Books by Orsolya Tamássy-Lénárt

Das vorliegende Werk befasst sich mit einer im literaturwissenschaftlichen Kanon bisher nur margi... more Das vorliegende Werk befasst sich mit einer im literaturwissenschaftlichen Kanon bisher nur marginal behandelten, jedoch für die Erforschung der Ungarnrezeption am Ende des 17. Jahrhunderts zentralen Arbeit des Hamburger Vielschreibers Eberhard Werner Happel (1647–1690) mit dem Titel „Der ungarische Kriegs-Roman“. Das Werk, das zwischen 1685 und 1697 in sechs Bänden in Ulm erschien, gibt einen Einblick in die Entfaltung des Ungarnbildes am Ende der Frühen Neuzeit. So zeichnet Happel, der sich in der Zeit der Türkenkriege intensiv mit Ungarn beschäftigte, auf mehr als 4.000 Seiten ein detailliertes wie umfassendes Bild des Königreiches Ungarn, jedoch auch zahlreicher weiterer an den Türkenkriegen beteiligter Staaten. Als Quellen dienten dem in Hamburg als Berufsschriftsteller tätigen Autor dabei primär Zeitungsnachrichten sowie zeitgenössische Beschreibungen, was sein Werk zu einer Art Inventar der gegen Ende des 17. Jahrhunderts gängigen Ungarnbilder werden ließ, in dem sich traditionelle Darstellungen des Landes mit neuen, durch die politischen Ereignisse geprägten Elementen verschmolzen.
Orsolya Lénárt gelingt es mit dem vorliegenden Band, ein lange Zeit bestehendes Desiderat im Bereich der Forschung über das Ungarnbild der Frühen Neuzeit zu schließen.
Thesenblatt by Orsolya Tamássy-Lénárt
Papers by Orsolya Tamássy-Lénárt

Jahrbuch für Mitteleuropäische Studien, 2023
Beiträge aus der Forschung Mailáth als politischer Journalist und Redakteur der konservativen Zei... more Beiträge aus der Forschung Mailáth als politischer Journalist und Redakteur der konservativen Zeitschrift Nemzeti Ujság 1 Orsolya Tamássy-Lénárt 1. Einleitung-Graf Mailáth im Dienst des Wiener Hofes Graf Johann Mailáth (1786-1855) gehörte zur Gruppe jener deutschsprachigen Hungari, die sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts darum bemühten, die ungarische Literatur, Geschichte und Kultur im deutschsprachigen Ausland durch diverse Abhandlungen, Anthologien und Übersetzungen bekannt zu machen. Mailáths Vermittlertätigkeit in deutsch-ungarisch-österreichischer Relation näher zu beleuchten wurde bereits an mehreren Stellen behandelt. 2 Hier soll seine Karriere als politischer Journalist dargestellt werden. Die Beurteilung und die Rezeption des Grafen Mailáth war und ist nämlich eng mit seinem politischen Engagement sowie der Tatsache verbunden, dass er als Konfident für die Wiener Polizeihofstelle regelmäßig Berichte anfertigte. Im vorliegenden Beitrag möchte ich mich kurz mit Mailáths Tätigkeit als Konfident auseinandersetzen und anschließend seine Funktion in der ungarischen Politik vorstellen, seine Tätigkeit als politischer Journalist und Redakteur konturieren und schließlich auf seine Wahrnehmung durch die Zeitgenossen einerseits und durch die Literaturgeschichtsschreibung andererseits im Zusammenhang mit der Nemzeti Ujság (Nationalblatt) eingehen. Dass Mailáth aufgrund der gesellschaftlichen Stellung seiner Familie und aufgrund seiner Bildung und Karriere als Angestellter der Pester und Wiener Ver-1 Vorliegende Studie konnte dank des Collegium-Hungaricum-Stipendiums der Tempus Stiftung (CoHu 2021-22 162365) entstehen. 2 Vgl. u.a. Orsolya Tamássy-Lénárt, Gróf Mailáth János mint fordító és kulturális közvetítő [Graf Johann Mailáth als Übersetzer und kultureller Vermittler], in: Krisztina Busa/János Szabolcs/Orsolya Tamássy-Lénárt (Hgg.), A fordító mint kultúra-és irodalomközvetítő [Der Übersetzer als kultureller und literarischer Vermittler].
