Papers by Jan Rolletschek
Aschkenas. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden, 2019
In 1904, Constantin Brunner called Gustav Landauer the »most important exponent of anarchism in G... more In 1904, Constantin Brunner called Gustav Landauer the »most important exponent of anarchism in Germany«. In 1911, Landauer admired Brunner as
»one of the most powerful thinkers« he knew. From 1903 until 1911 the two of
them developed an intense intellectual friendship, sharing an interest in epistemology, mysticism and the philosophy of Spinoza. Their practical philosophies
diverged quite substantially however. While Brunner believed in an anthropological divide within humankind, Landauer strove to integrate humankind on the
basis of a spiritual renewal. The article attempts to outline their relationship and
provide some clues as to what was at stake in the conflict that ended it.
Der Feuerstuhl. Werk und Wirkung des Schriftstellers B. Traven, 2019
A limited comparison of Landauer and Marut, based on some motives the latter adapted from the wor... more A limited comparison of Landauer and Marut, based on some motives the latter adapted from the work of the former.
‚Materialist aus der Schule Spinozas‘. Gustav Landauers spinozistischer Anarchismus. In: Work in Progress. Work on Progress, Beiträge kritischer Wissenschaft, Doktorand*innenjahrbuch der RLS, 2018
Gustav Landauer (1870-1919) hat bis zu seiner Ermordung im Zuge der Niederschlagung der Münchner ... more Gustav Landauer (1870-1919) hat bis zu seiner Ermordung im Zuge der Niederschlagung der Münchner Räterepublik nie die Zeit gefunden, sein reifes »philosophisches Buch« zu schreiben. Dieses Buch sollte die in seinen Texten praktisch prozessierende Philosophie explizieren und zentrale Begriffe – wie den des »Geistes« – nachträglich fundieren. Sein zumeist privatim geäußerter Spinoza-Enthusiasmus gibt jedoch einen Hinweis, der sich, zur These gewendet, in der begrifflichen Analyse bewährt. Einige Hinweise.

Berliner Debatte Initial, 2015
Die sichtbarsten Resultate der praktischen und sogleich auch theoretischen „Krise des Marxismus“ ... more Die sichtbarsten Resultate der praktischen und sogleich auch theoretischen „Krise des Marxismus“ waren die Auflösung der „Parteiform“ sowie der „wissenschaftlichen Weltanschauung“. Das Auftauchen neuer Massen- und Befreiungsbewegungen sowie das Unvermögen zu ihrer Integration ließ das avantgardistische Modell der Integration (die Arbeiterklasse ohne selbständigen Parteiapparat als „Rumpf ohne Kopf“ [Leitsätze über die Rolle der kommunistischen Partei in der proletarischen Revolution, 1920]) und den prinzipiellen „Einheitstypus“ der Partei problematisch werden. Der Zusammenhang von Anleitung und Organisation war unterbrochen. Auf diese Situation reagiert Jacques Rancière ab 1969 mit einer Lektüre des Althusserismus, in der er unter Rückgriff auf die radikal-aufklärerische Tradition schließlich ein anderes Integrationsmodell entwirft, dessen zentraler Mechanismus durch die Verschränkung von Anti-Pädagogik, Emanzipation und Organisation funktioniert und einen anderen, realistischen „Einheitstypus“ erzeugt.

Ich werde versuchen auf diesem Podium 1 eine explizit anarchistische Position zum Thema "Parlamen... more Ich werde versuchen auf diesem Podium 1 eine explizit anarchistische Position zum Thema "Parlamentarismus" zu vertreten, eine anarchistische Position, die zugleich eine undogmatische Position ist, die sich nicht (von vornherein) in die binäre Opposition Parlamentarismus vs. Antiparlamentarismus bzw. Wahlboykott einpasst und also nicht leicht auf eine der beiden Seiten dieses all zu einfachen Schemas fällt. Ob jede oder jeder Einzelne wählen geht oder nicht, muss sie oder er letztlich selbst entscheiden. Entscheiden aber im Sinne einer möglichst informierten Wahl für oder gegen die Wählerei. Es soll mir hier also um die grundsätzliche Bedeutung der Wahlen aus anarchistischer Perspektive gehen. Dabei möchte ich auf einige Differenzierungen aufmerksam machen, die ich in dieser wohl einigermaßen verhärteten und -wenn überhauptoft eher plakativ geführten Debatte für sinnvoll und förderlich auch für ein emanzipatorisches Politikverständnis halte. Sprich, ich möchte bekannte Positionen neu sortieren, bestehende Fronten in Frage stellen, vorübergehend verunklaren und schließlich neu ziehen -nicht zuletzt, um eben diese Art der topologischen Metaphorik, auf einer bestimmten Ebene, zu relativieren.
