Affektive Störungen
Affektive Störungen
LF: 11 – KARTOFFELSACK – SQ 2/ 4 UE
Schumacher 12_2025 1
Titel: „Affektive Störungen“
Agenda
BLOCK 1 –
EINSTIEG, Lernziele
ZIELE,
EINORDNUNG Einstieg in das Thema – Gefühle im Alltag:
wann wird es krankhaft?
Historischer Hintergrund – Hippokrates,
Melancholie, Viersäftelehre
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Einstieg: Gefühle im Alltag – wann wird es krankhaft?
Begriffsklärung: Affekt, affektive Störungen, emotionale Extreme
Klassifikation: Überblick über ICD-10, ICD-11 und DSM-5
Epidemiologie, Verlauf und Ursachen affektiver Störungen
Symptome: Depression, Manie, bipolare Störung
Weitere Störungsbilder: Dysthymie und Zyklothymie
Organische Ursachen und Differenzialdiagnose (Körpererkrankungen, Medikamente, Substanzen)
Affektive Störungen und Komorbiditäten (z. B. Persönlichkeitsstörungen, Sucht)
Therapie: Medikamentöse und psychotherapeutische Behandlung, ergänzende Verfahren
Rolle der Pflege: Beobachtung, Unterstützung, Krisenintervention
Zusammenfassung und Reflexion
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AGENDA 3
Die Schüler:innen den Begriff „Affekt“ und „affektive Störung“ in eigenen Worten erklären können.
sollen am Ende
die wichtigsten affektiven Störungen benennen und grob unterscheiden können (Depression, Manie, bipolare Störung,
der Dysthymie, Zyklothymie).
Unterrichtseinheit: zentrale Symptome von Depression, Manie und bipolarer Störung erkennen und zuordnen können.
die Grundzüge der Klassifikation nach ICD-10/ICD-11 und DSM-5 beschreiben und einordnen können (ohne Detailwissen zu
Codes).
typische Verläufe affektiver Störungen (episodisch, wiederkehrend, chronisch, Rapid Cycling) darstellen können.
wichtige organische Differenzialdiagnosen und mögliche Medikamentennebenwirkungen als Ursache affektiver Symptome
kennen.
Zusammenhänge zwischen affektiven Störungen, Sucht und anderen psychischen Erkrankungen (z. B. Persönlichkeitsstörungen)
verstehen.
die Grundprinzipien der Behandlung (medikamentös, psychotherapeutisch, ergänzende Verfahren) beschreiben können.
zentrale pflegerische Aufgaben im Umgang mit Menschen mit affektiven Störungen benennen und an Beispielen erläutern
können (Beobachtung, Beziehungsgestaltung, Unterstützung der Therapietreue, Krisenintervention).
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LERNZIELE 4
Gefühle im Alltag – wann wird es krankhaft?
DAS THEMA
Normal:
Krankhaft: wenn
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HISTORISCHER HINTERGRUND
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Begriffserklärung: Was bedeutet
„affektive Störung“?
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Was bedeutet „affektive Störung“?
Umgangssprachlich:
• „Gemütskrankheiten“
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Affektive Störungen sind psychische Erkrankungen,
die durch übermäßig starke Veränderungen der Stimmungslage gekennzeichnet sind.