Wilhelm Kühlmann/Gábor Tüskés [et.al] (Hg.): Ungarn als Gegenstand und Problem der fiktionalen Literatur (ca. 1550–2000). Heidelbberg: Universitätsverlag Winter 2021 (= Beihefte zum Euphorion .Zeitschrift für Literaturgeschichte, 112), S. 257–270., 2021
![Research paper thumbnail of „Ungarn hat auch mich geboren, seine Brust auch mich gesäugt [...]“ – Deutschsprachige Autoren im ungarischen Reformzeitalter und das Ende des Hungarus-Bewusstseins?](https://attachments.academia-assets.com/103774855/thumbnails/1.jpg)
Schnittstelle Germanistik , 2022
Vorliegende Studie setzt sich mit der Frage auseinander, wie der für die nicht-magyarische Bevölk... more Vorliegende Studie setzt sich mit der Frage auseinander, wie der für die nicht-magyarische Bevölkerung des Königreichs Ungarn charakteristische sog. Hungarus-Patriotismus sich im Zeitalter des nationalen Erwachens weiterentwickeln konnte. Ausgehend von der Erkenntnis, dass spätestens mit dem Pyrker-Streit Deutsch schreibende Autoren in Ungarn vor die Wahl gestellt wurden, ihre Identität auf Grund ihres Hungarus-Bekenntnisses oder der Muttersprache zu bestimmen, werden Lebenswege oder vielmehr Lösungsmodelle von deutsch-ungarischen Autoren (Ferenc Pulszky [1814–1897], Gottfried Tobias Schröer (1791–1850), Karl Maria Kertbeny geb. Benkert (1824– 1882) Karl Georg Rumy (1780–1847), sowie Johann Mailáth (1786–1855)) der esten Hälfte des 19. Jahrhunderts vorgestellt. In der Studie wird auf die Frage eingegangen, ob die Hungarus-Identitätsform in den 1830er und 1840er Jahren eine reale Alternative dem Sprachnationalismus gegenüber anbot oder ob die „Verlustgeschichte“ der Hungari zu dieser Zeit bereits unumgänglich war.
This study deals with the question of how the so-called Hungarus patriotism, characteristic for the non-Magyar population of the Kingdom of Hungary, could develop further in the age of national awakening. Starting from the realization that, at the latest with the Pyrker controversy, Germanwriting authors in Hungary were confronted with the choice of determining their identity on the basis of their Hungarus confession or their mother tongue, life paths or rather solution models of German-Hungarian authors (Ferenc Pulszky [1814-1897], Gottfried Tobias Schröer (1791-1850), Karl Maria Kertbeny née. Benkert (1824-1882) Karl Georg Rumy (1780-1847), and Johann Mailáth (1786-1855)) of the first half of the 19th century are presented. The study addresses the question of whether the Hungarus form of identity offered a real alternative to linguistic nationalism in the 1830s and 1840s, or whether the „loss history“ of the Hungari was already inevitable at that time.
Bianca Beníšková (eds.): Interkulturalität in Sprache, Literatur und Bildung. Univerzita Pardubice 2022, 41–63. , 2022
Der Salon von Caroline Pichler galt in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts zweifelsohne a... more Der Salon von Caroline Pichler galt in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts zweifelsohne als die erste Adresse im Geistesleben der multikulturellen und multilingualen österreichischen Residenzstadt. Er war zugleich auch ein Treffpunkt jener Autoren des Königreichs Ungarn, die sich der deutschen Sprache bedienten und mit Akteuren der Wiener Kultur-und Literaturszene eng verbunden waren. Der vorliegende Beitrag strebt an, am Beispiel der Beziehung Pichlers zum Grafen Johann Mailáth die Rolle des Salons im Prozess der Netzwerkbildung einerseits und in der Vermittlertätigkeit der deutschsprachigen Hungari zwischen den geistig-kulturellen Zentren Wien und Pest-Buda andererseits zu beleuchten.