Book Reviews by Jan Rolletschek
libertäre buchseiten, beilage zur graswurzelrevolution nr. 482, oktober 2023, S. 3., 2023
Kurzrezension in: libertäre buchseiten, beilage zur graswurzelrevolution nr. 482, oktober 2023, S... more Kurzrezension in: libertäre buchseiten, beilage zur graswurzelrevolution nr. 482, oktober 2023, S. 3.

RLS-blog, 2018
Nach über 120 Jahren ist der wichtigste deutschsprachige Text des Anarchismus zum Thema Genossens... more Nach über 120 Jahren ist der wichtigste deutschsprachige Text des Anarchismus zum Thema Genossenschaften wieder verfügbar. »Ein Weg zur Befreiung der Arbeiter-Klasse« lautet der Titel der erstmals zum 1. Mai 1895 in einer Auflage von 10.000 Exemplaren erschienenen Broschüre. Sie bildet den Haupttext des gleichnamigen 14. Bandes der Ausgabe ausgewählter Schriften des Sozialisten Gustav Landauer. Ein Anhang von mehr als 30 zeitgenössischen Texten führt die kontroverse Debatte um die Stellung der Genossenschaft in der anarchistischen Bewegung wieder vor Augen. Die Broschüre selbst warb für die »Vereinigung des Konsums« als wichtigen ersten Schritt »im Befreiungskampf der Arbeiter« (75), noch vor der Gründung von Produktivgenossenschaften, und für den Eintritt in die kurz zuvor in Berlin gegründete Arbeiter-Konsumgenossenschaft »Befreiung«, die während ihres nur fünfjährigen Bestehens Filialen in Kreuzberg, Rixdorf (Neukölln) und Adlershof unterhielt. Im Unterschied zu anderen Konsum-und Sparvereinen der Zeit war die »Befreiung« als regelrechte Kampforganisation konzipiert.
D. F. Miething: Anarchistische Deutungen der Philosophie Friedrich Nietzsches (Rezension). In: Arbeit -- Bewegung -- Geschichte. Zeitschrift für historische Studien 2018/II, 7. Jg., 2018
Review
"Ich aber will nicht klug sein". Briefe und Tagebücher des Anarchisten Gustav Landauer (Rezension), 2017
Short review of the first volume of the critical edition of letters and diaries of G. Landauer.
das Dossier / nd, 2014
(Rezension)

Rezension [1] Staat [2] Demokratie [3] Postdemokratie [4] Demokratie. Ein Abgesang? Sammelrezensi... more Rezension [1] Staat [2] Demokratie [3] Postdemokratie [4] Demokratie. Ein Abgesang? Sammelrezension zu einem aktuellen Thema von Jan Rolletschek [5] am 25. September 2012 Im Moment ihrer Bedrohung wird die Demokratie zum Gegenstand des politischen Gesprächs. Ob man sie so bestärkt oder ihr unversehens den letzten Stoß versetzt, ist nicht immer ganz klar. Zur Alltagsweisheit ist geworden, dass es für demokratische Aushandlungsprozesse wenig Spielraum gibt, wo während der vergangenen Jahrzehnte ein vormals öffentlicher Sektor privatisiert oderformal in öffentlicher Hand -dem Verwertungsimperativ rigoroser unterworfen wurde. Das Kapital hat ein deutliches Gesetz und kennt nur eine Verantwortlichkeit: Profit und mehr Profit. Wozu noch diskutieren? So regiert der Reichtum unumwunden. Die Begrenzung der Macht des Reichtums aber war es, die Unterbrechung gerade der Verbindung, die von der Schuld in die Sklaverei führte, die mit den Reformen Solons um 594 v.u.Z. am Anfang der Demokratie stand. Und die der Politik den Spielraum erst eröffnete. TINAs alte Kleider In kritischer Absicht ist die neoliberale Situation einer wieder erstarkten Verbindung von Staat und Kapital als "postdemokratisch" beschrieben worden. Der "Postdemokratie" − Jacques Rancière prägte den Begriff vor 20 Jahren[1] −, die den Schein demokratischer Legitimität mehr schlecht als recht noch wahrte, inhärierte bereits eine autoritäre Tendenz. Wenn es, wie derzeit in der Finanzkrise, bei der Durchsetzung des Wertgesetzes hart auf hart kommt, tritt diese nur