DEFINITION:
AFFEKTIVE STÖRUNGEN
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Emotionale Extreme bei Sehr starke Gefühle Problem:
affektiven Störungen von:
• Traurigkeit, • Die Person kann ihre
Hoffnungslosigkeit, Stimmung nicht mehr
Verzweiflung gut steuern
• oder extremer Freude, • Beziehungen, Arbeit,
Euphorie, Schule und Alltag
Überdrehtsein leiden
EMOTIONALE EXTREME
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Grundformen affektiver Störungen
HAUPT-
FORMEN Manie
stark gehobene,
überdrehte Gemütslage
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Klassifikation affektiver Störungen –
Überblick ICD & DSM
Affektive Störungen nach ICD-10
BLOCK 3 –
KLASSIFIKATION Affektive Störungen nach ICD-11
(ICD / DSM)
Klassifikation nach DSM-5 – Mood
Disorders
DSM-5: neue Diagnosen und Änderungen
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Klassifikation affektiver Störungen
Unterschiede:
• Bezeichnungen
(z. B. „rezidivierende depressive Störung“ vs. „Major Depression“)
• Codierung und einige Zusatzdiagnosen
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Affektive Störungen nach ICD-10 (Auszug)
Hauptmerkmal:
Typischer Verlauf:
ICD-10: • phasisch, mit Episoden von Wochen bis Monate
• oft Tendenz zu wiederkehrenden Phasen
AFFEKTIVE Wichtige Diagnosen:
STÖRUNGEN • Unipolare depressive Störung
(z. B. rezidivierende depressive Störung F33)
• Bipolare affektive Störung
• Dysthyme Störung
• Zyklothyme Störung
Auslöser:
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Affektive Störungen nach ICD-11 (Auszug)
Beispiele:
NEUE •
•
6A60 Bipolar-I-Störung
6A61 Bipolar-II-Störung
STRUKTUR
• 6A62 Zyklothyme Störung
• 6A70 Einzelne depressive Episode
• 6A71 Rezidivierende depressive Störung
• 6A72 Dysthyme Störung
• 6A73 Gemischte Depressiv- und Angststörung
Wichtig:
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Klassifikation nach DSM-5
DISORDERS • Bipolar-I-Störung:
• depressive und manische Episoden
• Bipolar-II-Störung:
(AUSZUG) • depressive und hypomane Episoden (keine vollen Manien)
• Dysthyme Störung (Persistent Depressive Disorder):
• über mindestens 2 Jahre bestehende, leichtere, aber anhaltende
Depression
• Zyklothyme Störung:
• Schwankungen zwischen depressiven und hypomanen Phasen über
mind. 2 Jahre
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Wichtige DSM-5-Neuerungen (vereinfacht)
UND Trauerreaktion:
ÄNDERUNGEN • früher: Trauer in den ersten 2 Monaten nach Tod einer nahen Person schloss Major
Depression aus
• jetzt: kein automatischer Ausschluss mehr, Diagnose bei deutlicher Symptomatik
möglich
Bipolare Störungen:
• in den Kriterien für Manie/Hypomanie wird nicht nur die Stimmung, sondern auch
Aktivität/Energie betont
• Diagnose „Bipolar-I-Störung, einzelne manische Episode“ entfällt
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Epidemiologie affektiver Störungen
BLOCK 4
– Verlauf affektiver Störungen – Episoden,
EPIDEMIOLOGIE, einmalig/wiederkehrend/chronisch
VERLAUF,
URSACHEN Verlaufsmuster & Rapid Cycling
(ALLGEMEIN)
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Wie häufig sind Affektive Störungen Depressive Episode: Bedeutung für die
affektive Störungen? insgesamt: Pflege:
Punktprävalenz (zu einem ca. 5 % der Bevölkerung hohe Wahrscheinlichkeit, im
bestimmten Zeitpunkt): sind zu einem gegebenen Berufsalltag mit Menschen
ca. 15–30 % Zeitpunkt betroffen mit affektiven Störungen zu
arbeiten
auch bei somatisch
„scheinbar“ Kranken immer
an psychische Komorbidität
denken
EPIDEMIOLOGIE