Jahrbuch für Mitteleuropäische Studien 2020/2021, 2022
Auf Grundlage von diversen wissenschaftlichen Auseinandersetzungen über den multikulturellen und ... more Auf Grundlage von diversen wissenschaftlichen Auseinandersetzungen über den multikulturellen und mehrsprachigen Charakter der Kommunikations- räume Wien2 und Pest-Buda3 soll einleitend festgestellt werden, dass die mehr- fach zitierte kulturelle Zirkulation4 zwischen diesen Kommunikationsräumen durch deutschsprachige Hungari beschleunigt bzw. sichergestellt wurde. Die Ausgangsthese des vorliegenden Beitrags, dass diese in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Bindeglieder zwischen den beiden Zentren funktionierten, erscheint auch auf Grund der im Titel zitierten Zeilen des Herausgebers des Jahrbuches des deutschen Elements in Ungarn (Pest 1846) Karl Maria Kertbeny (1824–1882) plausibel. Obwohl die „Lichtung des Waldes zum Nachbar“ (in diesem Kontext zum deutschsprachigen Raum) von den sog. „Magyaren“5 mit dem beginnenden Reformzeitalter immer weniger als ein begrüßenswerter Beitrag zur Entwicklung der ungarischen Literatur geschätzt wurde, trugen die Hungari insbesondere in den 1810er und 1820er Jahren zur Popularisierung des ungarischen Kulturgutes im deutschen Sprachraum wesentlich bei. Diese komplexe und ambivalente Situation, die Veränderungen der Positionen der Hungari im Hinblick auf sich intensivierende Magyarisierungsbestrebungen sowie die Umwandlung des Begriffs der Nation im ungarischen Reformzeit- alter stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrags. Außerdem wird der Fokus auf den Bezug dieser Autoren zum Königreich Ungarn und zur unga- rischen Nation, auf ihre literarischen Erzeugnisse als Speicher ihres spezi- fischen Hungarus-Bewusstseins sowie auf die eventuellen Unterschiede ih- rer Hungarus-Konzeptionen (Berzeviczy, Rumy, Csaplovics usw.) gelegt. Folgende Fragen sollen im Beitrag behandelt werden: Wer waren diese „wald- lichtenden“ und brückenbauenden Hungari, wie war ihr Zugang zur „Patria“, zur ungarischen Nation und zur Entfaltung und Ausbreitung der ungarischen Sprache, wie fand ihr Patriotismus in ihren literarischen Texten Niederschlag und welche Formen der Hungarus-Konzeption breiteten sich in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, im Vorfeld der Ausbreitung der Ideen des Liberalismus und (Sprach)Nationalismus aus?
Temeswarer Beiträge zur Germanistik, 2018
The present study is intended to analyze the situation German-writing authors in the Kingdom of ... more The present study is intended to analyze the situation German-writing authors in the Kingdom of Hungary between the turn of the century and the outbreak of the March Revolution, using the example of a transnational mediator, Graf Johann Mailáth (1786 – 185). The focus of the contribution is the Pyrker-debate in the 1830s, which marks a turning point in the history of German-language literature in Hungary. The main questions are: How far was Mailáth involved in the debate? How was he perceived by his contemporaries? How did the debate shape his assessment?
Keywords: German literature, Kingdom Hungary, 19th century, March Revolution, identity, language, Pyrker-debate.
Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen
Der vorliegende Beitrag widmet sich der Frage, wie sich das komplizierte Verhältnis von Sprache, ... more Der vorliegende Beitrag widmet sich der Frage, wie sich das komplizierte Verhältnis von Sprache, Nation und Identität im ungarischen Reformzeitalter entwickelte. Dargestellt werden die Pest-Budaer Literaturlandschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die zu dieser Zeit im Königreich Ungarn kursierenden Auffassungen über die ‚Natio Hungarica‘ sowie das Schicksal jener Autor*innen, die sich trotz ihrer deutschen Muttersprache als Hungarus bekannten, aber die sich als Schriftsteller*innen nicht des Ungarischen bedienen wollten oder konnten. Als Beispiel dient Graf Johann Mailáth (1786-1855), eine transnationale Vermittlerfigur zwischen Pest-Buda und Wien und Anhänger der Idee des Staatspatriotismus im Sinne Hormayrs.
