Hugo Fortes
Visual Artist, Associated Professor at the University of São Paulo, Designer and Curator.
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Papers by Hugo Fortes
Der Naturbegriff steht nicht mehr als ein ursprüngliches, unveränderliches Modell da, sondern ist Veränderungen und Interferenzen ausgesetzt, die von der Wissenschaft und von der Kunst selbst ausgelöst werden. Die wissenschaftliche Beobachtung der Natur wird, z. B. in den Arbeiten des Künstlers Mark Dion zum Thema gemacht. In einigen Installationen gibt Dion Arbeitsplätze von Wissenschaftlern mit Fossilien, ausgestopften oder in Formaldehyd aufbewahrten Tieren, Mikroskopen, Reagenzgläsern, Katalogisierungssystemen und mit für Labors typischen Schränken und Kleidungsstücken wieder. Mit seinen Bildern von Labors der 50er Jahre oder von wissenschaftlichen Vorgehensweisen aus dem 18. und 19. Jahrhundert vermitteln seine Inszenierungen wissenschaftlicher Umgebung allerdings den Eindruck von einer alten, überholten Wissenschaft. Damit will Dion auf die mit der wissenschaftlichen Beobachtung verbundene Künstlichkeit hinweisen und den Modernitäts- und Fortschrittsanspruch der Wissenschaft in Frage stellen. In anderen Werken setzt Dion ausgestopfte Tiere in höchst künstlichen, unbehaglichen Situationen ein, indem er sie zum Beispiel neben technische Geräte oder Wegwerfartikel der Konsumgesellschaft stellt.
Während Dion so die Modernität der Wissenschaft in Frage stellt, bedient sich der Brasilianer Eduardo Kac in seinen künstlerischen Versuchen der fortschrittlichsten Gentechnologie. Bei einer seiner polemischsten Arbeiten pflanzte Kac das Chromosom einer Lichtalge in die DNA eines Kaninchens ein, sodass die Augen des Tieres im Dunkeln zu leuchten anfingen. Das Studium der Genetik dient als Grundlage für verschiedene Arbeiten von Eduardo Kac, der als einer der Erfinder der so genannten Bioart angesehen wird. Seine Arbeiten haben aber auch heftige Diskussionen über Ethik und die Grenzen der Kunst und der Wissenschaft ausgelöst.
Der Brasilianer Walmor Corrêa schafft pseudo-wissenschaftliche Bilder von Sirenen, Melusinen und anderen phantastischen Wesen, als ob sie tatsächlich existiert hätten. Sein Werk ist wie eine phantastische Wunderkammer. Es wirft einen gleichzeitig poetischen und kritischen Blick auf die traditionellen Naturbilder. Unheimliche Wesen, die in der europäischen Imagination des amerikanischen Kontinents im 18. und 19.Jahrhundert eine wichtige Rolle spielten, werden in Corrêas Arbeit mit wissenschaftlicher Präzision dargestellt.
Die hier angeführten Künstler weisen zwar eine eigene Poetik und vergleichsweise unterschiedliche Haltungen auf, haben jedoch alle bedeutende Fragen zur Diskussion über die Beziehungen von Naturwelt und Wissenschaft aufgeworfen. Bei dem vorliegenden Beitrag geht es darum, die zeitgenössische Kunstproduktion exemplarisch daraufhin zu untersuchen, wie sich die Beziehung des Menschen zur Natur mit dem Paradigmenwechsel infolge der wissenschaftlichen Entwicklung unserer Tageverändert. Meine These ist dabei, dass über die kritische Beschäftigung mit naturwissenschaftlichen Weltbildern die Kunst selbst eine gewichtigere Rolle in der Bestimmung dieser Beziehung beansprucht.
O trabalho abrange tanto o estudo de obras de diversos artistas contemporâneos, brasileiros e internacionais, bem como a análise e comentários oriundos da criação de obras por mim mesmo, enquanto artista. Desta forma, busca-se uma interação entre o pensar e o fazer artístico, afirmando a autonomia da criação em arte. Foram identificados núcleos de análise que englobam os artistas e as obras, mas que constituem categorias fluidas e interdependentes.
Foi realizado um estudo original sobre as relações entre os fenômenos físicoquímicos da água e suas conotações simbólicas nas obras de arte contemporânea.
Os conflitos entre a natureza e a cultura permearam todo o trabalho, revelando-se uma questão de grande importância em minha própria poética como artista. Pude identificar interesses pessoais e afinidades por alguns artistas, bem como localizar pontos fundamentais discutidos em meu trabalho artístico.