu deuten. Denn tatsächlich hatte die Fraktion um Marx fast die gesamte, ideologisch durchaus heterogene Internationale gegen sich aufgebracht. …
Siehe auch: www.digitaler-faschismus.de
'Gott, segne den Magyaren!' Mit diesem Ausruf beginnt das 'Nationale Glaubensbekenntnis' im neuen ungarischen Grundgesetz, mit dem auch ein reaktionäres, antirepublikanisches Symbol, das zugleich für großungarische Ansprüche steht, glorifiziert wird: die 'heilige ungarische Krone'.
Die Änderung der Verfassung in Grundgesetz ist aber nur ein Beispiel für die gewaltigen Umbrüche in Ungarn.
Was der seit 2010 mit einer Zweidrittelmehrheit regierende Fidesz als 'nationale Revolution' bezeichnet, ist Ausdruck einer völkischen Agenda, die alle Bereiche der Gesellschaft erfasst hat. Dazu trägt auch die faschistische Jobbik bei, die als drittstärkste Kraft im Parlament vertreten ist. Mit ihren Garden – eine direkte Reminiszenz an die nationalsozialistischen Pfeilkreuzler – hat sie das gesellschaftliche Klima, aus dem Antiziganismus und Antisemitismus nicht wegzudenken sind, maßgeblich geprägt.
Wie sich die völkische Ideologie sowohl in den politischen Reformen als auch in der Tiefe des gesellschaftlichen Raums abbildet, darüber gibt dieser Band Aufschluss.
Hier eine etwas gekürzte Version des Kapitels: Geschlossene Gesellschaft. Zu den ideologischen Hintergründen der völkischen Entwicklung in Ungarn: http://jungle-world.com/artikel/2013/02/46945.html und hier ein Interview in Ungarisch zum Buch:
https://168ora.hu/itthon/magyarorszag-jobbratolodasa-50736?fbclid=IwAR32aItU9k0V0ITShRdWCQngSNp2HPIzw-o367pgDIoiXQZzICvA6NmJ9rE
Link: https://escholarship.org/uc/item/87w5c5gp
Hass und Hetze im Internet nehmen zu. In den sozialen Medien wird ein neuer rechter Lifestyle beworben. Gerade die Identitäre Bewegung ist dort sehr erfolgreich. Sie probiert, eine rechte Jugendkultur aufzubauen. Vieles wirkt beim ersten Hinsehen harmlos, denn Inhalte, die eindeutig rechtsextrem sind, werden eher versteckt verbreitet.
Auch die AfD macht sich das Internet zu Nutze. Die Verbreitung von Fake News ist eine gängige Methode der Partei. So werden zum Beispiel Prognosen darüber, wie viele Geflüchtete in ein Land einreisen, bewusst verzerrt, um die politische Agenda der Partei zu untermauern. So werden bereits vorhandene Ängste der Menschen aufgegriffen und verstärkt, weil sich die Nutzer durch die scheinbar eindeutigen Fakten in ihren Ansichten bestätigt fühlen. Die radikale Rechte ist dadurch im Internet deutlich präsenter, als in den Parlamenten.
Dieses Phänomen wird „digitaler Faschismus“ genannt und wurde kürzlich in einer Studie von Holger Marcks und Maik Fielitz vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg untersucht. detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde hat darüber mit Holger Marcks gesprochen. Er ist Mitautor der Studie „Digital Fascism“ und forscht zur Radikalisierung von Rechtsextremen und Islamisten im Internet.
Panel "Dissidence Across and Beyond Borders: Transnational Influences on Radicalization" organized by Janusz Biene, Daniel Kaiser & Holger Marcks.
Resulted in panel with: Martha Crenshaw (Stanford University), Andrew Daily (University of Memphis), Elias Steinhilper (Scuola Normale Superiore, Florence); Chair: Stefan Malthaner (Hamburg Institute for Social Research).
Resulted in panel with: Lucien van der Walt (Rhodes University), Carolin Goerzig (Virginia Commonwealth University) und Jérôme Drevon (Durham University); Chair: Christopher Daase (Goethe University Frankfurt).