Renaissance Quarterly, 2015

ARBEITEN ZUR DEUTSCHEN PHILOLOGIE XXXII, 2021
Das Interesse der deutschen Germanistik für Ungarn war wahrscheinlich noch nie zuvor so groß, wi... more Das Interesse der deutschen Germanistik für Ungarn war wahrscheinlich noch nie zuvor so groß, wie in den 1810er Jahren, nachdem ein gewisser Martin Georg Ko-vachich (1743–1821) altdeutsche Handschriften in der Erzbischöflichen Bibliothek von Kalocsa entdeckt hatte. Der Kodex mit mehr als 180 altdeutschen Gedichten weckte die Aufmerksamkeit zahlreicher Gelehrten des deutschsprachigen Raumes und führte zu einem intensiven Austausch mit Autoren und Wissenschaftlern des Königreichs Ungarn. Obwohl selbst die Brüder Grimm sich für den Kodex interessierten, blieben die Handschriften schließlich in Pest und wurden von Johann Paul Köffinger (1786–1845) und Graf Johann Mailáth (1786–1855) 1817 bei Hart-leben und Strauß veröffentlicht.
Der sog. Koloczaer Codex altdeutscher Gedichte beleuchtet eine spannende Epoche des deutsch-ungarischen Kultur- und Wissenschaftstransfers, der nach der Ausbrei-tung der Romantik besonders intensiv ausfiel. Der vorliegende Beitrag strebt dem-nach an, auf die Geschichte der Anfänge des germanistischen Interesses an Ungarn und an dem ‚ungarischen Material’ kursorisch einzugehen, die Netzwerke deutscher Intellektuellen mit „ungarischen“1 Gelehrten sichtbar zu machen und schließlich die Umstände der Entdeckung der altdeutschen Handschriften in Kalocsa und die anschließende Korrespondenz zwischen deutschen und ungarländischen Gelehrten zu thematisieren. Dabei wird der Kodex selbst ins Visier genommen, genauso wie die Frage, wie es schließlich zur Herausgabe kommen konnte.
Hannes Philipp, !eresa Stangl, Bernadette Weber, Johann Wellner (Hg.): Deutsch in Mittel-, Ostund Südosteuropa DiMOS-Füllhorn Nr. 5. Tagungsband Regensburg 2018, 2021
Georg Gaal (1783–1855), Alois Mednyánszky (1784–1844) und Graf Johann Mailáth (1785–1755) waren j... more Georg Gaal (1783–1855), Alois Mednyánszky (1784–1844) und Graf Johann Mailáth (1785–1755) waren jene Persönlichkeiten des ungarischen Reformzeitalters, die im deutschsprachigen Ausland Werbung für die ungarische Poesie am Vorabend des nationalen
Erwachens machten, ungarisches Kulturgut vermittelten und durch ihre Netzwerke eine Brücke zwischen der deutschsprachigen und ungarischen Literatur und zwischen Wien und Pest-Buda schlugen. Das Ziel des vorliegenden Aufsatzes ist, den Beitrag der drei Autoren, die als „Wiener Trias der ungarischen Volksmärchenforschung“ in Evidenz gehalten werden, zur kulturellen Zirkulation zwischen den beiden Städten sichtbar zu machen.
Hungarian Studies A Journal of the International Association for Hungarian Studies and Balassi Institute
The present paper deals with the correspondence of Count Johann Mailáth, a supranational go-betwe... more The present paper deals with the correspondence of Count Johann Mailáth, a supranational go-between in the first half of the 19th century. The essay is a stocktaking of Mailáth's letters, they are collected in the Austrian National Library and the Vienna City Library. The author of the article would like to show that 1) Count Mailáth can be seen as a multiple “Grenzgänger” between communication spaces, languages and genres and 2) that the analysis of his multilingual and multiethnic network can determine several turning points in his writing career. The aim of the contribution is to supplement the previously known biography of the author and to define epochal boundaries in his oeuvre.