besonders deutlich hervor. Sie äußert sich im Zeitdruck, unter den weitreichende fiskalische Entscheidungen gesetzt werden oder in der Installation technokratischer Regierungen, die, degradiert zur Exekutive der Troika und machtvollkommen zugleich, Spardiktate gegen die eigene Bevölkerung durchsetzen. Sie zeigt sich im Hang zum Durchregieren, in der Demokratie als Standortnachteil und ihrer bonapartistischen Interpretation, deren aktuelles Emporkommen Thomas Wagner, dem italienischen Philosophen Dominico Losurdo folgend, letztes Jahr für Deutschland beschrieben hat.[2] Wo es vermeintlich doch keine Alternative gibt, erscheint der Citoyen vor allem als potenzieller Querulant, dem das Demonstrationsrecht, wie noch im Mai in Frankfurt, auch schon mal entzogen wird. Die Demokratie ist im Gespräch. Über sie wird geredet in Zeitungen, Blogs und Büchern. Sie wird problematisch im Augenblick des drohenden Verschwindens noch ihrer "konsensuellen", ihrer "postdemokratischen" Variante im offenen Autoritarismus. Umstrittene Demokratie In dieser Situation erscheint nun in deutscher Übersetzung der kleine Sammelband Demokratie? Eine Debatte, der sich grundsätzlich mit der Demokratie befassen will.[3] Einig sind sich die AutorInnen des lange erwarteten Büchleins lediglich darin, dass die Demokratie ein vieldeutiger und umstrittener, ein politischer Begriff sei, beansprucht von den verschiedensten Seiten, für die
Teaching Documents by Jan Rolletschek
Gai Dào, 2017
Der folgende Text gibt einen Vortrag wieder, der am 22. September im Rahmen der "Nachbarschaftsak... more Der folgende Text gibt einen Vortrag wieder, der am 22. September im Rahmen der "Nachbarschaftsakademie" in Berlin und am 26. November im Kulturzentrum "Black Pigeon" in Dortmund gehalten wurde. Er greift einige Überlegungen wieder auf, die in dem Artikel "Was ist anarchistische Stadtpolitik?" (Gai Dào Nr. 66-69) veröffentlicht wurden, um sie zu präzisieren und zu ergänzen.
"Die Anarchie ist das Leben der Menschen, die dem Joche entronnen sind." Gustav Landauer in Berlin 1889-1917, 2020
Two short catalogue texts, a summary of Gustav Landauer's involvement in the "Volksbühne" (Berlin... more Two short catalogue texts, a summary of Gustav Landauer's involvement in the "Volksbühne" (Berlin) and a brief run down of his philosophical development.
Conference Presentations by Jan Rolletschek
Uploads
Papers by Jan Rolletschek
»one of the most powerful thinkers« he knew. From 1903 until 1911 the two of
them developed an intense intellectual friendship, sharing an interest in epistemology, mysticism and the philosophy of Spinoza. Their practical philosophies
diverged quite substantially however. While Brunner believed in an anthropological divide within humankind, Landauer strove to integrate humankind on the
basis of a spiritual renewal. The article attempts to outline their relationship and
provide some clues as to what was at stake in the conflict that ended it.
Book Reviews by Jan Rolletschek
Teaching Documents by Jan Rolletschek
Conference Presentations by Jan Rolletschek
»one of the most powerful thinkers« he knew. From 1903 until 1911 the two of
them developed an intense intellectual friendship, sharing an interest in epistemology, mysticism and the philosophy of Spinoza. Their practical philosophies
diverged quite substantially however. While Brunner believed in an anthropological divide within humankind, Landauer strove to integrate humankind on the
basis of a spiritual renewal. The article attempts to outline their relationship and
provide some clues as to what was at stake in the conflict that ended it.