
Eva-Maria Butz
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Papers by Eva-Maria Butz
Die Herrschereinträge in den frühmittelalterlichen Gedenkbüchern tragen komplexe miteinander verbundene Zeitschichten von Vergangenheit(en), Gegenwart und irdischer wie auch himmlischer Zukunft in sich. Durch die redaktionelle Bearbeitung der Namenpräsentation wird eine Vergangenheit konstruiert, deren Ordnung die Ansprüche und Vorstellungen der Gegenwart historisch bestätigt und in der göttlich bestimmten Weltgeschichte positioniert. Durch die Einbettung dieser Konstruktion in das liturgische Gebetsgedenken wird diese immer wieder präsent und überzeitlich. Die Verbindung von
Gegenwart und Vergangenheit bleibt durch die fortschreitende Gegenwart nicht statisch, sondern fordert eine beständige Justierung. Damit werden die einzelnen Zeitschichten im Gedenkbuch fließend, durch Ergänzungen umgedeutet und ergeben für die jeweilige Gegenwart einen neuen Sinnzusammenhang. Die Zeitbezüge und deren sinnhafte Interpretation sind also dynamisch.
Die Herrschereinträge in den frühmittelalterlichen Gedenkbüchern tragen komplexe miteinander verbundene Zeitschichten von Vergangenheit(en), Gegenwart und irdischer wie auch himmlischer Zukunft in sich. Durch die redaktionelle Bearbeitung der Namenpräsentation wird eine Vergangenheit konstruiert, deren Ordnung die Ansprüche und Vorstellungen der Gegenwart historisch bestätigt und in der göttlich bestimmten Weltgeschichte positioniert. Durch die Einbettung dieser Konstruktion in das liturgische Gebetsgedenken wird diese immer wieder präsent und überzeitlich. Die Verbindung von
Gegenwart und Vergangenheit bleibt durch die fortschreitende Gegenwart nicht statisch, sondern fordert eine beständige Justierung. Damit werden die einzelnen Zeitschichten im Gedenkbuch fließend, durch Ergänzungen umgedeutet und ergeben für die jeweilige Gegenwart einen neuen Sinnzusammenhang. Die Zeitbezüge und deren sinnhafte Interpretation sind also dynamisch.
Die Beiträge in diesem Band beschäftigen sich unter dieser Fragestellung zum einen mit der zur Verfügung stehenden Datengrundlage, die für eine gewichtete Analyse nutzbar gemacht werden können, zum anderen nutzen sie den Netzwerkbegriff als zusätzliche Perspektive, um das komplexe Verhältnis von Personen, Gruppen und Gemeinschaften, differenzierter zu verstehen.
Der Band geht auf einen Workshop zurück, der anlässlich des 60. Geburtstags von Alfons Zettler in Freiburg i.Br. stattfand.
Erbteilungen, Kriegsverluste und Überschuldung wurden bisher als Hauptursachen für die Verdrängung der Grafen aus dem Breisgau im 14. Jahrhundert angesehen. Ohne Zweifel sind das wichtige Aspekte des Scheiterns der Grafen bei ihrem Herrschaftsausbau, doch waren sie keine Folge eines „leichtsinnigen“ Handelns auf der Grundlage blendender Ausgangsbedingungen.
Die Position der Grafen wurde vielmehr durch ein komplexes Kräftefeld definiert, welches ihr Handeln maßgeblich mitbestimmte. Gleichermaßen wurde ihre Stellung auch von ihrem eigenen Selbstverständnis und ihren politischen Zielen beeinflusst,
die sich wiederum auf das Verhältnis zu den Kräften in ihrem Umfeld auswirkten.
Content:
A. Zettler: »Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau«.
Bemerkungen zum Freiburg-Dortmunder Burgenprojekt.
L. Clemens: "Novum castrum, quod Mons Mercurii dicitur". Burgen auf oder
in antiken Baustrukturen.
E. Beck: Burgen auf oder in antiker Vorgängerbesiedlung. Das Beispiel
des Oberrheingebiets.
J. Koch: Der frühe Burgenbau im Elsass.
M. Strickland: Status, display and defence on the welsh march, circa 1067
to 1087. Reflection on context and functions of the great tower at
Chepstow,
Gwent.