Jahrbuch der ungarischen Germanistik 2019, 2020

Jahrbuch der ungarischen Germanistik, 2018
Im vorliegenden Beitrag wird Kazinczys Korrespondenz aus der Sicht Mailáths untersucht ,um die K... more Im vorliegenden Beitrag wird Kazinczys Korrespondenz aus der Sicht Mailáths untersucht ,um die Kernfrage des vorliegenden Beitrags beantworten zu können. Sie lautet wie folgt: Wie kann die Position Mailáths in der ungarischen Literaturszene und
seine Funktion als Vermittler zwischen Kulturen charakterisiert werden?
Da die detaillierte Beantwortung dieser Frage den Rahmen eines wissenschaftlichen
Aufsatzes wohl sprengen würde, muss man einerseits auf die Fragestellung,
inwieweit es Mailáth gelang, Strömungen und Tendenzen der deutschsprachigen
Literatur in Ungarn bekannt zu machen, verzichten. Außerdem beschränkt sich die Abhandlung auf die Kazinczy-Korrespondenz und somit auf die Periode zwischen 1816 und 1831. Die Abgrenzung des Zeitraumes ergibt sich aus der Tatsache, dass es zum ersten Briefwechsel zwischen Mailáth und Kazinczy 1816 kam und ihre Korrespondenz – obwohl deren Intensität starke Schwankungen zeigt – erst mit dem Tod Kazinczys zu einem Ende kam. Das Korpus bilden etwa 85 Briefe, deren quantitative und qualitative Analyse hinsichtlich der oben gestellten Frage durchgeführt wird. Ziel ist es, die inhaltlichen ‚Knotenpunkte’ in der Korrespondenz zwischen Kazinczy und Mailáth aufzuspüren und die Rezeption Mailáths im Briefwechsel mit Kazinczy sichtbar zu
machen, da diese wichtige Hinweise auf die Beurteilung des Autors in der ungarischen
Literaturszene liefern können.

Jahrbuch für Mitteleuropäische Studien 2019/2020, 2020
Der vorliegende Beitrag widmet sich primär der Frage, wie das Verhältnis des Grafen Johann Mailát... more Der vorliegende Beitrag widmet sich primär der Frage, wie das Verhältnis des Grafen Johann Mailáth (1786-1855) als Dichter und Übersetzer zu den beiden Sprachen war: zum Deutschen, mit dem er aufgewachsen ist, und zum Ungarischen, das er in der Schule erlernte. Diese Fragestellung ist vor allem in dem Kontext relevant, dass der Autor – laut eigener Aussage – zu einem ungarischen Autor werden wollte. Nachdem dieser Versuch gescheitert war, widmete er sich der Vermittlung der ungarischen Literatur im deutschen Sprachraum. Um Mailáths Position zwischen den beiden Sprachen auszuloten, werden seine Anthologie "Magyarische Gedichte", seine "Praktische ungarische Sprachlehre", seinen regen Briefwechsel mit dem zeitgenössischen Doyen der ungarischen Literatur, Ferenc Kazinczy, sowie die in- und ausländischen Rezensionen seiner Werke herangezogen.
Papp Ingrid [szerk.]: Irodalomtörténet, tudománytörténet, eszmetörténet Tanulmányok Tarnai Andor halálának 25. évfordulójára. Budapest: reciti, 2020
A tanulmány középpontjában magyarországi német nyelvű irodalom és annak Magyarország-ábrázolása á... more A tanulmány középpontjában magyarországi német nyelvű irodalom és annak Magyarország-ábrázolása áll, különös tekintettel a termékeny magyar föld bemutatására. Az olyan szerzők, min tpl. Christophorus Rösler (1773–1837) vagy Carl Anton Gruber (1760–1840) ugyanis a Magyar Királyságot dicsőítő szövegeikben, legfőképp költeményeikben a termékenység-toposz valamennyi létező elemét felvonultatták. Dolgozatom célja tehát elsősorban ezeknek a toposzelemeknek a vizsgálata, különös tekintettel arra a kérdésre, hogy a fenti szerzők konkrét vagy átvitt értelembenvisszanyúlnak-e a címben is említett szófordulatra. Mely jelentéstartalmait építik be poézisükbe? Egyáltalán: mennyire élt a német nyelvű Hungarusok emlékezetében ez a kifejezés?
