
Marta Oliveira Sonius
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Papers by Marta Oliveira Sonius
International Conference
Calouste Gulbenkian Foundation, Lisbon
23-25 November 2017
Metamorfoses de Pedra – O programa ornamental do Palácio da Pena à luz da recepção da obra de Goethe
Marta Oliveira Sonius/Freie Universität Berlin
«Knowledge is the great source of ornament, - it is the rich soil from which spring creations
that attract by their beauty and delight by their gracefullness, and the merit
of the ornament will be dependent upon the knowledge of its originator».
(Christopher Dresser, The Art of Decorative Design, 1862, p. 17)
O niilismo ornamental e a negação do ornamento, que inevitavelmente impregnaram os discursos teóricos e historiográficos no início do século XX, geraram graves implicações epistemológicas ao nível dos estudos de investigação sobre o fenómeno do ornamento arquitectónico. No contexto do século XIX, na acepção conferida ao termo „ornamento“, subentendia-se a sua função estética, social, religiosa e psicológica, bem como a sua capacidade de modelar tanto a lógica construtiva, como também a estruturação do espaço arquitectónico. Os discursos produzidos na época, sob diversas perspectivas teóricas, reflectem a valorização do ornamento como expressão artística universal. A prática ornamental, não obstante poder ser constitutiva de processos de afirmação identitária ou de conceitos de alteridade, pode também – num contexto de desagregação histórica e cultural – perder o seu sentido reflexivo.
O caso de estudo sobre o qual nos pretendemos debruçar evidencia o facto de que o complexo programa ornamental do Palácio da Pena foi ideado, também, à luz de esferas de reflexão filosófica, estética e científica. Este aspecto não foi ainda submetido a uma análise crítica rigorosa, através de uma abordagem metodológica com o necessário enquadramento contextual. Confrontados com a premissa de uma essência programática que atribui ao ornamento uma taxonomia semiótica, torna-se-nos imperativo não reduzir este programa ornamental ao fenómeno dos revivalismos estilísticos de Oitocentos: Ao circular em redor da obra crucial que foi a Metamorfose das Plantas, escrita por Johann Wolfgang Goethe em 1790 – que teve à época amplo impacto no campo da produção artística e do debate teórico sobre arte –, o programa ornamental vigente no Palácio da Pena induz ao ornamento uma carga inegavelmente semântica, através de uma percepção articulada no ensaio do ornamento como veículo de comunicação visual, cujos princípios estruturais se assemelham aos processos orgânicos da natureza, embora enfatizando ao mesmo tempo o potencial de reconfiguração estética destes mesmos princípios. O conceito de ornamento assume no âmbito do programa ornamental do Palácio da Pena a desvalorização de uma mera simbologia iconográfica, em favor de uma sublimação estética do dispositivo ornamental per se.
um seine zwei kurzen Aufenthalte in Portugal hervor. Carl Justi bereiste das Land zum ersten Mal
im Jahr 1882, um vordergründig die in Lissabon stattfindende iberische Kunstgewerbeausstellung
zu besichtigen. Während dieses ersten Portugal-Aufenthalts trafen Carl Justi und Joaquim de
Vasconcelos (1849-1936) in Porto und Lissabon aufeinander. Es ist nicht bekannt, ob ein
persönliches Verhältnis zwischen den zwei überaus bedeutenden Kunstgeschichtsschreibern schon
vor 1882 bestand, denn Joaquim de Vasconcelos wurde 1859, im Alter von 10 Jahren zu
Verwandten nach Hamburg geschickt, wo er sich bis 1865 aufhielt. Der portugiesische
Kunsthistoriker und -kritiker, der mit der deutschen Philologin Carolina Michaelis verheiratet war,
betrachtete seinen fast siebenjährigen Aufenthalt in Deutschland als die grundlegende Basis seiner
geistig-intellektuellen Bildung und sah sich als Vermittler zwischen der portugiesischen und der
deutschen Kultur. Ein schriftlicher Kontakt zwischen Carl Justi und Joaquim de Vasconcelos konnte
allerdings vor April 1882 – Carl Justis Ankunft in Lissabon lässt sich auf den 30. März datieren –
nicht nachgewiesen werden. Anlässlich seines zweiten Portugal-Aufenthalts im Jahr 1890 besuchte
Justi den zu dieser Zeit schon angesehenen Gymnasiallehrer Vasconcelos in Porto erneut. Zwischen
den beiden Reisen Justis und darüberhinaus – bis Ende des Jahres 1911 – fand ein regelmäßiger
Briefwechsel statt.
Im Fokus des Vortrags werden insbesondere jene Aspekte des kulturellen Austauschs zwischen Justi
und Vasconcelos stehen, welche für die iberische Kunstgeschichtsschreibung besondere Relevanz
besitzen und den zeitgenössischen wissenschaftlichen Diskurs nachhaltig prägten. Besonders
hervorzuheben werden beispielsweise Vasconcelos kritische Stellungnahmen zum erst Mitte des 19.
