Papers by Oliver Hümbelin
Wer hat, dem wird genommen Reiche werden reicher, Arme immer ärmer? Stimmt nicht, sagt Economiesu... more Wer hat, dem wird genommen Reiche werden reicher, Arme immer ärmer? Stimmt nicht, sagt Economiesuisseund präsentiert eine Studie mit brisanten Fakten. Tiefe und mittlere Einkommen wurden in den letzten Jahren durch Steuerreformen entlastet: Dies ist die Tagesanzeiger, 2.4.2013
Arbor-ciencia Pensamiento Y Cultura, 2014
Leben in der Schweiz Armutsbetroffene uberwiegend auf dem Land oder in den Stadten? Gibt es rauml... more Leben in der Schweiz Armutsbetroffene uberwiegend auf dem Land oder in den Stadten? Gibt es raumliche Disparitaten, was sind die Grunde dafur und wo gibt es Wissenslucken? Eine raumliche Analyse der Berner Fachhochschule fur Soziale Arbeit.
Es leben in der Schweiz mehr Menschen in Armut, als offizielle Statistiken ausweisen. Einer der G... more Es leben in der Schweiz mehr Menschen in Armut, als offizielle Statistiken ausweisen. Einer der Grunde dafur ist die Furcht vor sozialer Achtung. Dies zeigt eine Studie der Berner Fachhochschule (BFH).
(G 6 und G 7) zeigt für die Gesamtbevölkerung ebenfalls wesentlich höhere Werte für das Primärein... more (G 6 und G 7) zeigt für die Gesamtbevölkerung ebenfalls wesentlich höhere Werte für das Primäreinkommen (0,39 bis 0,42) als für das verfügbare Einkommen (0,26 bis 0,30).

Moderne Wohlfahrtsstaaten bieten in der Regel Schutz vor Armut, in dem Haushalten unter der Grenz... more Moderne Wohlfahrtsstaaten bieten in der Regel Schutz vor Armut, in dem Haushalten unter der Grenze des Existenzminimums durch Sozialhilfe unterstutzt werden. In den meisten Landern wird von dieser Moglichkeit jedoch nicht erschopfend Gebrauch gemacht. Wenn Nichtbezugsquoten hoch sind, ist fraglich, inwiefern die Instrumente der Armutspolitik adaquat konzipiert sind. Auf der Basis von Steuerdaten des Kantons Bern ermittelt die vorliegende Studie den Bevolkerungsanteil mit rechnerischem Anspruch auf Sozialhilfe. Der Anteil der Nichtbeziehenden wird dabei auf 26,3 Prozent geschatzt. Die Analyse der regionalen Unterschiede legt ferner die Vermutung nahe, dass neben rein pekuniaren Faktoren, soziale Erwartungen und Einstellungen zum Sozialhilfebezug eine entscheidende Rolle fur die Nichtinanspruchnahme von Sozialhilfeleistungen spielen. Diese tragen zur Erklarung des in vielen Studien gefundenen Unterschieds des Nichtbezuges von Stadt und Land erheblich bei, neben weiteren Faktoren wie d...
This empirical analysis of administrative tax data from the Swiss Canton of Aargau (2001 to 2011)... more This empirical analysis of administrative tax data from the Swiss Canton of Aargau (2001 to 2011), shows the potential that this type of data has to grant us a more complete picture of the redistributive effects of visible (tax rates) and hidden (tax deductions) instruments of the welfare state. In terms of methodology, Gini-based redistributive effects are decomposed into effects of mean tax rate, progression and reranking effects. The study's findings show a declined impact of direct taxes, which is attributable to reduced taxation on the community and cantonal but not the state level. At the same time, tax deductions drastically hamper the redistributive effect of taxes, primarily through deductions of wealth expenses, interest and extra-mandatory payments to the pension scheme, each of which leads to a substantial tax relief for high income earners.