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Depressive Episoden:
• Stimmungstiefs
Verlaufsformen
STÖRUNGEN
Verläufe können sein:
• einmalig
• wiederkehrend (Episoden in
Abständen)
• chronisch (andauernde
Symptomatik über Jahre)
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Verlauf und Sonderformen
Typisch:
Rapid Cycling:
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Ursachen affektiver Störungen –
multifaktoriell
Genetische Veranlagung
Körperliche Ursachen
• körperliche Erkrankungen
• hormonelle oder biologische Veränderungen
• Störungen von Botenstoffen im Gehirn
22
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Symptome allgemein – Leitsymptom
Stimmung
Symptome der Depression
BLOCK 5
–
SYMPTOME & Symptome der Manie
ABGRENZUNG
Bipolare Störung – Wechsel der Extreme
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Wichtigstes Leitsymptom Langanhaltende Veränderung der Weitere Symptome betreffen:
Stimmung
über mehrere Wochen oder Monate Antrieb
deutlich spürbare Einschränkung im Alltag Denken und Konzentration
Schlaf und Appetit
Selbstwertgefühl und Zukunftssicht
SYMPTOME ALLGEMEIN
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Typische Symptome Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Traurigkeit, häufiges Desinteresse an
einer Depression schnelle Erschöpfung Niedergeschlagenheit Weinen früheren Hobbys
bei schweren
verminderter Appetit Verläufen: erhöhte
Suizidgefahr
Distanzlosigkeit im
maßlos gesteigertes Realitätsverlust, stark vermindertes sozialen Verhalten
Selbstbewusstsein riskantes Verhalten Schlafbedürfnis • z. B. unangemessene
Vertraulichkeit
• Grenzüberschreitungen
WECHSEL Beispiel:
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Entscheidend ist:
Affektives Verhalten „Affektives Solche Reaktionen Sie bedeuten nicht
– nicht immer Verhalten“ = haben alle automatisch eine Stärke der Symptome
Krankheit Verhalten aus einer Menschen affektive Störung Dauer
spontanen Beeinträchtigung des
Alltags
Gefühlsregung
heraus
z. B. laut werden, wenn
man sich erschreckt oder
ärgert
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DEPRESSION: HÄUFIGKEIT
UND BESONDERHEITEN
Typische Gefühle:
• Niedergeschlagenheit
• Verzweiflung
• Selbstzweifel
• Schuldgefühle
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Major Depression
(schwere depressive Episode)
Symptome:
• stark ausgeprägt
• ohne klaren äußeren Anlass möglich
Dauer:
MAJOR
• mindestens 2 Wochen
DEPRESSION
Beginn:
Verlauf:
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LANGFRISTIGER VERLAUF
VON DEPRESSION
Langzeitverlauf (vereinfacht)
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Dysthyme Störung (Dysthymie)
STÖRUNG Typisch:
Problem:
• wird oft als „Charaktersache“ oder „so ist der Mensch eben“ missverstanden
• Behandlungsbedürftigkeit wird häufig unterschätzt
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Manie – vier Symptomgruppen
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MANIE – VIER SYMPTOMGRUPPEN
1. EMOTIONALE SYMPTOME
• SORGLOSE, ANGSTFREIE, ÜBERMÄßIG OPTIMISTISCHE STIMMUNG
• ENTHEMMUNG
2. BEHAVIORAL-MOTORISCHE SYMPTOME
• LAUTES, DRÄNGENDES SPRECHEN
• RUHELOSIGKEIT, HEKTISCHES VERHALTEN
3. KOGNITIVE SYMPTOME
• WAHNHAFTE SELBSTÜBERSCHÄTZUNG
• IMPULSIVES HANDELN
• UNREALISTISCH OPTIMISTISCHE ENTSCHEIDUNGEN
4. PHYSIOLOGISCH-VEGETATIVE SYMPTOME
• KAUM SCHLAFBEDÜRFNIS
• VERMINDERTER APPETIT
MANIE: • GESTEIGERTES SEXUELLES VERLANGEN
SYMPTOMGRUPPEN
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MANIE UND HYPOMANIE
• MANIE
• SYMPTOME DAUERN MINDESTENS 1 WOCHE