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Orsolya Lénárt gelingt es mit dem vorliegenden Band, ein lange Zeit bestehendes Desiderat im Bereich der Forschung über das Ungarnbild der Frühen Neuzeit zu schließen.
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This study deals with the question of how the so-called Hungarus patriotism, characteristic for the non-Magyar population of the Kingdom of Hungary, could develop further in the age of national awakening. Starting from the realization that, at the latest with the Pyrker controversy, Germanwriting authors in Hungary were confronted with the choice of determining their identity on the basis of their Hungarus confession or their mother tongue, life paths or rather solution models of German-Hungarian authors (Ferenc Pulszky [1814-1897], Gottfried Tobias Schröer (1791-1850), Karl Maria Kertbeny née. Benkert (1824-1882) Karl Georg Rumy (1780-1847), and Johann Mailáth (1786-1855)) of the first half of the 19th century are presented. The study addresses the question of whether the Hungarus form of identity offered a real alternative to linguistic nationalism in the 1830s and 1840s, or whether the „loss history“ of the Hungari was already inevitable at that time.
Keywords: German literature, Kingdom Hungary, 19th century, March Revolution, identity, language, Pyrker-debate.
Der sog. Koloczaer Codex altdeutscher Gedichte beleuchtet eine spannende Epoche des deutsch-ungarischen Kultur- und Wissenschaftstransfers, der nach der Ausbrei-tung der Romantik besonders intensiv ausfiel. Der vorliegende Beitrag strebt dem-nach an, auf die Geschichte der Anfänge des germanistischen Interesses an Ungarn und an dem ‚ungarischen Material’ kursorisch einzugehen, die Netzwerke deutscher Intellektuellen mit „ungarischen“1 Gelehrten sichtbar zu machen und schließlich die Umstände der Entdeckung der altdeutschen Handschriften in Kalocsa und die anschließende Korrespondenz zwischen deutschen und ungarländischen Gelehrten zu thematisieren. Dabei wird der Kodex selbst ins Visier genommen, genauso wie die Frage, wie es schließlich zur Herausgabe kommen konnte.
Erwachens machten, ungarisches Kulturgut vermittelten und durch ihre Netzwerke eine Brücke zwischen der deutschsprachigen und ungarischen Literatur und zwischen Wien und Pest-Buda schlugen. Das Ziel des vorliegenden Aufsatzes ist, den Beitrag der drei Autoren, die als „Wiener Trias der ungarischen Volksmärchenforschung“ in Evidenz gehalten werden, zur kulturellen Zirkulation zwischen den beiden Städten sichtbar zu machen.
seine Funktion als Vermittler zwischen Kulturen charakterisiert werden?
Da die detaillierte Beantwortung dieser Frage den Rahmen eines wissenschaftlichen
Aufsatzes wohl sprengen würde, muss man einerseits auf die Fragestellung,
inwieweit es Mailáth gelang, Strömungen und Tendenzen der deutschsprachigen
Literatur in Ungarn bekannt zu machen, verzichten. Außerdem beschränkt sich die Abhandlung auf die Kazinczy-Korrespondenz und somit auf die Periode zwischen 1816 und 1831. Die Abgrenzung des Zeitraumes ergibt sich aus der Tatsache, dass es zum ersten Briefwechsel zwischen Mailáth und Kazinczy 1816 kam und ihre Korrespondenz – obwohl deren Intensität starke Schwankungen zeigt – erst mit dem Tod Kazinczys zu einem Ende kam. Das Korpus bilden etwa 85 Briefe, deren quantitative und qualitative Analyse hinsichtlich der oben gestellten Frage durchgeführt wird. Ziel ist es, die inhaltlichen ‚Knotenpunkte’ in der Korrespondenz zwischen Kazinczy und Mailáth aufzuspüren und die Rezeption Mailáths im Briefwechsel mit Kazinczy sichtbar zu
machen, da diese wichtige Hinweise auf die Beurteilung des Autors in der ungarischen
Literaturszene liefern können.