Politische Handlungen und Entscheide an der Urne sind geprägt durch die Wahrnehmung der vorherrsc... more Politische Handlungen und Entscheide an der Urne sind geprägt durch die Wahrnehmung der vorherrschenden Verhältnisse und die Antizipation der Folgen eines Entscheids. Beide sind abhängig von der Kommunikation in der Öffentlichkeit und von den Propagandamitteln, über die die jeweiligen Exponenten verfügen. Besonders sensibel ist dies, wenn es um Verteilungsfragen geht. Der Boden für Vorhaben, die eine gerechtere Verteilung anvisieren, ist in der Schweiz offenbar sehr steinig. Von den jüngsten Initiativen mit der Absicht, eine etwas gerechtere Verteilung anzustreben, wurden mit Ausnahme der Abzocker-Initiative alle zum Teil massiv abgelehnt. Dies, obwohl immer nur ein verschwindend kleiner Anteil der Bevölkerung durch zusätzliche Abgaben oder Einschränkungen davon betroffen worden wäre. Offenbar ist sich die Schweizer Bevölkerung der massiven Ungleichheit vor allem bei den Vermögen wenig bewusst, und die Ungleichheit bei der Verteilung der Ressourcen erscheint der Mehrheit als legitim...
Die Bekampfung von Armut ist ein zentrales sozialpolitisches Ziel. Aber wann gilt jemand als arm?... more Die Bekampfung von Armut ist ein zentrales sozialpolitisches Ziel. Aber wann gilt jemand als arm? Dazu sind verschiedene Definitionen in Gebrauch. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Ungleichheit der Einkommen und Vermogen in der Schweiz“ verglichen das BFH-Zentrum Soziale Sicherheit und die Universitat Bern wie sich zwei gangige Berechnungsansatze auf die Hohe der Armutsquote auswirken. Eine interaktive Grafik zeigt die Unterschiede fur den Kanton Bern.

Arbor-ciencia Pensamiento Y Cultura, 2019
In den offiziellen Sozialhilfestatistiken erscheinen die Bezuger von Sozialhilfeleistungen i.e.S.... more In den offiziellen Sozialhilfestatistiken erscheinen die Bezuger von Sozialhilfeleistungen i.e.S. oder i.w.S. Generell ist sehr wenig bekannt uber die Nichtbezuger, d.h. uber Armutsbetroffene, welche diese Leistungen nicht erhalten, obwohl sie die materiellen Voraussetzungen fur den Bezug erfullen wurden. Ein methodisches Problem der Messung des Nichtbezugs liegt naturgemass darin, dass er nicht direkt beobachtet, sondern lediglich indirekt geschatzt werden kann. Es handelt sich also weitgehend um eine Dunkelziffer. In den letzten zwei, drei Jahren wurden in einzelnen Kantonen erste statistischen Schatzungen zum Nichtbezug von Sozialleistungen vorgenommen. Sie zeigen, dass das Phanomen keineswegs vernachlassigbar ist; die Schatzungen deuten auf Nichtbezugsquoten von rund einem Viertel, teilweise bis zu einem Drittel, hin. Sie zeigen auch, dass der Nichtbezug bei Personen mit grosserer Bedarfslucke geringer ist als bei Personen mit kleinerer Bedarfslucke.

Most western societies provide social assistance for households that lack the resources to mainta... more Most western societies provide social assistance for households that lack the resources to maintain a minimum living standard. However, redistributive effectiveness of such policies can be compromised if eligible recipients do not claim the benefits they are entitled to. If non-take-up rates are high, it is questionable whether anti-poverty schemes are designed adequately. This paper follows two main goals. First, although non-take-up rates may be assumed to be high also in Switzerland, previous estimates for Switzerland are problematic due to methodological shortcomings (most important missing information on wealth). This study provides results based on an alternative estimation approach using tax data from the canton of Bern. Second, I exploit regional variation in non-take-up rates to study potential stigma effects. As expected, non-take-up rates decrease when wealth is controlled for; the non-take up estimation drops from 51.7 percent (without wealth) to 23.6 percent (including ...

1. Einleitung Bedingt durch die steigende Ungleichheit und angeregt durch verschiedene Studien (u... more 1. Einleitung Bedingt durch die steigende Ungleichheit und angeregt durch verschiedene Studien (u.a. Piketty 2014, OECD 2011, Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2017) haben Verteilungsfragen wieder mehr Aufmerksamkeit in den öffentlichen Debatten erhalten. Die meisten Studien zur Ungleichheit beziehen sich auf die Einkommensungleichheit. Das Einkommen als Flussgrösse ist auf den Konsum und damit den Lebensstandard gerichtet. Vermögen begründet Eigentum und Besitz und ist damit ebenfalls eine wichtige Dimension für den gesellschaftlichen Status sowie die materielle Wohlfahrt und eine wichtige Basis für materielle Sicherheit. Ein grösseres Vermögen eröffnet zudem Handlungsund Einflussmöglichkeiten und ist eine Grundlage für ungleiche Machtverhältnisse. Bei der Betrachtung der gesellschaftlichen Schichtung bleibt das Vermögen allerdings als zentrale Ressource neben dem Einkommen, der beruflichen Position und der Bildung meist im Hintergrund. Dabei kommt dem Vermögen als materiel...