• ALLTAG MASSIV BEEINTRÄCHTIGT
• OFT KLINIKBEHANDLUNG NÖTIG
• HYPOMANIE
• ABGESCHWÄCHTE FORM DER MANIE
• STIMMUNG GEHOBEN, ABER WENIGER EXTREM
• VERMINDERTE FÄHIGKEIT ZUR SELBSTKRITIK
MANIE • OFT NOCH (SCHEINBAR) FUNKTIONSFÄHIG
VS. • ERHÖHTES SCHLAFBEDÜRFNIS IM VERGLEICH ZUR MANIE
HYPOMANIE
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BIPOLAR-AFFEKTIVE STÖRUNG – VERLAUF
• WECHSEL ZWISCHEN:
• MANISCHEN EPISODEN
• DEPRESSIVEN EPISODEN
• HÄUFIG:
• LANGE NORMALE PHASEN DAZWISCHEN
• GELEGENTLICH KURZE MANISCHE/DEPRESSIVE
UNTERBRECHUNGEN
• BEI MANCHEN:
• STARKE MANIEN, GEFOLGT VON SCHWEREN
BIPOLARE DEPRESSIONEN
STÖRUNG: • BESONDERHEIT:
• SUIZIDGEFAHR ERHÖHT (CA. 30 %)
VERLAUF
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BIPOLARE STÖRUNG IM FILM: „SILVER LININGS“
• HAUPTFIGUR: PAT (GESPIELT VON BRADLEY COOPER)
• DIAGNOSE: MANISCH-DEPRESSIVE STÖRUNG (BIPOLARE
STÖRUNG)
• TYPISCHE DARSTELLUNGEN:
• SCHLAFLOSIGKEIT, PARANOIA
• WILDE, UNREALISTISCHE PLÄNE
• ABLEHNUNG DER MEDIKAMENTE
• UNKONTROLLIERTE WUTAUSBRÜCHE
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ZYKLOTHYME STÖRUNG (ZYKLOTHYMIE)
• LEICHTE, ABER DAUERHAFT BESTEHENDE STIMMUNGSSCHWANKUNGEN
• WECHSEL ZWISCHEN:
• DEPRESSIVEN PHASEN
• HYPOMANEN PHASEN (LEICHTE HOCHSTIMMUNG)
• DAUER:
• MINDESTENS 2 JAHRE
• SYMPTOME SIND SCHWÄCHER ALS BEI BIPOLARER STÖRUNG:
• ERREICHEN NICHT DIE SCHWERE EINER AUSGEPRÄGTEN
WEITERE MANISCHEN ODER DEPRESSIVEN EPISODE
FORMEN: • GEFAHR:
BLOCK 8
–
Differenzialdiagnose: körperliche Erkrankungen –
ORGANISCHE / Überblick
KÖRPERLICHE URSACHEN
& DIFFERENZIALDIAGNOSE Stoffwechsel- und Hormonerkrankungen als Ursache
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ORGANISCH AFFEKTIVE STÖRUNG
• URSACHE: KÖRPERLICHE ERKRANKUNG ODER VERLETZUNG
STÖRUNG
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DIFFERENZIALDIAGNOSE (1): ANDERE PSYCHISCHE
STÖRUNGEN
• VERÄNDERUNGEN DER STIMMUNG KÖNNEN AUCH
AUFTRETEN BEI:
• ANGSTSTÖRUNGEN
• ZWANGSSTÖRUNGEN
• POSTTRAUMATISCHEN BELASTUNGSSTÖRUNGEN (PTBS)
• „BURN-OUT“-SYNDROM / ANPASSUNGSSTÖRUNGEN
• WICHTIG:
• GENAUE ANAMNESE
• VERLAUF BEACHTEN
DIFFERENZIALDIAGNOSE: • NICHT JEDE TRAURIGKEIT ODER ERSCHÖPFUNG IST
ANDERE PSYCHISCHE AUTOMATISCH EINE DEPRESSIVE STÖRUNG
ERKRANKUNGEN
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DIFFERENZIALDIAGNOSE (2): KÖRPERLICHE URSACHEN
• BEI NEU AUFTRETENDER AFFEKTIVER SYMPTOMATIK:
• IMMER AUCH AN ORGANISCHE URSACHEN DENKEN
• BASISDIAGNOSTIK:
• LABOR (BLUTBILD, ENTZÜNDUNGSWERTE, LEBER- UND
NIERENWERTE)
• JE NACH VERDACHT: WEITERE UNTERSUCHUNGEN (Z. B.
SCHILDDRÜSENWERTE, EKG, EEG, BILDGEBUNG)
• ZIEL:
• KÖRPERLICHE ERKRANKUNGEN ERKENNEN, DIE
DIFFERENZIALDIAGNOSE:
KÖRPERLICHE DEPRESSIVE ODER MANISCHE SYMPTOME AUSLÖSEN
ERKRANKUNGEN KÖNNEN
(ÜBERBLICK)
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STOFFWECHSEL- UND HORMONERKRANKUNGEN ALS URSACHE
• SCHILDDRÜSENERKRANKUNGEN
• UNTERFUNKTION (HYPOTHYREOSE)
• ÜBERFUNKTION (HYPERTHYREOSE)
• NEBENSCHILDDRÜSENERKRANKUNGEN
• ÜBER- ODER UNTERFUNKTION
• NEBENNIERENRINDENERKRANKUNGEN
• Z. B. MORBUS ADDISON (UNTERFUNKTION)
• MORBUS CUSHING (ÜBERFUNKTION)
• DIABETES MELLITUS
• PORPHYRIEN:
STOFFWECHSEL- UND • SELTENE STOFFWECHSELSTÖRUNG, U. A. MIT BAUCHSCHMERZEN UND
HORMONSTÖRUNGEN DEPRESSIVEN SYMPTOMEN
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INFEKTIONEN UND ZEREBRALE VERÄNDERUNGEN
• ZEREBRALE URSACHEN:
• MINDERDURCHBLUTUNG DES GEHIRNS (Z. B. BEI HERZINSUFFIZIENZ,
RHYTHMUSSTÖRUNGEN)
• ATEMERKRANKUNGEN MIT SAUERSTOFFMANGEL (Z. B. SCHLAFAPNOE, COPD)