Orsolya Lénárt gelingt es mit dem vorliegenden Band, ein lange Zeit bestehendes Desiderat im Bereich der Forschung über das Ungarnbild der Frühen Neuzeit zu schließen.
This study deals with the question of how the so-called Hungarus patriotism, characteristic for the non-Magyar population of the Kingdom of Hungary, could develop further in the age of national awakening. Starting from the realization that, at the latest with the Pyrker controversy, Germanwriting authors in Hungary were confronted with the choice of determining their identity on the basis of their Hungarus confession or their mother tongue, life paths or rather solution models of German-Hungarian authors (Ferenc Pulszky [1814-1897], Gottfried Tobias Schröer (1791-1850), Karl Maria Kertbeny née. Benkert (1824-1882) Karl Georg Rumy (1780-1847), and Johann Mailáth (1786-1855)) of the first half of the 19th century are presented. The study addresses the question of whether the Hungarus form of identity offered a real alternative to linguistic nationalism in the 1830s and 1840s, or whether the „loss history“ of the Hungari was already inevitable at that time.
Keywords: German literature, Kingdom Hungary, 19th century, March Revolution, identity, language, Pyrker-debate.
Der sog. Koloczaer Codex altdeutscher Gedichte beleuchtet eine spannende Epoche des deutsch-ungarischen Kultur- und Wissenschaftstransfers, der nach der Ausbrei-tung der Romantik besonders intensiv ausfiel. Der vorliegende Beitrag strebt dem-nach an, auf die Geschichte der Anfänge des germanistischen Interesses an Ungarn und an dem ‚ungarischen Material’ kursorisch einzugehen, die Netzwerke deutscher Intellektuellen mit „ungarischen“1 Gelehrten sichtbar zu machen und schließlich die Umstände der Entdeckung der altdeutschen Handschriften in Kalocsa und die anschließende Korrespondenz zwischen deutschen und ungarländischen Gelehrten zu thematisieren. Dabei wird der Kodex selbst ins Visier genommen, genauso wie die Frage, wie es schließlich zur Herausgabe kommen konnte.
Erwachens machten, ungarisches Kulturgut vermittelten und durch ihre Netzwerke eine Brücke zwischen der deutschsprachigen und ungarischen Literatur und zwischen Wien und Pest-Buda schlugen. Das Ziel des vorliegenden Aufsatzes ist, den Beitrag der drei Autoren, die als „Wiener Trias der ungarischen Volksmärchenforschung“ in Evidenz gehalten werden, zur kulturellen Zirkulation zwischen den beiden Städten sichtbar zu machen.
seine Funktion als Vermittler zwischen Kulturen charakterisiert werden?
Da die detaillierte Beantwortung dieser Frage den Rahmen eines wissenschaftlichen
Aufsatzes wohl sprengen würde, muss man einerseits auf die Fragestellung,
inwieweit es Mailáth gelang, Strömungen und Tendenzen der deutschsprachigen
Literatur in Ungarn bekannt zu machen, verzichten. Außerdem beschränkt sich die Abhandlung auf die Kazinczy-Korrespondenz und somit auf die Periode zwischen 1816 und 1831. Die Abgrenzung des Zeitraumes ergibt sich aus der Tatsache, dass es zum ersten Briefwechsel zwischen Mailáth und Kazinczy 1816 kam und ihre Korrespondenz – obwohl deren Intensität starke Schwankungen zeigt – erst mit dem Tod Kazinczys zu einem Ende kam. Das Korpus bilden etwa 85 Briefe, deren quantitative und qualitative Analyse hinsichtlich der oben gestellten Frage durchgeführt wird. Ziel ist es, die inhaltlichen ‚Knotenpunkte’ in der Korrespondenz zwischen Kazinczy und Mailáth aufzuspüren und die Rezeption Mailáths im Briefwechsel mit Kazinczy sichtbar zu
machen, da diese wichtige Hinweise auf die Beurteilung des Autors in der ungarischen
Literaturszene liefern können.