M. Strotz: Kleine Hügel - frühe Burgen? - Zum Forschungsstand über
Burganlagen vom Typ Motte im badischen Oberrheingebiet.
T. Zotz: Burg und Amt – zur Legitimation des Burgenbaus im frühen und
hohen Mittelalter.
H. Krieg: Adel und frühe Burgen im Breisgau.
T. Walther: Frühe toponymische Beinamen am Oberrhein.
Methodische und quellenkritische Betrachtungen.
B. Metz: Die Burgen der Bischöfe von Straßburg.
W. Wild: Bischof von Basel gegen Grafen. Burgen im Machtkampf im mittleren
13. Jh.
E.-M. Butz: Überlegungen zur Burgenpolitik König Rudolfs von Habsburg.
B. Bigott: Städtisches Patriziat als Machtfaktor auf dem Burgenmarkt am
Beispiel des Breisgaus.
S. Hirbodian: Burgen und Niederadel im Spätmittelalter.
V. Rödel: Öffnungsverträge und Burgfrieden als Mittel fürstlicher Politik.
H. Steuer: Burg und Bergbau – Herrschaft durch Wirtschaft.
H. Grönwald: Ausgrabungen auf Cugagna. Mittelalterarchäologie auf der Burg
und in ihrem Umfeld.
L. Galioto/B. Jenisch/T. Jordan/M. Reinauer: 800 Jahre Baugeschichte von
Schloss Beuggen.
S. King: Burgruine Landeck, Gemeinde Teningen. Ostwand des Palas der
oberen Burg.
S. King: Burgruine Baden, Badenweiler. Nordwand des Kernbaus.
B. Jenisch: Das Ende der Burg? Denkmalpflegerische Aufgaben an Burgruinen.
G. Stanzl: Kreuzfahrerburgen und ihr Einfluss auf den mitteleuropäischen
Burgenbau.
J. Krüger: Anmerkungen zur Burg Rötteln.
O. Wagener: Wie erobert man eine Burg? Ein kurzer Überblick zu
Belagerungen und Belagerungsanlagen.
C. Meckseper: Burgen – Symbole der Macht? Zur Ikonologie der Burg.
W. Landewé: Eingesperrte Jungfrauen in alten Burgensagen: Eine
überregionale und interdisziplinäre Studie."
for the Study of Medieval Theology (IGTM)
26 June – 28 June 2024, Utrecht
In contrast to more intensively studied regions, the transition from Antiquity to the Middle Ages proceeded in different trajectories in Churraetia. On the one hand, local geography had a strong impact on local politics and society. Separated from but also connected to the neighboring regions of Gaul and Italy by the mountains in the West and the South but easily accessible from the Lake Constance in the North, geography affected the impact of external political powers. In simplified terms, Churraetia evolved from a frontier region of the Roman empire and the Ostrogothic kingdom, important to protect the political heartlands in Italy from the 4th to early 6th century, into a space only loosely connected to Merovingian rule in the later 6th and during the 7th century, until the Carolingians forced the integration of Churraetia into the imperial system in the 9th century. At the same time, the characteristic topography of the region itself defined patterns of settlement and land use. This spatial configuration allowed local elites to claim political power.
On the other hand, traditions from the Roman past continued to have an effect on the political system. The bishops of Chur, for example, successfully extended their power from the ecclesiastical to the secular sphere by appropriating local political structures and networks. However, the changing integration of Churraetia into the wider political horizon also altered paths of cultural influence, as illustrated, for example, by the shift of ecclesiastical ties from Italy to Gaul.
Methodologically, we draw on governance theory from modern political sciences, which allows a deeper analysis of political interrelations in its full scope and from different angles, as well as their impact on the structuring of space. By understanding political decision making as a process of constant negotiation between different players it becomes possible to better understand Churraetia’s “Sonderweg” between antiquity and the middle ages.
Drawing on written sources, such as narrative and normative texts and commemoration books, epigraphic and archaeological material, the goal of this paper is to trace long term development in Churraetia from the 4th to the 9th century by presenting first results of a larger project.