• NEURODEGENERATIVE ERKRANKUNGEN (Z. B. ALZHEIMER, MORBUS
PARKINSON)
• ENTZÜNDLICHE ERKRANKUNGEN DES ZNS
• SCHLECHT EINGESTELLTE EPILEPSIE
• DIAGNOSTIK:
INFEKTIONEN UND • JE NACH VERDACHT Z. B. EEG, CT/MRT
GEHIRNVERÄNDERUNGEN
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NEOPLASIEN (TUMOREN) ALS MITURSACHE
• TUMOREN KÖNNEN DEPRESSIVE SYMPTOME
HERVORRUFEN, Z. B.:
• GEHIRNTUMOREN
• PANKREASKARZINOM (BAUCHSPEICHELDRÜSENKREBS)
• LEUKÄMIEN
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Affektive Störungen als
BLOCK 9 Nebenwirkung von
–
MEDIKAMENTE,
Medikamenten
SUBSTANZEN,
SUCHT Alkohol- und
Drogenkonsum bei
affektiven Störungen
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Affektive Störungen als Nebenwirkung von
Medikamenten
Pflegeaspekt:
• Medikamentenliste kennen
• bei Stimmungseinbrüchen immer auch an Nebenwirkungen denken
• ärztliche Rücksprache suchen
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Affektive Störungen bei Alkohol: Drogen: Wichtig:
Alkohol- und
Drogenkonsum
täglicher oder hoher Konsum ist langjähriger Konsum von immer nach Konsumgewohnheiten
stark mit depressiven Symptomen Cannabis, Amphetaminen: fragen
verbunden • kann zu ängstlichen, Sucht und affektive Störung
Priorität in der Behandlung: depressiven, hypomanen oder können sich gegenseitig
Suchtbehandlung psychotischen Symptomen verstärken
führen
bei Bipolaren Störungen: in Kokain:
manischen Phasen oft verstärkter
Konsum • kann manische und depressive
Phasen auslösen
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BLOCK 10
–
KOMORBIDITÄT & PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNGEN
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MEDIKAMENTE BEI AFFEKTIVEN STÖRUNGEN
• DEPRESSIONEN
• BEHANDLUNG MIT ANTIDEPRESSIVA (STIMMUNGSAUFHELLENDE
MEDIKAMENTE)
• MANIEN
• BEHANDLUNG MIT STIMMUNGSSTABILISIERERN ODER ANTIPSYCHOTIKA
MEDIKAMENTÖSE • BIPOLARE STÖRUNGEN
THERAPIE • HÄUFIG KOMBINATION AUS ANTIEPILEPTIKA UND
STIMMUNGSSTABILISIERERN
PROBLEM:
• BESONDERS BEI MANIEN FÜHLEN SICH BETROFFENE OFT „ZU GUT“
• SIE SEHEN KEINEN GRUND, MEDIKAMENTE EINZUNEHMEN
• ADHÄRENZ / THERAPIETREUE IST EINE GROßE HERAUSFORDERUNG
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PSYCHOTHERAPEUTISCHE UND ERGÄNZENDE
BEHANDLUNG
• KOGNITIVE VERHALTENSTHERAPIE
• UMGANG MIT NEGATIVEN GEDANKEN
• AUFBAU VON HILFREICHEN VERHALTENSSTRATEGIEN
PSYCHOTHERAPIE
UND WEITERE • ERGÄNZENDE VERFAHREN:
VERFAHREN • PHYSIOTHERAPIE, BEWEGUNG
• ENTSPANNUNGSTECHNIKEN
• LICHTTHERAPIE
• SCHLAFENTZUG (UNTER MEDIZINISCHER AUFSICHT)
• BESCHÄFTIGUNGS- ODER ARBEITSTHERAPIE
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WAS BEDEUTEN DIESE ZUSATZINFOS FÜR DIE PFLEGE?
• BEI NEU AUFTRETENDEN ODER AUFFÄLLIGEN
STIMMUNGSSCHWANKUNGEN:
• IMMER AN KÖRPERLICHE URSACHEN, MEDIKAMENTE UND
BEDEUTUNG SUBSTANZEN MITDENKEN
FÜR DIE • PFLEGEAUFGABEN:
PFLEGEPRAXIS • SORGFÄLTIGE BEOBACHTUNG UND DOKUMENTATION
(ERWEITERUNG) (STIMMUNG, ANTRIEB, SCHLAF, APPETIT, SUBSTANZKONSUM)
• MEDIKAMENTENPLAN KENNEN, AUFFÄLLIGKEITEN MELDEN
• PATIENT*INNEN ERNST NEHMEN, NICHT VORSCHNELL „REIN
PSYCHISCH“ ODER „CHARAKTERSACHE“ UNTERSTELLEN
• INTERDISZIPLINÄRE ZUSAMMENARBEIT: ÄRZTE, PSYCHIATRIE,
PSYCHOSOMATIK, SOZIALDIENST, SUCHTBERATUNG
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BLOCK 12 – ABSCHLUSS
Literatur
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LITERATUR
1 2
https://app.studysmarter.de/studyset/3478607/summary/23395879 https://xn--depressive-strungen-26b.info/affektive-stoerungen
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