This study estimates prevalence of non-take-up of social assistance using administrative data fro... more This study estimates prevalence of non-take-up of social assistance using administrative data from the Canton of Bern in Switzerland. It exploits regional variation in non-take-up rates to study the effect of different social norms. Social norms are proxied with the share of votes received by parties that have “social assistance” explicitly on their political agenda. As theoretically expected, non-take-up is higher in regions with high support for the right-wing Swiss People's Party and is lower with higher support for the Social Democratic Party. This association is tested against other potential explanations like the urban-rural divide, population density, economic structure, and the degree of need using multiple regression models. Sensitivity analysis is additionally carried out using methods of robust regression, but the effect remains, suggesting that social norms do indeed have an impact on take-up behavior and partly explain the nontake-up divide between rural and urban a...
Seit der Jahrtausendwende ist der offentliche Diskurs zur Sozialhilfe durch Misstrauen gepragt. A... more Seit der Jahrtausendwende ist der offentliche Diskurs zur Sozialhilfe durch Misstrauen gepragt. Aufgrund von Administrativdaten kann nun nicht nur berechnet werden, dass ein Viertel der Bezugsberechtigten auf die Sozialhilfe verzichtet, sondern auch, dass dies mit gesellschaftlichen Wertvorstellungen zusammenhangt. Dies verscharft die Armutsproblematik in der Schweiz unnotig.

Arbor-ciencia Pensamiento Y Cultura, 2018
Wer wir sind, was wir erreichen und wie gesund wir leben, hängt entscheidend von unserem familiär... more Wer wir sind, was wir erreichen und wie gesund wir leben, hängt entscheidend von unserem familiären Hintergrund ab und damit von den Ressourcen, die unsere Eltern uns mitgeben. Genetische Veranlagungen spielen ebenfalls eine Rolle. Neuere Studien deuten allerdings darauf hin, dass sie weniger einflussreich sind als vermutet. Demnach können nur gerade zwei Prozent der Unterschiede im Bildungserfolg direkt auf genetische Veranlagungen zurückgeführt werden. Neurowissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass für die kognitive Entwicklung eines Kindes zum einen das Ausmass an kognitiver Stimulation viel entscheidender ist: gemeint ist die Förderung der geistigen Entwicklung zum Beispiel durch abwechselnde anregende Aktivitäten. Zum anderen ist das Ausmass an emotionalem Stress eine wichtige Einflussgrösse. Diese Faktoren beeinflussen, wie gut die verschiedenen Entwicklungsschritte bis zum zwölften Lebensjahr gelingen und damit die Fähigkeiten zur Stressbewältigung und die Wahrnehmung der...

The supposed rise of inequality in income and wealth is a much-discussed issue. Since in a number... more The supposed rise of inequality in income and wealth is a much-discussed issue. Since in a number of industrialized countries a trend towards more inequality was observed over the last decades, it is often assumed that Switzerland has experienced a similar development. Yet, although a variety of studies exists that provide inequality estimates for the Swiss society at different points in time, no conclusive picture of the changes in inequality can be drawn from these studies. For example, recent estimates by the Swiss Federal Statistical Office indicate that – against expectations – inequality in disposable equivalent-incomes has not risen since the end of the 1990ies, whereas other studies indicate that earnings from employment – especially top salaries – have become more unequal. The reasons for the inconclusive picture are manifold. For example, trends might have been different for different income types and results might strongly depend on the quality of the used data. To close ...

In vielen Landern der OECD hat in den letzten Jahrzehnten die Ungleichheit zwischen Reichen und A... more In vielen Landern der OECD hat in den letzten Jahrzehnten die Ungleichheit zwischen Reichen und Armen zugenommen. Von einigen Autoren wird dafur die reduzierte Umverteilung im Rahmen von Steuern verantwortlich gemacht. Die vorliegende Studie leistet einen Beitrag zur Literatur, indem der Wandel von Umverteilungseffekten von Einkommens- und Vermogenssteuern im Detail untersucht wird. Dafur werden Individual-Steuerdaten eines Schweizer Kantons verwendet, die eine Analyse der Verteilungswirkung des Steuersystems im Zeitraum von 2001 bis 2011 ermoglichen. Da die Schweiz uber ein dezentrales Fiskalsystem verfugt, kann der Wandel des Verteilungseffektes auf unterschiedlichen foderalen Ebenen analysiert und danach gefragt werden, ob Steuerwettbewerb zu unterschiedlichen Ergebnissen auf den foderalen Stufen fuhrt. Ferner kann die Analyse die Umverteilungswirkung von steuerlichen Abzugen miteinbeziehen, die als versteckte wohlfahrtsstaatliche Eingriffe gelten. Methodisch verwendet der vorlie...
Uploads
Papers by Oliver Hümbelin