Jahrhunderts etablierten Begriff der Manuelinik sein. Die von ihm gesehene Notwendigkeit ihrer
Parallelisierung zur spanischen Baukunst der Frühen Neuzeit oder die Debatte um den
künstlerischen, von der flämischen Van Eyck-Malerei auf den portugiesischen Hofmaler Nuno
Gonçalves (zwischen ca. 1450 und 1490 tätig) bzw. auf die portugiesischen Malerei-Werkstätten
des ausgehenden 15. und anfänglichen 16. Jahrhunderts ausgeübten Einfluss wird ebenfalls näher zu
betrachten sein. Es gilt zu betonen, dass die von Justi und Vasconcelos zu diesen Thematiken
vertretenen Ansichten und der darauffolgend entstandene Dialog nicht gänzlich frei von
divergierenden Meinungen waren. Ihre sehr bereichernden Erkentnisse und teilweise recht
unterschiedlichen Positionierungen zu kunsthistorischen Fragestellungen aber auch ihre
übereinstimmenden Thesen zur Iberischen Kunstgeschichte erwiesen sich als maßgeblich relevant
für die Entstehung späterer Untersuchungen und verdienen daher eine tiefgehende wissenschaftliche
Analyse.
In: Carl Justi und die Kunstgeschichte (Ars Iberica et Americana, 20), Hrsg. von Bettina Marten und Roland Kanz, 2016, S. 151-164.
Hochschule Hannover tätig, avancierte zum Spezialisten für portugiesische Architektur, nachdem er
zwischen 1890 und 1895 seine zwei Fachbücher über die Baukunst der Renaissance in Portugal
veröffentlicht hatte. Es folgte 1898 eine weitere, kürzere Publikation zur portugiesischen Baukunst
der Frührenaissance. Insbesondere gekennzeichnet waren seine Fachbücher durch die zahlreichen
grafischen Einzelblätter, welche Haupt vordergründig für eigene Studienzwecke angefertigt hatte
und schließlich seine Publikationen begleiten und ergänzen sollten.
Haupts Manuelinik-Genese zeugt von der diffusen Verortung der diversen Rezeptionsprozesse,
welche seine zeitgenössischen Autoren als Grundbedingung für die Festlegung des Begriffs
»Manuelinische Baukunst« – als übergeordneten, eigenständigen Stil – fixiert haben. Somit lässt
sich sein eigener theoretischer Diskurs in bereits vorhandene Ausformulierungen eingliedern. Ein
zentraler Aspekt seiner systematischen Studie zur portugiesischen Baukunst der Renaissance war
die Frage nach dem identifikatorischen Bezugspunkt innerhalb des bereits vor ihm tradierten
manuelinischen Form- und Ornamentvokabulars. Im gesamten 19. Jahrhundert kam es im Kontext
der in Europa fest verankerten Wertesysteme zu perspektivischen Verzerrungen, die schließlich in
die nationalistische Vereinnahmung von architektonischen Stilen – als Inbegriff identitärer
Eigenständigkeit – kulminierte. Bei Haupt rückt eine weitere Fragestellung, nachdem er eine neue
geographische Standortbestimmung dessen, was er als fremde Elemente innerhalb der
manuelinischen Baukunst verortet hatte, in den Vordergrund: Inwiefern fand eine reziproke
Aneignung von portugiesischer und orientalischer Baukunst statt? Ihre visuelle Konkretion findet
diese Überlegung in Haupts orientalisierendem Entwurfsvorschlag zur Vollendung der Capelas
Imperfeitas (Kloster Santa Maria da Vitória in Batalha). Hierfür griff Haupt auf von ihm
kanonisierte Modelle islamischer Baukunst zurück, welche er gleichzeitig als legitime
denkmalpflegerische Entwürfe inszenierte.
Im Rahmen des geplanten Vortrags wird Folgendes zu klären sein: Welchen Positionierungen im
Hinblick auf die Manuelinik nähert sich Haupt an; von welchen distanziert er sich? Deutet Haupt
die postulierten Transferprozesse als beidseitigen Erkenntnisgewinn? Erzeugte sein Manuelinik-
Diskurs einen Konsens oder führten seine Thesen vielmehr zu polarisierten Standpunkten?
Entgegen einer gängigen Praxis lenkte Haupt innerhalb seines zeichnerischen Entwurfsvorschlags
zur Vollendung der Capelas Imperfeitas den Blick des Betrachters auf Einzelobjekte – in Form
kleinformatiger Begleitilllustrationen – , die er als prägende architektonische Vorbilder betrachtete.
Veränderte oder manipulierte seine Herangehensweise die Wahrnehmung der Rezipienten?